Vorlage - VO/2022/10863
|
Beschlussvorschlag
Der sozialpsychiatrische Dienst sowie die Leitung des Gesundheitsamtes werden beauftragt, sich in Q2/22 mit der Leitung des Ameos Klinikums, des UKSH, der Vorwerker Diakonie (Jugendpsychiatrie), den Krankenkassen, der kassenärztlichen Vereinigung und anderen Trägern der Stadt, die psychiatrische Krisenintervention anbieten, sowie mit zwei Betroffenen von psychischer Erkrankung (KISS) zusammen zu finden um eine Einschätzung der derzeitigen Lage des Angebots für Kriseninterventionen für psychisch Kranke vorzunehmen.
Geprüft werden soll eine Erweiterung des Angebots zum Beispiel in Form eines „Lübecker Krisendienstes“ nach dem Vorbild Berlins und anderer deutscher Städte.
Der Bericht soll bis Ende Q2/22 dem Sozialausschuss vorgelegt werden.
Begründung
Dieses Angebot soll sich an Menschen in akuten psychischen Krisen und Menschen mit Suizidtendenzen richten. Die Suizidstatistik der Stadt Lübeck zeigt, dass ein dringender Bedarf an Interventionen der akuten Krisenintervention besteht. Allein im Jahr 2020 haben sich 62 Menschen versucht, das Leben zu nehmen. Davon waren 35 Suizide erfolgreich. Auch herrscht seit Jahren (trotz einer 160% igen Auslastung) ein akuter Mangel an Psychotherapieplätzen, der Betroffen nicht weiter zuzumuten ist. Rund 40 % der Lübecker fällt laut Träger „Die Brücke“ unter den betroffenen Personenkreis. Mit steigenden Tendenzen. Wir schaffen hier eine Möglichkeit der bisher fehlenden ambulanten Krisenintervention, die gerade auch unter Pandemiebedingungen verstärkt notwendig ist.
Anlagen
|