Vorlage - VO/2019/07968
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Beschlussvorschlag
Die Bürgermeister wird aufgefordert,
der Bürgerschaft bis zur diesjährigen Haushaltssitzung im September zu berichten:
1. welche (kurzfristigen) Möglichkeiten bestehen um Auffangvorrichtungen//Filteranlagen an den bestehenden Kunstrasenplätzen zu installieren, damit keine Partikel mehr in die umgebenen Flächen, insbesondere in Gewässer gelangen.
2. welche alternativen Möglichkeiten es bei künftigem Austausch von Verfüllungen gibt um auf plastikhaltiges Infill zu verzichten, beispielsweise eine Mischung aus Quarzsand mit Kork oder nur Quarzsand. Hierbei ist auch auf das Verletzungsrisiko der Sportler*innen einzugehen.
3. wie Vereine mit Kunstrasenplätzen unterstützt werden können, ebenso wie für die städtischen Plätze zu verfahren.
In dem Bericht ist auch eine Gegenüberstellung der Vor- und Nachteile von Natur- und Kunstrasenplätzen aufzunehmen.
Begründung
Seit 2005 wurden in der Hansestadt Lübeck 23 Kunstrasenplätze saniert oder neu erstellt, davon sechs im städtischen Eigentum sowie 17 vereinseigene, die die Stadt verpachtet oder mit Erbbaurecht vergeben hat. Sie sind nicht nur mit Quarzsand, sondern zusätzlich mit Mikroplastik, einem schwarzen oder grünen Granulat verfüllt, was die Gelenke der Sportler schont.
Spätestens seit dem Starkregen am 15. Juni 2019, an dem massenhaft Granulat von dem Kunstrasenplatz an der Falkenwiese in die Wakenitz geschwemmt wurde, ist jedem Lübecker Bürger klar, dass wir unkontrollierte Ausbreitungen von Mikroplastik verhindern müssen.
Granulat auf Kunstrasen wird von der EU durch die Europäische Chemikalienagentur ECHA wahrscheinlich ab 2021 verboten. Am ehesten erlauben wird man wohl nur noch eine Beimischung des Naturproduktes Kork zum Quarzsand.
Die Vorteile eines Kunstrasenplatzes im Vergleich zum Naturrasenplatz sind eine etwa vierfach größere Nutzungsdauer bei gleichzeitig nur einem Drittel Pflegekosten pro Spielfeld. Aber wir müssen auf umweltfreundliches Füllmaterial achten.
Anlagen
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