Welt-Aids-Tag

immer am 01. Dezember

Die Hansestadt Lübeck positioniert sich gegen Diskriminierung von HIV-positiven Menschen im Arbeitsumfeld

Das Motto des diesjährigen Welt-Aids-Tags lautet “Leben mit HIV. Anders als du denkst?“. Zu diesem Anlass unterzeichneten Bürgermeister Jan Lindenau sowie Wirtschafts- und Sozialsenatorin Pia Steinrücke die Deklaration #positivarbeiten. Mit Zeichnung der Deklaration bekennt sich die Hansestadt Lübeck als Arbeitgeber:in zu einem diskriminierungsfreien Umgang mit HIV-positiven Mitarbeitenden.

In Schleswig-Holstein leben etwa 1500 Personen mit HIV. Dank der enormen medizinischen Fortschritte der letzten Jahrzehnte können Infizierte heute genauso leben und arbeiten wie nicht HIV-positive Menschen. Sie sind ebenso leistungsfähig wie andere Mitarbeitende und können jeden Beruf ausüben. Eine HIV-Übertragung im Arbeitsalltag ist nicht möglich. Dennoch erleben HIV-positive Menschen immer wieder Ausgrenzung.

In der 2021 veröffentlichten Studie „positive stimmen 2.0“ berichteten 95 Prozent der mehr als eintausend Befragten innerhalb des Vorjahres Diskriminierung erlebt zu haben - von Tratscherei über Beschimpfungen bis hin zu körperlichen Übergriffen. Gründe für diskriminierendes Verhalten sind meistens Vorurteile und Unwissenheit – auch im Arbeitsumfeld. Um dies zu ändern, rief 2019 die Dt. Aidshilfe das Projekt #positivarbeiten ins Leben.

Die Hansestadt Lübeck reiht sich ein in die mehr als 155 Unternehmen, Verbände, Städte, Ministerien und Betriebe, die in den letzten drei Jahren die Erklärung #positivarbeiten unterzeichnet haben. Mit diesem Bekenntnis setzt die Hansestadt Lübeck ein Zeichen für Vielfalt und Inklusion. Konkret erklären Arbeitgeber:innen mit Unterzeichnung der Deklaration unter anderem, keinen HIV-Test im Rahmen einer betriebsärztlichen Einstellungsuntersuchung zu verlangen sowie Führungskräfte über aktuelle Informationen zum Thema Leben mit HIV in Kenntnis zu setzen.

Eines der Ziele ist es, durch Aufklärung dazu beizutragen, dass mögliche Ängste (unter Kolleg:innen) gar nicht erst entstehen. Das Thema HIV wird sichtbar gemacht und signalisiert, dass alle Mitarbeitenden gleichermaßen willkommen sind. Menschen mit HIV müssen Arbeitgeber:innen und Kolleg:innen nicht von Ihrer Infektion erzählen. Betriebliche Vereinbarungen wie #positivarbeiten sollen aber ein Arbeitsklima fördern, in dem ein offener Umgang mit einer HIV-Infektion möglich ist, ohne negative Reaktionen fürchten zu müssen. Die Lübecker Zeichnenden sind sich einig darin, dass von einem solchen respektvollem Miteinander alle Mitarbeitenden profitieren – egal, ob mit oder ohne HIV.

29.11.2022 | Unterzeichnung durch Bürgermeister Jan Lindenau und Senatorin Pia Steinrücke

Weitere Informationen zum Welt-Aids-Tag finden Sie unter: https://www.welt-aids-tag.de/

 

Weiterführende Links zum Thema HIV

Deklaration Auftaktveranstaltung 29.11.2022 (nur für geladene Gäste)
PDF

Informationen zum Thema HIV und Arbeit:
https://www.aidshilfe.de/hiv-arbeit
https://www.aidshilfe.de/positivarbeiten
E-Learning-Angebot zum Thema Leben und Arbeit mit HIV (Bearbeitungszeit ca. 45min)

Ansprechpartner:innen vor Ort zum Thema HIV und HIV-Prävention:
Beratungsstelle für sexuell übertragbare Infektionen und HIV
Lübecker Aidshilfe
Infektions-/HIV-Ambulanz UKSH Lübeck

Weitere Informationen zum Thema HIV:
Bundesweite anonyme Telefonberatung der Aidshilfen: 0180 33 19411 (9 Cent pro Minute aus allen deutschen Netzen); montags bis freitags von 9 bis 21 Uhr sowie samstags und sonntags von 12 bis 14 Uhr

Initiative der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung
https://www.liebesleben.de/

 

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