Auszug - Austauschvorlage zur Freigabe zur Fortsetzung des Projektes "Umbau und Sanierung Behnhaus Drägerhaus", Königstraße 9-11, 23552 Lübeck, aufgrund Überschreitung der Projektkosten von >175.000 EUR des veranschlagten Gesamtbudgets und erneute Projektfreigabe mit erweiterter EW-Bau
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Wortprotokoll Beschluss Abstimmungsergebnis |
Herr Lötsch dankt der Verwaltung für die Vorlage.
Herr Matthies fragt, warum seine Nachfrage bzgl. der Kostensteigerung in der Kostengruppe 500 noch nicht beantwortet worden sei, weshalb die Kosten für die Sanierung der Dachflächen mit 93.000,- EUR verhältnismäßig gering ausfallen würden, warum erst jetzt und nicht schon 2020 eine Herstellung der Barrierefreiheit der Ausstellungsräume des Museums geplant worden sei, warum 2020 zu geringe Kostenansätze für begleitende Planungs- und Ingenieurleistungen angenommen wurden und wie dies in Zukunft vermieden werden könne, und worin die Mehrkosten bei den Gerüstbauarbeiten in Höhe von 105.000,- EUR begründet seien.
Herr Lötsch weist darauf hin, dass er die Anfragen aus Zeitgründen erstmal sammeln wolle.
Herr Ramcke bittet um Informationen, inwieweit Aspekte der Nachhaltigkeit berücksichtigt worden seien. Er schlage vor, die Vorlage zu vertagen, bis die Fragen erklärt worden seien.
Herr Wendorff erklärt, dass die Aufschlüsselung der Kosten aus der Kostengruppe 500 der Niederschrift vom 19.09.2022 beigefügt seien.
Herr Leber dankt für die Vorlage, insbesondere die Bewertungsmatrix sei sehr aufschlussreich gewesen, da er sich bei fast allen Punkten daraus eine Notwendigkeit zu handeln ableiten könne. Nur bei der Barrierefreiheit des Overbeckpavillions könne er dies nicht erkennen, der sei nicht systemrelevant und passe seiner Ansicht nach auch nicht zwingend ins Gesamtkonzept.
Frau Hagen erkundigt sich, ob sie es richtig verstehe, dass die Frage nach Nachhaltigkeitsaspekten nicht nur auf die Erhaltung des Bauwerks selber abziele.
Herr Ramcke bejaht dies, es gehe bspw. auch um Fragen der energetischen Effizienz.
Herr Babendererde sagt, dass das GMHL auch über die Kompetenzstelle Energiemanagement verfüge, die das Projekt auch begleitet habe.
Herr Lund erklärt, dass Nachhaltigkeit ein relevanter Aspekt sei, der Spielraum bei denkmalgeschützten Gebäuden aber eingeschränkt sei. So sei geplant, die Hülle des Hauses energetisch aufzuwerten.
Herr Leber fragt, ob die Mehrkosten bei den Gerüstbauarbeiten durch die lange Standzeit verursacht werden würden.
Herr Lund antwortet, dass die Höhe der Kosten durch die Komplexität der Gerüstaufstellung an diesem Haus hervorgerufen werde.
Herr Lötsch führt aus, dass sich der Bauausschuss immer gewünscht habe, dass Sanierungsmaßnahmen ganzheitlich gedacht werden würden, das habe die Verwaltung auch gemacht und auch die Barrierefreiheit sichergestellt. Es gebe sicher einige Punkte, bei denen abgewogen werden müsse, aber die Politik könne nicht die komplette Planung kritisieren. Er weist darauf hin, dass es sich um ein besonderes Lübecker Gebäude handle und dass es im Moment sehr schwer sei, Baukosten zu kalkulieren, daher rate er dazu, der Vorlage zuzustimmen.
Herr Vorkamp fragt, welche Standards durch die Fenstersanierung und die energetische Überarbeitung der Fassade erreicht werden sollen. Es müsse bei einer solchen Überarbeitung bessere Aussagen hinsichtlich der zu erreichenden Standards geben.
Herr Babendererde antwortet, dass die Verwaltung die Möglichkeiten prüfe, aber sich dies am denkmalgeschützten Bestand schwierig gestalte.
Herr Vorkamp sagt, dass es ihm nicht darum gehe, einen Passivhaus-Standard zu erreichen, sondern er wissen wolle, in welcher Form Fenster und Geschossdecke ertüchtigt werden würden.
Herr Lund erklärt, dass keine pauschalen Aussagen gemacht werden könnten, aber es würden Winterfenster eingebaut werden und die Geschossdecke bekomme eine Dämmlage.
Herr Matthies weist auf die extremen Preissteigerungen hin und dass es sich um Steuergelder handle. Er beantrage die Vertagung, bis die ausstehenden Fragen beantwortet seien.
Herr Lötsch fragt, ob eine Vertagung problematisch sei.
Herr Lund erläutert, dass es durch einige objektspezifische Parameter, wie der Heizperiode, durch eine Vertagung vergaberechtlich schwierig werden könne.
Herr Lötsch erkundigt sich, ob es ausreiche, wenn die Fragen im Nachhinein beantwortet werden würden.
Herr Matthies sagt, dass er weiterhin die Vertagung wünsche. Der Bauausschuss könne nicht guten Gewissens der Vorlage zustimmen, wenn die Gründe für die Preissteigerungen nicht ersichtlich seien.
Frau Brons-Schnell führt aus, dass es einen bereits bestehenden Projektauftrag gebe, der auch umgesetzt werden könne, die Verwaltung aber durch weitere Planungen das Objekt ganzheitlicher betrachtet habe und man den Zustand auch der Politik zur Kenntnis geben wolle, sodass man nicht in ein paar Jahren wieder das Objekt ertüchtigen müsse.
Der Vorsitzende lässt über den Vertagungsantrag abstimmen.
Für die Vertagung: 3 Stimmen
Gegen die Vertagung: 11 Stimmen
Der Bauausschuss lehnt die Vertagung mehrheitlich ab.
Herr Lötsch empfiehlt, dass die Verwaltung die Antworten zu den offenen Fragen zur nächsten Hauptausschusssitzung vorbereite.
Beschluss:
Die Baumaßnahme „Umbau und Sanierung Behnhaus Drägerhaus“ am Standort Königstraße 9 - 11 wird, bei Mehrkosten i.H. von 4.750.000 €, mit Gesamtkosten in Höhe von 12.900.000 € fortgesetzt.
Abstimmungsergebnis
| einstimmige Annahme |
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einstimmige Ablehnung |
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Ja-Stimmen | 11 | |
Nein-Stimmen | 3 | |
Enthaltungen |
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Kenntnisnahme |
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Vertagung |
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Ohne Votum |
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Der Bauausschuss empfiehlt mehrheitlich gemäß der Beschlussvorlage zu beschließen.
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Anlagen: | |||||
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