Aufgabe des Frauenbüros ist es, die gesellschaftliche Gleichstellung von Frauen und Männern in Lübeck zu befördern. Chancengleichheit kann nur dann erreicht werden, wenn es nicht mehr wichtig ist, welches biologische oder soziale Geschlecht die Menschen haben.
Gleichstellung bedeutet, dass allen Frauen und Männern die gleichen Möglichkeiten zustehen, ihr persönliches und berufliches Potential zu entfalten – und die Rahmenbedingungen geschaffen sind, dass sie das auch tun können.
Das Frauenbüro unterstützt die gezielte Förderung für Frauen in der städtischen Verwaltung. Gleichzeitig ist stets im Blick, wo auch Männer benachteiligt sein können, wie beispielsweise bei der Vereinbarkeit von Beruf und Familie.
Wir schaffen Aufmerksamkeit für die Fragen der Geschlechtergerechtigkeit und wollen Lübecker:innen für diese Themen sensibilisieren. Hierfür kooperieren wir mit unterschiedlichsten Institutionen, der kommunalen Politik, Projekten, Vereinen und Verbänden vor Ort. Selbstverständlich sind wir auch auf Landes- und Bundesebene vernetzt, um aktuelle gesellschaftliche Entwicklungen zur Geschlechtergerechtigkeit mitzugestalten und diese dann vor Ort, hier in Lübeck umzusetzen.
Aktuelles
Programm „Mehr Vielfalt in die Kommunalpolitik – Frauen sind dabei 2024“
„Mehr Vielfalt in die Kommunalpolitik – Frauen sind dabei!“ ist seit 2013 das Motto vielfältiger Veranstaltungen des Frauenbüros in Lübeck. Nun liegt der Flyer mit Terminen und Informationen zur Kommunalpolitik für das Jahr 2024 vor.
Das Programm soll Frauen ermutigen, sich in die Demokratie vor Ort, sprich: Kommunalpolitik, einzumischen. Interessierte, ehrenamtliche Frauen und Kommunalpolitikerinnen finden darin viele spannende Veranstaltungen zum Thema.
Angeboten werden frauenpolitische Rathausführungen, eine Fahrt zum Landtag, Veranstaltungen zur Europawahl (auch in den Stadtteilen) und Gespräche mit den Senatorinnen Monika Frank (Bildung und Kultur) und Pia Steinrücke (Wirtschaft und Soziales).
Einige Veranstaltungen finden online statt, viele in Präsenz.
Im Flyer sind zudem allgemeine Informationen zur Möglichkeit der Teilnahme von Einwohner:innen an Sitzungen der Bürgerschaft und der Ausschüsse (auch online) zu finden. Einwohner:innen können ihre Themen und Anliegen auch über Einwohner:innenfragen, die Einwohner:innenversammlung oder die Stadtteilkonferenzen einbringen und sich dort informieren. Zum Flyer geht es hier. Druckversionen des Flyers sind im Frauenbüro (Tel: 122-1615) kostenfrei erhältlich.
Weitere Informationen zu Frauen in der Kommunalpolitik in Lübeck gibt es hier.
Kommunalwahl 2023: Was Lübecker:innen für Frauen und mehr Gleichstellung fordern
Das Frauenbüro hat Lübecker:innen befragt, welche gleichstellungspolitischen Themen vor Ort ihnen unter den Nägeln brennen und daraus Forderungen an die Parteien und Wählergemeinschaften formuliert. Die Forderungen liegen nun gesammelt im handlichen Flyer-Format vor.
„Wir haben sehr viele und sehr unterschiedliche Anregungen von Lübecker:innen erhalten und bedanken uns dafür herzlich“, so Elke Sasse, Gleichstellungsbeauftragte der Hansestadt Lübeck. Thematisch sortiert und gebündelt vom Frauenbüro sind daraus neun Handlungsfelder mit 59 konkreten Maßnahmen geworden.
Es geht dabei um Themenkomplexe wie die Balance verschiedener Lebensbereiche, die sichere Nutzung des öffentlichen Raums und ein Leben ohne Gewalt, bezahlbaren Wohnraum und „existenzsichernde Arbeit“, mehr Familienfreundlichkeit bei Arbeitgeber:innen, aber auch um die Partizipation von Frauen an Entscheidungen sei es in Politik, Verwaltung oder Wirtschaft.
Auch ganz konkrete Forderungen sind dabei, wie den Bedarf der Angebote für obdachlose und psychisch kranke Frauen zu überprüfen, mehr Frauen in die Geschäftsführung städtischer Gesellschaften zu bringen, die Versorgung bei der Geburt oder Schwangerschaftsabbrüchen für Lübeck sicherzustellen oder den Anteil von Männern in der bezahlten und unbezahlten Sorgearbeit zu erhöhen.
„Die benannten Anliegen sollen sowohl vor als auch nach der Kommunalwahl Thema werden", ergänzt Petra Schmittner vom Frauenbüro. „Vor der Wahl können sie von allen Lübecker:innen in den unterschiedlichsten Diskussionsrunden im Vorfeld genutzt werden. Nach der Wahl werden wir dann insbesondere mit den Mitgliedern der neuen Bürgerschaft dazu ins Gespräch gehen.“
Den kompletten Forderungskatalog „frauen- und genderpolitische Forderungen für Lübeck zur Kommunalwahl 2023“ finden Sie hier.
Gedruckte Exemplare der Forderungen sind nach Ostern im Frauenbüro, Dr.-Julius-Leber-Str. 50-52 (Hinterhaus), Tel: 122—1615 (9-13 Uhr oder nach Vereinbarung) kostenfrei erhältlich.
Erster Lübecker Aktionsplan Gleichstellung
Nachdem die Hansestadt Lübeck 2019 der Europäischen Charta für die Gleichstellung von Frauen und Männern auf lokaler Ebene beigetreten ist, liegt nun der erste Aktionsplan zur Umsetzung der Charta in Lübeck vor.
Entwickelt wurde der Aktionsplan unter breiter Beteiligung von Bürger:innen und städtischen Akteur:innen in Lübeck. Er umfasst 52 konkrete Maßnahmen, die alle das Ziel verfolgen, die Gleichstellung von Männern und Frauen vor Ort voranzutreiben. Hauptverantwortlich für die Umsetzung der Maßnahmen sind 35 externe sowie stadtverwaltungsinterne Akteur:innen. Weitere 100 Organisationen und Einrichtungen beteiligen sich ebenfalls aktiv daran. Das Frauenbüro steuert und begleitet diesen Prozess.
Sechs Handlungsfelder stehen im Fokus des Aktionsplans: Parität; Beseitigung von Geschlechterstereotypen; Bekämpfung von geschlechtsspezifischer Gewalt; gute und existenzsichernde Erwerbsarbeit; verbesserte Vereinbarkeit von Beruf und Care-Aufgaben; und die geschlechtergerechte Verteilung von Ressourcen.
Weitere Informationen finden Sie unter www.luebeck.de/charta
Hintergrundinformation:
Die Europäische Charta für die Gleichstellung von Frauen und Männern auf lokaler Ebene wurde 2006 vom Europäischen Rat der Gemeinden und Regionen Europas verabschiedet. Sie richtet sich an die Kommunen und Regionen in Europa, sich zum Grundrecht auf Gleichstellung von Frauen und Männern in Worten zu bekennen und in Taten umzusetzen. Mit dem Beitritt zur Charta verpflichtet sich die Kommune einen Aktionsplan zu erstellen.
