Änderungen bei der Stadtreinigung in Lübeck und Travemünde
Bei der Reinigung der Straßen in Lübeck und in Travemünde gehen die Entsorgungsbetriebe Lübeck (EBL) neue Wege: Wie heute während einer Pressekonferenz mitgeteilt wurde, soll die Stadtreinigung durch einen höheren Anteil von Kehrmaschinen effizienter werden, und die Reinigungsteams sollen mehr Verantwortung tragen. Die Maßnahmen sind Teil des Gutachtens der Lindauer Managementberatung, das in der Vorwoche vorgestellt worden ist und nun Schritt für Schritt umgesetzt wird, wie Umweltsenator Thorsten Geißler betonte.
„So wird in enger Abstimmung und Eigeninitiative der Abteilung Stadtreinigung zum einen die Gruppenarbeit zur wirtschaftlicheren Erbringung der Leistung und zum anderen die Stärkung des Verantwortungsbewußtseins für die Sauberkeit der Hansestadt Lübeck fortgeführt“, so Geißler. Zudem soll, wie Manfred Wicke, Direktor der EBL, und Wilfried Gehrke, zuständiger Abteilungsleiter, erklärten, die Gruppen- und Teamarbeit neu gestaltet und intensiviert werden.
Das bedeutet, daß die Gebiets- und Sauberkeitsverantwortung auf die einzelnen Reinigungsteams übertragen wird. Kleinkehrmaschinen und die sogenannten Beikehrer bilden zukünftig ein Reinigungsteam und somit eine Einheit. Dadurch werde die maschinelle Reinigung verstärkt, die Maschinen effizienter eingesetzt und der manuelle Anteil reduziert. „Durch die Teamarbeit tragen die Mitarbeiter vor Ort die Verantwortung für die Sauberkeit in ihren Gebieten. Die Identität mit der geleisteten Arbeit wächst“, so Geißler.
Weiterer Schritt ist, daß die Großkehrmaschinen (GKM) zukünftig effizienter eingesetzt werden und damit eine höhere Kehrleistung erzielt wird. Um diese Veränderungen optimal auszuschöpfen, ist eine neue Tourenplanung notwendig. „Daran wird“, so Geißler, „mit Hochdruck gearbeitet.“ Beispielsweise sollen die GKM längere Strecken reinigen. Ziel sei, von derzeit 26,5 Kilometer auf 35 pro Tag zu kommen. Auch die mittelgroßen Kehrmaschinen (MKM) und die Kleinkehrmaschinen (KKM) sollen die Reinigungsleistung erhöhen: Die KKM sollen statt derzeit 16,35 Kilometer zukünftig 23 Kilometer pro Tag schaffen. Das alles werde nicht zu Lasten der Reinigungsqualität gehen, betonte Wilfried Gehrke, Abteilungsleiter der Stadtreinigung.
Erste Optimierungspotentiale bei der Stadtreinigung sind bereits umgesetzt worden: Die 1100 Papierkörbe werden bereits seit Januar von einem extra dafür vorgesehenen „Mini-Müllwagen“ entleert. Ein weiteres Beispiel betrifft Travemünde: Zur Zeit fährt eine große Kehrmaschine dreimal die Woche nach Travemünde und kehrt nach der Reinigung in die Malmöstraße zurück. Ab 1. August 2005 soll statt dessen eine kleine Kehrmaschine eingesetzt werden, die in Travemünde bleibt und durch das Reinigungsteam Travemünde eingesetzt wird. Die derzeit sechs Reinigungskolonnen werden auf vier reduziert, wobei die Teams Travemünde und Innenstadt bleiben, hingegen die Kolonnen St. Lorenz Nord und Süd ebenso wie St. Gertrud und St. Jürgen zu jeweils einem Team zusammengelegt werden.
Der bereits während der Pressekonferenz am vergangenen Mittwoch angekündigte Personalabbau ist heute konkretisiert worden: „Ein Stellenabbau von insgesamt zehn Stellen in der Straßenreinigung wird durch Nichtwiederbesetzung erfolgen. Wenn Beschäftigte ausscheiden, wird im Einzelfall entschieden, ob die Stelle auf Dauer wegfallen kann oder ob eine Neueinstellung notwendig ist“, sagte Geißler. Mittelfristig soll die Abteilung Stadtreinigung – einschließlich der Leitungskräfte – von aktuell 67 besetzten Stellen (70 im Stellenplan) auf 60 verkleinert werden.
Abschließend sagte Senator Geißler: „Bereits jetzt ist erkennbar, daß das Optimierungskonzept erste Erfolge zeigt. Die Entsorgungsbetriebe Lübeck sind auf dem richtigen Kurs! Das Gesamtkonzept zur Optimierung der Stadtreinigung soll ab 2. Januar 2006 greifen.“ An die Bevölkerung und die Touristen gewandt, sagte er: „Ich appelliere, daß sowohl die Lübecker als auch unsere zahlreichen Gäste von nah und fern ihren Anteil dazu beitragen, daß Lübeck sauber bleibt. Die 1100 Papierkörbe sind aufgestellt worden, damit sie benutzt und Müll und Zigarettenkippen nicht achtlos in die Gegend geworfen werden.“ +++