Veröffentlicht am 09.10.2024

Alte Bausubstanz der Welterbe-Städte Bern und Lübeck erfordert innovative Zukunftslösungen

Offene Experten-Diskussion am 15. Oktober 2024 in St. Marien: Kultur und Tradition bieten Chancen, Potentiale und Impulse für die Zukunft

Der Lübecker Markt mit Rathaus und St. Marien

Die Altstadt von Bern wurde 1983, die Lübecker Altstadt 1987 in die Liste der UNESCO Weltkulturerbe aufgenommen - beide aufgrund des umfangreichen originären Bestands an Baudenkmalen als auch der darunter befindlichen Archäologie. Beide Städte, deren historische städtebauliche und wirtschaftliche Entwicklung seit der Mitte des 12. Jahrhundert ungebremst voranschreitet, stehen heute für die Entwicklung der intakten mittelalterlichen Stadtplanung, die ihre Gültigkeit bis heute bewahrt haben. Sie versinnbildlichen mit ihren herausragenden Beispielen für Gebäudetypen, Gassen und Plätzen, Klöstern und Kirchen sowie ihrer Authentizität und Strukturen mehrere bedeutsame Abschnitte der Menschheitsgeschichte. Lübeck steht dabei signifikant für die Macht und die historische Rolle der Hanse und verkörpert ebenso wie Bern ein hochrangiges europäisches Denkmal. Diese Denkmale stehen im 21. Jahrhundert unter extremen Veränderungsdrucken.

Overtourismus, wachsender Leerstand, veränderte Ansprüche an den öffentlichen Raum, das Erreichen und Einhalten von Klimazielen, die Anpassung von Verkehr und der gesteigerte Bedarf an Wohnnutzungsraum sind nur einige Beispiele, die Auswirkungen auf unsere Gesellschaft und unsere Städte haben werden.

So werden auch die Welterbe-Altstädte Lübeck und Bern mit mannigfaltigen Problemen, Beeinflussungen und teilweise widersprüchlichen Anforderungen konfrontiert. In einer Expertenrunde soll die aktuelle Situation am Beispiel der Welterbstädte Lübeck und Bern beschrieben und mögliche Potentiale in Flächendenkmalern aufgezeigt werden: Wie wird mit alter Bausubstanz und wie mit grauer Energie umgegangen? Wo liegen Potentiale von PV-Anlagen, wo liegen ihre Grenzen? Wie kann mit Begrünungen umgegangen werden und was bieten die Altstädte selbst? All dies sind nur einzelne Fragen eines immer größer werdenden Kataloges, der in Zukunft bearbeitet werden will.

Diese und weitere Fragestellungen diskutieren in einem offenen Dialog Dr. Dirk Rieger, Bereichsleiter Archäologie und Denkmalpflege der Hansestadt Lübeck, Catharina Vogel, Welterbekoordinatorin der Hansestadt Lübeck, Prof. Dr. Dieter Schnell, Universität Bern/Berner Fachhochschule, Leiter MAS Denkmalpflege und Umnutzung, und Prof. Michael Locher, Prodekan und Professor für Entwerfen und Baukonstruktion im Bestand, TH Lübeck, am Dienstag, 15.Oktober 2024 in der St. Marienkirche von 17.30 bis 19 Uhr, Einlass ab 17 Uhr. Gäst sind herzlich willkommen – die Teilnahme ist kostenlos.

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