Über die Revolution des Jahres 1848 in Lübeck und ihren Niederschlag im berühmtesten Roman Thomas Manns, Buddenbrooks, sprechen am Donnerstag, 8. Oktober, Archivleiterin Dr. Antjekathrin Graßmann und Dr. Manfred Eickhölter vom Heinrich-und-Thomas-Mann-Zentrum im Saal der Reformierten Kirche in Lübeck. Die Revolution von 1848 nahm in der Hansestadt einen anderen Verlauf als im übrigen Deutschland, als in Berlin, in Frankfurt, im badischen Land oder in Wien.
Während im März 1848 blutige Demonstrationen Berlin erschütterten und der preußische König floh, beschlossen am 8. April Rat und Bürgerschaft der Stadt Lübeck eine neue Verfassung. Sie änderte die bis dahin gültige Verfassungsgrundlage von 1669. Nur einmal, am 9. Oktober 1848, kam es zu einer gewalttätigen Demonstration: Anhänger eines ständischen Wahlrechtes drangen in den Versammlungssaal der neugewählten Bürgerschaft ein und versuchten zu erzwingen, daß sich die Mehrheit der Mitglieder gegen ein allgemeines Wahlrecht entscheiden.
Thomas Mann hat den damaligen Ereignissen einen kurzen Abschnitt in seinem Roman Buddenbrooks gewidmet. Durch seine sprachliche Gestaltungskraft gelten die knappen Szenen aber von jeher zu den eindrücklichsten Darstellungen des umfangreichen Werkes.
Was sich 1848 wirklich in Lübeck ereignet hat und was der Autor, in dessen berühmtesten Roman das Wort Lübeck nicht einmal vorkommt, daraus gemacht hat, das soll bei den Vorträgen am 8. Oktober an genau jenem Ort herausgestellt werden, an dem sich die Lübecker Bürgerschaft seinerzeit versammelte: Im Saal der reformierten Gemeinde in der Königstraße. Die Vorträge beginnen um 19.30 Uhr, der Eintritt ist frei. +++