Was sich bislang in riesigen Technikschränken verbarg, die in einer langen Reihe von zehn Metern standen, ist nun auf einen Meter Länge geschrumpft: Die neue städtische Telefonanlage in der Fischstraße hat zwar weniger Umfang, aber weitaus mehr Kapazitäten als die alte im Stadthaus. Noch befindet sie sich in der Testphase. Am Montag, 11. Mai, wird die Anlage freigeschaltet. Die Bürgerinnen und Bürger können die Zentrale der Stadt dann nicht mehr über 12-0, sondern über die Telefonnummer 122-0 erreichen.
Am zweiten Maiwochenende sind 120 Mitarbeiter der ausführenden Firma Telekom in den städtischen Gebäuden unterwegs, um die rund 3500 Telefone anzuschließen. In der ersten Woche nach der Freischaltung, also vom 11. bis 15. Mai, wird eine Hotline für Fragen zum Umgang mit der neuen Technik und zur Entlastung der Telefonvermittlung eingerichtet.
Die meisten Direktverbindungen zu städtischen Mitarbeitern bleiben übergangsweise bestehen. "Im Zuge der Verwaltungsreform werden im Laufe des Jahres noch einmal die Nebenstellennummern neu geordnet. Sie sollen dann die neue Organisation der Stadtverwaltung widerspiegeln," erklärt Ernst Gadow, Sachgebietsleiter Elektrotechnik im Bereich Hochbau.
Die neue Telekommunikationsanlage (TK-Anlage), besteht aus etwa 90 in den Dienststellen eingebauten Technikschränken. Diese wurden über eine bereits bestehende Kabelverbindung der Stadt, neue Richtfunkstrecken und eine neue Lichtwellenleiterverbindung der TraveKom, der Telekommunikationsgesellschaft der Stadtwerke, miteinander vernetzt.
Von einem stadtinternen Informationsnetz, dem Intranet, das sich derzeit noch im Aufbau befindet, profitieren alle Verwaltungseinheiten, einschließlich der Schulen. Denn dort steht die Internet-Einführung bereits häufig auf dem Lehrplan. Über zentrale Eingänge - per Intranet - können die Schüler dann kostengünstig ins Internet gelangen. "Die neue ISDN-Telefonanlage bietet alle Merkmale moderner Telekommunikationstechnik", betont Gadow, "sie ermöglicht nach entsprechender Ausstattung der Arbeitsplätze jetzt die Möglichkeit, Post auf elektronischem Weg - per E-mail - zu versenden." Dadurch werden lange Wege gespart, denn Papier oder Disketten müssen nicht mehr zwischen den Verwaltungsgebäuden hin- und hergetragen werden. Für die Datenübertragung sucht sich das neue Telekommunikationsnetz, das die Stadt rund 4 Millionen Mark gekostet hat, den kürzesten und damit schnellsten Weg. +++