Die Veranstaltung, die das Wissenschaftsmanagement Lübeck in Kooperation mit den Hochschulen durchführt, fand in diesem Jahr unter dem Schwerpunktthema Umwelt statt. Man ging der Frage nach, warum Wissen allein nicht ausreicht, um tatsächlich eine nachhaltige Verbesserung des Umweltschutzes zu erreichen. Und es gab viele weitere Fragen, die im Eingangsbereich von der Künstlerin Michaela Berning-Tournier ausgestellt wurden. Wer Lust hatte, konnte seinen Kommentar dazu abgeben. Der Andrang war enorm. Pröpstin Petra Kallies betonte, dass es in unserer Wissensgesellschaft nicht an Lösungen für Probleme mangele, sondern an ihrer Umsetzung. Wie wollen wir also leben? Am Beispiel von vielfältigen Themen rund um Umweltwissen und Umwelthandeln haben die Besucher vor allem selbst experimentiert. Zum Beispiel rund um die Lärmverschmutzung oder beim Mikroskopieren am Stand der Thomas-Mann-Schule, die ihr Schilfprojekt vorstellte. Im Vortragsteil begeisterte die szenische Darstellung von Studierenden der Musikhochschule unter dem Motto „Terror Musik“. Sie präsentierten anschaulich Lärmbelästigung im Bus.
„Es hat sich in diesem Jahr besonders deutlich gezeigt, dass die Besucher selbst Dinge erfahren und ausprobieren möchten“, berichtet Wissenschaftsmanagerin Dr. Iris Klaßen. „Weniger vortragen und mehr mitnehmen, ist unser Anspruch an das Wissenschaftsjahr, und es zeigt sich, dass wir richtig liegen“, so Klaßen weiter. Im kommenden Jahr soll es daher ein neues Konzept für den Tag der Wissenschaft geben, bei dem das Mitmachen nochmals mehr Raum erhalten soll.
Nach dem Einführungsvortrag von Andreas Blöß (Akademie für Hörgeräte-Akustik) und Dr. Susanne Füting, (Museum für Natur und Umwelt) um 10.45 Uhr mit dem Titel „Mit Augen und Ohren wahrnehmen – Mit Herz handeln“ folgte eine bunte Vielfalt an Themen im 15-Minuten-Takt: Von Umwelttoxikologie durch Prof. Dr. Markus Schwaninger (Universität zu Lübeck), der Vorstellung von BUILD NOW, dem Haus der Autarkieforschung durch Professoren der Fachhochschule, bis hin zu Elektromobilität (Hinrich Kählert) reichte das Spektrum.
Wissenschaft war in Bewegung, als 200 MiniMaster-Studierende im Alter von 8 bis 12 Jahren ihre Abschlussvorlesung, die Prof. Dr. Jürgen Tchorz (Fachhochschule Lübeck) unter dem Titel „Mein Ohr und ich“ hielt, besuchten und anschließend ihre Urkunden erhielten.
Dass die Besucher den richtigen Blick für den Umweltschutz haben, brachte die Turmfahrt zu Tage: Dort hatte die Klimaschutzleitstelle Lübeck Schätzfragen zum Energieverbrauch gestellt. Hätten Sie es gewusst? Hier sind die Fragen und richtigen Antworten:
- Gasometer: Wie viele Laptops (20 W) können mit der gewonnenen elektrischen Leistung betrieben werden? 70.000.
- Deponie Niemark: Wie viel Liter Heizöl werden jährlich durch die Nutzung des Deponiegases eingespart? 2.000.000.
- Zentralbad: Mit welcher Technologie wird das Beckenwasser erwärmt? Blockheizkraftwerk.
- Musik- und Kongresshalle: Wie hoch schätzen Sie die finanziellen Einsparungen der letzten drei Jahre? Rund 200.000 Euro.
Der erste Preis des Gewinnspiels ging dabei an Thomas Bedué. „Jetzt kann mich meinen alten Hobel endlich in die Ecke stellen“, freute sich der Lübecker über ein neues Sportfahrrad. Stefanie Förster (Lübeck) ist derweil auf den Segelflug über Lübeck (der zweite Preis) gespannt. Der dritte Preis - eine Familieneintrittskarte für „Jim Knopf & Lukas der Lokomotivführer“ am 18. November in der Musik- und Kongresshalle - geht nach Niendorf/Ostsee an Angela Moesicke. Eintrittsgutscheine für das Museum für Natur und Umwelt (4. bis 6. Preis) gewinnen Monika Klapproth, Suzanne Pich-Lipinski und Uta Berg (alle Lübeck). Der 7. bis 10. Preis: Je ein Kaffeebecher „Lübeck - Stadt der Wissenschaft“ geht an Rolf Schmidt, Martina Krsteska, Kirsten Hinrichs und Niklas Hellberg (alle Lübeck). +++