Vorlage - VO/2016/04189  

Betreff: Lübecker Schwimmbäder
Jahresabschluss des Betriebes Lübecker Schwimmbäder für das Wirtschaftsjahr 2015
Status:öffentlich  
Dezernent/in:Senatorin Kathrin Weiher
Federführend:4.525 - Lübecker Schwimmbäder Bearbeiter/-in: Graf, Eckhard
Beratungsfolge:
Senat zur Senatsberatung
Schul- und Sportausschuss zur Vorberatung
17.11.2016 
20. Sitzung des Schul- und Sportausschusses (Wahlperiode 2013 - 2018) unverändert beschlossen   
Hauptausschuss zur Vorberatung
22.11.2016 
54. Sitzung des Hauptausschusses unverändert beschlossen   
Bürgerschaft der Hansestadt Lübeck zur Entscheidung
24.11.2016 
26. Sitzung der Bürgerschaft der Hansestadt Lübeck unverändert beschlossen   

Beschlussvorschlag
Finanzielle Auswirkungen
Sachverhalt
Anlage/n

Beschlussvorschlag

1. Der Jahresabschluss des Eigenbetriebes Lübecker Schwimmbäder für das               Wirtschaftsjahr 2015 wird wie folgt festgestellt:

mit einer Summe der Erträge (vor Verlustausgleich durch HL)€  1.234.422,90

mit einer Summe der Aufwendungen von€  5.172.145,53

mit einem Verlust von€  3.937.722,63

2. Der Verlust wird wie folgt behandelt:

Verlust:€  3.937.722,63

     geleistete Zahlungen der HL:€  3.941.000,00

                          Ergebnis:€          3.277,37

Forderung gegenüber der HL aus 2014:€        94.507,08

           Restforderung gegenüber der HL:€        91.229,71

 

Das verbliebene Defizit in Höhe von € 91.229,71 ist vorerst nicht auszugleichen, der Betrag wird als Forderung gegenüber der HL eingebucht und zu einem späteren Zeitpunkt ausgeglichen.

 

 


Verfahren

Beteiligte Bereiche/Projektgruppen:

Ergebnis:

 

1.201 – Haushalt und Steuerung

Ergebnis: Kenntnisnahme

1.203 – Beteiligungscontrolling

 

 

Ergebnis: Kenntnisnahme

 

Beteiligung von Kindern und Jugendlichen

 

Ja

gem. § 47 f GO ist erfolgt:

X

Nein

Begründung:

 

Belange von Kindern und Jugendlichen werden nicht berührt

 

 

 

Die Maßnahme ist:

 

neu

 

 

freiwillig

 

X

vorgeschrieben durch

 

 

§24 Abs.2 Eigenbetriebsverordnung (EigVO)

Finanzielle Auswirkungen:

x

Nein

 

 

Ja (Anlage 1)

 


Begründung

Feststellung des Jahresabschlusses für das Wirtschaftsjahr 2015

Der Jahresabschluss 2015 der Lübecker Schwimmbäder wurde im Auftrage des Landesrechnungshofes Schleswig-Holstein von der HBRT Hamburg-Bremer Revisions- und Treuhand-GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Flachsland 29 - 31, Hamburg geprüft. Es wurde folgender uneingeschränkter Bestätigungsvermerk erteilt:

„Wir haben den Jahresabschluss –bestehend aus Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung sowie Anhang- unter Einbeziehung der Buchführung und den Lagebericht der Lübecker Schwimmbäder für das Wirtschaftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember 2015 geprüft. Durch § 13 Abs. 1 Nr. 3 KPG SH wurde der Prüfungsgegenstand erweitert. Die Prüfung erstreckt sich daher auch auf die wirtschaftlichen Verhältnisse des Betriebes i. S. v. § 53 Abs. 1 Nr. 2 HGrG. Die Buchführung und die Aufstellung von Jahresabschluss und Lagebericht nach den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften und die wirtschaftlichen Verhältnisse des Betriebes liegen in der Verantwortung der Werkleitung des Betriebes. Unsere Aufgabe ist es, auf der Grundlage der von uns durchgeführten Prüfung eine Beurteilung über den Jahresabschluss unter Einbeziehung der Buchführung und über den Lagebericht sowie über die wirtschaftlichen Verhältnisse des Betriebes abzugeben.

Wir haben unsere Jahresabschlussprüfung nach § 317 HGB und § 13 Abs.1 Nr. 3 KPG SH unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung vorgenommen. Danach ist die Prüfung so zu planen und durchzuführen, dass Unrichtigkeiten und Verstöße, die sich auf die Darstellung des durch den Jahresabschluss unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung und durch den Lagebericht vermittelten Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage wesentlich auswirken, mit hinreichender Sicherheit erkannt werden und dass mit hinreichender Sicherheit beurteilt werden kann, ob die wirtschaftlichen Verhältnisse des Betriebes Anlass zu Beanstandungen geben.

Bei der Festlegung der Prüfungshandlungen werden die Kenntnisse über die Geschäftstätigkeit und über das wirtschaftliche und rechtliche Umfeld des Betriebes sowie die Erwartungen über mögliche Fehler berücksichtigt.

Im Rahmen der Prüfung werden die Wirksamkeit des rechnungs­legungsbezogenen internen Kontrollsystems sowie Nachweise für die Angaben in Buchführung, Jahresabschluss und Lagebericht überwiegend auf der Basis von Stichproben beurteilt. Die Prüfung umfasst die Beurteilung der angewandten Bilanzierungsgrundsätze und der wesentlichen Einschätzungen der Werkleitung des Betriebes sowie die Würdigung der Gesamtdarstellung des Jahresabschlusses und des Lageberichts. Die Prüfung der wirtschaftlichen Verhältnisse haben wir darüber hinaus entsprechend den vom IDW festgestellten Grundsätzen zur Prüfung der Ordnungsmäßigkeit der Geschäftsführung und der wirtschaftlichen Verhältnisse gemäß § 53 HGrG vorgenommen. Wir sind der Auffassung, dass unsere Prüfung eine hinreichend sichere Grundlage für unsere Beurteilung bildet.

Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse entspricht der Jahresabschluss den deutschen handelsrechtlichen und den ergänzenden landesrechtlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der Grundsätze ordnungsgemäßer Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Betriebes. Der Lagebericht steht in Einklang mit dem Jahresabschluss, vermittelt insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Betriebes und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.

Die wirtschaftlichen Verhältnisse des Betriebes geben nach unserer Beurteilung keinen Anlass zu wesentlichen Beanstandungen.

Die Lübecker Schwimmbäder werden seit Verschmelzung der beiden städtischen Betriebe „Lübecker Schwimmbäder GmbH“ und „Bäderbetrieb Lübeck“ mit Wirkung vom 01.01.2006 als eigenbetriebsähnliche Einrichtung der Hansestadt Lübeck geführt. Zum Betrieb Lübeck gehören drei Hallenbäder, zwei beheizte Freibäder, eine Sauna, vier Naturbäder und das zum 31.12.2014 stillgelegte Therapie Zentrum, Am Behnckenhof. Die Bäder werden mit Ausnahme der Naturbäder selbst betrieben.

Weitere Geschäftsinhalte der Lübecker Schwimmbäder stellen die Instandhaltung der Grundstücke, Gebäude und technischen Anlagen sowie die gewerbliche Vermietung von Flächen im Rahmen des Betriebsvermögens dar.

 

Das Stammkapital der Lübecker Schwimmbäder beträgt € 1.500.000,00.

Die Bilanz 2015 weist positives Eigenkapital in Höhe von € 1.777 T auf und erreicht damit 18,1 % (Vorjahr 18,7 %). Die Eigenkapitalquote ist bedingt durch die gestiegene Bilanzsumme gesunken.

 

Steuerliche und wirtschaftliche Verhältnisse

 

Die Lübecker Schwimmbäder sind ein Betrieb gewerblicher Art, er wird unter der Steuernummer 22/291/04094 beim Finanzamt Lübeck geführt und ist als gemeinnützig anerkannt. Als Zweck ist die Förderung des Sports und des öffentlichen Gesundheitswesens benannt.

 

Die Buchhaltung wird durch die Lübecker Firma BTR Sumus über das Buchhaltungsprogramm Simba per Geschäftsbesorgungsvertrag erledigt.

 

Der Jahresabschluss besteht aus Bilanz, Entwicklung des Anlagevermögens, Gewinn- und Verlustrechnung sowie einem Lagebericht.

 

Diese Beschlussvorlage enthält Aufschlüsselungen zu Gesamt- und Teilsummen der Gewinn- und Verlustrechnung, um ein höchstmögliches Maß der Nachvollziehbarkeit der laufenden Geschäftstätigkeit herzustellen.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Lübecker Schwimmbäder

 

Bilanz zum 31. Dezember 2015

Aktiva

 

 

31.12.2015

31.12.2014

A. Anlagevermögen

 

 

I. Immaterielle Vermögensgegenstände

 

 

1. Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten

0,00 €

1.947,00 €

II. Sachanlagen

 

 

1. Grundstücke

2.687.207,04 €

2.687.207,04 €

2. Geschäfts-, Betriebs- und andere Bauten

4.756.876,00 €

4.961.471,00 €

3. bauten auf fremden Grundstücken

 

0,00 €

4. Technische Anlage und Maschinen

378.105,00 €

460.073,00 €

5. Andere Anlagen, Betriebs- und                                                                             Geschäftsausstattung

195.742,00 €

208.398,00 €

6. geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau

540.645,06 €

0,00 €

 

8.558.575,10 €

8.317.149,04 €

 

8.558.575,10 €

8.319.096,04 €

B. Umlaufvermögen

 

 

I. Vorräte

 

 

1. Roh-, Hilfs-, und Betriebsstoffe

2.528,49 €

2.538,91 €

2. Waren

18.885,72 €

17.415,73 €

 

21.414,21 €

19.954,64 €

II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände

 

 

1. Forderungen aus Lieferung und Leistungen

63.968,23 €

101.031,27 €

2. Forderungen gegen die Gemeinde

94.713,72 €

250.682,28 €

3. sonstige Vermögensgegenstände

213.925,32 €

128.821,39 €

 

372.607,27 €

480.534,94 €

III. Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten

810.764,01 €

624.615,39 €

 

1.204.785,49 €

1.125.104,97 €

C. Rechnungsabgrenzungsposten

60.624,34 €

57.039,78 €

 

9.823.984,93 €

9.499.293,79 €

 

 

 

 

 

 

Lübecker Schwimmbäder

 

Bilanz zum 31.12.2015

Passiva

 

31.12.2015

31.12.2014

A. Eigenkapital

 

 

I. Stammkapital

1.500.000,00 €

1.500.000,00 €

II. Rücklagen

 

 

1. Allgemeine Rücklagen

277.449,96 €

277.449,96 €

III. Verlust

 

 

1. Verlust Vorjahre

0,00 €

0,00 €

2. Ausgleich durch Rücklagenverwendung

0,00 €

0,00 €

3. Jahresverlust

-3.937.722,63 €

-4.191.682,80 €

4. Ausgleich durch die Hansestadt Lübeck

3.937.722,63 €

4.191.682,80 €

 

1.777.449,96 €

1.777.449,96 €

B. Rückstellungen

 

 

1. Pensionsrückstellungen

398.879,00 €

342.928,00 €

2. Steuerrückstellungen

0,00 €

0,00 €

3. Sonstige Rückstellungen

490.077,00 €

434.808,00 €

 

888.956,00 €

777.736,00 €

C. Verbindlichkeiten

 

 

1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten                    (davon mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr)                                 € 251.665,72; Vorjahr € 246.182,77

4.774.033,27 €

4.302.960,00 €

2. Verbindlichkeiten aus Lieferung und Leistungen                    (davon mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr)                                 € 159.756,32; Vorjahr € 246.182,77

159.756,32 €

246.182,77 €

3. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen und der Hansestadt Lübeck                                                                   (davon mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr)                                  € 2.173.203,91; Vorjahr € 2.329.698,44

2.173.203,94 €

2.329.698,44 €

4. Sonstige Verbindlichkeiten

 

 

(davon mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr) 

 

 

€ 50.585,44; € 67.213,62

50.585,44 €

67.213,62 €

davon aus Steuern € 29.231,74; Vorjahr € 44.365,40

 

 

 

7.157.578,97 €

6.946.054,83 €

 

9.823.984,93 €

9.501.240,79 €

 

 

 

 

 

 

Lagebericht für das Geschäftsjahr 2015

 

Gliederung:

  1.    Geschäftsverlauf und Rahmenbedingungen
  2.    Ertragslage
  3.    Finanzlage
  4.    Vermögenslage
  5.    Nachtragsbericht
  6.    Risikobericht
  7.    Prognosebericht

 

  1. Geschäftsverlauf und Rahmenbedingungen

 

1.1   Allgemeines

Die Lübecker Schwimmbäder sind ein eigenbetriebsähnliches Sondervermögen der Hansestadt Lübeck. Sie betreiben die Lübecker Hallenbäder Sportbad St. Lorenz, Zentralbad Lübeck und Schwimmbad Kücknitz, die beheizten Freibäder Moisling und Schlutup sowie die Sauna St. Lorenz und verwalten seit 1. 1. 2015 das stillgelegte aber bis 2027 fest angemietete Therapiezentrum Lübeck, Am Behnckenhof.

Zum Anlagevermögen gehören außerdem die Naturbäder Falkenwiese, Marli, Eichholz Kleiner See und Krähenteich sowie das Grundstück des ehem. Aqua Top Travemünde.

Die Naturbäder werden durch Vereine betrieben, unterstützt durch die unentgeltliche Gestellung von 6 Beschäftigten der Lübecker Schwimmbäder für 6 Monate im Jahr.

Der Betrieb Lübecker Schwimmbäder ist als gemeinnützig tätige Einrichtung der Hansestadt Lübeck mit dem Zweck der Förderung des Sports und des öffentlichen Gesundheitswesens anerkannt.

 

1.2 Aufgaben, Chancen

Die wesentlichen Funktionen öffentlicher Schwimmbäder sind:

  • Menschen die Kulturfähigkeit „Schwimmen“ zu vermitteln,
  • die Ausübung der gesunden Sportart „Schwimmen“ einer breiten Bevölkerung regelmäßig zu ermöglichen,
  • im Hinblick auf die demografische Bevölkerungsentwicklung besonders älteren Menschen gezielt durch spezielle Kurse die Bewegungsfähigkeit lange zu erhalten und damit eine ggf. erforderlich werdende Pflegebedürftigkeit weit möglichst hinaus zu schieben,
  • sinnvolle Freizeitbeschäftigung, vor allem Kindern und Jugendlichen in den Ferien, zu bezahlbaren Bedingungen anzubieten,
  • einen Beitrag zur sozialen und kulturellen Integration von Einwohnern mit Migrationshintergrund und/oder wirtschaftlich benachteiligten Menschen zu leisten.

 

Der Betrieb Lübecker Schwimmbäder hat das Ziel, diese Funktionen bestmöglich für Lübeck zu erfüllen.

 

1.2   Wesentliche Vorgänge des Geschäftsjahres

 

  • Wärmeisolierende Ertüchtigung der Fassade des Sportbades St. Lorenz:

Der bestimmende Vorgang im Jahr 2015 war der Austausch der gesamten Fassade des Sportbades St. Lorenz. Die Lübecker Schwimmbäder haben die Chance genutzt eine Zuwendung in Höhe von 250 T€ aus der Förderung der kommunalen Schwimmsportstätten in Schleswig-Holstein zu bekommen. Voraussetzung war, dass die Baumaßnahme 2015 begonnen und abgeschlossen wird. Dieses Vorhaben erfolgreich umzusetzen war nur möglich, weil auf Planungs- und Umsetzungsstrategien zurückgegriffen werden konnte, die in den letzten Jahren vorbereitet worden sind. Auf dieser Basis konnte innerhalb kürzester Zeit, im Mai 2015 die Antragsstellung in Kiel erfolgen. Damit die Baumaßnahme noch 2015 abgeschlossen werden konnte, mussten Fachplaner und Mitarbeiter der Lübecker Schwimmbäder mit einem gemeinsamen Kraftaufwand, die Ausschreibungen und vorbereitenden Arbeiten bis zum Start am 20.07.2015 erledigen. In einem weiteren Kraftakt wurde die Baumaßnahme erfolgreich bis zum 17.12.2015 umgesetzt.

Das Sportbad St. Lorenz ist aufgrund seiner Größe, der Hauptträger für den Schul- und Vereinssport. Eine Verlagerung des Schulschwimmens in andere Lübecker Schwimmbäder war nicht möglich, da für diese zusätzlichen Nutzungszeiten keine freien Kapazitäten zur Verfügung standen. Durch eine intensive Zusammenarbeit zwischen den Vereinen und der Verwaltung der Lübecker Schwimmbäder wurden Übergangslösungen entwickelt, um die Ausfälle im Bereich Vereinsschwimmen möglichst gering zu halten.

Die Baukosten für die Maßnahme wurden mit 1.200 T€ veranschlagt. Die tatsächlichen Kosten betrugen 1.242 T€. Die Kostenüberschreitung lag nur bei ca. 3,5%. Dies war nur möglich, da alle an der Baumaßnahme Beteiligten ständig die Kostenentwicklung im Fokus hatten. Zusätzlich dazu beigetragen hat die Beauftragung eines Projekt- und Kostenmanagements.

 

  • Ausfall der Warmwasserversorgung im Sportbad St. Lorenz:

Während der Baumaßnahme wurde festgestellt, dass die technischen Anlagen zur Trinkwassererwärmung nicht mehr in diesem Zustand weiterbetrieben werden konnten. Nach einer Betriebszeit von ca. 42 Jahren kam nur noch ein kompletter Austausch der technischen Einrichtung in Frage. Problematisch war, dass diese ungeplanten Aufwendungen  i.H.v. ca. 112 T€ aus dem laufenden Haushalt der Lübecker Schwimmbäder zu finanzieren waren. Dies hatte zur Folge, dass andere Instandhaltungsmaßnahmen verschoben werden mussten.

 

  • Div. Rohrbrüche im Trinkwassernetz der Sauna im Sportbad St. Lorenz

Neben der maroden Trinkwasseraufbereitung im Sportbad St. Lorenz traten in der Sauna St. Lorenz Durchfeuchtungen im Fußboden und in den Wänden auf.  Die Ermittlung der Schadensursache ergab, dass die Trinkwasserrohrleitungen Materialermüdungen im Bereich der Abkühlduschen sowie der Fußbecken zeigten. Auch hier gab es nur die Möglichkeit der Erneuerung. Für die Trocknung des Fußbodens musste eine Fachfirma beauftragt werden.

Diese außerplanmäßigen Aufwendungen führen immer mehr dazu, dass bei den anderen Schwimmbädern die regelmäßigen und notwendigen Instandhaltungsmaßnahmen nicht mehr durchgeführt werden können.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

2. Ertragslage

Das Gesamtergebnis der Besucherzahlen des Betriebes hat durch die Sanierungsarbeiten im Sportbad St. Lorenz im Vergleich zu 2014 stark verändert. Insgesamt konnten  ca. 64.000 Besucher weniger das Sportbad St. Lorenz nutzen. Die anderen Schwimmhallen und Freibäder haben mit ca.18.000 zusätzlichen Besuchern einen Teil der Besucherverluste aufgefangen. Bereinigt man die Besucherzahlen (ohne TZL), bleibt 2015 ein Besucherverlust von ca. 46.000 Besuchern.

Die Besucherzahlen betrugen in 2010: 435.133

2011: 436.847

2012: 442.968

2013: 437.106

2014: 437.404

2015: 375.422 (ab 2015 ohne die Besucher des Therapie Zentrums)

Die Lübecker Schwimmbäder als eigenbetriebsähnliches Sondervermögen der Hansestadt sind ein dauerdefizitärer Betrieb. Die Kostendeckung durch Einnahmen von den Nutzern und durch sonstige Erträge beträgt rd. 24 %. Der wirtschaftliche Erfolg der Lübecker Schwimmbäder hängt allgemein wesentlich von der Attraktivität und der Akzeptanz der Bäder               durch die Besucher sowie im Bereich der Freibäder von der allgemeinen Wetterlage in der               jeweiligen Saison ab. Daneben hat die Höhe der Kosten zum laufenden Betrieb der Bäder               wesentlichen Einfluss auf die Ertragslage des Eigenbetriebs. Der Wirtschaftsplan 2015 sah einen Zuschussbedarf in Höhe von 3.940.000 € vor. Das Wirtschaftsjahr 2015 wird mit einem Zuschussbedarf von 3.937.722,63 € abgeschlossen. Die Forderung gegenüber der Hansestadt Lübeck aus dem Jahr 2014 und 2015 in Höhe von 94.507,08 € sowie der aus 2015 nicht verwendete Zuschuss in Höhe von  3.277,37 € wird gegen die Forderung verrechnet, so dass eine Restforderung von  91.229,71 € bestehen bleibt.

Kennzahlen Ertragslage:

  2015   2014

 

Kostendeckungsgrad:23,85%25,42%

 

Personalaufwendungen56,21%52,71%

 

Jahresverlust-3.937.722,63€-4.191.682,28€             

  1. Finanzlage

Ziel unseres Finanzmanagements ist es unseren Zahlungsverpflichtungen jederzeit nachkommen zu können. Im Berichtsjahr war der Betrieb jederzeit zahlungsfähig. Der Abriss des ehem. Aqua Top war vollständig auf einen Geschäftsbesorger ausgelagert.

Die Abbruch- und Finanzierungskosten (1.952 T€) werden über ein bis zum Zeitpunkt des Kaufpreisflusses (längstens jedoch bis zum 30.06.2016) aufgenommenes Darlehen des Geschäftsbesorgers finanziert.

Außerbilanzielle Finanzierungsinstrumente, wie Leasing, nutzen wir nicht.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

  1. Vermögenslage

Die Bilanz der Lübecker Schwimmbäder ist branchentypisch geprägt durch eine hohe Anlagenquote und einen hohen Fremdfinanzierungsanteil.

Der ausgewiesene planmäßige Anspruch auf Verlustzuweisung 3.941 T€ gleicht das das Jahresergebnis aus.

Kennzahlen Vermögenslage:20152014

 

Anlagendeckungsgrad20,8%          21,4%

Eigenkapitalquote18,1%          18,7%

Fremdkapitalquote (Fremdkapital / Bilanzsumme)72,8%          73,1%

 

Das Eigenkapital des Betriebes entwickelte sich wie folgt:

 

 

 

01.01.2015

T €

Entnahme

Rücklage

T €

 

31.12.2015

T €

Stammkapital

1.500

-

1.500

Rücklagen

277

-

277

Eigenkapital gesamt

+ 1.777

-

1.777

 

Durch erfolgreich umgesetzte Maßnahmen zur Kostensenkung konnten wir den Jahresverlust aus laufendem Betrieb den Planvorgaben zur Senkung des Verlustausgleichs entsprechend deutlich vermindern. Wir können zum Zeitpunkt der Aufstellung des Lageberichtes feststellen, dass sich daher unsere wirtschaftliche Lage (Vermögens-, Finanz- und Ertragslage) unter Berücksichtigung der Tatsache, dass es sich um eine dauerdefizitäre Einrichtung handelt, deutlich verbessert hat.

 

  1. Nachtragsbericht

Vorgänge von besonderer Bedeutung nach Geschäftsjahresende mit Auswirkung auf den Jahresabschluss und Lagebericht sowie die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Betriebes haben sich nicht ergeben.

 

  1. Risikobericht

Mit unserem Risikomanagement dokumentieren wir jederzeit erkennbare Chancen und Risiken für unser Unternehmen bzw. in unserem Unternehmensumfeld. Darüber hinaus fördern wir das Chancen- und Risikobewusstsein unserer Mitarbeiter.

Unser Risikomanagement hilft, Risiken frühzeitig zu erkennen und daraus resultierende Gefahren für das Unternehmen abzuwenden. Das Risikomanagement ist integraler Bestandteil des gesamten Planungs- und Steuerungsprozesses. Budgetierung, Reporting und Controlling sind bei uns eine Einheit.

Nachfolgend werden Risiken beschrieben, die nachteilige Auswirkungen auf unsere Vermögens-, Finanz- und Ertragslage haben können.

Unser Betrieb unterliegt grundsätzlich den allgemeinen wirtschaftlichen und politischen Chancen und Risiken in unserer Region. Hier sind insbesondere die Bereiche Hygiene, Wasserqualität, Arbeitssicherheit sowie Umweltschutz zu erwähnen.

Für einen in der Gesundheitsförderung engagierten betrieb ist die Vermeidung von gesundheitsschädlichen Abläufen vorrangig. Besonderes Augenmerk widmen wir der dauerhaften Sicherung einer hohen Wasserqualität und dem sorgfältigen Umgang des Personals mit gesundheitsgefährdenden Chemikalien.

Das technische Betriebsunterbrechnungsrisiko wird durch Wartungs- und Instandhaltungspläne sowie sachgerechte Versicherungen adäquat abgedeckt. Derzeit sind keine IT-relevanten Risiken erkennbar.

Wesentliche Produkt- und Umweltrisiken darüber hinaus sind derzeit erkennbar.

Weitere sonstige Risiken (z.B. Risiken aus Vertragsrecht und Arbeitssicherheit) sind derzeit nicht erkennbar.

 

  1. Prognosebericht

Um den notwendigen finanziellen Rahmen für die Aufgaben der Lübecker Schwimmbäder zu erhalten, wurde  Ende 2015 eine Vorlage erstellt, um den Preistarif der allgemeinen wirtschaftlichen Preisentwicklung anzupassen. Eine Zustimmung zur Anpassung der Eintrittspreise konnte in den politischen Gremien nicht erreicht werden. Als zusätzliche Belastung für den Haushalt 2016 / 2017 kommen im Bereich der Personalkosten die tariflichen Erhöhungen von jeweils 2,4% pro Jahr hinzu. Insgesamt müssen in diesem Bereich weitere ca. 100 T€ im Haushalt der Schwimmbäder verkraftet werden.

Die in den vergangenen Jahren geleisteten innerbetrieblichen Konsolidierungsmaßnahmen haben dazu geführt, dass alle Einsparvorgaben der Hansestadt Lübeck erfüllt wurden, zu Lasten des Anlagevermögens.

2016  sind die Lübecker Schwimmbäder an dem Punkt angelangt, an dem die Möglichkeiten zur Haushaltskonsolidierung ausgeschöpft sind. Alle weiteren Kostensteigerungen und Sparvorgaben der Hansestadt Lübeck, lassen sich nur über Veränderungen der Betriebsstruktur erreichen.

Zurzeit erarbeiten die Lübecker Schwimmbäder intensiv ein Sparpaket, um den vorgegebenen städtischen Zuschuss einzuhalten.

Während der Sanierungsarbeiten im Sportbad St. Lorenz, ist die Erwärmung des Trinkwassers für die Duschen ausgefallen. Zusätzlich kam es im Bereich der Sauna des Sportbades zu Rohrbrüchen in dem maroden Trinkwassernetz. Im Sportbad St. Lorenz kommt es Aufgrund seiner über 42jährigen Betriebszeit immer gehäufter zu  Störungen und Reparaturen, die den Lübecker Schwimmbädern im laufenden Haushalt den Spielraum nehmen, die anderen Schwimmbäder weiter zu entwickeln bzw. die laufenden Instandhaltungsgaben angemessen wahrzunehmen. Eine zügige Aufnahme der weiteren Schritte zur Kernsanierung des Sportbades ist dringend erforderlich. Die Größenordnung weiterer Sanierungsmaßnahmen beläuft sich gem. aktuellem Kostenniveau auf knapp 7 Mio. €. Diese immer zwingendere Sanierung, wird ohne finanzielle Unterstützung nicht zu stemmen sein. Bisher sind alle Sanierungen mit Darlehen durchgeführt worden, die die Lübecker Schwimmbäder bedienen. Diese Lösung ist durch den hohen Verschuldungsgrad des Betriebes zukünftig bis auf weiteres nicht möglich. Die Lübecker Schwimmbäder hoffen auf eine Anschubfinanzierung für das Sportbad St. Lorenz durch die Erstattung der geleisteten Zahlungen und Aufwendungen, die im Zusammenhang mit dem AQUA TOP erfolgt sind.

Aus der Kooperation mit dem Gemeinnützigen Verein Schlutup könnte sich die Möglichkeit eröffnen Drittmittel zu akquirieren, um die Dusch- und Umkleideräume sowie WC-Anlagen zu erneuern. Die weitern Ziele der gemeinsamen Arbeit für das Freibad Schlutup sind, zum einem die Anwohner des Stadtteils mehr für die Nutzung des Freibades zu animieren und zum anderen die Attraktivität zu erhöhen. Für 2016 ist geplant eine Umsetzungsstrategie incl. eines Finanzierungskonzeptes zu erstellen.

Es wird darauf hingewiesen, dass die Lübecker Schwimmbäder zurzeit eine kommissarische Geschäftsführung hat.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Lübecker Schwimmbäder

Gewinn- und Verlustrechnung

Für die Zeit vom 1. Januar bis 31. Dezember 2015

 

 

2015

2014

1.

Umsatzerlöse

1.128.856,51 €

1.346.045,50 €

2.

Sonstige Erlöse

104.850,25 €

83.018,68 €

 

Zwischensumme:

1.233.706,76 €

1.429.064,18 €

3.

Materialaufwand:

 

 

 

a) Aufwendungen für Roh-, Hilfs-, und Betriebsstoffe

-43.518,90 €

-69.470,13 €

 

b) Aufwendungen für bezogene Leistungen

-1.203.078,66 €

-1.103.430,84 €

 

Zwischensumme:

-1.246.597,56 €

-1.172.900,85 €

4.

Personalaufwand

 

 

 

a) Löhne und Gehälter

-2.251.132,24 €

-2.275.750,95 €

 

b) Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgungen und Unterstützung                    (davon für Altersversorgung                                                      € 218.844,90; Vorjahr € 191.508,06)

-656.526,82 €

-687.109,83 €

 

Zwischensumme:

-2.907.659,06 €

-2.962.860,78 €

5.

Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen

-465.966,60 €

-467.262,84 €

6.

Sonstige betriebliche Aufwendungen

-331.491,61 €

-749.652,76 €

7.

Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge

47,14 €

389,49 €

8.

Zinsen und ähnliche Aufwendungen                                  (davon an die Hansestadt Lübeck € 0,00; Vorjahr € 0,00)

-191.692,47 €

-242.252,85 €

9.

Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit

-3.909.653,40 €

-4.165.476,41 €

10.

Außerordentliche Erträge

669,00 €

0,00 €

11.

Steuern vom Einkommen und vom Ertrag

-2.532,48 €

0,00 €

12.

sonstige Steuern

-26.205,75 €

-26.205,75 €

13.

Jahresverlust

-3.937.722,63 €

-4.191.682,28 €

 

 

Vergleich Wirtschaftsplan                                                               mit Gewinn und Verlustrechnung 2015

IST-Zahlen gerundet

Planansatz

Abweichung

Umsatzerlöse

1.129

1.430

-301

Sonstige Erlöse

105

20

85

Zwischensumme:

1.234

1.450

-216

Materialaufwand:

-1.247

-1.293

46

Personalaufwand

-2.908

-2.910

2

Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen

-466

-632

166

Sonstige betriebliche Aufwendungen

-331

-285

-46

Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge

-192

-240

-48

Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit

-3.910

-3.910

0

Außerordentlicher Aufwand

1

0

1

Sonstige Steuern

-29

-30

1

Jahresverlust

-3.938

-3.940

2

Aufwendungen für Material, Roh-, Hilfsstoffe

2015

2014

Verbrauchsstoffe:

 

 

Chemikalien

22.925,07 €

25.037,33 €

Reinigungsmittel

13.884,47 €

23.561,29 €

Badezusätze

915,66 €

1.695,51 €

Waren, Leihwäsche, sonstige

12.480,67 €

16.296,03 €

Armbäder, Schlüssel

791,32 €

5.824,13 €

Skonto

-7.478,29 €

-2.944,16 €

Endsumme:

43.518,90 €

69.470,13 €

 

 

 

Aufwendungen für bezogene Leistungen

2015

2014

Heizöl, Gas, Fernwärme

372.224,09 €

380.124,47 €

Wasser, Abwasser

207.693,95 €

161.644,91 €

Strom

272.239,12 €

322.670,11 €

Zwischensumme:

852.157,16 €

864.439,49 €

Fremdleistungen für Schwimmbäder, Frei- und Naturbäder

225.482,05 €

100.514,08 €

Reinigung

76.156,22 €

90.219,80 €

Miete, Wartung, TÜV

35.819,67 €

34.570,86 €

Sonstiges (Laborkosten, Abfallbeseitigung)

13.463,56 €

13.686,61 €

Endsumme:

1.203.078,66 €

1.103.430,84 €

 

 

 

Sonstige Betriebliche Aufwendungen

2015

2014

a. Betriebliche Kosten

153.097,45 €

198.908,62 €

b. Verwaltungskosten

145.258,01 €

277.624,60 €

c. Raumkosten

9.970,32 €

29.705,36 €

d. Periodenfremde Aufwendungen u. Rückstellungen TZL Miete

23.165,83 €

243.414,18 €

Summe:

331.491,61 €

749.652,76 €

 

 

 

a. Betriebliche Kosten

 

 

Instandhaltung, sonstige Fremdleistungen

67.317,26 €

75.806,61 €

Versicherungen,  Beiträge

44.362,52 €

50.924,52 €

Betriebskosten

22.101,90 €

29.977,24 €

Werbe- und Reisekosten

7.207,78 €

37.386,50 €

Fahrzeugkosten

3.831,48 €

4.813,75 €

Sonstiges

8.276,51 €

0,00 €

Summe:

153.097,45 €

198.908,62 €

b. Verwaltungskosten

 

 

Interne Leistungsverechnung und Umlagen der Verwaltung HL

31.206,39 €

29.519,03 €

Sonstige Fremdleistungen

42.268,56 €

112.184,00 €

Geschäftsbesorgungen (incl. EDV Betrieb und Instandhaltung)

42.104,04 €

68.430,12 €

Seminargebühren

10.994,74 €

42.330,80 €

Porto, Telefon

9.231,73 €

8.949,81 €

Bürobedarf

5.813,54 €

12.263,31 €

Bankspesen

3.422,51 €

3.127,53 €

Sonstiges

216,50 €

820,00 €

Summe:

145.258,01 €

277.624,60 €

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Gegenüberstellung Besucherzahlen 2014 / 2015

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Einzelstatistiken je Bad 2015 mit jeweiliger Besucherstruktur

 

 

 

 

 


Anlagen

Keine