Auszug - FREIE WÄHLER & DIE LINKE, GAL: NS-Symbole aus Lübeck entfernen  

23. Sitzung des Ausschusses für Kultur und Denkmalpflege
TOP: Ö 6.1
Gremium: Ausschuss für Kultur und Denkmalpflege Beschlussart: (offen)
Datum: Mo, 12.06.2017 Status: öffentlich/nichtöffentlich
Zeit: 16:00 - 18:25 Anlass: Sitzung
Raum: Roter Saal
Ort: Rathaus
VO/2017/04965 FREIE WÄHLER & DIE LINKE, GAL: NS-Symbole aus Lübeck entfernen
     
 
Status:öffentlich  
Dezernent/in:Senatorin Kathrin WeiherBezüglich:
VO/2017/04753
Federführend:4.041 - Fachbereichs-Dienste Bearbeiter/-in: Hoppe, Bianca
 
Wortprotokoll

Frau Dr. Hunecke berichtet, dass es dem Bereich Denkmalpflege bislang personell nicht möglich gewesen sei, eine systematische Erfassung der NS-Symbole vorzunehmen. Derzeit seien vier Objekte erfasst, an denen NS-Symbole zu finden seien:

 

1)      Im Holstentor an einigen Handläufen

2)      Neben dem Holstentor am ehemaligen Gebäude der Bundesbank in der Fassade

3)      Wasser- und Schifffahrtsamt, Moltkeplatz 17 in den Rundbögen unter den Fenstern

4)      Bundespolizeigebäude Ratzeburger Landstraße in der Backsteinfassade.

 

Frau Dr. Hunecke erklärt, dass die Symbole aus denkmalpflegerischer Sicht nicht getilgt werden sollten. Es handle sich um eine abgeschlossene geschichtliche Epoche. Statt einer Tilgung sollte vielmehr eine Auseinandersetzung mit der Thematik des Nationalsozialismus erfolgen. Die Symbole sollten Anlass für Diskussionen und Gespräche zu diesem Thema sein.

 

Herr Dr. Lokers ergänzt, dass der Erhalt von NS-Symbolen unter bestimmten Voraussetzungen rechtlich zulässig sei. Dient die Darstellung der NS-Symbole der staatsbürgerlichen Aufklärung, der Abwehr von verfassungswidrigen Bestrebungen, der Kunst oder der Wissenschaft, der Forschung oder der Lehre, der Berichterstattung über Vorgänge des Zeitgeschehens oder der Geschichte, so besteht gemäß § 86 Abs. 3 StGB kein Verstoß gegen geltendes Recht.

 

Herr Böhm bedankt sich für die Ausführungen und erklärt, dass er die Ansichten der Denkmalpflege und des Archivs teile. Herr Böhm schlägt vor, durch Hinweisschilder auf die NS-Symbole aufmerksam zu machen, so dass die geschichtlichen Hintergründe deutlich werden.

Herr Wegner schließt sich diesem Vorschlag an und betont, wie wichtig der Erhalt von Spuren der Geschichte zu Lehrmittelzwecken sei.

 

Herr Petereit bittet darum, dass Funde von NS-Symbolik weiterhin dokumentiert werden.

 

Zu dem Erhalt der NS-Symbole gibt es keine Gegenstimmen. Der Überweisungsauftrag ist damit abschließend abgearbeitet.