Veröffentlicht am 05.10.2007

Wakenitz-Wanderweg reicht jetzt bis zum Ratzeburger See

Letztes Teilstück des „Dräger-Weges“ von Lübeck bis Rothenhusen freigegeben

Es ist es geschafft. Das letzte Teilstück, sozusagen der Schlussstein des „Drägerweges“, ist fertiggestellt. Damit geht ein Wunsch des Lübecker Fabrikanten Dr. Heinrich Dräger in Erfüllung, Lübeck durch einem Wanderweg mit dem Ratzeburger See zu verbinden.

Diesen Wunsch hat die von ihm 1969 ins Leben gerufene, finanziell ausgestattete und von der „Gemeinnützigen“ betreute „Stiftung zur Schaffung und Förderung von Grün- und Erholungsflächen und Wanderwegen“ seit Jahrzehnten verfolgt.

Ausgangspunkt des rund 14 Kilometer langen Weges ist der Drägerpark, sein Ziel Rothenhusen am Ratzeburger See. Die jetzt fertiggestellte Ausbaustrecke zwischen Ziegelhorster Weg und dem Parkplatz an der Straße nach Rothenhusen ist rund 1000 Meter lang und verläuft zum Teil am Rande einer großen Ackerfläche, am Waldrand und durch den Wald hindurch.

Motor mit viel Geduld für die Vollendung des Drägerweges war die Stiftung der Gemeinnützigen. Im Zusammenwirken mit der Teilnehmergemeinschaft Lübeck BAB 20 hat das Amt für ländliche Räume nicht nur bei der Beschaffung der Wegerechte von drei Landwirten geholfen, sondern auch neben Planung, Entwurf und Bauleitung für die Bereitstellung der Hälfte der Baukosten in Höhe von rund 43 000 Euro durch öffentliche Mittel gesorgt. Die andere Hälfte dieser Baukosten sowie Mittel für die nötigen Ausgleich- bzw. Entschädigungszahlungen sind von der Stiftung mit finanzieller Unterstützung der Dräger-Stiftung zur Verfügung gestellt worden. Der von vielen Erholungssuchenden so geschätzte Weg steht jetzt uneingeschränkt zur Verfügung.

Die feierliche Eröffnung am 5. Oktober 2007 erfolgte in prominenter Runde: Gerd Krämer, Landrat des Kreises Herzogtum Lauenburg, Volker Niederhausen, Bürgermeister von Groß Sarau und Hans-Georg Weißkichel, Bürgermeister von Groß Grönau, knoteten die Absperrschnur auf und gaben den Weg zum Wandern frei. Sie wurden dabei unterstützt von Peter-Ewald Jaehn, Amt für ländliche Räume Lübeck und Lübecks Oberförster Dr. Lutz Fähser (Bereichsleiter Stadtwald), der zusammen mit Lübecks ehemaligen Grünflächenamtsleiter Heinz Hahne gleichzeitig den Stiftungsausschuss repräsentierte.

Dr. Boto Kusserow, Vorsteher der Gemeinützigen und Vorsitzender der Stiftung „Grün und Wanderwege“, bedankte sich in seiner Eröffnungsrede bei den Grundeigentümern von Kieckebusch, Derlin und Mahnke, die sich letztlich bereit fanden, die erforderlichen Wegerechte einzuräumen. „Ein solches Projekt ist nicht die Leistung Einzelner“, sagte Kusserow. „Es ist vielmehr ein Ergebnis guter Zusammenarbeit zwischen Behörden und Privaten.“ Dabei dankte er besonders dem Landrat und den beiden Gemeindebürgermeistern. Er verwies aber auch auf das „unendliche Engagement“ von Heinz Hahne, der die Entwicklung des Drägerweges seit 1975 tatkräftig begleitet und auch maßgeblich mitgestaltet habe. Hahne sei die Realisierung der Ausbaustrecken vom Wakenitzhof bis zum Müggenbuscher Weg im Jahre 1975 zu verdanken, sowie der Teilstücke Müggenbuscher Weg bis Falkenhusener Weg (1977), Falkenhusener Weg bis Absalonshorst mit der Gedenkstätte "Löwenstadt" (1979) und die Wegstrecke von der Abzweigung Kapellensteig über den Grönauer Landgraben und weiter bis zur Straße Am Viert (1983).

Jeder Wanderer oder Radfahrer hat jetzt die Möglichkeit, ungehindert über den Drägerweg von Lübeck bis Rothenhusen zu gelangen, ohne dabei abgas- und lärmbelaste Straßenstrecken zu benutzen. Findlinge mit dem eingemeißelten Schriftzug „Drägerweg“ weisen den Weg.

Die Strecke führt vom Drägerpark in Lübeck entlang der Wakenitz, vorbei an Feldrändern und der Gaststätte „Müggenbusch“, der Gedenkstätte „Löwenstadt“ bis hin zu einer weiteren Einkehrmöglichkeit, der Gaststätte „Landhaus Absalonshorst“, um anschließend durch Wald von Groß Grönau über die Grönau und entlang einem Gehege mit Nandus schließlich unter der Autobahnbrücke der A 20 hindurch zu führen. Von dort kann der nimmermüde Wanderer über das letzte, heute freigegebene, Teilstück auf dem Gebiet der Gemeinde Groß Sarau zur historischen Gaststätte „Fährhaus Rothenhusen“ am Ratzeburger See gelangen. Dort befindet sich der Lübecker wieder auf heimischen Boden, denn das beliebte Ausfluglokal an dem Ausfluss des Ratzeburger Sees in die Wakenitz steht in einer lübschen Exklave: Grund, Boden und Gebäude gehören der Hansestadt seit 1274.

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