Vorlage - VO/2014/02068  

Betreff: "Zukunftskonzept Wissenschaftsstadt Lübeck: Trägerschaft und Organisationsstruktur; Ein "Haus der Wissenschaft" für Lübeck"
Status:öffentlich  
Dezernent/in:Bürgermeister Bernd Saxe
Federführend:1.010 - Fachbereichs-Controlling Bearbeiter/-in: Mutz, Thomas
Beratungsfolge:
Senat zur Senatsberatung
Hauptausschuss zur Vorberatung
25.11.2014 
21. Sitzung des Hauptausschusses unverändert beschlossen   
Bürgerschaft der Hansestadt Lübeck zur Entscheidung
27.11.2014 
11. Sitzung der Bürgerschaft der Hansestadt Lübeck 2013 - 2018 unverändert beschlossen   

Beschlussvorschlag
Finanzielle Auswirkungen
Sachverhalt
Anlage/n
Anlagen:
2014 06 18 Gipfeltreffen Uni wg Wima_Schreiben 1 7 2014 an Herrn B Saxe
2014 07 04 Brief IHK an BM Saxe

1

Beschlussvorschlag

 

 

  1. Die Lübecker Bürgerschaft bekräftigt anlässlich des erfolgreich und nachhaltig durchgeführten Wissenschaftsjahres 2012 und der 2013/2014 erfolgten Verstetigung von Aktivitäten zur Entwicklung der Wissenschaftsstadt Lübeck auch zukünftig die Positionierung der Hansestadt Lübeck als Wissenschaftsstandort. Das Zukunftskonzept wird zustimmend zur Kenntnis genommen und soll in einem gestuften Verfahren schrittweise umgesetzt werden (siehe Anlage).

 

  1. Das Wissenschaftsmanagement Lübeck soll seine Aufgabe als Impulsgeber, Organisator und Koordinator von Veranstaltungen, Ausstellungen, Tagungen und Projekten fortsetzen. Ziel aller Aktivitäten ist es, die Menschen in der Region für Wissenschaft zu begeistern und vor allem Jugendlichen den Zugang zur Wissenschaft und zu wissenschaftlicher Arbeit zu ermöglichen.

 

  1. Die Kooperation zwischen der Hansestadt Lübeck und der KWL GmbH wird über den 31.05.2015 nicht verlängert mit der Maßgabe, dass bis zu diesem Zeitpunkt die Überhrung in andere Trägerschaft und zugleich Anbindung des Wissenschaftsmanagement Lübeck an die Wissenschafts- und Technologiepark Lübeck GmbH wie in den ersten Jahren des Managements nahtlos erfolgt.

 

  1. Die Lübecker Bürgerschaft nimmt davon Kenntnis, dass die Ansprechpartner-Rolle für alle Wissenschaftseinrichtungen der Region und (Sachwalter) für die Interessen der Wissenschaft in städtischen Entscheidungs- und Planungsprozessen wie bisher durch die städtische Mitarbeiterin fortgesetzt wird.

 

 

Beteiligte Bereiche/Projektgruppen:

Verfahren

Beteiligte Bereiche/Projektgruppen:

Ergebnis:

 

KWL: Kenntnisnahme

1.101- Bürgermeisterkanzlei: zustimmend 1.201- Haushalt und Steuerung: zustimmend

4.000- FB Kultur: Kenntnisnahme

 

 

 

Beteiligung von Kindern und Jugendlichen

 

Ja

gem. § 47 f GO ist erfolgt:

x

Nein

Begründung:

 

Eine Beteiligung von Kindern und Jugendlichen ist nicht erfolgt, weil keine unmittelbare Relevanz gegeben ist

 

 

 

Die Maßnahme ist:

x

Eine Fortsetzungsmaßnahme und

 

 

durch Bürgerschaftsbeschlüsse

vom 30.09.2010 zu TOP 13.3., Drs. Nr. 624,

vom 29.09.2011 zu TOP 16.2, Drs. Nr. 165,

vom 28.02.2013 mit VO/2012/00062

hinsichtlich nachhaltiger Ausrichtung geregelt

 

 

vorgeschrieben durch

 

 

 

Finanzielle Auswirkungen:

x

Siehe Begründung,

Stellenplanmäßig geordnet im Bereich 1.000- Verwaltungsführung (Büro „Stadt der Wissenschaft“)

 

 

 

 

Allgemeine Vorbemerkung:

Begründung

 

Allgemeine Vorbemerkung:

 

Die vorliegende Vorlage betrifft den Zuständigkeitsbereich des Wissenschaftsmanagement Lübeck "Stadt der Wissenschaft".

 

Aufgrund des Umstands, dass das Wissenschaftsmanagement Lübeck "Stadt der Wissenschaft" keine eigenen Vorlagen in die Gremien der Hansestadt Lübeck einbringen kann und dies nur dem Fachbereich möglich ist, geschieht dieses mit dem Deckblatt des Fachbereiches Bürgermeister. Der Fachbereich Bürgermeister weist darauf hin, dass für Inhalte und Umfang der Vorlage ausschließlich das Wissenschaftsmanagement Lübeck "Stadt der Wissenschaft" verantwortlich ist.

 

Ansprechpartnerinnen im Wissenschaftsmanagement Lübeck "Stadt der Wissenschaft" sind:

 

Dr. Iris Klaßen Telefon 122-1320

Susanne Kasimir Telefon 122-1321

 

Ausgangssituation

 

Lübeck hat 2009 als erste Stadt in Deutschland außerhalb vorhandener Strukturen an der Schnittstelle von Stadt, Hochschulen, Unternehmen und Stiftungen ein Wissenschaftsmanagement als „Think-Tank“ und Koordinierungsstelle für den Wissenschaftsstandort eingerichtet. Die Hansestadt Lübeck hatte sich bereits mit Bürgerschaftsbeschluss am 30.09.2010 verpflichtet, „ihre Vision für die Entwicklung des Wissenschaftsstandortes umzusetzen“ und „ihren unumkehrbaren Weg zu einer wissenschaftsorientierten Stadt fortzusetzen“ sowie „Wissenschaft als elementaren Bestandteil der Stadtentwicklung einzusetzen und als entscheidenden Standortfaktor für den Aufbau qualifizierter Arbeitsplätze, die Ausbildung, Qualifizierung und Anwerbung von Fachkräften auszubauen“. Durch die professionelle Konzeption und Koordinierung aller Aktivitäten in einem Entwicklungskonzept „Wissenschaftsstadt“ hat sich Lübeck 2011 erfolgreich am Wettbewerb „Stadt der Wissenschaft“ beteiligt und 2012 als Titelträgerin ein Wissenschaftsjahr durchgeführt. Die nachhaltige Verstetigung dieses Miteinanders von Stadt und Wissenschaft war Voraussetzung des Wettbewerbs, der vom Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft ausgeschrieben und mit 250.000 Euro Preisgeld prämiert wurde. In der Bewerbungsschrift „Hanse trifft Humboldt“ hat die Hansestadt Lübeck über einen Bürgerschaftsbeschluss vom 29.03.2011 diese Nachhaltigkeit unterstrichen und zugesichert. Der Titelgewinn wurde zum Anlass genommen, mit erneutem Beschluss der Lübecker Bürgerschaft vom 29.09.2011 die Neuausrichtung Lübecks zur Wissenschaftsstadt zu konkretisieren. Diese Zielsetzung ist auch in der diesbezüglichen Kooperationsvereinbarung zwischen der Hansestadt Lübeck und der KWL GmbH, bei der das Wissenschaftsmanagement aktuell angesiedelt ist, verankert. Über die Durchführung des Wissenschaftsjahres hinaus ist darin die Umsetzung des Entwicklungskonzepts Wissenschaftsstadt Lübeck konkretisiert, u. a. mit dem Baustein:

 

Aufbau eines Zentrums für Wissenschaftsvermittlung mit den Aufgaben:

- Integriertes Wissenschaftsmanagement für den Standort und die Region

- Einbindung von Wissen und Wissenschaft in die Stadtentwicklung

- Begeisterung für Wissenschaft und Bildung neuer Netzwerke“.

 

Anlässlich des erfolgreich durchgeführten Wissenschaftsjahres hatte die Lübecker Bürgerschaft am 28.02.2013 die zukünftige Positionierung der Hansestadt Lübeck als Wissenschaftsstandort begrüßt und zugleich die Verstetigung des Wissenschaftsmanagements und eine strategische Zielsetzung beschlossen.

 

 

Anlass

 

Die Lübecker Bürgerschaft hat mit vorgenanntem Beschluss vom 28.02.2013 gemäß Vorlage „Entwicklungskonzept“ VO/2012/00062 zu Ziffer 4 folgenden Auftrag erteilt:

 

Das Wissenschaftsmanagement Lübeck wird beauftragt, die Überführung in eine geeignete Trägerschaft und Organisationsstruktur zu prüfen mit dem Ziel, dass damit die Repräsentanz der Hochschulen, Stiftungen, Hansestadt Lübeck, Wirtschaft und Sonstigen i.S. einer bestmöglichen Aufgabenerledigung gewährleistet wird. Der Bürgerschaft wird zu gegebener Zeit berichtet und eine Entscheidungsvorlage entgegengebracht.

 

Ziel lt. Begründung zur Vorlage sind auf Synergien ausgerichtete Arbeitsstrukturen für das Netzwerkmanagement und die sichtbare Repräsentanz der Stiftungen, Hochschulen, Hansestadt Lübeck, IHK zu Lübeck, Kaufmannschaft zu Lübeck und Sonstigen mit Mehrheitsanteilen entsprechend der bisherigen Finanzierung in diesem Prozess.

 

Die an der bisherigen Finanzierung des Wissenschaftsmanagements der Stadt beteiligten Institutionen haben sich im Juni diesen Jahres mit dem Thema „Stadt der Wissenschaft: Wie geht es weiter?“ auseinander gesetzt und in der Sache ein einvernehmliches Kommitment gefasst.

Die Vorgenannten „sind gemeinsam der Überzeugung, dass die mit der erfolgreichen Bewerbung Lübecks zur Stadt der Wissenschaft verbundenen Aktivitäten in Zukunft fortgeführt und weiter entwickelt werden müssen. Die Neuausrichtung Lübecks zur Wissenschaftsstadt muss im Sinne der Auslobungsbedingungen des Stifterverbands für die Deutsche Wissenschaft durch vielfältige Formen der Zusammenarbeit aller Akteure aus Politik, Wissenschaft, Wirtschaft, Kultur, Bildung und anderen gesellschaftlichen Gruppen und durch ein breites Spektrum an Veranstaltungen und Projekten nachhaltig gesichert werden.

Dies ist eine wesentliche Grundlage nicht nur für Forschung und Lehre, sondern für die wirtschaftliche Entwicklung und das Entstehen neuer Arbeitsplätze in der Region Lübeck. Außerdem hatte der Stifterverband diese Nachhaltigkeit in der Ausschreibung zur „Stadt der Wissenschaft“ gefordert.“

 

Konzept „Wissenschaftsstadt Lübeck“

 

Eine geeignete Trägerschaft für das Wissenschaftsmanagement dient im Sinne der vorliegenden Beschlusslagen, Willensbekundungen und Absichtserklärungen sowohl der Hansestadt Lübeck als auch der Fördermittelgeber der gewährleistenden Verstetigung und nachhaltigen Weiterentwicklung der Wissenschaftsstadt. Vor diesem Hintergrund hat das Wissenschaftsmanagement Lübeck ein Konzept für den Aufbau eines „Haus der Wissenschaft Lübeck“ erarbeitet. Grundlage für dieses „Haus der Wissenschaft“ ist eine Kooperation mit dem Technikzentrum Lübeck. Eine Zustimmung von dort liegt vor.

Die Idee ist, den Standort des Wissenschaftsmanagements mit dem City-Standort des Technikzentrums zu verbinden und in dieser Verbindung vorhandene Räumlichkeiten im Sinne eines „Haus der Wissenschaft Lübeck“ für die Markenbildung von Lübeck als Wissenschaftsstadt zu nutzen. Vorhandene Veranstaltungs- und Ausstellungsräume werden für diesen Zweck vom Technikzentrum zur Verfügung gestellt und durch das Wissenschaftsmanagement koordiniert und inhaltlich mit Leben gefüllt. In und durch diese Plattform erhält der Wissenschaftsstandort Lübeck und alle darin eingebundenen Institutionen, Hochschulen und Wissenschaftseinrichtungen eine zentrale Visitenkarte im Herzen der Stadt. Einhergehend damit wird das Wissenschaftsmanagement auf Grundlage der bisherigen Aktivitäten und des fortzuschreibenden Aktions- und Masterplans in Abstimmung mit den Beteiligten Lübeck als Wissenschaftsstadt sichtbar machen und vermitteln. In Abhängigkeit von der zukünftigen Trägerschaft sind in der weiteren Realisierung und Umsetzung die zukünftigen Entscheider einzubeziehen und dabei Veränderungen der bisherigen Zuständigkeiten zu berücksichtigen (Initiativkreis Wissenschaft in Lübeck und Lübecker Bürgerschaft).

 

Begründung

 

In der Wissensgesellschaft rücken Menschen als „Wissensträger“ in den Mittelpunkt von Stadtentwicklung. Bürger sind die „Human Ressource“ von Städten. Eine zukunftsorientierte wissensbasierte Stadt- und Regionalentwicklung setzt auf Bürgerbeteiligung einerseits und bezieht andererseits Expertenwissen hinzu. Sogenannte „Highpotentials“ können grundsätzlich überall auf der Welt arbeiten; sie bevorzugen aber bestimmte, meist urbane Lebensräume und suchen den persönlichen Austausch mit anderen „Wissensträgern“. In anderen Wissenschaftsstädten (u. a. Bremen, Braunschweig, Oldenburg) wurden zentral gelegene Veranstaltungsorte und Häuser dieser Nutzung zugeführt, bzw. für Mio. Euro neu erbaut. Wissenschaft hat so eine Visitenkarte in den jeweiligen Städten erhalten. Wissenschaftsvermittlung ist in der Wissensgesellschaft eine Pflichtaufgabe von Stadt, Wissenseinrichtungen und der organisierten Zivilgesellschaft.

Es ist Konsens, dass durch Bildung und Wissenschaft Wertschöpfung und Wachstum für eine ganze Region generiert werden. Die starken Wissenschaftsdisziplinen des Hochschulstandorts Lübeck sind Medizin, Medizintechnik und Biotechnologie. Sie zählen zu den Zukunftsbranchen und sollen in ihrer Bedeutung für gesellschaftlichen Fortschritt und Lebensqualität als Standortfaktor an Unternehmen, Entscheider, Multiplikatoren und eine breite Öffentlichkeit vermittelt werden.

Das Wissenschaftsmanagement Lübeck setzt hier an. Eingerichtet als Koordinierungsstelle zur Stärkung des Wissenschaftsstandorts Lübeck ist es die Zielsetzung, nach der erfolgreichen Teilnahme am Wettbewerb „Stadt der Wissenschaft“ die Arbeit fortzusetzen und ausgehend von, wie auch in einem „Haus der Wissenschaft“ die Begegnung von Stadt und Wissenschaft zu fördern und zukunftsweisend zu gestalten.

 

Drei Handlungsfelder haben Priorität:

  1. Wertschöpfung generieren durch naturwissenschaftliche Nachwuchssicherung;
  2. Orientierung geben durch systematische Wissenschaftsvermittlung;
  3. Wissensbasierte Stadt- und Regionalentwicklung ermöglichen durch Bürgerbeteiligung und Wissenschaftsprojekte.

 

So wird das im Bewerbungsprozess für die „Stadt der Wissenschaft“ erarbeitete und mit allen Beteiligten abgestimmte Entwicklungskonzept für den Wissenschaftsstandort Lübeck konsequent fortgeführt. Ferner sind die Handlungsempfehlungen aus der sog. Prognos-Studie einzubeziehen.

Die Verbindung von Stadt und Wissenschaft hat sich durch Zuweisung einer städtischen Personalstelle und damit Einbindung verwaltungsorganisatorischer Kompetenz in das Projekt bewährt und sollte als Best-Practice-Beispiel anderen Städten empfohlen werden.

Im Hinblick auf Sichtbarkeit und Struktur der Wissenschaftsstadt Lübeck stellen die Einrichtung und der Aufbau eines „Haus der Wissenschaft Lübeck“ die Fortsetzung, nachhaltige Verankerung und Weiterentwicklung der bereits 2007 begonnen Aktivitäten des Initiativkreises „Wissenschaft in Lübeck“ dar.

 

 

Trägerschaft und Organisationsstruktur

 

Für die Trägerschaft des Wissenschaftsmanagements Lübeck gibt es grundsätzlich folgende Optionen / Varianten mit unterschiedlichen Vor- und Nachteilen bzw. verschiedenen Rahmenbedingungen, die den Überlegen und der Prüfung zugrunde gelegt wurden und nachfolgend in Kürze skizziert sind:

 

  • Beibehaltung des Status Quo, d.h. Trägerschaft KWL und der bisherigen Struktur auf Basis eines Kooperationsvertrags zwischen Hansestadt Lübeck und KWL

- KWL als Stadtentwicklungsgesellschaft per se stellt für das Wissenschaftsmanagement in den Handlungsfeldern Wissensbasierte Stadtentwicklung und Wertschöpfung durch Wissenschaft eine geeignete Anbindung dar

- Spendenfähigkeit über Kooperationsvertrag gewährleistet

 

  • Gründung einer gGmbH als Empfehlung aus dem Workshop des Initiativkreises „Wissenschaft in Lübeck“ vom 18.04.2012

- Politische Unabhängigkeit und größerer Handlungsspielraum

- Keine Beteiligung der Stadt als Gesellschafterin aus rechtlichen Gründen möglich, allenfalls als Beiratsmitglied

- Ausgestaltung als gemeinnützige GmbH gehrleistet Spendenfähigkeit

- Aufwändigere Gestaltung der Unternehmensführung u.a. durch rechtsformbedingte Konsequenzen, wie Buchführungs- und Bilanzierungspflicht einschl. Mehrkosten - Vorbereitende Arbeiten weit gediehen; Entwürfe für Gesellschaftervertrag und Businessplan liegen vor

- Gesellschafter und damit einhergehend Finanzierung für dauerhaft angelegte Rechtsform einer gGmbH zu sichern gegenüber bisherigen befristeten Projektcharakter

 

  • Anbindung an eine andere „Institution“ vorrangig im Hochschulumfeld vorzugsweise an die WTP GmbH als Empfehlung der Finanziers vom 01.07.2014

- Politische Unabhängigkeit und größerer Handlungsspielraum

- Keine Beteiligung der Stadt aus rechtlichen Gründen als Gesellschafterin möglich, allenfalls als Beiratsmitglied

- Spendenfähigkeit abhängig von der Rechtsform der in Betracht kommenden Institution; im Falle der Überführung in die Trägerschaft des Wissenschaftsmanagement zur WTP (mit ihren Gesellschaftern Universität zu Lübeck / Fachhochschule Lübeck / IHK / TZL) könnte die Spendenannahmefähigkeit durch Abwicklung über den Verein „beck Zukunft Hanse e.V.“ gewährleistet werden.

 

  • Gründung eines Vereins

- Rechtsform sinnvoll bei vielen kleinen Stakeholdern und im Falle des Clustermanagements bei einem nichtwirtschaftlichen (ideellen) Zweck

- unkomplizierte Aufnahme und Ausscheiden von Mitgliedern

- Mitgliedschaft der Stadt zulässig

- Spendenfähigkeit im Falle einer Gemeinnützigkeit gegeben

 

  • Eingliederung in die Stadtverwaltung als Empfehlung der Finanziers vom 01.07.2014

- Einrichtung einer Stabstelle als „Brückenkopf der Wissenschaft beim Bürgermeister“ durch Verbleib der beim Bürgermeister angesiedelten Planstelle der städtischen Mitarbeiterin künftig als  „Wissenschaftbeauftragte / -referentin der Hansestadt Lübeck“ anstelle der bisherigen beamtenrechtlichen Zuweisung
unter der Voraussetzung der Aufrechterhaltung des Wissenschaftsmanagements und enger Kombination / Verbindung mit der „Wissenschaftsmanagerin

 

 

Empfehlung:

 

Entscheidend und Grundlage der Empfehlung ist die Haltung der „Stakeholder“ und deren Bereitschaft zur weiteren Finanzierung und formulierten Erwartungen an das Wissenschaftsmanagement. Die an der bisherigen Finanzierung des Wissenschaftsmanagements der Stadt beteiligten Institutionen haben sich am 18.06.2014 wie dargestellt mit dem Thema „Stadt der Wissenschaft: Wie geht es weiter?“ auseinander gesetzt und in der Sache ein einvernehmliches Kommitment gefasst. Darüber hinaus ist dem Bürgermeister mit Schreiben vom 01.07.2014 (vgl. Anlage 2) und ergänzendem Schreiben der IHK vom 04.07.2014 (vgl. Anlage 3) der nachfolgende konkrete Vorschlag für die künftige Organisationsstruktur und Trägerschaft unterbreitet worden zugleich mit der Bitte, diesen den städtischen Gremien entgegenzubringen:

 

  • Das Wissenschaftsmanagement Lübeck soll seine unverändert wichtige Aufgabe als Impulsgeber, Organisator und Koordinator von Veranstaltungen, Ausstellungen, Tagungen und Projekten fortsetzen können. Ziel aller Aktivitäten ist es, die Menschen in der Region für Wissenschaft zu begeistern und vor allem Jugendlichen den Zugang zur Wissenschaft und zu wissenschaftlicher Arbeit zu ermöglichen.

 

  • Der Bürgermeister wird gebeten, zum 01.06.2015 die Funktion eines Ansprechpartners für alle Wissenschaftseinrichtungen der Region und eines Sachwalters für die Interessen der Wissenschaft in städtischen Entscheidungs- und Planungsprozessen möglichst in Form einer Stabstelle „Wissenschaft“ einzurichten.

 

  • Es empfiehlt sich zugleich, das Wissenschaftsmanagement Lübeck aus der KWL herauszulösen und an die Wissenschafts- und Technologiepark Lübeck GmbH wie in den ersten Jahren des Managements anzubinden.

 

Der Umsetzung sind zugleich verschiedene Rahmenbedingungen und zu berücksichtigende Aspekte zugrunde zu legen und zum Teil in eine vertragliche Vereinbarung zwischen der Hansestadt Lübeck mit dem zukünftigen Träger einzubinden:

 

  • Übertragung der Aufgabe der bislang dem Wissenschaftsmanagement Lübeck zugewiesenen städtischen Mitarbeiterin in Vollzeit
  • Aufrechterhaltung der seit September 2011 bei der 1.100 – Verwaltungsführung angesiedelten Planstelle und weiterhin Veranschlagung der Personalkosten im städtischen Haushalt
  • Verortung und Adresse im zukünftigen „Haus der Wissenschaft“, Breite Strasse 6-8
  • Enge Kooperation zwischen Wissenschaftsmanagerin und der städtischen Mitarbeiterin als eine seit September 2011 bestehende und im Bundesgebiet einmalige Konstellation, die anderen Städten als Best-Practice-Beispiel empfohlen werden sollte
  • Identifizierung von weiteren Stellen/Bereichen, die ihrerseits eng mit der Stadt kooperieren
  • Sicherung der Finanzierung des Wissenschaftsmanagement Lübeck und auch zukünftig wie bisher der Sach- und Projektkosten sowie administrativen Unterstützung der „Stabstelle“ durch Drittmittel
  • Der Zuschuss der Hansestadt Lübeck in Höhe von 20.000 Euro p.a. zur Grundfinanzierung des Wissenschaftsmanagements entfällt zukünftig und wird somit ab 01.06.2015 eingespart.
  • Vereinbarungen über Fördermittelübertragung, Nutzung, Wartung und Pflege des im Eigentum der Hansestadt Lübeck befindlichen Sachvermögens, wie Mobiliar, Ausstattung, Exponate des Wissenschaftspfads, Experimentierstationen in den Stadtteilen u.a.

 

Unter besonderer Berücksichtigung der sich aus Haushalts- und Konsolidierungsnotwendigkeiten ergebenden Umstände und Anforderungen, die keinen Spielraum  für die Einrichtung bzw. Ausweitung von freiwilligen Aufgaben wird der Empfehlung der „Stakeholder“ weitgehend gefolgt. Bezüglich der zu beachtenden Konsolidierungsfondsrelevanz erfolgt abweichend von der Empfehlung die Fortsetzung der Aufgabenwahrnehmung im Rahmen vorhandener Organisationsstrukturen.

 

Finanzierung

 

Die Finanzierung des Wissenschaftsmanagements ist bis zum 31.05.2015 gesichert. Mit Umsetzung der Kooperationsidee „Ein Haus der Wissenschaft in Lübeck“ einhergehend mit der Verstetigung über diesen Zeitpunkt hinaus ist auch die Finanzierung ab 01.06.2015 neu zu regeln und zu gewährleisten.

 

Nachfolgend ist der jährliche Finanzierungsbedarf aufgezeigt:

 

Wissenschaftsmanagement Lübeck -

 

Budgetbedarf p.a. (ab 01.06.2015)

 

 

 

Gesamt Personalaufwand (4 MitarbeiterInnen)

200.000 €

 

 

Sachaufwand (Miete / Bürobedarf / Dienstleistungen etc)

60.000

 

 

Projektaufwand
(incl. Wissenschaftspfad / Projektzuschüsse / Veranstaltungen

40.000

 

 

Gesamt Sachaufwendungen

100.000 €

 

 

Gesamt Budgetbedarf p.a.

300.000 €

 

Für 2015 ergibt sich ab 01.06. ein anteiliger Finanzierungsbedarf in Höhe von 175.000 Euro.

 

Folgende Institutionen haben sich bislang – teilweise befristet oder projektbezogen an der Finanzierung beteiligt:

 

Stiftungen:               - Possehl Stiftung
- Gemeinnützige Sparkassenstiftung
- Margot und Jürgen Wessel-Stiftung
- Wessel-Stiftung

Hochschulen: - Universität Lübeck
- Fachhochschule Lübeck
- Musikhochschule
- FHS Bundespolizei

Industrie- und Handelskammer zu Lübeck

Kaufmannschaft zu Lübeck

Hansestadt Lübeck

Land Schleswig-Holstein

Wirtschaftsunternehmen

 

Stiftungen und Hochschulen haben bereits Bereitschaft signalisiert, die Finanzierung des Wissenschaftsmanagements für zunächst weitere 5 Jahre über das Jahr 2015 hinaus zu übernehmen und zwar ohne zusätzliche finanzielle Beteiligung der Stadt.

 

Eine Einbindung der Stadt in das Zukunftskonzept wäre auch weiterhin über die städtische Mitarbeiterin direkt gewährleistet anstelle der bisherigen Einbindung in den Prozess durch deren Zuweisung zum Wissenschaftsmanagement Lübeck.

 

Über die vorstehende Grundfinanzierung hinaus sind gesondert Projektmittel einzuwerben.

Das Wissenschaftsmanagement Lübeck wird aufgrund zusätzlich eingeworbener Fördermittel und Zuschüsse einhergehend mit einer stringenten Budgetbewirtschaftung einen eigenen Finanzierungsbeitrag hierzu leisten können.

 

Mit Ausnahme der Fortsetzung der  Personalstelle entstehen der Hansestadt Lübeck ab 01.06.2015 keine weiteren Kosten;  bezüglich der Sachkosten tritt eine – wenn auch geringe – Haushaltsentlastung ein.

 

2014

Anlagen

 

2014.06.18 Gipfeltreffen Uni wg. Wima-Schreiben 01.07.2014 an Herrn B. Saxe

2014 07 04 Brief IHK an BM Saxe

 

Anlagen:  
  Nr. Status Name    
Anlage 1 1 öffentlich 2014 06 18 Gipfeltreffen Uni wg Wima_Schreiben 1 7 2014 an Herrn B Saxe (763 KB)    
Anlage 2 2 öffentlich 2014 07 04 Brief IHK an BM Saxe (22 KB)