Auszug - Vorstellung Frau Dr. Täube - Perspektiven St. Annen  

20. Sitzung des Ausschusses für Kultur und Denkmalpflege
TOP: Ö 3.2.1
Gremium: Ausschuss für Kultur und Denkmalpflege Beschlussart: (offen)
Datum: Mo, 13.02.2017 Status: öffentlich/nichtöffentlich
Zeit: 16:00 - 17:46 Anlass: Sitzung
Raum: Große Börse
Ort: Rathaus
 
Wortprotokoll

Frau Dr. Dagmar Täube stellt sich als neue Leiterin des St. Annen-Museums, des Museums Holstentor und der Katharinenkirche vor:

Sie hat Kunstgeschichte, Germanistik und Erziehungswissenschaften in Bonn studiert und war rund 25 Jahre bei den Kölner Museen tätig: als freie Museumspädagogin, später im Wallraf-Richartz-Museum, im Forschungsreferat der Kölner Museen und dann als langjährige stv., schließlich als kommissarische Direktorin des Museum Schnütgen. Außerdem hatte sie einen Forschungsauftrag im Victoria  Albert Museum in London, und hat das Deutsche Glasmalereimuseum Linnich ebenso wie die Draiflessen Collection (Privatmuseum der Familie Brenninkmeijer) in Mettingen geleitet.

Seit 2001 hatte sie immer wieder Lehraufträge an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, zuletzt zum Kunstmanagement, wo sie auch freiberuflich tätig war, z. B. im Atelier von Gerhard Richter, im Kunsthandel van Ham und als Beraterin der Stiftung Porticus Düsseldorf. Sie hat große Ausstellungen realisiert, zahlreiche Publikationen verfasst und war eine der Neubaubeauftragten für den Neubau MuseumSchnütgen/Rautenstrauch-Joest-Museum Köln.

Sie sieht folgende Perspektiven für die genannten Häuser:

Von grundlegender Bedeutung für das St. Annen-Museum ist, es aus dem Schattendasein zu holen. Obwohl es über eine der renommiertesten Mittelalter-Sammlungen verfügt und diese zusammen mit der kulturgeschichtlichen Sammlung einen erstklassigen Einblick in das Innere des Weltkulturerbes zu geben vermag, wird das Potential dieser außergewöhnlichen Sammlung an einem besonderen Ort bisher verkannt. Ebenso wenig ist bisher öffentlich bewusst, dass das Museum lückenlos Aufschluss über die Weltbilder der Menschen vom Mittelalter bis zum letzten Jahrhundert zu geben vermag und damit einen sehr aktuellen Bildungsauftrag, gerade in der Zeit der Globalisierung und vor dem aktuellen Flüchtlingshintergrund erfüllen kann.

Weitere wichtige Aufgaben in diesem Zusammenhang sind u.a. die Ordnung der Depots, die Wiederpräsentation des Danziger Paramentenschatzes und die Digitalisierung, die eine wesentliche Grundlage für zeitgemäßes Arbeiten darstellt. Außerdem soll das Haus überregional und international vernetzt werden.

Die Neupräsentation des Holstentores ist beabsichtigt. Hier soll ein Konzept erstellt werden, das das Bauwerk selbst und ebenso seine Einbindung in die Stadt berücksichtigt. Außerdem sollen globale Aspekte aus der Stadtgeschichte in Verbindung mit der Völkerkunde einfließen. Allerdings sind dabei die besonderen Bedingungen des Bauwerks in Hinblick auf konservatorische und Präsentationsbedingungen ebenso zu berücksichtigen wie das Besucherpotential.

Die Katharinenkirche kann durch das große ehrenamtliche Engagement auch in der Saison 2017 an drei Tagen für je vier Stunden geöffnet werden. Außerdem wird es eine samstägliche Konzertreihe mit Studierenden der Musikhochschule unter Leitung von Prof. Hans-Jürgen Schnoor geben ebenso wie verschiedene besondere Konzerte. Ein Wunsch für die Zukunft wäre, ein Budget für das professionelle Betreiben der Kirche als Museumkirche zu erhalten und Licht in die Kirche zu bringen.