Vorlage - VO/2014/02124  

Betreff: Landschaftsplanerisches Entwicklungskonzept "Essbare Stadt"
Status:öffentlich  
Federführend:Geschäftsstelle der Fraktion BÜ90 DIE GRÜNEN Bearbeiter/-in: Mentz, Katja
Beratungsfolge:
Bürgerschaft der Hansestadt Lübeck zur Entscheidung
27.11.2014 
11. Sitzung der Bürgerschaft der Hansestadt Lübeck 2013 - 2018 unverändert beschlossen   

Beschlussvorschlag
Sachverhalt
Anlage/n

„Landschaftsplanerisches Entwicklungskonzept Essbare Stadt“

Beschlussvorschlag

„Landschaftsplanerisches Entwicklungskonzept Essbare Stadt“

Der Bürgermeister wird gebeten, ein „Landschaftsplanerisches Entwicklungskonzept

Essbare Stadt“ zu entwickeln.

Ziel des Konzepts sollte sein, einen Verbund von multifunktional nutzbaren Freiflächen zu entwickeln, die ökologischen Wert, Schönheit und ökonomischen sowie sozialen Nutzen verbinden

- als Grundlage für eine integrierte Lübecker Stadtentwicklungsplanung. Das Konzept

sollte folgende Aspekte einer nachhaltigen Stadtentwicklung aufgreifen:

ökologisch:

das Stadtgebiet Lübecks mit Fruchtgehölzen und Nutzflächen für Gemüse- und

Obstanbau anreichern

alte lokale Kultursorten auf geeigneten Flächen erhalten und vermehren

bestehende städtische Streuobstwiesen erhalten, pflegen und entwickeln sowie

weitere Flächen ausweisen

Grünflächen als multifunktionalen Lebensraum für Pflanze, Tier und Mensch

nutzbar machen

sozial:

zur Bewusstseinsbildung über natürliche Lebensgrundlagen und Kreisläufe

beitragen

Grünflächen im Stadtbild erlebbarer machen

Brachflächen durch bürgerschaftliche Initiativen temporär nutzbar machen, sofern

Arten- und Biotopvielfalt im Stadtgebiet nicht beeinträchtigt werden.

Kulturtechniken wie Pflanzung, Pflege, Ernte, Veredelung, Verarbeitung vermitteln

das soziale Zusammenleben durch Partizipationsangebote für BürgerInnen, Vereine und Verbände stärken

das bürgerschaftliche Engagement, soziale und ökologische Verantwortung fördern

lokale Organisationen, Initiativen, Verbände und Vereine, Schulen, Betriebe und

Behörden in ein Netzwerk einbinden

ökonomisch:

Flächen für vielfältige lokale, ggf. temporäre, Nutzpflanzenproduktion erschließen

Pflegekosten durch ökologische Umgestaltung von Grünflächen senken

Fördermittel nutzen, Spender und Förderer akquirieren

einen Beitrag zur Nahrungsmittelsicherheit und -vielfalt leisten

Strukturen für die Ernte, Verteilung und Vermarktung lokal und regional erzeugter

Produkte schaffen

Grünflächen als Standortfaktor im Stadtmarketing aufwerten und einbeziehen

Die Idee des „urban gardening“ gewinnt seit einigen Jahren weltweit an Zulauf

Begründung

Die Idee des „urban gardening“ gewinnt seit einigen Jahren weltweit an Zulauf. In

Deutschland befassen sich immer mehr Städte damit, ihre Freiräume sozial, ökonomisch und ökologisch aufzuwerten. Prominente Beispiele sind z.B. Kassel und Kiel. Der Vorreiter Andernach ist mehrfach für die nutzerorientierte Gestaltung von Grünflächen ausgezeichnet worden.

Aufbauend auf den Ergebnissen der Lübecker Zukunftswerkstatt 2013und mit Hilfe der Plattform www.luebeck.die-lernende-stadt.de konnten seit November 2013 auch in Lübeck zahlreiche innovative Ideen engagierter BürgerInnen zu erfolgreichen Projekte in unterschiedlichen Stadtteilen entwickelt werden. Darunter finden sich mittlerweile Projekte, die auch vom Flächenumfang her von stadtplanerischer Relevanz sind und die die Unterstützung und aktive Begleitung durch städtische Fachbereiche benötigen und verdienen.

Zu den vielversprechenden und erfolgreichen Projekten zählen u.a.:

- interkulturelle Bielefeldt Gärten in Buntekuh,

- Therapiegarten und Generationengarten St. Lorenz Nord

- Humboldtwiese Dornbreite

- Projekt Hanseapfel und Erlebnismosterei Krummesse Lübeck

- Initiative Wildblumen in der Stadt

- Schulgarten

- Projekt Erntevergnügen mit Mietgärten auf dem Marli-Hof

- Bienen auf der MUK mit dem Imkerverein Lübeck

- Gärten an Schulen und Kindergärten

- diverse Kooperationsprojekte in mehreren Kleingartenanlagen, mit Schwerpunkt in der Kleingartenanlage Buntekuh
 

Nun gilt es, diese und viele andere, teilweise noch unbekannte und teilweise noch zu

entwickelnde Ideen, in ein Gesamtkonzept einzubinden.


Anlagen