Im Aufstellungsbeschluss für den B-Plan 03.50.00 - St. Lorenz-Brücke / ehemaliger Güterbahnhof (unverändert beschlossen im Bauausschuss am 18.07.2016) wurden in der Begründung zwei Konzepte erläutert. Das Konzept 2 ist weiterverfolgt worden (kein Abriss der Verladehallen). Die Pläne dazu sind in der Begründung auf Seite 9 und 14. Auf diesen Plänen ist die Fläche nordöstlich der Brücke nicht in die Planung einbezogen worden. Deswegen weicht der vorgelegte Auslegungsbeschluss in diesem Bereich nicht vom dem Aufstellungsbeschluss ab.
Es entstehen hier neu insgesamt 25.840m² öffentliche Grünfläche inkl. Wege im Park. Bisher sind in St. Lorenz Süd ca. 110.000m² öffentliche Grünanlagen vorhanden. Die neue Grünanlage wird durch Senken und Höhen modelliert, die ein unterschiedliches bodennahes Mikroklima mit sich bringt, um hier eine interessante Grünanlage mitten in der Stadt für die Bewohner:innen zu schaffen. Durch das Pflanzen von mindestens 34 Bäumen in der Anlage soll die Bedeutung für diese neue Grünanlage auf dem Gelände unterstrichen werden. Am südwestlichen Ende des Parks werden Blühsträucher gepflanzt, um die Grünanlage insektenfreundlich zu gestalten. Es ist davon auszugehen, dass diese Maßnahmen die Aufenthaltsqualität und das Mikroklima im Stadtteil erhöhen und positiv beeinflussen werden.
Trotzdem liegt es auch weiter im Interesse der Verwaltung, die Quote des öffentlichen Grüns im Stadtteil St. Lorenz Süd zu erhöhen. Da keine öffentlichen Flächen mehr zur Verfügung stehen, sollten private Flächen angekauft werden, um diese in öffentliches Grün umzuwandeln. Von Vorteil ist es auch, wenn diese Flächen als Verbindungswege genutzt werden können, um ggf. in schmalen Grünstreifen zu Fuß oder per Fahrrad schnell größere Grünanlagen zu erreichen. Wie im vorliegenden Antrag und im Grundlagenbericht zum Freiraumentwicklungsplan (beschlossen in der Bürgerschaft am 23.05.2019, S. 16) festgestellt wurde, ist St. Lorenz Süd Lübecks Stadtteil mit der geringsten Quote an öffentlichem Grün je Einwohner:in. Im Rahmen des Freiraumentwicklungsplans werden Maßnahmen für die unterversorgten Gebiete erarbeitet. Dies hat sich leider aufgrund der Corona-Pandemie erheblich verzögert, ist aber weiterhin in Bearbeitung. Die Ergebnisse werden dann der Politik zum Beschluss vorgelegt. Grundsätzlich ist festzustellen, dass durch die Umgestaltung des ehemaligen Güterbahnhofs mehr Grün in den Stadtteil kommt als bis jetzt vorhanden ist. Eine Überprüfung der angesprochenen Örtlichkeiten der Schützenstraße und des Töpferweges, sowie eine Nachfrage bei einem Sachverständigen hierzu, haben leider ergeben, dass die beiden Standorte zur Pflanzung von Straßenbäumen als ungünstig einzuschätzen sind. Die Richtlinien vom Bereich Stadtgrün und Verkehr zur Pflanzung von Straßenbäumen sind dort nicht einzuhalten und umzusetzen. Bei Pflanzungen müssen tiefgreifende Veränderungen der Straßenzüge vorgenommen werden. Die Straßenquerschnitte und die Stellplatzsituation muss verändert werden, um dort Baumscheiben zu planen. Weiterhin gehört auch die Überprüfung der Kanalisation und weiterer Medien, auch der Hausanschlüsse, dazu. Trotz dieser Maßnahmen wird es dort für die Bäume durch die schmalen Straßenzüge kein vitaler Standort werden. Der Bereich Stadtgrün und Verkehr prüft im Parkbereich die Möblierung der Straße durch Pflanztröge mit geeigneten, standortgerechten Pflanzen. Ebenso prüft der Bereich aber auch weitere Flächen, wie z.B. vorhandene öffentliche Freiflächen, zu entsiegeln und dort ebenfalls auf die Nutzung (Bolzplatz Teutonenweg) abgestimmte Maßnahmen zur Verbesserung des Kleinklimas vorzunehmen. Auch in den bereits vorhandenen Anlagen und Kleinflächen sollen durch Maßnahmen kleine Klimazonen geschaffen und etabliert werden.