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Vorlage - VO/2016/03725  

Betreff: Ganztag an Schule - Kommunale Förderung von Schulkindbetreuung und Ganztagsschule
Status:öffentlich  
Dezernent/in:Senatorin Kathrin Weiher
Federführend:4.401 - Schule und Sport Bearbeiter/-in: Rieper, Sonja
Beratungsfolge:
Senat zur Senatsberatung
Jugendhilfeausschuss zur Vorberatung
02.06.2016 
22. Sitzung des Jugendhilfeausschusses unverändert beschlossen   
Schul- und Sportausschuss zur Vorberatung
16.06.2016 
18. Sitzung des Schul- und Sportausschusses (Wahlperiode 2013 - 2018) geändert beschlossen   
Hauptausschuss zur Vorberatung
28.06.2016 
48. Sitzung des Hauptausschusses unverändert beschlossen   
Bürgerschaft der Hansestadt Lübeck zur Entscheidung
30.06.2016 
23. Sitzung der Bürgerschaft der Hansestadt Lübeck in der Wahlperiode 2013 - 2018 unverändert beschlossen   

1

Beschlussvorschlag

  1. Der Bürgermeister wird beauftragt, das Konzept Ganztag an Schule im Schuljahr 2016/17 an zwei weiteren Grundschulstandorten umzusetzen.
  2. Im Schuljahr 2017/18 beginnt der flächendeckende Ausbau an allen Lübecker Grundschulstandorten.
  3. Für die Förderung der offenen Ganztagsschulen in der Sekundarstufe I wird ein Konzept im Februar 2017 in der Bürgerschaft vorgelegt.

 

 

Beteiligte Bereiche/Projektgruppen:

Verfahren

Beteiligte Bereiche/Projektgruppen:

Ergebnis:

 

Haushalt und Steuerung: Kenntnisnahme

Frauenbüro: Zustimmung

 

 

 

Beteiligung von Kindern und Jugendlichen

X

Ja

gem. § 47 f GO ist erfolgt:

 

Nein

Begründung:

 

 

 

 

 

Die Maßnahme ist:

 

neu

 

 

freiwillig

 

X

vorgeschrieben durch:  § 24 Abs. 4 SGB VIII; Ausgestaltung liegt im Ermessen des örtlichen Jugendhilfeträgers

 

 

 

Finanzielle Auswirkungen:

 

Nein

 

X

Ja  - Deckung im Rahmen des Fachbereichshaushalts (Anlage 1)

 

1

Begründung

 

 

1. Einleitung

 

Vor über 10 Jahren wurde eine erste kommunale Förderrichtlinie für die Lübecker Schulkindbetreuung beschlossen. Mittlerweile hat u.a. durch die Einführung und Ausweitung der offenen Ganztagsschulen/ Betreute Grundschulen eine Weiterentwicklung stattgefunden, die mit vielfältigen gesellschafts- und bildungspolitischen Anforderungen einherging. Stand am Anfang noch die reine Beaufsichtigung der Kinder im Vordergrund, sind heute neben verlässlichen Betreuungszeiten zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf, vor allem fachliche Qualitätsstandards gefordert. Dieser veränderte Bedarf hat den Fachbereich Kultur und Bildung zu einer Neustrukturierung der Schulkindbetreuung veranlasst. In einem ersten Schritt wurde im November 2014 das Konzept Ganztag an Schule (s. Bericht VO/2014/01997) vorgestellt und in einem zweiten Schritt die modellhafte Erprobung an der Bugenhagen-Schule und der Schule Falkenfeld im Schuljahr 2015/16 durchgeführt (s. Vorlage VO/2015/02698).

 

 

2. Auswertung der Modellphase

 

Für das Schuljahr 2015/16 wurden mit den Modellstandorten Kooperationsvereinbarungen nach dem Konzept Ganztag an Schule geschlossen. Die Bugenhagen-Schule kooperiert mit dem Träger Kinderwege gGmbH und die Schule Falkenfeld mit dem Deutschen Kinderschutzbund Lübeck e.V. (DKSB). Beides sind reine Grundschulen und an beiden Standorten nehmen rund 80 (insg. 160) Kinder am Nachmittagsangebot teil.

 

Ziel ist es, ein verlässliches und qualitatives Betreuungsangebot mit fachlichen Standards durchzuführen, das eng verzahnt mit dem Vormittag des Lernens zusammenwirkt. Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf sowie die ganzheitliche Förderung und Unterstützung der Kinder soll durch bedarfsgerechte Betreuungsangebote erreicht werden.

 

Durch die Kooperationsvereinbarung wird die Gewährleistung der fachlichen Standards (Personalschlüssel/ Gruppengrößen) sichergestellt. Neben Regelungen zu Art und Umfang des Projekts (Betreuungszeiten/ Ferienbetreuung) werden außerdem die Grundsätze der Zusammenarbeit, Kooperationsstrukturen sowie der Qualitätsentwicklung festgehalten.

 

Weitere Grundlage für die gemeinsame Zusammenarbeit bildet eine schulstandortbezogene Ganztagskonzeption, die von beiden Modellschulen erarbeitet wurde (s. Anlagen).

Zentraler Inhalt der Ganztagskonzeption sind die gemeinsamen pädagogischen Leitgedanken, in denen sich die Lern- und Erziehungsziele bezogen auf den Vor- und Nachmittag wiederfinden. Jeder Standort hat hier individuelle Zielsetzungen und Maßnahmen entwickelt, konkrete Vereinbarungen zur Zusammenarbeit gefunden und ein Verfahren zur Evaluation entwickelt.

Begleitet wurde der Prozess von den jeweiligen Steuergruppen, die sich aus Schule, Kooperationspartner und dem Bereich Schule und Sport zusammensetzten.

An der Bugenhagen-Schule ließ sich darüber hinaus ein gemeinsamer Schulentwicklungstag von Lehrkräften und pädagogischen Fachkräften realisieren.

 

Um eine Rückmeldung über die Ausgestaltung des Ganztagsangebots zu erhalten, wurden an beiden Schulstandorten Zufriedenheitsumfragen durchgeführt. Dazu wurden kindgerechte Fragebögen eingesetzt. An der Falkenfeld-Schule wurden zusätzlich die Eltern, Lehrkräfte und BetreuerInnen in die Umfrage miteinbezogen.

 

 

2.1 Aus den Evaluationsberichten

 

Die Ergebnisse aus den Fragebögen wurden jeweils zusammengefasst und werden hier in Auszügen wiedergegeben.

 

In der Bugenhagen-Schule gaben von 80 befragten Kindern 62 eine Rückmeldung ab: 

 

  • 2/3 der SchülerInnen bewertete das Angebot positiv.
  • In der Beliebtheit der Angebote führt „Spielen“, dicht gefolgt vom Schulhof, Spielsachen und den Räumlichkeiten.
  • Ca. die Hälfte der Kinder bewertete die angebotenen Kurse, Hausaufgaben und das Mittagessen positiv.
  • 10% bewerten die Hausaufgaben negativ.
  • Über 50% der Kinder finden, dass sie in Ruhe Mittagessen, in Ruhe Hausaufgaben machen und sich ausruhen können. Über 15% finden nicht die Ruhe.

 

Insgesamt zeige aus Sicht der Kooperationspartner die überwiegend positive Beurteilung der Schule und des Nachmittagsangebots, dass die Bugenhagen-Schule mit dem Konzept des offenen Ganztags auf dem richtigen Weg sei. Auf Partizipation wird Wert gelegt, die Kinder werden von Betreuern und Lehrkräften in Fragen von Lebens- und Lernorten eingebunden. Die SchülerInnen lernen konstruktiv mit Kritik umzugehen und werden ermutigt Beschwerden zu äußern. Der individuelle und wertschätzende Umgang durch die Betreuer und Lehrkräfte schaffe eine große Zufriedenheit bei den Kindern.

 

An der Schule Falkenfeld wurde die Zufriedenheitsumfrage mit den teilnehmenden Schüler/-innen des Ganztagsangebots sowie mit Eltern, Lehrer/-innen und Betreuer/-innen durchgeführt.

An der Umfrage haben sich 53 SchülerInnen (26 Jungen/ 27 Mädchen) beteiligt. Die Fragestellungen bezogen sich auf die Angebote im Nachmittagsbereich und auf die eigenen Eindrücke, ob es z.B. ausreichend Ruhe gibt zum Spielen oder für die Hausaufgaben. Auch weitere Ideen für das Nachmittagsangebot konnten benannt werden.

 

  • 2/3 der SchülerInnen bewertete das Angebot positiv.
  • In der Beliebtheit der Angebote führt bei den Kindern die Spielzeit (83%), gefolgt von dem Kursangebot (68%) und dem Angebot an Spielsachen (66%).
  • Ca. 41% mögen das Mittagessen gerne, 18% sind nicht zufrieden.
  • Bei den Hausaufgaben gaben 43% der Kinder an, dass sie nur manchmal in Ruhe erledigt werden können, 19% könne sie gar nicht in Ruhe machen. 38% waren zufrieden mit Zeit und Ruhe für die Hausaufgaben.
  • Die SchülerInnen nannten viele weitere Ideen für das Nachmittagsangebot (von speziellen AG-Angeboten über den Wunsch nach mehr Ruhe bis hin zu Essenstipps).

 

Auch bei den Eltern (35 Rückläufe) ergaben sich überwiegend positive Rückmeldungen. 85% gaben an, dass ihre Kinder gerne in die Ganztagsbetreuung gehen und dass sie gut ist. Nur bei den Hausaufgaben zeigt sich auch hier, dass Zeit und Ruhe nicht bei allen ausreichend ist. Verbesserungsvorschläge der Eltern beziehen sich daher auch in erster Linie auf das Thema Hausaufgaben. Von den Eltern wird z.B. mehr Kontrolle oder auch Nachhilfe gewünscht.

Insgesamt fällt die Rückmeldung durch Kinder und Eltern positiv aus.

 

Damit kann zusammenfassend festgestellt werden, dass die konzeptionelle Ausrichtung des Ganztags zu einem gemeinsamen Lern- und Lebensort auch an der Schule Falkenfeld auf einem guten Weg ist. Kritische Hinweise zu den Themen Hausaufgaben, Gruppenzusammensetzung und Essen werden aufgegriffen und nach gemeinsamen Lösungen gesucht.

 

Die Ergebnisse zeigen, dass an beiden Standorten bereits gute Grundlagen für die Ganztagsschule geschaffen wurden. Die Evaluation wurde als positive Methode wahrgenommen, um konkrete Rückmeldungen zu erhalten und anhand dieser weitere Schritte zu planen. Anschließende Elternabende sorgen für die Einbindung der Eltern.

 

Im Konzept Ganztag an Schule ist eine regelmäßige Evaluation als fester Eckpunkt vorgesehen. Sie stellt sicher, dass vereinbarte Ziele und Maßnahmen an den einzelnen Schulen überprüft werden und liefert Impulse für die Qualitätsentwicklung. Auf kritische Rückmeldungen wie z.B. zur Hausaufgabensituation kann so eingegangen und entsprechende Ziele bzw. Maßnahmen geplant werden. Weiter wurde mit der Evaluation die Heranführung zur Beteiligung der Kinder als fester Bestandteil implementiert, so dass Kritikfähigkeit gefördert und wichtige Bedürfnisse der Kinder gemeinsam bearbeitet werden können.

 

Im Rahmen der Modellphase wurde auch eine Auswertung zur Einführung einer Sozialstaffel/ Geschwisterermäßigung vorgenommen. Seitens der Verwaltung wurden Formulare zur Verfügung gestellt und eine Überprüfung der Stundenanteile der Schulsekretariate angeregt. Eine Erhöhung des Verwaltungsaufwands konnte an diesen Standorten nicht ermittelt werden.

 

Kritischer Punkt in beiden Modellstandorten war, dass nicht immer ausreichende Räume als Rückzugsorte, in dem die Kinder zur Ruhe kommen oder in Ruhe Hausaufgaben machen können, zur Verfügung stehen. Um dieses Thema aufgreifen zu können, wird der Schulträger bei der Überarbeitung von Raumkonzepten gefragt sein, um Alternativen, z.B. in Form spezieller Möblierung, anbieten zu können. Im aktuellen Schulentwicklungsplan sind Räumlichkeiten für die Ganztagsbetreuung berücksichtigt.

 

Angeregt wurde durch die Träger beider Modellstandorte, zusätzliche Leitungsanteile als pädagogischen Qualitätsstandard einzubeziehen. Zu den Leitungsaufgaben zählen insbesondere die fachliche und persönliche Führung des Mitarbeiterteams, Elternarbeit, Kooperationen, Konzeptentwicklung etc.

Im vorliegenden Konzept sind z. Zt. zeitliche Anteile in Höhe von 2,5 Wochenstunden pro Gruppe für übergreifende Tätigkeiten, z.B. für Kooperationszeiten, berücksichtigt.

 

 

3. Fazit

 

Ausgehend von den vorliegenden Erfahrungen aus den Modellstandorten und den aktuellen Begleitstudien zur Ganztagsschule, die zunehmend die Frage der Qualität in den Fokus rücken und als zentrales Handlungsfeld die Qualitätssicherung und –weiterentwicklung der schulischen Ganztagsangebote herauskristallisieren, erweist sich das vorliegende Konzept Ganztag an Schule als geeignet, um den heutigen Anforderungen an schulische Ganztagsbetreuung gerecht zu werden. Es greift die Einführung verbindlicher pädagogischer fachlicher Standards auf und implementiert eine fortschreibende Qualitätsentwicklung der Ganztagsschule.

 

In den vorangegangenen Berichten zur Weiterentwicklung des Ganztags an Schule wurde die Entwicklung von der Hortbetreuung in Kitas hin zu einem bedarfsgerechten und verlässlichen Ganztagsangebot an Grundschulen ausführlich beschrieben. Mit dem inzwischen erprobten Konzept Ganztag an Schule wird die Qualität des Betreuungs- und Förderangebotes an Schule deutlich verbessert. Eine Nachmittagsbetreuung wird aktuell von 56% der Grundschulkinder genutzt, davon besuchen 3.598 Kinder die Ganztagsangebote an Schulen und 237 Kinder nutzen Hortplätze in Kitas.

 

Die Auswertung der Modellphase an den Schulen wurde von der Schulaufsicht begleitet und wird von dort in ihrer Weiterentwicklung unterstützt.

 

 

 


4. Finanzielle Auswirkungen

4.1 Ganztag an Grundschule

 

Unter den vorgenannten Rahmenbedingungen und der Maßgabe einer tarifgerechten Entlohnung der Fachkräfte ist je Gruppe ein Jahresbudget in Höhe von 38.560,00 Euro vorzusehen. Darin sind enthalten:

 

-              Förderung der pädagogischen Betreuung der Kinder,

-              Förderung für Sachkosten,

-              Förderung der Kooperation zur Verzahnung der Vor- und Nachmittagsangebote.

 

Für eine Ganztagsgruppe plus ist ein Jahresbudget von 64.038,00 € vorgesehen. Bei gegenwärtig rund 4.000 betreuten Kindern und dem Bedarf an 20 Ganztagsgruppen plus ergibt sich ein jährliches Fördervolumen von rd. 8,99 Mio. €.

 

Der Elternbeitrag ist für eine Betreuung an fünf Wochentagen auf monatlich 120 € festgesetzt. Alternativ können die Eltern einen Betreuungsumfang von drei Wochentagen wählen, der Elternbeitrag beläuft sich dann auf 70 € monatlich. Weitere Flexibilisierungen sind anzustreben.

 

Auf Antrag kann der Elternbeitrag ermäßigt werden, bei einer entsprechenden finanziellen Situation der Familie bis zur Höhe von 12€ Restentgelt. Für Geschwisterkinder ist ebenfalls eine Ermäßigung analog der Geschwisterermäßigung in Kindertageseinrichtungen vorgesehen.

 

Unter Berücksichtigung der Ermäßigungen ist von jährlich rund 3,53 Mio € Erlösen aus Elternbeiträgen auszugehen.

 

Neben den Elternbeiträgen können zur Gegenfinanzierung des Fördervolumens von rd. 8,99 Mio Euro weitere Mittel angesetzt werden, die im Haushalt der Hansestadt Lübeck für die Schulkindbetreuung bereits geordnet sind und entsprechend umgesteuert werden können:

 

Für die Schulkindbetreuung geordnete, umzusteuernde öffentliche  Mittel

HL Ganztagsmittel

2.287.800,00

Hortmittel HL (25 Horte)

1.400.000,00

Hortmittel Land (25 Horte)

250.000,00

Entgeltermäßigung für die Hortbetreuung

230.000,00

Umzusteuernde Mittel

4.167.800,00

 

Die finanziellen Auswirkungen des qualitativen Ausbaus sind zunächst auf die aktuell rd. 4.000 betreuten Schulkinder berechnet, die Nachfrage nach ganztägiger Schulkindbetreuung wird weiter beobachtet.

 

 

4.000 Kinder

Förderung

8.993.560,00

abzgl. Bereinigte Elternbeiträge

3.528.000,00

abzgl. für Schulkindbetreuung geordnete öffentliche Mittel

4.167.800,00

Im Bildungsfonds geordnete Mittel für die Schulkindbetreuung (u.a. Entgeltermäßigungen)

1.100.000,00

zu ordnendes Defizit

197.760,00

 

Mit den Bildungsfonds tragenden Stiftungen wurden Gespräche geführt, die Bildungsfondsmittel auch künftig für die Schulkindbetreuung bereitzustellen.

 

Neben den fachlich inhaltlichen Vorteilen des Modells weist das Modell auch in finanzieller Hinsicht deutliche Vorteile gegenüber einer Betreuung in Horten aus. Der Finanzbedarf des örtlichen Jugendhilfeträgers liegt bei diesem Modell bei etwa 33% einer Hortbetreuung. Die von den Eltern zu entrichtenden Beiträge bleiben bei der Hortbetreuung unberücksichtigt, da diese nicht dem örtlichen Jugendhilfeträger, sondern den (überwiegend) freien Trägern, zukommt.

 

 

5. Weitere Schritte ab dem Schuljahr 2016/17

5.1 Grundschule

 

Zur weiteren Umsetzung des Konzepts Ganztag an Schule ist aufgrund des zeitlichen Rahmens vorgesehen, zunächst zwei weitere Grundschulstandorte im Schuljahr 2016/17 umzuwandeln. Ab dem Schuljahr 2017/18 beginnt der flächendeckende Ausbau in größeren Umsetzungsschritten, um mittelfristig an allen Grundschulstandorten mit einheitlichen Standards zu arbeiten.

 

 

5.2 Ausblick Sekundarstufe I

 

Auch in der Sekundarstufe I wird zunehmend ein gesellschafts- und bildungspolitischer Handlungsbedarf erkannt. Dies zeigt sich in Lübeck beispielsweise an den jüngsten Zahlen der Schulabbrecherquoten, die neben schulischen auch kommunale Maßnahmenkonzepte erfordern.

Die schulischen Ganztagsangebote in der Sekundarstufe I sollten daher künftig qualitative Standards beinhalten.

 

Weiter wird es in der Ganztagsgestaltung darum gehen verbindliche Angebote einzuführen, die darauf abzielen, den Bildungsauftrag der Schule zu ergänzen, individuelle Fähigkeiten zu fördern bzw. soziale Kompetenzen zu stärken.

Dabei muss in den Altersgruppen der 5.-7. Klässler und der 8.-9. Klässler unterschieden werden. Beide Altersgruppen benötigen unterschiedliche Angebote. Neben den klassischen Inhalten einer offenen Ganztagsschule wie Mittagessen oder Hausaufgabenbetreuung sollen zusätzlich Ressourcen der außerschulischen Jugendarbeit und des Kinder- und Jugendschutz sowie Möglichkeiten der Berufsorientierung einfließen.

 

Um die aktuellen Entwicklungen im Bereich der Sekundarstufe I aufgreifen zu können und zu einem einheitlichen Konzept zusammenzuführen, ist zunächst geplant, im Schuljahr 2016/17 mit den Beteiligten aus Schule, Schulträger, Kooperationspartner, Jugend- und Schulsozialarbeit einen Fachtag zur Weiterentwicklung der Ganztagsangebote für SEK I durchzuführen.

 

Im Anschluss wird den Gremien im Februar 2017 ein Konzept zur Förderung der Offenen Ganztagsschule (Ganztag an Schule – SEK I) vorgelegt.

-

Anlagen

-          Anlage finanzielle Auswirkungen

-          Ganztagskonzeptionen der Schule Falkenfeld/ Bugenhagen-Schule

Anlagen:  
  Nr. Status Name    
Anlage 1 1 öffentlich finanzielleAuswirkungen VorlageGanztaganSchuleI (56 KB)    
Anlage 2 2 öffentlich Ganztagskonzeption Schule Falkenfeld (186 KB)    
Anlage 3 3 öffentlich Ganztagskonzeption Bugenhagen-Schule (174 KB)