Lübeck eröffnete die bundesgeförderte Wohnanlage im Stadtteil Eichholz
Ihr erstes Mehrgenerationenhauses hat die Hansestadt Lübeck am Dienstag, 20. Mai 2008, offiziell in Betrieb genommen. Es liegt im Brandenbaumer Feld 27/29 im Stadtteil Eichholz und ist das erste seiner Art in der Hansestadt. Es wird im „Aktionsprogramm Mehrgenerationenhäuser“ der Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend mit jährlich 40 000 Euro gefördert.
Bei der Einweihung durch Lübecks Sozialsenator Wolfgang Halbedel war auch die beiden Lübecker Bundestagsabgeordneten Anke Eymer und Gabriele Hiller-Ohm, sowie zahlreiche Lübecker Kommunalpolitiker, sowie Andreas Stachowske, Bereichsleiter des Jugendaufbauwerks BALI anwesend. Das „Aktionsprogramm Mehrgenerationenhäuser“ der Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend wurde im Jahr 2007 aufgelegt und sollte die Voraussetzung dafür schaffen, bundesweit in 500 ausgewählten Kommunen Mehrgenerationenhäuser einzurichten und deren Betrieb zu bezuschussen.
Die Geschäftsführung der BQL GmbH erhielt im Herbst 2007 durch ihre damalige Aufsichtsratsvorsitzende, Frau Roswitha Kaske einen Hinweis darauf, sich in Kooperation mit der AWO und dem BALI/JAW um die vom Bundesministerium bereitgestellten Mittel zu bewerben. Die beiden Bundestagsabgeordneten der Hansestadt Lübeck unterstützten diese Bewerbung nachdrücklich. Ende 2007 erhielt das BALI/JAW die verbindliche Zusage, eines dieser bundesweit 500 Mehrgenerationenhäuser einrichten zu können.
Mit dem Zuschuss der Bundesregierung für das Mehrgenerationenhaus-Eichholz sollen nicht nur die in der Hansestadt Lübeck bereits vorhandenen Bemühungen anerkannt, sondern auch zukünftig das in diesem Stadtteil ohnehin schon sehr stark ausgeprägte Miteinander der Generationen in dem bereits bestehenden nachbarschaftlichen Netzwerk unterstützt werden.
Zusätzlich soll in diesem Gebäude zukünftig auch der Raum für familiennahe Dienstleistungen und interkulturelle Begegnung zur Verfügung stehen. Ehrenamtliches bürgerschaftliches Engagement soll nicht nur auf innovative Art und Weise aktiviert werden, sondern es soll in diesem Gebäude auch ein verlässliches „Zuhause“ finden.
„Mehrgenerationenhäuser eröffnen Räume, die den Zusammenhalt der Generationen festigen", sagt Bundesfamilienministerin Ursula von der Leyen. Mit veränderten Familienstrukturen schwänden die seit Generationen selbstverständlichen Begegnungsmöglichkeiten der Generationen. „Die Weitergabe von Erziehungswissen und Alltagskompetenzen durch ein alltägliches Miteinander gehe verloren, aber auch Erfahrung und Hilfe der älteren Generation für die mittlere und jüngere Generation blieben oft ungenutzt“, so die Ministerin.
Aufruf an die Eichholzer aller Generationen, zukünftig von den Möglichkeiten dieses Gebäudes auch Gebrauch zu machen und es aktiv und leidenschaftlich zu nutzen.
Am Ausgang liegen zusätzlich bereits Einladungen für die ersten Spielenachmittage, Grillfeste und Computerkurse für Kinder und Seniorinnen und Senioren aus.
Zukünftige Angebote: Eine Küche in diesem Haus bietet die Möglichkeit an gesunde Mahlzeiten zu günstigen (Selbstkosten-)Preisen selber herzustellen. Dieses Mehrgenerationenhaus kann nicht nur alle Generationen im doppelten Sinne an einen Tisch bringen, es kann auch berufstätigen Eltern und Alleinerziehenden die Organisation des Alltags erleichtern oder älteren Menschen die Gelegenheit geben, Kontakte zu knüpfen und zu pflegen. Insbesondere können Seniorinnen und Senioren auch das Internetcafe nutzen oder Computerkurse belegen.
Da wir in diesem Gebäude nicht nur Jugendliche, sondern in Abstimmung mit dem Bereich Familienhilfen über die BQL auch ältere Tagespflegepersonen qualifizieren, können nach Absprache von diesen Kursteilnehmerinnen immer auch einmal Kinder im Alter ab sechs Monaten betreut werden. Für berufstätige Eltern können somit Unterstützungen geschaffen werden. Seniorinnen und Senioren können ihrerseits durch „Patenschaften“ Jugendliche dabei unterstützen, einen reibungsloseren Zugang in die Berufswelt zu finden.
Sämtliche Angebote beziehen sich ganz bewusst auf alle in diesem Stadtteil lebenden Bürgerinnen und Bürgen der unterschiedlichsten Kulturen.
Frau Nele Holz, die für dieses Mehrgenerationenhaus eingestellte Mitarbeiterin der BQL, wird auch gute und qualifizierte Beratung bei Behördengängen, bei Fragen der Kindererziehung und bei vielen anderen Herausforderungen des Alltags anbieten können. Dieses Mehrgenerationenhaus soll ein offenes und niedrigschwelliges Angebot schaffen, das Menschen einlädt, ihre Fragen und Alltagssorgen ohne Scheu vorzubringen.
Für den Umbau dieses Gebäudes wurden für zwei Bauphasen beim Land Schleswig-Holstein insgesamt 520 00 Euro beantragt und von diesem zur Verfügung gestellt.
Die Posssehl-Stiftung unterstützte dieses Projekt 2001 mit 68 000 Euro. Die Jugendlichen des BALI/JAW erbrachten gemeinsam mit ihren Ausbildern die restlichen erforderlichen handwerklichen Eigenleistungen im Umfang von rund 320 000 Euro.
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