Auszug - mdl. Bericht der Servicestelle Jugendbeteiligung des Jugendbüro Mitte, Berlin  

33. Sitzung des Jugendhilfeausschusses
TOP: Ö 5.1
Gremium: Jugendhilfeausschuss Beschlussart: zur Kenntnis genommen / ohne Votum
Datum: Do, 07.09.2017 Status: öffentlich
Zeit: 16:00 - 18:29 Anlass: Sitzung
Raum: Großer Sitzungssaal (Haus Trave 7.OG)
Ort: Verwaltungszentrum Mühlentor
 
Wortprotokoll
Abstimmungsergebnis

Frau Weiher berichtet, dass das Thema Jugendhaushalt bereits vor einiger Zeit im Jugendhilfeausschuss aufgegriffen worden sei. In Berlin Mitte sei ein Modell dazu entwickelt worden, dass aus Mitteln des Schulbudgets finanziert werde und keine Mehrkosten erzeuge. Dieses Modell solle dem Jugendhilfeausschuss im Folgenden vorgestellt werden. Hierzu begrüßt Frau Weiher aus der Servicestelle Jugendbeteiligung des Jugendbüros Berlin Mitte, Frau Sabrina Veser.

 

Frau Veser stellt sich und die Servicestelle Jugendbeteiligung vor und erläutert im Anschluss daran das Konzept Schülerhaushalt. Alle wesentlichen Inhalte stellt Frau Veser mithilfe einer Powerpoint-Präsentation dar. Die Powerpoint-Präsentation ist der Niederschrift beigefügt.

 

Frau Mentz möchte wissen an welchen Schulformen das Konzept bisher Anwendung gefunden hat.

Frau Veser antwortet, dass das Konzept bisher an Grundschulen, Gymnasien und integrierten Sekundarschulen durchgeführt werde.

 

Frau Mentz möchte zudem wissen, ob die Servicestelle Jugendbeteiligung bundesweit für die Begleitung des Konzepts Schülerhaushalt zur Verfügung stehe.

Frau Veser erläutert, dass dies grundsätzlich möglich sei, gibt jedoch zu bedenken, dass eine enge, intensive Betreuung ggf. Zusatzkosten erzeugen würde.

 

Herr Müller betont, dass er ein Konzept dieser Art sehr begrüßt. Er fragt, ob es möglich sei, das Konzept Schülerhaushalt stadtweit umzusetzen.

Frau Veser erklärt, dass es das bislang in Deutschland nicht gebe. Grundsätzlich sei es aber möglich.

 

Frau Hildebrand möchte wissen, woher das Geld für die von den Schülern demokratisch entschiedenen Wünsche kommt, Bsp. Neue Tablets.

Frau Veser antwortet, dass das Schulbudget hierfür verwandt wird und zwar allein für die im beschriebenen  Beteiligungsverfahren ermittelten Vorhaben. Wegen der Begrenztheit des jeweiligen Budgets sei z.B. auch grade bei den Thema Tablet die Wertigkeit der einzelnen Vorhaben zu ermitteln und die Realisierbarkeit abzuwägen von den Schülerinnen und Schülern. Das Budget werde allein für die demokratisch entschiedenen Wünsche verwendet und nicht für die Begleitung des Projekts. Es gebe bei diesem Konzept an sich keine Anschubkosten. Von Seiten der Schule solle jedoch die Schulleitung oder eine andere erwachsene Person als Ansprechpartner bereit stehen.

 

Herr Klüssendorf fragt, ob durch die Begleitperson eingegriffen wird, wenn festgestellt wird, dass die Schüler sich verkalkulieren.

Frau Veser antwortet, dass jede Schule darüber frei entscheiden könne, ob sie eingreift oder nicht. In der Regel wird aber versucht früh bei Fehlkalkulationen einzugreifen, um am Ende Enttäuschungen zu vermeiden.

 

Frau Kramm fragt Frau Veser, ob es richtig sei, dass die Motivation zur Beteiligung bei Jugendlichen umso höher sei, je konkreter ein Vorhaben sei.

Frau Veser bestätigt, dass ein Vorhaben, welches einen konkreten Ansatz biete, ein Erfolgsgarant für langfristiges Engagement sei.

 

Herr Kolterjahn möchte wissen, ob das Engagement in der Freizeit oder während der Unterrichtszeit stattfindet.

Frau Veser antwortet, dass die Schule individuell bestimmen kann, ob das Engagement in der Freizeit oder während der Unterrichtszeit stattfindet.

 

Frau Weiher erläutert, dass sie sich das Konzept Schülerhaushalt gut im Rahmen von Ganztagsangeboten vorstellen kann. Sie schlägt vor, das Konzept mit im Modulkoffer aufzunehmen und gegenüber dem Schul- und Sportausschuss eine Empfehlung des Konzepts abzugeben.

 

Herr Müller möchte wissen, ob sich bundesweit lediglich die zwölf Leute der Servicestelle um die Betreuung des Konzepts kümmern.

Frau Veser erklärt, dass Städte und Kommunen auch mit Vereinen oder Initiativen zusammenarbeiten können, die das Konzept betreuen. Dies sei oft der Fall. Diese Partner hätten zudem auch einen Standortvorteil, da sie die Gegebenheiten und Strukturen der Stadt/ der Kommune viel besser kennen.

 

Herr Klüssendorf fragt, ob sich die Schule verpflichtet, jede von den Schülern getroffene Entscheidung mitzutragen, insbesondere wenn es sich um Entscheidungen handelt, die bauliche Veränderungen nach sich ziehen, Bsp. Einbau von Spinds.

Frau Veser bejaht die Frage. Die Schulen verpflichten sich, die Entscheidungen der Schüler mitzutragen.

 

In weiteren Beiträgen äußern sich Frau Ingwersen und Frau Kuring – Arent positiv, da der direkte Nutzen schnell sichtbar sei. Insgesamt stößt das Konzept Schülerhaushalt auf große Zustimmung im Ausschuss. Der Jugendhilfeausschuss ist sich einig darüber, dass das Konzept weiter vorangetrieben werden sollte und gibt dem Schul- und Sportausschuss eine Empfehlung des Konzepts weiter.

 

Der Jugendhilfeausschuss nimmt den mündlichen Bericht zur Kenntnis.