Auszug - Parallelbeauftragung von vier Architekturbüros für die Gestaltung und Einbindung eines Parkhauses im Rahmen der Neuordnung des Burgfeldes  

Sitzung des Bauausschusses
TOP: Ö 3.1
Gremium: Bauausschuss Beschlussart: zurückgestellt
Datum: Mo, 07.07.2014 Status: öffentlich/nichtöffentlich
Zeit: 16:00 - 21:20 Anlass: Sitzung
Raum: Foyer der Bauverwaltung
Ort: Mühlendamm 12, Lübeck
VO/2014/01613 Parallelbeauftragung von vier Architekturbüros für die Gestaltung und Einbindung eines Parkhauses im Rahmen der Neuordnung des Burgfeldes
   
 
Status:öffentlich  
Dezernent/in:Senator/in F. - P. Boden
Federführend:5.610 - Stadtplanung und Bauordnung Bearbeiter/-in: Biermann, Yvonne
 
Wortprotokoll
Beschluss
Abstimmungsergebnis

Herr Schünemann erläutert anhand einer Präsentation die Gestaltung und Einbindung des Parkhauses im Rahmen der Neuordnung des Burgfeldes, die Umgestaltung des Gustav-Radbruch-Platzes selber und die veränderte Nutzung der Fährstraße (siehe Anlage)

Herr Schünemann erläutert anhand einer Präsentation die Gestaltung und Einbindung des Parkhauses im Rahmen der Neuordnung des Burgfeldes, die Umgestaltung des Gustav-Radbruch-Platzes selber und die veränderte Nutzung der Fährstraße (siehe Anlage).

 

Herr Senator Boden erläutert anschließend, dass beide Vorhaben, auch schon vor Realisierung des Hansemuseums, eng miteinander verknüpft seien. Weiterhin verweist Herr Senator Boden auf das bereits in Auftrag gegebene Gutachten zum Parkhaus und auf die noch ausstehende gutachterliche Prüfung der Umgestaltung des Gustav-Radbruch-Platzes. Daher solle heute eine Zustimmung für die Garage erfolgen und nach der Sommerpause für die Gestaltung des Platzes, so dass im kommenden Jahr eine Wettbewerb hierfür erfolgen könne.

 

Frau Friedrichsen möchte wissen, wie viele von den dort vorhandenen sehr alten Bäumen durch das Bauvorhaben wegfallen würden und wie mit der Barrierefreiheit umgegangen werde im Zusammenhang mit dem Parkhaus und dem Hansemuseum.

Herr Schünemann erläutert, dass sich in der Fährstraße 3 alte und seltene, unter Schutz stehende, Bäume befänden, die aber vom Bauvorhaben nicht betroffen seien. Die restlich betroffenen Bäume seien ersetzbar.

Bezüglich der Barrierefreiheit erwähnt Herr Schünemann die angesprochene Möglichkeit barrierefrei über einen Aufzug aus der Garage über die Große Burgstraße von hinten in das Hansemuseum bzw. in die Innenstadt zu gelangen. Eine weitere Möglichkeit erstrecke sich über den mit einem Aufzug ausgestatteten Ein- / Ausgang zur Hafenstraße über die neu zu gestaltende barrierefreie Hubbrücke zum Hansemuseum.

 

Der Ausbau des bestehenden Parkhauses in der Kanalstraße sei aus verschiedenen Gründen nicht möglich, erläutert Herr Schünemann weiter und verweist auch auf einen bestehenden Bürgerschaftsbeschluss den östlichen Altstadtrand langfristig frei zu halten von hochbaulichen Parkanlagen (Parkhaus oder ähnlich), d.h. nur noch ebenerdiges Parken zum Errichten eines Parkhauses.

 

Herr Lötsch möchte wissen, von wann dieser Bürgerschaftsbeschluss sei.

Herr Schünemann sagt zu, diese Information diesem Protokoll beizufügen.

 

Herr Goldschmidt erwähnt, dass ihm beide vorgestellten Konzepte gefallen, er aber auch eine gemeinsame Betrachtung bevorzugen würde. Allerdings sieht er die Finanzierung und demzufolge die Umsetzung in naher Zukunft nicht. Eine Verlagerung des Verkehrs von der Fährstraße in den Brückenweg sieht Herr Goldschmidt als unkritisch an.

 

Herr Dr. Eymer schließt sich den Ausführungen von Herrn Goldschmidt an, sieht allerdings die Auslastung des Parkhauses als kritisch an.

 

Herr Schünemann verweist auf den bereits angesprochenen späteren Wegfall des Parkhauses An der Rosenpforte / Burgtor, der öffentlichen Parkplätze in der Fährstraße, auf eine Umgestaltung der wasserseitigen Flächen zwischen der Hubbrücke und Schuppen 10 sowie im Bereich der Umgestaltung der Einmündung Kanalstraße / An der Untertrave sowie des Hansemuseums und nicht zuletzt für eine Attraktivitätssteigerung für die Große Burgstraße. Dadurch würde der Bedarf von ca. 370 Parkplätzen plus x entstehen.

 

Herr Pluschkell sieht das vorgestellt Konzept als seht gut an und regt an, auch den politischen Beschluss zum Umgestalten des historischen Platzes (Gustav-Radbruch-Platz) voranzutreiben. Allerdings würde er einen Kreisverkehr vor einer Kreuzungsvariante bevorzugen, um so vorprogrammierten Staus vorzubeugen.

 

Herr Wolfgramm sieht es nach der Präsentation als plausibel an, dass die Fährstraße entfallen kann, würde aber auch einem Kreisverkehr vor einer Kreuzung den Vorzug geben.

 

Herr Stüttgen möchte noch einmal, den in der Präsentation vorgestellten Unterschied beim Parkhaus zwischen der Variante 2 und 3 erläutert haben, was Herr Schünemann auch macht.

 

Weiterhin plädiert Herr Stüttgen auch für die Berücksichtigung des Radfahr- und Fußgängerverkehrs in und aus der Innenstadt heraus. Diesbezüglich sieht er eine der momentan bestehenden Situation ähnlichere Variante (Kreisverkehr) als die bessere Lösung an.

Herr Schünemann verweist auf die momentan vorliegende Unfallsituation (Unfallhäufungspunkte an den einmündenden Straßen und der unbefriedigenden Ausfahrt in Richtung Altstadt, die schon mehrfach im BA beklagt wurde; die angedachte Lösung ist verkehrssicherer und ermöglicht direkte Wegeführungen.

 

Herr Quirder sieht in einem Parkhaus unter dem Gustav-Radbruch-Platz auch eine Belebung der Großen Burgstraße und der Innenstadt, was seiner Meinung nach ein hier zur Rede stehendes Parkhaus nicht leisten würde, da hier eher die Achse Richtung Hansemuseum / Hubbrücke im Vordergrund stünde. Im Bezug auf die Gestaltung des Gustav-Radbruch-Platzes selber sieht Herr Quirder eher die Kreisverkehrlösung, da seiner Meinung nach ein Umsteigen im ÖPNV im Kreuzungsbereich schwieriger sei.

Herr Schünemann deutet an, dass es in der momentanen Konstellation auf dem Burgfeld mit den Bussteiglamellen ein schlechteres Umsteigen sei (z.B. Roeckstraße / Travemünde durch Querungen der inneren Fahrgassen).

 

Herr Senator Boden ergänzt, dass bei einer Neugestaltung des Platzes die Lichtsignalanlagen ggf. mit den regulären An- und Abfahrzeiten des Fahrplanes zu koppeln wären.

 

Herr Freitag führt aus, dass das Parkhaus den Bedürfnissen von jetzt und der Zukunft angepasst werden müsse und daher noch vor der Sommerpause die Verkehrsplanung für den Gustav-Radbruch-Platz in Auftrag gegeben werden solle.

 

Herr Stolzenberg stellt fest, dass unterschiedliche Lösungsansätze möglich seien und die beiden Konzepte auch nicht von einander zu trennen seien. Ein Wettbewerb würde seiner Meinung nach auch noch neue Ideen bringen, im Vergleich zu einem Gutachten, dass die Möglichkeiten der Ideen einschränken würde. Er würde es auch als schlecht empfinden, wenn nur erfahrenden und platzierten Büros zum Zuge kommen würden und jüngere Büros das Nachsehen hätten.

 

Herr Howe sieht es auch als richtig an, beide Konzepte zusammen zu betrachten. Allerdings schlägt er die Variante zum Bau eines Parkhauses an der Trave zwischen den vorhandenen Gebäuden (nördlich von Schuppen 10) vor und eine Sperrung der Fährstraße zwecks Begrünung.

 

Herr Wolfgramm plädiert noch einmal dafür, die Kreisverkehrslösung bei den eventuellen Planungen nicht auszuschließen und ggf. noch weiter Planungen im Bezug auf das Parkhaus zu betrachten.

Herr Senator Boden weist noch einmal auf die Entfernung zum Hansemuseum bei der Planung eines Parkhauses hin. Je weiter das Parkhaus vom Burgtor weg sei, desto schlechter lasse sich auch die Aufwertung der Großen Burgstraße realisieren. Herr Senator Boden spricht sich aus verkehrlichen Gründen gegen eine Planung des Parkhauses unter dem Gustav-Radbruch-Platz aus. Es müssen auch Eckpunkte bei den Planungen vorgegeben werden und ein offener Wettbewerb kommt aus finanzieller Sicht nicht für die HL in Betracht.

 

Herr Lötsch lässt über den Vertagungsantrag der SPD (TOP 1.1) abstimmen.

 

Abstimmungsergebnis:

Für eine Vertagung:                                          8 Stimmen

Gegen eine Vertagung:                            6 Stimmen

Enthaltung:                                                        1 Stimme

 

Der Bauausschuss vertagt die Vorlage mehrheitlich auf den 01.09.2014.

 

Im BA am 01.09.2014 werden zwei separate Vorlagen erstellt (Parkhaus und Gustav-Radbruch-Platz), bei denen zusätzlich die Varianten eines Parkhauses unter dem Gustav-Radbruch-Platz und eines Parkhauses direkt an der Trave zwischen den vorhandenen Gebäuden geprüft werden.

 

Herr Senator Boden erläutert, dass an beiden zusätzlichen Standorten die Vor- und Nachteile geprüft werden und mit der bereits vorliegenden Variante in Form einer Tabelle gegenübergestellt werden.

 

Beschluss:

 


Abstimmungsergebnis:

Einstimmig

Ja-Stimmen:             

Nein-Stimmen:             

Enthaltungen:             

Anlagen:  
  Nr. Status Name    
Anlage 1 1 öffentlich TOP 3.1 - Präsentation (12534 KB)