Vorlage - VO/2022/11056-02
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Beschlussvorschlag
1.)
Entsprechend der Empfehlung des Expertengremiums stellt die Hansestadt Lübeck ein Budget für die Förderung des Leitungsanteils, bemessen nach Einrichtungsgröße in Höhe von 1,8 Mio Euro (berechnet auf 4.800 Betreuungsplätze im Schuljahr 2021/22) in den Haushalt 2023 ein.
2.)
Der Personalschlüssel liegt seit Einführung des Konzepts Ganztag an Schule im Schuljahr 2015/16 in der Regelbetreuung bei einer Fachkraft für 20 Kinder (20:1). Damit wird lt. Bericht nach Einschätzung der Träger dem Auftrag des Ganztagsangebotes nicht ausreichend gerecht.
Entsprechend der Empfehlung des Expertengremiums soll die Hansestadt Lübeck perspektivisch den Betreuungsschlüssel auf 1:15 anheben. Bis zur Haushaltssitzung im September 2022 möge die Verwaltung darlegen, welche zusätzlichen Kosten durch eine stufenweise Verbesserung des Betreuungsschlüssels (1:18, 1:17, 1:15) entstehen.
Begründung
Auszug aus dem Bericht:
Begründung zu 1.)
„Leitungskräfte haben die Aufgabe der Personalorganisation vor Ort, die fachliche und persönliche Führung des Mitarbeitendenteams, aber auch die Wahrnehmung der Kooperation mit der Schulleitung, den Lehrkräften und Schulsozialarbeiter:innen oder weiteren außerschulischen Kooperationspartner:innen. Zentrale Aufgaben sind auch die Konzept- und Qualitätsentwicklung sowie die begleitende Elternarbeit.
Für diese Aufgaben ist bisher kein Anteil im Budget der Schulkindbetreuung berücksichtigt. Das Expertengremium Ganztag empfiehlt daher, Leitungsanteile bemessen nach Einrichtungsgrößen zu fördern.“
Begründung zu 2.)
Der Personalschlüssel liegt seit Einführung des Konzepts Ganztag an Schule im Schuljahr 2015/16 in der Regelbetreuung bei einer Fachkraft für 20 Kinder (20:1). Das Modul Ganztag plus ist mit zwei Fachkräften für 15 Kinder bemessen. Zusätzlich ergänzen Honorarkräfte oder Anbieter:innen von Arbeitsgemeinschaften das Betreuungsangebot. Damit finden Gruppenkonstellationen in einem offenen System und wechselnden Größen statt. Im Rahmen der Trägergespräche wird der Personalschlüssel regelmäßig in Frage gestellt, da er
nach Einschätzung der Träger dem Auftrag des Ganztagsangebotes nicht ausreichend gerecht wird. Es entstehen schnell Engpässe, wenn beispielsweise herausfordernde Situationen im Gruppenkontext zu klären sind oder durch Krankheit Personalausfälle aufgefangen werden müssen. Das System kommt dann an seine Grenzen.
Hier empfiehlt das Expertengremium, den Personalschlüssel perspektivisch anzupassen und als Berechnungsgrundlage eine Regelgruppe mit 15 Kindern auszulegen.
Anlagen