Veröffentlicht am 31.08.2023

Hansestadt Lübeck digitalisiert ihren Hafen

Unbemanntes Fahrzeug soll abgestellte Trailer identifizieren

5G-Campusnetz auf dem Skandinavienkai, Jan Lindenau Bürgermeister der Hansestadt Lübeck, Dr. Sebastian Jürgens, Geschäftsführer Lübecker Hafengesellschaft (v.l.n.r.)

Zu einer Smart City gehört auch eine intelligent vernetzte Wirtschaft: Im Jahr 2020 startete das bundesgeförderte Forschungsprojekt Baltic Future Port in Lübeck. Ziel ist die Erprobung des 5G-Mobilfunkstandards im industriellen Bereich. Dabei sollen auch diverse Prozesse bei der Abfertigung der Ladung optimiert und die Kommunikation verbessert werden. Hierfür wird eigens ein 5G-Campusnetz auf dem Skandinavienkai errichtet.

Das Projekt umfasst insgesamt 11 Teilprojekte, die von der Hansestadt Lübeck und Partner:innen aus der Hafenwirtschaft sowie Wissenschaft umgesetzt werden. Hierzu zählen die Lübecker Hafen-Gesellschaft, Baltic Rail Gate, TT-Line, Technische Hochschule Lübeck und Universität zu Lübeck, sowie TiTus Research und Stadtwerke Digital.

Ein besonderes Teilprojekt ist das Traileryard: Mit einem so genannten Unmanned Ground Vehicle (engl. für unbemanntes Fahrzeug, UGV) sollen auf dem Terminal abgestellte Trailer identifiziert und lokalisiert werden. Dabei scannt das Fahrzeug mittels Kameratechnik die Trailer und die eigene Umgebung. Mittels künstlicher Intelligenz werden im Rahmen der Bildverarbeitung die Kennzeichnungen der Trailer erkannt. Mittels 5G-Funkübertragung werden die gewonnenen Daten an einen Leitstand übertragen, ausgewertet und ein digitaler Stellplatzplan erstellt. Die korrekte Position der Trailer ist für die Optimierung der Verladung wichtig, da so der Suchprozess für die Mitarbeitenden des Hafens verkürzt werden kann.

Zusätzlich wird das Fahrzeug darauf vorbereitet, in naher Zukunft auch den Zustand der Terminalflächen zu erfassen, Schäden zu erkennen und ein dreidimensionales Abbild des Hafens zu erstellen.

Nach der erfolgten Mission kann das Fahrzeug selbstständig zur Ladestation fahren und dort seine Akkus aufladen, bevor der nächste Inventur- oder Vermessungsauftrag durchgeführt wird.

„Projekte wie der Baltic Future Port zeigen, welches Potenzial in der Digitalisierung steckt. Komplexe Prozesse so zu optimieren, dass zeitaufwendige Abläufe erheblich beschleunigt werden, sorgt für einen erheblichen Nutzen moderner Technik für die Wirtschaft und stärkt den Hafenstandort Lübeck.“ zeigt sich Bürgermeister Jan Lindenau begeistert.

Weitere Entwicklungsschritte sind in Planung. Mehr Informationen rund um das Projekt finden Sie unter https://www.luebeck.de/balticfutureport +++