Es handelt sich dabei um ein komplettes Umbauvorhaben im Bereich des Passathafens, das für eine städtebauliche Aufwertung und eine Belebung der touristischen Nutzung in dem vernachlässigten Areal sorgen soll. Im Raum steht – je nach Ausstattung - eine Investitionssumme von „100 bis 150 Millionen Euro – oder auch mehr“ (Hollesen), mit der insgesamt 3000 zusätzliche Betten für das Ostseebad geschaffen werden sollen.
Am Vortag waren diese jetzt veröffentlichten Pläne zunächst dem Bauausschuss in nicht öffentlicher Sitzung detailliert vorgestellt worden. Neben Hollesen traten dort Rob Feirabend vom niederländischen Ferienanlagenbetreiber Landal GreenParks, der ein Großteil der neuen Wohnungen vermarkten soll, auf. „Wir haben dort auch eine Reihe von Ideen und Anregungen bekommen, die wir noch in das weitere Verfahren einspeisen wollen“, sagte Hollesen.
Bürgermeister Bernd Saxe zeigte sich nach der Pressevorstellung des aktuellen Planungsstandes hocherfreut über die vorgelegte Vision, von der er überzeugt ist, dass sie auch Wirklichkeit wird. „Ich habe großes Vertrauen in Herrn Hollesen und seine Leute, dass dies so realisiert werden kann“, sagte er.
Zusammen mit Landal GreenParks hat die Priwall Waterfront AG folgende Presseerklärung herausgegeben:
(...) Die Priwall Waterfront AG gehört zu der deutsch-dänischen PLANET-Gruppe, zur Zeit der größte Investor in Bezug auf touristischen Ferienhausanlagen in Schleswig-Holstein. Die Landal GreenParks betreibt in Europa mehr als 60 Ferienparks und gehört zu den größten Betreibern von Ferienparks.
Gemeinsam entwickeln sie unter dem Leitthema „Priwall-Familien-Urlaub" eine touristische Freizeitanlage auf dem Priwall. Beide Unternehmen sind bereits stark am Priwall-Strand engagiert. Die PLANET-Gruppe hat hier bereits mehr als 60 Ferienhäuser errichtet, die über Landal GreenParks und NOVASOL erfolgreich touristisch genutzt werden.
Die Projektentwicklung läuft in enger Zusammenarbeit mit der Stadtplanung bei der Hansestadt Lübeck. Als Beauftragter der städtebaulichen Architektur stellte Architekt Peter Dinse von dem Hamburger Architekturbüro Dinse, Feest, Zurl in der Bauausschusssitzung den städtebaulichen Teil vor.
Es sind noch eine Reihe von für das Projekt grundsätzlichen Themen zu lösen und Fragen zu beantworten, wie die Errichtung eines öffentlichen Spaßbades, Neugestaltung eines Seglerzentrums, Schaffung von Winterlager für Segler, Verkehrsführung Mecklenburger Landstraße. Gleichwohl zeichnet sich eine Struktur der neuen Bebauung ab.
Aus der Vision, die Grundlage für den Optionsvertrag aus dem September 2006 war, wird mit großer Unterstützung der zuständigen Gremien der Hansestadt Lübeck Wirklichkeit. Die Investoren und Betreiber, Priwall Waterfront AG und Landal GreenParks, legen zunächst großen Wert auf die Feststellung, dass sie in dem Sportboothafenbereich mit ihrer Planung nicht eingreifen. Sie erwarten durch die Bebauung der Uferlinie eine Stärkung des Sportboothafens.
Der zukünftige Betreiber, Landal Greenparks, legt weiterhin großen Wert auf die Feststellung, einen sanften Tourismus zu fördern. Nicht umsonst führt das Unternehmen den Begriff „GreenParks" in seinem Namen. Die Planung ist deshalb darauf ausgerichtet, in das Projekt viele Grünflächen, Licht und Leichtigkeit zu bringen. Die Autos der Gäste sollen, soweit wie möglich, in Tiefgaragen unter einer geplanten Dünenlandschaft untergebracht werden. Autoverkehr soll im vorderen Bereich nur für Anlieferung und Versorgung der Geschäfte sowie der „Passat" und der Segler zulässig sein.
Die Planung zeichnet sich aus durch Blickachsen von der Mecklenburger Straße durch die Straßenzeilen hinüber zum Leuchtturm sowie der Altstadt von Travemünde und dem Wahrzeichen des Gebiets, der Passat.
In einer ersten Reihe zum Wasser entstehen entlang einer geschwungenen Promenade so genannte „Hafenvillen“, die im Erdgeschoss die für die Versorgung der Gäste notwendigen Geschäfte und Restaurants aufnehmen. Die neu zu erstellende Promenade läuft von der nördlichen Spitze und von dem neu zu erstellenden Segelzentrum auf einen auf halben Weg einzurichtenden Marktplatz zu. Der Marktplatz soll, wie auch die als Spitzen ausgebildeten Plätze an der Promenade, zum Verweilen einladen. Von der Promenade führen Treppenstufen zum Wasser. Der Marktplatz wird als ein mit Treppen versehenes Forum ausgebildet.
Hinter der Reihe der Hafenvillen wird eine Dünenlandschaft modelliert. Auf die Dünen werden so genannte „ Dünenvillen“ mit Tiefgaragen errichtet. Die Dünenvillen sind zur Wasserfront, wie auch die Hafenvillen, als abwechslungsreiche Glassfassaden mit Terrassen ausgebildet. Hinter den Dünen werden Parkvillen errichtet. Insgesamt sind bis zu 3000 Ferienbetten geplant. Neben den Hafen-, Dünen- und Parkvillen ist an der südlichen Spitze des Yachthafens ein Vier-Sterne-Hotel geplant.
Die Planung der Investoren und des Betreibers sehen so aus, dass mit der Eröffnung des ersten Bauabschnitts zur Sommersaison 2010 zu rechnen ist. Rob Feirabend von Landal GreenParks hat in der Sitzung des Bauausschusses darauf hingewiesen, dass, wenn man Belegungszeiträume wie in den Niederlanden, von bis zu über 80 Prozent des Jahres erreichen will, eine attraktive Infrastruktur - ein attraktiver Mix von Restaurants und Geschäften - notwendig sein wird. Unabdingbar ist auch die Einrichtung eines ganzjährig zu nutzenden Bades mit Wellness- und Indoorspielen. Zurzeit wird geprüft, ob ein „öffentliches Spaßbad" errichtet werden kann. Für den Fall, dass ein öffentliches Spaßbad nicht eingerichtet wird, wird auf jeden Fall ein von Landal GreenParks betriebenes Bad für die Feriengäste eingerichtet.
Das Projekt Priwall-Familien-Urlaub hat bei Landal GreenParks hohe Priorität. Es ist als sogenanntes „Flaggschiff“ in die Planungsziele für Deutschland von Landal GreenParks aufgenommen worden. Die Investoren Priwall Waterfront AG, wie auch der zukünftige Betreiber, Landal GreenParks, betonen, dass die Durchführung des gesamten Vorhabens auch wirtschaftlich für die Betreiber und Investoren vertretbar sein muss. Es wird deshalb notwendig werden, immer wieder tragfähige Kompromisse zu suchen und zu finden.
Die Hansestadt Lübeck einerseits und der Investor und der Betreiber andererseits, stehen in einem konstruktiven Gespräch, die nunmehr in den Grundzügen vorgelegte Planung zum Besten für alle Beteiligte umzusetzen.“
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