Vorlage - VO/2018/06637  

Betreff: Bestandsaufnahme des kulturellen Angebotes in Lübeck
Status:öffentlich  
Dezernent/in:Senatorin Kathrin Weiher
Federführend:4.041 - Fachbereichs-Dienste Bearbeiter/-in: Jakubczyk, Nina
Beratungsfolge:
Senat
Ausschuss für Kultur und Denkmalpflege
14.01.2019 
4. Sitzung des Ausschusses für Kultur und Denkmalpflege (offen)   

Beschlussvorschlag
Sachverhalt
Anlage/n
Anlagen:
Auswertung Bestandsaufnahme Kultur in den Stadtteilen
Adressen Kultur Lübecker Stadtteile

Beschlussvorschlag

In der Sitzung des Ausschusses für Kultur und Denkmalpflege vom 12. Februar 2018 wurde die Verwaltung beauftragt, eine Bestandsaufnahme des kulturellen Angebotes in allen Lübecker Stadtteilen durchzuführen. Anlass war der Überweisungsantrag aus der Bürgerschaftssitzung am 25. Januar 2018 „Antrag zur Erstellung eines Kulturentwicklungsplanes für die Hansestadt Lübeck 2018 – 2022“ (VO/2018/05737) an den Ausschuss für Kultur- und Denkmalpflege.

 


Begründung

 

Für eine Bestandsaufnahme des kulturellen Angebotes in den Lübecker Stadtteilen hat das Kulturbüro im Mai/Juni 2018 zunächst leitfadengestützte persönliche Interviews in allen Stadtteilen geführt und im August 2018 über einen digitalen Fragebogen Akteure der Lübecker Kulturlandschaft befragt.

 

Für die persönlich geführten Interviews wurden Termine in allen Stadtteilen vereinbart, um  eine bessere Vorstellung von den lokalen Besonderheiten zu erhalten. Als AnsprechpartnerInnen wurden Personen ausgewählt, die aufgrund ihres beruflichen oder ehrenamtlichen Engagements als Netzwerker innerhalb ihrer Stadtteile einen guten Überblick über Akteure und Angebote aber auch die besonderen Herausforderungen und Schwierigkeiten vor Ort haben. Ziel der Interviews war, sowohl einen ersten Einblick über die kulturellen Akteure und Angebote in den jeweiligen Stadtteilen zu gewinnen als auch mehr über die Herausforderungen für die Kulturarbeit in den Stadtteilen zu erfahren.

 

Insgesamt wurden 13 Interviews mit VertreterInnen der folgenden Vereine und Einrichtungen bzw. Einzelpersonen geführt:

  • Mitarbeiterinnen der 5 Nachbarschaftsbüros in Buntekuh, St. Lorenz-Nord und -Süd und St. Gertrud
  • Gemeinnützige Vereine Schlutup und Kücknitz
  • Ortsrat Travemünde
  • Anwohnerverein Buntekuh
  • Interessengemeinschaft der Siedlung Dornbreite
  • Projektbüro „Soziale Stadt Moisling“
  • ehemalige Stadtteilkoordinatoren von „Stadt der Wissenschaft 2012“

 

Im nächsten Schritt wurde ein digitaler Fragebogen konzipiert, auf www.luebeck.de platziert und der Link zum Fragebogen im August 2018 an zu dem Zeitpunkt bekannte ca. 400 Kulturakteure und -einrichtungen in Lübeck verschickt. 115 Fragebögen wurden letztlich ausgefüllt.

 

Die Ergebnisse dieser Umfrage wurden zusammen mit den Ergebnissen aus den Interviews im vorliegenden Bericht nach Stadtteilen geordnet zusammengefasst. Sie sollen nicht nur einen Überblick über das kulturelle Angebot der Stadt und vor allem der einzelnen Stadtteile, sondern auch einen Überblick über die von den Akteuren wahrgenommenen Mängel und entsprechende Verbesserungsvorschläge ermöglichen. Das Adressverzeichnis am Ende des Berichts listet die teilnehmenden Personen und Institutionen auf und wurde um weitere Kontaktdaten ergänzt, um dort ein möglichst vollständige Übersicht zu bieten. Das Adressverzeichnis ist innerhalb der Stadtteile nach kulturellen Sparten sortiert (Musik, bildende Kunst, darstellende Kunst, Museen, Lehre & Forschung, Vereine usw.).

 

Aufgrund der nicht sehr großen Anzahl an TeilnehmerInnen der digitalen Umfrage kann diese kein vollständiges Bild der Kulturakteure und des kulturellen Angebotes Lübecks liefern. Alle angegebenen Zahlen aus den Umfrageergebnissen müssen unter dem Aspekt betrachtet werden, dass sie nur einen Teil des Angebots darstellen. Nichtsdestotrotz ließen sich bei den Angaben Schwerpunkte in den Stadtteilen erkennen und so Schlussfolgerungen ziehen.

 

Insbesondere die persönlich geführten Interviews in den Stadtteilen außerhalb der Innenstadt haben dazu beigetragen, ein besseres Bild vom dortigen kulturellen Angebot und den kulturell Aktiven aber auch den Schwierigkeiten zu erhalten. Der digitale Fragebogen erwies sich vor allem hinsichtlich der persönlichen Anmerkungen der TeilnehmInnen als sehr aussagekräftig; diese wurden ebenfalls in diesem Bericht berücksichtigt.

 

Die Bestandsaufnahme hat folgende fünf große Hemmnisse für Kulturarbeit ergeben, von denen sich entsprechende Handlungsfelder ableiten lassen:

  • Unterfinanzierung
  • fehlende Räume / vorhandene Räume nicht effektiv genutzt
  • fehlende Vernetzung über den Stadtteil hinaus und speziell mit der Innenstadt und ihren Institutionen
  • fehlende Kulturakteure in den Stadtteilen
  • fehlendes Publikum

 

Weitere relevante Handlungsfelder:

  • fortzuschreibende Liste mit kostenlosen Angeboten erstellen
  • fehlende Vernetzung des kulturellen Programms der Schulen mit dem Stadtteil
  • mehr Angebote für Kinder und junge Menschen mit und ohne Behinderungen und deren Einbindung in die Entwicklung von Kulturangeboten
  • mehr VHS-Kurse und Vorträge in entlegeneren Stadtteilen
  • mehr Ausstellungsmöglichkeiten für bildende KünstlerInnen
  • mehr Angebote unter freien Himmel
  • zentrale Koordination der Termine, um Überschneidungen zu vermeiden
  • mehr Angebote jenseits der etablierten Institutionen, um Subkultur zu fördern
  • Schulen und ihr bestehendes Kulturprogramm in die Kulturlandschaft einbinden

 

Die genannten Sozialdaten zu den Lübecker Stadtteilen beziehen sich auf die Einwohnerzahlen aus dem Jahr 2017; bei allen anderen Werten wurden die aktuellsten verfügbaren Daten herangezogen.

 


Anlagen

  • Auswertung der Bestandsaufnahme „Kultur in den Stadtteilen“
  • Adressen Kultur Lübecker Stadteile

 

Anlagen:  
  Nr. Status Name    
Anlage 1 1 öffentlich Auswertung Bestandsaufnahme Kultur in den Stadtteilen (84 KB)    
Anlage 2 2 öffentlich Adressen Kultur Lübecker Stadtteile (158 KB)