Auszug - Beantwortung der Anfrage Nr. VO/2017/05489 - Anfrage des AM Katja Mentz (GAL) zur Hortsituation und weiteren Planung  

36. Sitzung des Jugendhilfeausschusses
TOP: Ö 4.2.1
Gremium: Jugendhilfeausschuss Beschlussart: zur Kenntnis genommen / ohne Votum
Datum: Do, 01.02.2018 Status: öffentlich/nichtöffentlich
Zeit: 16:00 - 18:30 Anlass: Sitzung
Raum: Großer Sitzungssaal (Haus Trave 7.OG)
Ort: Verwaltungszentrum Mühlentor
VO/2017/05597 Beantwortung der Anfrage Nr. VO/2017/05489 - Anfrage des AM Katja Mentz (GAL) zur Hortsituation und weiteren Planung
   
 
Status:öffentlich  
Dezernent/in:Senatorin Kathrin Weiher
Federführend:4.041 - Fachbereichs-Dienste Bearbeiter/-in: Heidig, Renate
 
Wortprotokoll
Beschluss
Abstimmungsergebnis

Aufgrund der inhaltlichen Übereinstimmung wird der Tagesordnungspunkt zusammen mit TOP 8.1 - Antrag von Katja Mentz (GAL): Horte erhalten beraten.

Frau Mentz erklärt, dass ihrer Meinung nach die Horte zu schnell abgebaut wurden. Sie bittet darum, dass Frau Schulte-Ostermann von der Elterninitiative Hortretter dazu im Ausschuss sprechen darf.

Der Vorsitzende fragt, ob der Ausschuss der Anhörung von Frau Schulte-Ostermann widerspricht. Der Ausschuss widerspricht dem nicht.

 

Frau Schulte-Ostermann erklärt, dass in Horten, die dem Kitagesetz unterliegen, eine bessere Betreuung als im Ganztag gewährleistet werden kann. Die Kinder erhalten dort nicht nur Betreuung und Bildung sondern auch Unterstützung bei außerschulischen, familiären Themen. Gerade auch Kinder mit Inklusionsstatus werden im Hort aufgenommen. Derzeit handelt es sich um ca. 250 Hortplätze, die aufgrund der Chancengleichheit und der bedarfsgerechten Betreuung erhalten bleiben sollen.

Frau Weiher erläutert, dass der Abbau der Horte und der Aufbau des Ganztages ein jahrelanger, gemeinsamer, mit der Bürgerschaft festgelegter, Prozess ist. Außerdem stellt die Einsparung der Horte die teilweise Gegenfinanzierung für den Ausbau der Ganztagsangebote an Schule dar und die steigenden Schülerzahlen im Ganztag bestätigen die Entwicklung in die richtige Richtung. Weiterhin soll auch der I-Helfer-Pool auf den Nachmittag ausgeweitet bzw. die Eingliederungshilfe in den Nachmittag verlegt werden.

Frau Eitel merkt an, dass die Art und Weise der Kritik vor Ort von den Mitarbeitern nur schwer auszuhalten sei. Die HortmitarbeiterInnen haben nicht immer Kontakt mit der Schule und auch die Chancengleichheit ist alleine dadurch schon nicht mehr gegeben, dass es Horte nur noch in wenigen Stadtteilen gibt. Gerade in den Stadtteilen Moisling, Buntekuh und Kücknitz gibt es keine Horte mehr. Weiterhin werden Inklusionskinder nicht automatisch betreut und beim Auslaufen des Hortes in St. Marien zum Beispiel, wird dort eine Elementargruppe eingerichtet.

 

Herr Weise verweist auf § 24 SGB VIII, wonach ein bedarfsgerechtes Angebot vorzuhalten ist.

Frau Mentz drückt ihr Bedauern über die Schließung der Horte aus.

Frau Albrecht erklärt, dass es bei der Entwicklung von Ganztag an Schule darum ging flächendeckende Schulkindbetreuung in sozialen Brennpunkten sicherzustellen. Mit der hortähnlichen Ganztagsgruppe plus und den an 7 Schulstandorten angedockten Sozialen Gruppen, in den SozialpädagogInnen eingesetzt werden, gibt es im Ganztag an Schule Angebote, die über dem Standard der Horte liegen. Die Auswahl der Standorte erfolgte nach sozialen Kriterien. Weiterhin wäre der Ausbau der U3-Betreuung ohne den Umbau Ganztag nicht möglich gewesen.

 

Frau Grädner verweist auf § 7 KitaGesetz, wonach auch die Bedürfnisse und Wünsche der Erziehungsberechtigten berücksichtigt werden sollen. Die Eltern sollten mehr Mitspracherecht erhalten. Herr Jürgensen erklärt daraufhin, dass der Abbau der Horte überwiegend aufgrund fehlender Nachfrage erfolgte und dass die Eltern dies auch mitentschieden haben. Durch den Ausbau des Ganztags gibt es auch eine qualitative Verbesserung.

 

Auf eine Nachfrage von Herrn Untermann zum Raumbedarf an Schule erklärt Frau Weiher, dass an sieben Schulen Bauprojekte für den Ganztagsbedarf vorgesehen sind.

 

Herr Müller erklärt, dass seiner Meinung nach der Abbau aller Horte gegen ein Bundesgesetz verstoßen würde.

 

Herr Klüssendorf weist darauf hin, dass die Entwicklung zum Ausbau des Ganztages von der Politik gemeinsam beschlossen wurde. Dennoch gibt es im Ganztag immer noch Bedarfe, die ausgebaut werden müssen und solange dies noch nicht geschehen ist, sollten die restlichen Horte erhalten bleiben.

 

Frau Eitel berichtet aus ihren Erfahrungen, dass lediglich Kinder aus der 1. und 2. Klasse den Hort besuchen. Weiterhin macht sie erneut die fehlende Chancengleichheit deutlich, da lediglich in vereinzelten Stadtteilen noch Horte bestehen.

Herr Bernet schlägt vor eine Balance zwischen Qualität und Quantität zu schaffen und spricht sich für den Erhalt der Horte aus.

Frau Mentz erklärt, dass die Qualität regelmäßig hinterfragt werden müsste.

Herr Kolterjahn gibt zu bedenken, dass bessere Qualität auch mit mehr Kosten verbunden sind, die dann wahrscheinlich in den Nachtragshaushalt eingestellt werden müssten.

Frau Weiher weist auf die Vielfalt der Gruppen und Angebote des Ganztages hin und lädt die Ausschussmitglieder ein sich persönlich ein Bild Gegebenheiten vor Ort zu machen.


Beschluss:

Anfrage Nr. VO/2017/05489 des AM Katja Mentz (GAL)


Die Beantwortung der Anfrage nimmt der Ausschuss zur Kenntnis.