Auszug - Mündlicher Bericht (5.610): Parken in Travemünde  

Sitzung des Bauausschusses
TOP: Ö 4.2.2
Gremium: Bauausschuss Beschlussart: (offen)
Datum: Mo, 19.01.2015 Status: öffentlich/nichtöffentlich
Zeit: 16:00 - 19:30 Anlass: Sitzung
Raum: Foyer der Bauverwaltung
Ort: Mühlendamm 12, Lübeck
 
Wortprotokoll

Herr Schröder stellt den Konzeptentwurf über das „Parken in Travemünde“ vor

Herr Schröder stellt den Konzeptentwurf über das „Parken in Travemünde“ vor.

 

Herr Rathcke möchte die Höhe der Kosten für die Bereitstellung des erwähnten Parkplatzes neben dem Dr.-H.-Zippel-Park (Am Lotsenberg) für ca. 200 Parkplätze wissen und ob es eine temporäre oder eine Dauerlösung sein solle.

Herr Schröder erläutert, dass man von 2000 Euro pro ebenerdigem Parkplatz ausgehe, im Vergleich dazu würde ein Parkplatz in einem Parkhaus mit 9000 Euro gerechnet. Die dargestellte Lösung könnte sowohl temporär, als auch dauerhaft sein.

 

Herr Lötsch möchte wissen, ob die Erfassung der Auslastungen nur um 13:30 Uhr gemacht wurde oder auch am Nachmittag und am Abend.

Herr Schröder erwähnt, dass dies nur zu den dargestellten Zeiten erfolgt sei.

 

Herr Lötsch möchte weiterhin wissen, ob es eine Wirtschaftlichkeitsberechnung gegeben habe, so dass man zu der Aussage gelangt sei, dass ein Parkhaus nicht wirtschaftlich betrieben werden könne und dauerhaft bezuschusst werden müsse.

Herr Schröder sagt zu, diese Berechnung, die durch die KWL erfolgt sei, nachzureichen.

 

Herr Pluschkell ist der Ansicht, dass eine höhere Auslastung zu anderen Tageszeiten gegeben sei, und es sinnvoll wäre, auch die Auslastung am Nachmittag und am Abend zu betrachten. Weiterhin ist er der Meinung den Parkplatz Kowitzberg dürfe man aufgrund seiner Lage in die Berechnungen nicht einbeziehen, da dieser gerade bei Großveranstaltungen zu weit entfernt sei.

 

Herr Pluschkell führt weiter aus, dass man das Parkverhalten nicht nur bei Veranstaltungen betrachten dürfe, sondern auch bei Tagestouristen in besucherstarken Zeiten. Demzufolge blieben seiner Meinung nach noch viele Fragen offen. Die geplante Erhaltung - zumindest eines Teilbereiches - des Leuchtenfelds als öffentlichen Parkplatz sieht er als positiv an.

Herr Pluschkell führt weiter aus, dass die SPD-Fraktion den Bau einer Parkpalette am Godewind befürwortet und diese aus den Erlösen aus Grundstücksverkäufen in Travemünde finanzieren werden solle. Zudem sei es zwingend notwendig, ein Gesamtverkehrskonzept für Travemünde zu entwickeln.

 

Herr Freitag möchte wissen, ob durch den Neubau des Aja-Hotels in Travemünde weitere, momentan mit berücksichtigte privat bewirtschaftete Parkplätze, künftig ebenfalls nicht mehr für die Öffentlichkeit zur Verfügung stehen würden.

Herr Schröder bestätigt, dass es Gespräche zwischen den privaten Hotelbetreibern gäbe, der derzeitige Stand bzw. der potentielle Ausgang der Verhandlungen sei jedoch nicht bekannt. Es handle sich um ca. 100 bis 150 Stellplätze. Herr Schröder weist aber auch darauf hin, dass diese Stellplätze aufgrund der Ticketpreise schlecht bis gar nicht von den Besuchern in Travemünde angenommen wurden.

 

Frau Friedrichsen möchte wissen, ob die Herausforderungen, die bei einer Zusage von Olympia 2024 bzw. 2028 auf Lübeck zukommen könnten schon mit berücksichtigt seien.

Herr Schröder erläutert, dass man mit dem aktuellen Bestand geplant habe, aber auch wissend, dass in diesem Bereich der Zulauf bei der jährlich stattfindenden Travemünder Woche höher sei, als bei einer eventuellen Ausrichtung der Segelwettbewerbe bei Olympia.

 

Herr Howe bemängelt, dass seit Jahren keine als Kompensation für Straßenbaumaßnahmen festgelegte Ausgleichsflächen mehr in Grünflächen umgewandelt wurden und Flächen des geplanten Landschaftsparks am Leuchtenfeld nun von Landschaftsplanern als Parkplätze dargestellt würden.

Herr Schröder verweist darauf, dass dies hier vorgestellte Konzept ein erster Entwurf sei und die Ausgleichsflächenbilanzierung nicht Gegenstand dieser Erarbeitung sei.

 

Herr Howe kritisiert, dass bereits dargelegt worden sei, dass ein Parkhauses am Lotsenberg ca. acht Monate im Jahr leer stehen würde und bezuschusst werden müsste. Dies sollte man insbesondere vor dem Hintergrund der derzeitigen Haushaltslage nicht außer Acht lassen.

 

Herr Rathcke spricht die Idee an, dass teure private Parkplätze (z.B. im Maritim), bei Großveranstaltungen von der Stadt bezuschusst werden (Differentausgleich). Dies wäre günstiger und flexibler in der Handhabung als der Bau eines Parkhauses.

Herr Schröder erwidert, dass diese Idee auch schon durch die Verwaltung versucht wurde umzusetzen, aber dazu bedarf es auch eines kooperativen Partners. Bislang sind diesbezügliche Gespräche ergebnislos verlaufen.

 

Herr Stüttgen schlägt vor, um das Problem der starken Schwankungen bei der Auslastung zu reduzieren, Bolzplätze zu bauen und diese an bestimmten Tagen zum Parken zu nutzen und auch den ÖPNV stärker einzubinden. Zudem solle der Takt beim schienengebundenen ÖPNV ganzjährig auf einen Halbstundentakt verkürzt werden.

 

Frau Geweke erwähnt, dass sie die vorgestellte Idee des 3-Stufen-Modells vernünftig fände. So könnten die Bedarfe Schritt für Schritt überprüft werden, bevor Investitionen umsonst getätigt würden. Zudem schlägt sie einen Shuttlebus als Alternative zu einem Parkhaus vor.

 

Herr Stolzenberg sieht auch viele gute Ansätze in dem vorgestellten Konzept, die es gilt weiter auszuarbeiten. Der Bau eines Parkhauses am Godewind ist aus seiner Sicht zurzeit nicht notwendig, ggf. könne bei Bedarf auch zu einem späteren Zeitpunkt i.S. des Stufenkonzeptes reagiert werden. In diesem Zusammenhang weist er auf die Notwendigkeit der Einbindung des Ortsrates in Travemünde hin.

 

Herr Quirder sieht auch die Notwendigkeit, dass sich die Stadtplanung noch vertiefend Gedanken mache und führt weiter aus, dass die SPD von einer Parkpalette und nicht von einem Parkhaus am Godewind spräche.

 

Herr Pluschkell möchte wissen, wie es mit der Thematik nun weiter gehe.

Herr Schröder verweist auf die beiden laufenden B-Planverfahren „Godewind“ und „Aja.Hotel“, die man auf Basis der vorgeschlagenen Maßnahmen der Konzeptstufe 1 (Kompensation der durch o.g. Bauprojekte wegfallenden Parkplätze durch ebenerdigen Parkplatz am Lotsenberg) zum erfolgreichen Abschluss bringen möchte.

 

Der Bauausschuss nimmt Kenntnis.