Deutscher Förderpreis „Kriminalprävention“ geht nach Lübeck
Das Lübecker Gesundheitsamt hat am 30. September – zusammen mit sechs anderen Siegern bundesweit – in Münster den Deutschen Förderpreis Kriminalprävention für sein Projekt „Gesundheit und Prävention in Schulen“ erhalten. 120 Bewerber hatten sich bundesweit um diese Auszeichnung bemüht.
Ziel des EU-Projektes Gesundheit und Aktivität in Schulen (2003 - 2006), das zusammen mit dem dänischen Kreis „Storstrøms Amt“ auf internationaler Ebene durchgeführt wird, ist die körperliche Gesundheit zur Reduzierung von Gewaltpotential.
Durch Kurse zu Ernährung, Bewegung und Entspannung an Schulen sozial schwacher Gebiete werden Übergewicht und Haltungsschäden verringert, der Lebensstil geändert, eine Ich-Stärkung erreicht, Streßbewältigung verbessert sowie Aggressivität und Gewaltpotential reduziert.
Der mit 50 000 Euro dotierte Deutsche Förderpreis Kriminalprävention unter Schirmherrschaft der Bundesministerin für Justiz, Brigitte Zypries, wurde erstmals vergeben. Mit dem Preis sollen besonders beispielgebende Projekte aus Deutschland zur Vermeidung und Reduzierung von Gewalt und Kriminalität ins Licht der Öffentlichkeit gestellt werden. Die Laudatio für das Lübecker Projekt hielt die frühere Lübecker Innensenatorin Dagmar Pohl-Laukamp.
Das für drei Jahre angelegte Projekt wird auf Lübecker Seite in der Anna-Siemsen-Schule, der August-Hermann-Francke-Schule und der Berend-Schröder-Schule durchgeführt und wissenschaftlich von der Lübecker und der Kopenhagener Universität begleitet. Laut Senator Halbedel sollen die Projektergebnisse künftig Eingang finden in die Lehrpläne der Schulen.
„Schon jetzt zeigt es sich, daß diese Kurse den sozialen Frieden in Schulen fördern, daß Gemeinschaftsaktivitäten wie Sport und gemeinsames Essen in der Schule am besten in einer Ganztagsschule besonders wichtig sind,“ sagt Dr. Michael Hamschmidt, Leiter des Gesundheitsamtes, der den Preis für die Hansestadt entgegennahm.
Das Preisgeld von 7000 Euro wollen die Projektbeteiligten hauptsächlich darauf verwenden, den Schüleraustausch der beteiligten deutschen und dänischen Schulklassen zu intensivieren, um somit zu einer besseren Völkerverständigung in der EU-Region beizutragen. Es hatte sich unter anderem gezeigt, daß bisher fast keines der beteiligten Kinder je im Ausland gewesen war. +++