Auszug - Zukunftsorientierte Stadtentwicklung: "Lübeck 2030"  

Sitzung des Bauausschusses
TOP: Ö 3.6
Gremium: Bauausschuss Beschlussart: zurückgestellt
Datum: Mo, 15.09.2014 Status: öffentlich/nichtöffentlich
Zeit: 16:00 - 20:08 Anlass: Sitzung
Raum: Foyer der Bauverwaltung
Ort: Mühlendamm 12, Lübeck
VO/2014/01797 Zukunftsorientierte Stadtentwicklung: "Lübeck 2030"
   
 
Status:öffentlich  
Dezernent/in:Senator/in F. - P. BodenBezüglich:
VO/2014/01571
Federführend:5.610 - Stadtplanung und Bauordnung Bearbeiter/-in: Stolte, Christian
 
Wortprotokoll
Beschluss

Herr Lötsch schlägt vor diesen TOP mit dem TOP 3

Herr Lötsch schlägt vor diesen TOP mit dem TOP 3.4 und TOP 3.5 zusammen zu beraten.

 

Herr Stolte erläutert folgende Fragen aus dem BA vom 01.09.2014:

 

Bezüglich der Frage, ob die Einkommensentwicklung berücksichtigt wurde, verneint Herr Stolte dies.

Bezüglich der Bestandszahlen von Baugrundstücken führt Herr Stolte aus, dass derzeit ein erhöhter Bedarf zu verzeichnen sei. Dies werde zum gegenwärtigen Zeitpunkt jedoch als übliche Schwankung der Nachfrage innerhalb des langfristigen Prognosezeitraumes angesehen.

 

Für die Beantwortung der Fragen des Vergleichs zwischen der Hagenkoppel und der Medenbreite, sowie der tabellarischen Übersicht der Einfamilienhaussegmente schlägt die Verwaltung folgendes Verfahren vor:

Der Bereich Stadtplanung lädt alle bau-, wirtschafts- und umweltpolitischen Sprecher aller Fraktionen ein und stellt dort die angewandte Matrix und deren Leseart vor und wird zu aufkommenden Fragen Stellung nehmen, anschließend werden die Bewertungsmatrixen den Fraktionen zur Verfügung gestellt.

 

Herr Stolzenberg spricht bei dem Wohnungsmarktkonzept die 3 verschiedenen Varianten an und möchte wissen, warum man sich für die „Obere Variante“ entschieden habe und nicht die „Wachstumsvariante bevorzugt habe.

Herr Stolte antwortet, dass die „Basisvariante“ realistisch gewesen wäre. Um die Nachfragespitzen abzufangen, habe man sich für die „Obere Variante“ entschieden. Bei der „Wachstumsvariante“ hätte man von Zuwanderungsraten ausgehen müssen, die für die HL in keiner Weise realistisch gewesen wären.

 

Herr Lötsch möchte wissen, ob ermittelt werden könne, wie hoch die Zahl der Zuwanderer von außerhalb Lübecks sei, im Bezug auf den Hochschulstadtteil und Bornkamp.

Herr Stolte bestätigt, dass diese Zahlen darstellbar seien. Er werde die Zahlen besorgen und an den BA weitergeben.

 

Herr Pluschkell moniert, dass diese Zahlen nicht nur für Einfamilienhäuser vorgelegt werden müssten, sondern auch für Geschosswohnungsbau. Er ist der Meinung, dass die Bedarfszahlen des Wohnungsmarktkonzeptes zu niedrig angesetzt würden. Da Lübeck gleichzeitig in der Metropolregion von Hamburg sei, müsse eine andere Variante gewählt werden. Man solle nicht die Fehler aus der Vergangenheit wiederholen moniert Herr Pluschkell. Er führt weiter aus, dass auch weitere als die in „Lübeck 2030“ untersuchten Flächen mit betrachtet werden müssen.

Herr Pluschkell beantragt die Karten und Pläne aus „Lübeck 2030“ zu ergänzen mit den Flächen, die im Besitz der Hansestadt Lübeck und ihrer Gesellschaften sind.

 

Herr Senator Boden erklärt, dass man bei der demographischen Entwicklung zur wachsenden Stadt die „Obere Variante“ als die Richtige gewählt habe und die von Herrn Pluschkell angesprochenen Argumente mit berücksichtigt sei. Man habe die sog. „Spitzen“ über den Zeitraum von 15 – 20 Jahren gerechnet und sei daher zu diesem Modell übergegangen.

 

Herr Howe sieht es aus Sicht seiner Fraktion nicht so, dass die Urbanität im Wohnungsmarktkonzept berücksichtigt sei.

 

Herr Goldschmidt führt aus, dass es günstigere Alternativen zu den Umlandgemeinden im Bezug auf den Wohnungsbau geben müsse und er würde den Antrag von Herrn Pluschkell unterstützen.

 

Herr Stolzenberg sieht in dem Konzept „Lübeck 2030“ ein Bauprogramm der nächsten Jahre, bei dem eine Flexibilität schwer umsetzbar wäre und man an den Beschluss des Konzeptes einschließlich der Flächenprioritäten gebunden sei. Seiner Meinung nach ist ein Mitwirken der Kommunalpolitik sehr wichtig. Die Überlegungen der Verwaltung müsse bei den betroffenen Einwohnern vorgestellt werden.

 

Herr Prieur erwähnt, dass der Geschosswohnungsbau auch im Hinblick auf altersgerechtes Wohnen wichtig sei. Ein Übergang vom Eigentum in eben diesen Geschosswohnungsbau müsse in die Überlegungen mit einbezogen werden.

Herr Stolte mahnt das Potential im Bestand nicht zu unterschätzen. Die momentanen 76.000 Geschosswohnungen im Bestand der HL müssten zahlenmäßig ausreichend sein. Momentan werden in Lübeck ca. 10.000 Einfamilienhäuser / Reihenhäuser ausschließlich von Personen über 60 Jahren bewohnt – somit müsse das Thema Generationswechsel stärker in den Blickpunkt geraten.

 

Frau Friedrichsen kann der Idee der Bürgerbeteiligung einen gewissen Scharm abgewinnen. Allerdings deuten die geringen Rückläufe der Haushaltsbefragungen im Wohnungsmarktkonzept ggf. auf ein geringes Interesse hin. Hier entstehe ein großer Aufwand der Verwaltung mit einem Ergebnis, dass wenig Aussagekraft hat.

Herr Senator Boden erwähnt, dass nichts dagegen spräche auf Stadtteilkonferenzen über die Konzepte zu diskutieren, aber diese müsse auch nicht übertrieben werden. Er verweist auf den umfangreichen ISEK-Prozess. Die hier zu betrachtenden Flächen (Gewerbeflächen) seien auch alle größer als 5ha (Wohnbauflächen werden bei dieser Größenbestimmung von 5ha ausgenommen) erläutert Herr Senator Boden weiter und diese müssten auch noch entwickelt werden. Hierzu kann die Politik immer noch mitentscheiden.

 

Herr Senator Boden sagt zu, den von Herrn Pluschkell gestellten Antrag an den Bereich Liegenschaften weiterzuleiten.

 

 

Herr Lötsch lässt über den eingangs gestellten Vertagungsantrag abstimmen.

 

Der Bauausschuss vertagt die Vorlage einstimmig auf Dezember 2014.