Vorlage - VO/2019/07563  

Betreff: Anfrage des AM Thomas-Markus Leber (FDP) zur Nutzung der in städtischer Verwaltung stehenden Pfade beidseits des Stadtgrabens als Radwege (westliche Altstadtumfahrung)

Status:öffentlich  
Federführend:Geschäftsstelle der FDP Fraktion Bearbeiter/-in: Völker, Astrid
Beratungsfolge:
Bauausschuss zur Kenntnisnahme
06.05.2019 
15. Sitzung des Bauausschusses zur Kenntnis genommen / ohne Votum   

Beschlussvorschlag
Sachverhalt
Anlage/n

Beschlussvorschlag

Auch abseits eines angedachten Radschnellweges von Bad Schwartau nach Groß Grönau sind schnelle Radwegeverbindungen denkbar. Schon heute existieren im Westen der Altstadt beidseits des Stadtgrabens Pfade / Leinpfade, die von Fußgängern und Radfahrern genutzt werden. Anders als an der Kanaltrave stehen diese Pfade in städtischer Verwaltung (LPA und Stadtgrün). Würden die bestehenden Lücken geschlossen (auf der Altstadtseite ist die Puppenbrücke aktuell unpassierbar, auf der Vorstadtseite ist das ehemalige Lorenzen-Gelände sowie der Bereich unterhalb der Puppenbrücke noch zu entwickeln), wären auf beiden Stadtgrabenseiten eine durchgängig befahrbare Radwegeverbindungen nutzbar.  

 

 

 

Folgende Fragen ergeben sich in diesem Zusammenhang:

 

- Wie bewertet die Verwaltung den Wert und die Bedeutung der beiden Pfade im Westen der Altstadt als schnelle Verbindung im Radwegesystem der Stadt sowie im Hinblick auf die Naherholungsmöglichkeit für Nichtradfahrer?

 

- Welchen Wert und welche Bedeutung könnten diese Verbindungen zukünftig als Erschließungsverbindungen im Westen der Altstadt haben?

 

- Welche Entlastung wäre im Hinblick auf die Unfallhäufungsstelle Lindenteller zu erwarten, wenn entsprechende Wegebeziehungen zwischen Kreisverkehr und Pfad hergestellt würden.

 

- Wie bewertet die Verwaltung den aktuellen Ausbaustand beider Pfade / Leinpfade?

 

- Wie zeitnah könnten die bestehenden Lücken (Lorenzen-Gelände und Puppenbrücke) geschlossen werden um eine nahezu durchgängige Route am Wasser realisieren zu können.

 

- Welche bauliche Maßnahmen wären erforderlich, um die Verbindung als vollwertigen Rad- bzw. als kombinierten Rad- und Fußweg klassifizieren zu können?

 

- Wäre es in diesem Zusammenhang denkbar und sinnvoll, zumindest einen der beiden Pfade (z.B. den auf der Vorstadtseite mit einem witterungsunabhängigen Oberflächenbelag zu versehen, um einen hohen Fahrkomfort bei allen Wetterlagen zu sichern?

 

- Mit welchen Kosten wäre zu rechnen, würde man diese Maßnahmen einseitig bzw. auch beidseitig umsetzen wollen? (Eine erste grobe Schätzung reicht)

 

- Könnten sich Fördermöglichkeiten eines denkbaren Ausbaus aus der Klimaschutzrichtlinie ergeben?

 

Um eine schriftliche Beantwortung wird gebeten!

 

 

 


Begründung

Lübecks Radverkehr soll sicherer, attraktiver und auch schneller gemacht werden. Große Erwartungen werden in diesem Zusammenhang an einen Radschnellweg geknüpft, der von Bad Schwartau über die Innenstadt nach Groß Grönau bzw. in den Hochschulstadtteil führen soll. Der Radweg könnte Teil eines Radschnellwegesystems in der Metropolregion werden. Zurzeit wird eine Machbarkeitsstudie beauftragt, die wichtige planerische Grundlagen für die spätere Realisierung liefern soll.  

 

Nicht nur dort, sondern auch abseits dieser möglichen Schnelltrasse sind schnelle Radwege-verbindungen denkbar, die ohne größeren Aufwand erschlossen bzw. ertüchtigt werden können. Zum Teil sind diese bereits vorhanden und werden entsprechend genutzt.

 

Im Westen der Altstadt sind beidseits des Stadtgrabens entsprechend befestigte Pfade / Leinpfade vorhanden. Sie führen einen bereits stark frequentierten Radweg an der Katharinenstraße (über Bahnweg und Werftstraße) fort. Ab der Eutiner Brücke werden beide Wege mehr oder weniger parallel zum Stadtgraben geführt. Auf der Stadtseite verhindert aktuell die Dauerbaustelle unterhalb der Puppenbrücken ein durchgehendes Befahren. Auf der Vorstadtseite sind sowohl der Bereich unterhalb der Puppenbrücke als auch der Bereich am Gelände des ehemaligen Autohauses Lorenzen nicht erschlossen. Im weiteren Verlauf auch nicht erschlossen ist der Bereich beim Motorbootverein.

 

Die bereits erschlossenen Wegeabschnitte sind ausgebaut und könnten in das vorhandene Radwegenetz eingebunden werden.

 

Radschnellverbindungen werden direkt geführt und verknüpfen qualitativ hochwertig Wohn- und Gewerbegebiete bzw. Stadtzentren miteinander. Wichtige Kriterien sind die Kreuzungsfreiheit, eine entsprechend gute Oberflächenbeschaffenheit sowie eine ausreichende Breite. Diese Kriterien würden die Pfade / Leinpfade durchaus erfüllen können.

 

Die Leinpfade haben sicherlich nicht die Qualität eines vollwertigen Radschnellweges. Sie könnten jedoch mit geringfügig angepassten Ausbaustandards zumindest zu einer Rad-Premiumroute mit hohem Erholungswert ausgebaut werden. Das innenstadtnahe Radwegenetz würde trotzdem von den Leinpfaden profitieren, weil es entlastet würde. So wäre auch an anderer Stelle ein zügigeres Vorankommen möglich. Zudem wäre es denkbar den Lindenteller als Gefahrenhäufungsstelle zu entlasten / zu entschärfen. 

 

 

 


Anlagen