Auszug - Zweiter Evaluationsbericht Modellprojekt "Poolbildung zur Beförderung einer inklusiven Beschulung"  

25. Sitzung des Schul- und Sportausschusses (Wahlperiode 2013 - 2018)
TOP: Ö 4.1
Gremium: Schul- und Sportausschuss Beschlussart: zur Kenntnis genommen / ohne Votum
Datum: Do, 15.06.2017 Status: öffentlich/nichtöffentlich
Zeit: 16:00 - 18:04 Anlass: Sitzung
Raum: Lübecker-Ruder-Klub e.V.
Ort: Lübecker-Ruder-Klub e.V., Charlottenstraße 33, 23560 Lübeck
VO/2017/04895 Zweiter Evaluationsbericht Modellprojekt "Poolbildung zur Beförderung einer inklusiven Beschulung"
   
 
Status:öffentlich  
Dezernent/in:1. Senatorin Kathrin Weiher
2. Senator Sven Schindler
Aktenzeichen:4.040.4.13.1
Federführend:4.041 - Fachbereichs-Dienste Bearbeiter/-in: Albrecht, Petra
 
Wortprotokoll
Abstimmungsergebnis

Frau Albrecht teilt mit, dass im Rahmen der zweiten Evaluation  des Modellprojekts „Poolbildung zur Beförderung einer inklusiven Beschulung“ insbesondere die veränderte Bedarfserhebung und Stundenverteilung, die Transparenz der Leistungserbringung, die Verzahnung von Vormittag und Nachmittag, die Grenzen der Inklusion und die Rolle der Träger im neuen System betrachtet worden seien. Frau Albrecht und Frau Rieper stellen anhand einer Präsentation (siehe Anlage 3) die Ergebnisse der Evaluation vor.

 

Eine Nachfrage von Herrn Krause zum prozentualen Anteil der männlichen Schulbegleiter beantwortet Herr Dreier und weist darauf hin, dass das Fachpersonal nur sukzessive weiter erhöht werden könne, um das zur Verfügung stehende Stundenkontingent einzuhalten. Herr Krause bittet, die Angabe zum prozentualen Anteil nachzureichen.

 

Nachfragen von Herrn Prieur beantworten Frau Rieper, Herr Dreier und Frau Albrecht.

Herr Dreier führt hinsichtlich der Frage, ob die Wirksamkeit von Schulbegleitung untersucht werde, aus, dass alle Beteiligten einschließlich der Schulbegleiter in die regelmäßigen Abstimmungsgespräche im Rahmen der Förder- bzw. Lehrpläne der SchülerInnen einbezogen seien. Allerdings sei es schwierig, die Erfolge von Schulbegleitung nach objektiven Kriterien zu messen. Herr Dreier berichtet in diesem Zusammenhang über den Einsatz der KEH in den Kitas, um die Förderung frühzeitig bereits ab dem ersten Schultag ansetzen zu können.

Zur Frage von Herrn Prieur nach dem Migrationshintergrund der geförderten SchülerInnen teilt Frau Albrecht mit, dass dieser nicht erfasst worden sei. Die Frage von Herrn Prieur nach dem Anteil an nicht schülerbezogenen Aufgaben der Schulbegleiter (Dokumentationen, Teilnahme an Elterngesprächen usw.) nimmt Frau Albrecht als Anregung für die nächste Erhebung mit auf.

 

Frau Senatorin Weiher spricht die Problematik an, dass die Landesregierung nicht zu längerfristigen Zusagen der Mittel für Schulassistenz bereit sei, so dass die HL im Sinne der Träger ein finanzielles Risiko eingehen würde.

 

Frau Godowski dankt der Verwaltung für den aussagekräftigen Bericht. Auf Nachfrage von Frau Godowski bestätigt Frau Rösing, dass der Pufferbetrag zum Ausgleich unerwartet eintretender Bedarfe ausgereicht habe.

 

Frau Godowski fragt weiter, wie sich die Verzahnung von Vormittag und Nachmittag auf die Lage der täglichen Arbeitszeiten der Schulbegleiter auswirke. Dazu teilt Herr Dreier mit, dass durch den Einsatz der Schulbegleiter im Vormittags- und Nachmittagsbereich höhere arbeitsvertragliche Wochenarbeitszeiten angeboten werden können, was für die Beschäftigten attraktiver sei. Weiterhin könne hierdurch auch den Kindern, die eine feste Bezugsperson benötigen, die Teilnahme am Ganztag ermöglicht werden. Frau Rieper ergänzt, dass zeitliche Überschneidungen von Vormittag und Nachmittag ggf. durch den Träger zu organisieren seien.

 

Auf Nachfrage von Herrn Luetkens erläutert Frau Albrecht, dass die zunehmende Qualifikation der Schulbegleiter im Rahmen der fortschreitenden Umsetzung des neuen Ganztagsmodells sowie durch die Fort- und Weiterbildung der Schulbegleiter sichergestellt sei.

 

Herr Puhle sieht eine deutliche Entwicklung der Integrationshilfen im Hinblick auf die Situation vor Einführung des I-Pools und dankt der Verwaltung für diese Leistung. Herr Puhle appelliert dafür, seitens der Politik ausreichend Finanzmittel für qualifizierte Schulbegleiter bereitzustellen und begründet dies.

 

Frau Röttger spricht ebenfalls ihren Dank aus für den Bericht. Mit Bezug auf die Angabe im Bericht, dass hinsichtlich einer Bewertung des I-Pools von Eltern nur sehr wenige Rückmeldungen vorliegen, ist es Frau Röttger ein Anliegen, die Verantwortung der Eltern nicht aus den Augen zu verlieren.

Frau Albrecht sieht in dieser Problematik einen gesamtgesellschaftlichen Trend. Frau Rieper und Frau Albrecht berichten über Maßnahmen dem entgegenzuwirken, wie z. B. die Einführung einer Elternbeteiligung im Rahmen der Lehr- und Förderpläne.

 

Auf Nachfrage von Herrn Dr. Lengen erläutern Frau Rieper und Frau Rösing die Umsetzung der Puffermittel.

 

Frau Weiher vertritt die Auffassung, dass die fortschreitende Inklusion nicht allein durch Integrationshilfen abgedeckt werden kann und auch das Land gefragt sei, mehr Lehrerstunden zur Verfügung zu stellen. Frau Weiher spricht weiterhin den Fachkräftemangel an. Auch hier sei das Land gefordert, bessere Möglichkeiten und Rahmenbedingungen für die Ausbildung, den Wiedereinstieg für Frauen und den Quereinstieg zu schaffen. 

 

Zum Fachkräftebedarf sprechen Frau Rösing und Herr Puhle.

 

Herr Puhle greift die Aussage von Herrn Dreier auf, dass sich eine Erhöhung des Fachkräfteanteils nicht auf das Stundenkontingent auswirken dürfe, und fragt nach der vertraglichen Regelung.

Hierzu antworten Frau Albrecht und Frau Rösing, die über die interne Kappungsgrenze der Träger informiert.

Herr Puhle sieht das finanzielle Risiko auf die Träger übertragen und spricht sich dafür aus, den Vertrag diesbezüglich nachzuarbeiten.

 


Der Ausschuss nimmt den Bericht zur Kenntnis.