Vorlage - VO/2022/11026-01  

Betreff: AM Karin Burakowski (BÜNDNIS 90 / DIE GRÜNEN) & Detlef Stolzenberg (Die Unabhängigen) AT zu VO/2022/11026 Kulturbudget für Lübecks Stadtteile
Status:öffentlich  
Federführend:Geschäftsstelle der Fraktion BÜ90 DIE GRÜNEN Beteiligt:Geschäftsstelle der Fraktion Die Unabhängigen
Bearbeiter/-in: Fiorenza, Angela   
Beratungsfolge:
Ausschuss für Kultur und Denkmalpflege zur Entscheidung
09.05.2022 
26. Sitzung des Ausschusses für Kultur und Denkmalpflege (hybrid) geändert beschlossen   

Beschlussvorschlag
Sachverhalt
Anlage/n

Beschlussvorschlag

Der Kulturausschuss möge beschließen, für soziokulturelle Kulturangebote einen Quartiersfonds in Höhe von 200.000 Euro zur Förderung von Kulturprojekten und -Veranstaltungen einzurichten. Diese Gelder werden anteilig nach der Einwohnerstärke des jeweiligen Stadtteils vergeben und vom Kulturbüro verwaltet, das als zentrale Anlauf- und Informationsstelle für Organisator:innen von Veranstaltungen dient. Die Kosten für die Bewerbung des Fonds und evt. personellen Mehraufwand des Kulturbüros werden aus dem Fonds getragen.

 Außerdem sollen die Kulturförderrichtlinien dahingehend abgeändert werden, dass ein Projekt in einem Kalenderjahr mehr als einmal gefördert werden darf. Bei einer Förderkonkurrenz haben ggf. noch nicht geförderte Projekte Vorrang, und der Verteilungsschlüssel nach Stadtteilen und Einwohnerstärke ist übergeordnetes Förderkriterium.


 


Begründung

Aus der Anfrage VO/2021/10416-01 vom Dezember 2021/ Januar 2022 geht hervor, dass 2019 und 2020 von den neun Lübecker Stadtteilen nur fünf in den Genuss einer städtischen Förderung gekommen sind. Der überwiegende Anteil der Förderung von 39.750 Euro (2019) und 43.210 Euro (2020) ging in Projekte in der Innenstadt, nämlich 24.050 bzw. 25.010 Euro. Demnach erhält dieser Stadtteil, in dem etwa 15 Prozent der Lübecker:innen wohnen, 60-70 Prozent der Kulturförderung. Diese starke Ungleichheit spiegelt sich auch in der Verteilung und Frequenz von Kulturveranstaltungen.

 Dass Kultur sich hauptsächlich in der Innenstadt und (vor allem in den Sommermonaten) in Travemünde abspielt, ergibt sich aus dem Engagement der LTM für Kulturveranstaltungen. Laut dem „Touristischen Entwicklungskonzept Lübeck Travemünde 2030“ setzt die LTM ihre Mittel rein zu touristischen Zwecken ein und ist fokussiert auf diese beiden Stadtteile. Die Lübecker:innen sind nicht Zielgruppe der LTM. Weil Kultur aber auch für die Lübecker:innen essentiell zur Lebensqualität beiträgt, braucht es unabhängig von touristischen Zielen eine Kulturförderung, die auch die Stadtteile und ihre Bewohner:innen im Blick hat.
 


Anlagen