In Kunst-Naturräumen sind Texte berühmter Autoren von Ovid bis in die Gegenwart in einem neuen Kontext zu entdecken. In der Literatur erscheint Natur oftmals verspielt, unheimlich, verführerisch – und aus heutiger Sicht manchmal auch sehr kitschig. Die BesucherInnen sind eingeladen, sich auf eine Reise durch 2.500 Jahre Natur in der Weltliteratur und damit „Ins Blaue!“ zu begeben. Räume können wie Poesie betreten werden; auf Blütenstelen schwankend sind Texte von Goethe, Ingeborg Bachmann, Musil, Gertrude Stein und natürlich Thomas Mann kreativ arrangiert.
Von Natur kann aber nicht nur gelesen werden, BesucherInnen können sie auch hören, ertasten und schmecken. So gibt es beispielsweise eine Kräuterstation, einen vollkommen abgedunkelten Raum, in dem man dem Ruf eines Käuzchens lauschen kann, während man barfuß über ein Kiesbett wandelt, oder ein mit Kunstrasen bepflanztes Himmelbett – Probeliegen ausdrücklich erwünscht! Weiter veranschaulicht wird das Thema durch Gemälde, Fotografien, Postkarten oder Zeichnungen. Als Highlights gelten dabei Hermann Hesse als Nacktkletterer, Franz Kafka als Skifahrer oder Eduard Mörike als Bastler.
Darüber hinaus warten persönliche „Naturstücke“ zeitgenössischer Autoren darauf, entdeckt zu werden: ein räudiges Tierchen, Torf, Käfer, ein Glas Staub, eine Fliegenklatsche und Korallenschmuck sind exklusiv in der Ausstellung zu sehen, wandern jedoch gleich im Anschluss wieder in die geheimen Fächer der Autoren und Autorinnen zurück.
„Ins Blaue! Natur in der Literatur“ ist die letzte Sonderausstellung im Buddenbrookhaus vor dessen Umbau.
Die Ausstellung wird am 4. Juli um 18 Uhr von Senatorin Kathrin Weiher sowie Kuratorin Heike Gfrereis eröffnet – hoffentlich, passend zum Thema, bei blauem Himmel draußen vor dem Buddenbrookhaus. Die Lyrikerin Doris Runge liest zudem aus ihrem
Gedichtband „Man könnte sich ins Blau verlieben“. Musikalisch begleitet wird die Veranstaltung durch das Klarinetten-Trio Clari-Noir. Der Eintritt beträgt 9 Euro; ermäßigt 7 Euro.+++
Quelle: Die Lübecker Museen