Veröffentlicht am 27.08.2013

Neue fossile Funde im Museum für Natur und Umwelt

Während der Museumsnacht am Sonnabend werden zwei neue Walskelette gezeigt

Europas größte Präsentation fossiler Wale bekommt Zuwachs. Im Lübecker Museum für Natur und Umwelt werden in der Museumsnacht am kommenden Sonnabend, 31. August 2013, zwei neue Walskelette gezeigt: ein sechs Meter langer Bartenwal und ein 2,5 Meter langer Zahnwal. Die Neufunde sollen später dauerhaft präsentiert werden. Im Rahmen eines Pressetermins wurden diese Skelette gestern der Öffentlichkeit präsentiert. Außerdem informierte Museumsleiterin Dr. Susanne Füting über den Stand der Erneuerungs- und Modernisierungsmaßnahmen im Hause.

„Ich freue mich sehr, dass das Museum für Natur und Umwelt mit seinen innovativen Präsentationsformen und seinen spannenden museumspädagogischen Programmen wieder einen wichtigen Schritt hin zu einem Umweltbildungszentrum für Lübeck gemacht hat“ erklärte Prof. Dr. Hans Wißkirchen, Leitender Direktor der Lübecker Museen, gegenüber Journalisten. Die Neufunde, die in die wissenschaftliche Sammlung eingehen, seien wiederum ein echter Glücksfall für das Haus, ergänzte er.

Gefunden wurden die beiden Wale in der Tonkuhle Groß Pampau. Dieses Gelände im Kreis Herzogtum Lauenburg birgt eine Grabgemeinschaft Millionen Jahre alter Lebewesen. In dem Glimmerton aus der erdgeschichtlichen Epoche des Miozäns von vor etwa 11 Millionen Jahren wurden bereits mehrere Großfossilien entdeckt. Im Museum für Natur und Umwelt befinden sich insgesamt fünf Tiere (ein Hai, drei Bartenwale, ein Zahnwal), die beiden neuen Exemplare sollen zu einem späteren Zeitpunkt ebenfalls auf Dauer präsentiert werden.

In den vergangenen Monaten wurden im Museum bei laufendem Betrieb zahlreiche Modernisierungsmaßnahmen vorgenommen. Unter anderem wurde im Erdgeschoss eine paläontologische Grabungsstelle mit Originalversteinerungen zum Anfassen nachgebildet. Außerdem wurde die Beleuchtung erneuert, die Funde und Objekte werden jetzt mit neuem LED-Licht ausgeleuchtet. Darüber hinaus wurden Ausstellungstexte aktualisiert und zweisprachig (Deutsch / Englisch) eingerichtet. Das Großmodell mit typischen Strukturen des aktiven Kliffs am Ostseeufer „Brodtener Ufer“ wurde komplett überarbeitet. Und der Schlutuper Riesenhirschfund vom Ende der letzten Eiszeit wurde wissenschaftlich überarbeitet und nach diesen Erkenntnissen neu präsentiert. „Weitere Modernisierungen und Neugestaltungen bei der Präsentation der hervorragenden Sammlung der Geschiebefossilien werden folgen. Auch im Vortragssaal sind technische Erneuerungen geplant. Dort soll zukünftig auch der neue versteinerte Bartenwal seinen Platz finden“, erklärte Dr. Füting. Sie fügte hinzu: „Die Neuerungen und Modernisierungen in der Ausstellung der Fossilenfunde im Erdgeschoss konnten dank der freundlichen Förderung durch die Gemeinnützige Sparkassen Stiftung und die Possehl-Stiftung realisiert werden. Grabung, Präparation und Montage des neuen Bartenwalfundes vom Sommer 2012 wurden dank einer Förderung durch die Possehl-Stiftung möglich.“

Für die Museumsnacht versprach Dr. Füting viel Spaß, Ratespiele, optische Täuschungen, kuriose Tiere, tolle Musik und natürlich spannende Informationen zu den Walfunden. Das Museum bietet ab 18 Uhr ein Kinderprogramm, organisiert und durchgeführt mit Unterstützung des Fördervereins. Darüber hinaus werden Kurzführungen in der Klima-Ausstellung und bei den Insektenmodellen angeboten. Im Domhof gibt es Musik mit dem Hamburger DJ Raphael Marionneau und dem Duo Tom Klose / Niklas Hardt. Um 19.15 Uhr werden im Vortragssaal die Modernisierungsmaßnahmen in der Ausstellung vorgestellt, um 20.30 Uhr hält Walforscher Gerhard Höpfner einen Vortrag über die beiden neuen Wale und präsentiert sie im Original. Dr. Wolfram Eckloff, ehemaliger Leiter des Museums, berichtet in einer Kurzführung um19 Uhr unter dem Motto „Widersprüchliches über Krabbeltiere“. Das gesamte Programm des Naturkundemuseums und aller anderen Museen steht im Internet unter www.die-luebecker-museen.de. +++