Vorlage - VO/2024/13719  

Betreff: BM Möller: Obdachlose und armutsbetroffene Menschen durch kommunale Beschäftigungsprogramme in den Arbeitsmarkt integrieren
Status:öffentlich  
Federführend:1.100 - Büro der Bürgerschaft Bearbeiter/-in: Nimz, Christiane
Beratungsfolge:
Bürgerschaft der Hansestadt Lübeck zur Entscheidung
28.11.2024 
11. Sitzung der Bürgerschaft der Hansestadt Lübeck in der Wahlperiode 2023 - 2028      

Beschlussvorschlag
Sachverhalt
Anlage/n

Beschlussvorschlag

 Die Lübecker Bürgerschaft beschließt:

 

Der Bürgermeister wird beauftragt zu prüfen, wie Obdachlose und armutsbetroffene Menschen durch kommunale Beschäftigungsprogramme in den Arbeitsmarkt integriert werden können.

 


Begründung

Obdachlose und armutsbetroffene Menschen durch kommunale Beschäftigungsprogramme in den Arbeitsmarkt zu integrieren, bietet ein großes Potenzial für die Bekämpfung der Obdachlosigkeit und sozialer Exklusion. Der Ansatz geht über kurzfristige Hilfsmaßnahmen hinaus und setzt auf nachhaltige Integration durch Arbeit. Indem obdachlose Menschen in kommunale Beschäftigungsprogramme eingebunden werden, erhalten sie nicht nur ein regelmäßiges Einkommen, sondern auch eine Chance auf gesellschaftliche Teilhabe und persönliche Weiterentwicklung.

 

Der Fokus liegt nicht auf Profit, sondern auf dem Gemeinwohl. Dies hebt sich klar von privatwirtschaftlichen Modellen ab, die oft auf Effizienz und Gewinnorientierung ausgerichtet sind. Das Ziel ist hier, Obdachlose und von Armut bedrohte Menschen auf dem Weg zur sozialen Teilhabe und finanziellen Stabilität zu unterstützen.

 

Die Arbeit in einem sozialen Team bietet nicht nur Routine, sondern auch soziale Interaktion. Indem obdachlose und hilfebedürftige Menschen zusammen mit anderen Mitarbeitenden arbeiten, können Vorurteile abgebaut und soziale Bindungen gestärkt werden. Dies trägt maßgeblich zur Integration in die Gesellschaft bei und fördert das Zugehörigkeitsgefühl, was psychologisch wertvoll ist.

 

Der Fokus auf Arbeiten im Umwelt- und Naturschutz betont, dass die Tätigkeit nicht nur für die einzelnen Menschen von Bedeutung ist, sondern auch einen positiven gesellschaftlichen und ökologischen Einfluss hat. Die Arbeit selbst bekommt so eine sinnstiftende, nachhaltige Komponente, die von vielen Menschen als erfüllender empfunden wird.

 

Das Konzept hat das Potenzial, als Modell für viele andere Städte in Deutschland zu dienen, insbesondere in Großstädten mit hoher Armutsquote. Durch die Einbindung von Sozialunternehmen und potenzieller Kooperation mit finanzstarken Unternehmen kann dieses Modell auch dort erfolgreich umgesetzt werden und so positive Wirkungen vervielfältigen.

 

Es zeigt, dass Arbeit nicht nur Mittel zur Geldbeschaffung sein sollte, sondern eine Möglichkeit, aktiv zum Gemeinwohl und zur sozialen Gerechtigkeit beizutragen. Prinzipien wie Nachhaltigkeit, Gerechtigkeit und soziale Verantwortung werden hier in die Praxis umgesetzt, was dem Projekt eine starke ethische Dimension verleiht und den teilnehmenden inneren Erfüllung bietet.

 

Durch ein begleitendes Coaching und soziale Betreuung wird den Teilnehmenden geholfen, ihre Beschäftigung langfristig zu halten. Diese Form der Unterstützung ist oft ein entscheidender Faktor für das Erfolgsprogramm, da die Betroffenen nicht nur bei der Arbeit selbst, sondern auch bei persönlichen und sozialen Herausforderungen unterstzt werden. Dies stärkt ihre Fähigkeiten, im Arbeitsmarkt Fuß zu fassen und nicht in alte Muster zurückzufallen.

 

Die Betroffenen können durch ihre Tätigkeit etwas Positives zur Gesellschaft beitragen und das Gefühl gewinnen, gebraucht und respektiert zu werden. 


 


Anlagen