Vorlage - VO/2023/12472
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Beschlussvorschlag
Der Bürgermeister wird beauftragt, eine Projektgruppe „Infrastruktur Wasserstoffversorgung“ einzurichten, die sich aus Vertretern der Verwaltung, der Stadtwerke, Wasserstoffproduzenten sowie des privaten Transportgewerbes zusammensetzt. Ziel dieser Projektgruppe ist es, ein Konzept für den schrittweisen kurz-, mittel- und langfristigen Aufbau einer Infrastruktur in Lübeck für die bedarfsgerechte Versorgung der mit Wasserstoff betriebenen Fahrzeuge (PKWs, Transporter, LKWs, Busse) zu erarbeiten.
Begründung
Wasserstoff-Brennzellen haben im Vergleich zu einem rein batteriebetriebenen Antrieb von Fahrzeugen, insbesondere für große und schwere Fahrzeuge wie große PKWs, Transporter, LKWs, Busse, Baumaschinen, etc., entscheidende Vorteile: Sie haben
- ein erheblich geringeres Gewicht und reduzieren damit nicht so massiv die Nutzlast der Fahrzeuge, wie das bei den batteriebetriebenen Fahrzeugen der Fall ist,
- eine deutlich größere Reichweite,
- eine um ein Vielfaches geringere Betankungszeit im Vergleich zu reinen Batteriefahrzeugen.
- Zum Ausgleich dieser Nachteile benötigt eine Batterie-Fahrzeugflotte ca. 15 % mehr Fahrzeuge, was zu erheblichen Mehrkosten für die Fahrzeugbetreiber führt und unsere Strassen mit zusätzlichen Fahrzeugen belastet.
Es ist daher zu erwarten, dass gerade die Transportbranche, die unter einem hohen Kostendruck steht und „just in time“ liefern muss, wasserstoff- gegenüber batteriebetriebenen Fahrzeugen bevorzugen wird.
Da der Aufbau der dafür benötigten Infrastruktur koordiniert und mehrere Jahre in Anspruch nehmen wird, muss bereits jetzt hierfür mit einer Konzepterarbeitung begonnen werden, zumal die ersten wasserstoffbetriebenen Fahrzeuge derzeit schon zum Einsatz kommen. Gerade Lübeck sollte in diesem Zusammenhang auf Grund seiner Bedeutung für die Logistik sowie des Bus-Tourismuses eine „Vorreiterolle“ einnehmen.
Anlagen