Auszug - Bericht aus der Kulturstiftung  

5. Sitzung des Ausschusses für Kultur und Denkmalpflege
TOP: Ö 8
Gremium: Ausschuss für Kultur und Denkmalpflege Beschlussart: (offen)
Datum: Mo, 12.05.2014 Status: öffentlich/nichtöffentlich
Zeit: 16:00 - 18:10 Anlass: Sitzung
Raum: Roter Saal
Ort: Rathaus
 
Wortprotokoll

Herr Prof

 

Herr Prof. Dr. Wißkirchen führt kurz in das Thema „Jugend ins Museum“ ein und bittet Herrn Haukohl dem Ausschuss über das Projekt der Haukohl-Stiftung zu berichten. Herr Haukohl teilt zunächst zur Information Prospekte im Ausschuss um. Er erläutert, dass dieses Projekt bereits seit 2009 existiert und damals zwischen der Michael-Haukohl-Stiftung und der Kulturstiftung der Hansestadt Lübeck initiiert wurde. Das Projekt möchte die Lübecker Museen als außerschulische Lernorte möglichst vielen Kindern und Jugendlichen nahebringen. Ziel ist es, Schülerinnen und Schüler, insbesondere aus bildungsfernen Familien, in ihrer kulturellen und persönlichen Entwicklung zu fördern. Entscheidend dafür ist die enge Zusammenarbeit mit den Lübecker Schulen. Das Projekt besteht aus drei Säulen:

Säule 1 beinhaltet Unterrichtspakete in den Lübecker Museen für die Schulklassen 2 bis 12 für die Fächer Heimat- und Sachunterricht, Kunst, Deutsch, Biologie, Geschichte und Religion. Diese Unterrichtspakete basieren auf den Lehrplänen der Schulen und werden mit den Sammlungen der Museen abgestimmt. Die Säule 2 – Schüler führen Schüler – bedeutet, dass Schülerinnen und Schüler der Lübecker Gymnasien vorwiegend aus dem Johanneum und Katharineum, zu jugendlichen Museumsführern ausgebildet werden und die Berechtigung erhalten, andere Schülerinnen und Schüler durch die Lübecker Museen zu führen. Die dritte Säule beinhaltet die Museumskunde. Sie gibt es im 9. und 10. Jahrgang an Lübecker  Gemeinschaftsschulen als Wahlpflichtkurs II. In dem zweijährigen Kurs soll das Interesse der Schülerinnen und Schüler für Kunst und Kultur geweckt und damit ein Einstieg in die kulturelle Bildung erreicht werden. Diese Wahlpflichtkurse werden zurzeit an der Geschwister-Prenski-Schule, Holstentor-Gemeinschafts-Schule und Schule Tremser Teich angeboten.

 

Herr Haukohl erklärt, dass das Projekt Schüler führen Schüler sehr gut ankommt. Im Jahr besuchen durchschnittlich 5.500 – 6.000 Schülerinnen und Schüler die Lübecker Museen. Die Lehrerinnen und Lehrer können sich an die Stiftung wenden, die dann das organisatorische übernimmt. Neben dem kostenfreien Eintritt werden auch Busfahrkarten für bedürftige Schülerinnen und Schüler zur Verfügung gestellt. Herr Haukohl weist weiter darauf hin, dass die ausgebildeten Museumsführer auch Stadtführungen, wie z.B. auch jetzt bei den Hansetagen durchführen. Als Aufwandsentschädigung zahlt die Stiftung 10,00 Euro für jede Führung. Abschließend erklärt Herr Haukohl, dass die Stiftung anstrebtdas Projekt auf Dauer zu etablieren. Eine Nachfrage von AM Frau Zunft zur Auswahl der Museumsführer beantwortet Herr Haukohl. AM Herr Hiller und BM Herr Rathcke und der Ausschussvorsitzende danken Herrn Haukohl für den Bericht und für die von der Stiftung geleistete Arbeit.

 

Herr Prof. Dr. Wißkirchen begrüßt Frau Birte Lipinski, die ab 01. April 2014 die Leitung des Buddenbrookhauses übernommen hat. Frau Lipinski gibt im Ausschuss einen Überblick über ihren bisherigen beruflichen Werdegang. Sie berichtet, dass sie Germanistik und Bildende Kunst für das Lehramt an Gymnasien in Oldenburg und an der  Universidad de Salamanca in Spanien studiert hat. Dabei begeisterten sie besonders die Literatur und das Theater. Nach dem ersten Staatsexamen folgten Praktika und Regieassistenzen am Theater. Sie arbeitete an der Universität Oldenburg als wissenschaftliche Mitarbeiterin und gab dort u. a. Seminare zu Thomas Mann. Parallel dazu inszenierte sie am Oldenburger Universitätstheater und war zwei Jahre lang für die künstlerische Leitung dieser Bühne verantwortlich. Die Adaption von „Buddenbrooks“ durch den Schriftsteller John von Düffel war thematischer Schwerpunkt ihrer Promotion vom Juli 2012. Zuletzt war Frau Lipinski als wissenschaftliche Referentin beim größten deutschen Begabten-Förderwerk tätig, der Studienstiftung des Deutschen Volkes in Bonn. Sie war dort verantwortlich für Teile des wissenschaftlichen Programms für die etwa 11.000 Stipendiaten. Sie dankt für das Vertrauen, das ihr entgegen gebracht wurde und freut sich auf die bevorstehende Erweiterung des Buddenbrookhauses, da durch den Ankauf des Nachbarhauses die Ausstellungsfläche zukünftig verdoppelt wird. Weiter spricht sie zum Projekt Schüler führen Schüler und zum Sommerkino im Buddenbrookhaus. Abschließend gibt sie einen ersten Ausblick auf vier große Ausstellungen, die im Jahr 2015 geplant sind und sich mit den Schriftstellern Franz Kafka, Theodor Storm und Emanuel Geibel befassen werden, sowie eine Ausstellung, die sich speziell an Jugendliche Besucher richten wird. In diesem Zusammenhang unterstreicht sie, dass es ganz wichtig ist, gute Kooperationen zu Museen und wissenschaftlichen Einrichtungen zu unterhalten, um hochwertige Ausstellungen veranstalten zu können.

 

Herr Prof. Dr. Wißkirchen unterstreicht noch einmal wie wichtig diese Kooperationen sind. Ein gutes Beispiel dafür ist die Kooperation mit den „Bücherpiraten“, die begleitend zur Ausstellung von „Cornelia Funke – Eine andere Welt“ im Günther Grass Haus viele unterschiedliche Workshops anbieten. Frau Funke plant,  noch einmal während der Ausstellung nach Lübeck zu kommen. Weiter informiert Herr Prof. Dr. Wißkirchen den Ausschuss für Kultur und Denkmalpflege über den 37. Internationalen Museumstag, der am 18. Mai 2014 unter dem Motto „Sammeln verbindet – museum collections make connections“ begangen wird. Dieser Museumstag, der weltweit begangen wird,  hat sich zum Ziel gesetzt, die Museumssammlungen in den Fokus zu rücken und auf das breite Spektrum der Museumsarbeit aufmerksam zu machen. Die Lübecker Museen beteiligen sich mit interessanten Angeboten. In allen Häusern ist der Eintritt an diesem Tag frei. Zu den Hansetagen präsentiert ab 22.05.2014 die Kunsthalle St. Annen unter dem Titel „HANSEvideoart-WORKS – zurück in die Zukunft“ 21 Videokünstler aus 17 Hansestädten. Teilweise wurden die Videofilme von den nationalen und internationalen Künstlern eigens für den spezifischen Ausstellungsort der Lübecker Kunsthalle St. Annen angefertigt. Der Eintritt ist für alle Besucher während der 4 Hansetage frei. Anschließend wird die Ausstellung noch bis zum 22.06.2014 gezeigt.

 

Der Ausschussvorsitzende Herr Stabe befragt Herrn Prof. Dr. Wißkirchen zum Thema Fotografieren in Ausstellungen. Herr Prof. Dr. Wißkirchen antwortet, dass es hierfür eine klare Regelung gibt. Grundsätzlich sei es verboten Fotos in den Museen zu machen.            In jedem Fall muss vorher eine Absprache erfolgen und auch für eine mögliche Veröffent-lichung gibt es klare Vorgaben.

 

                                                                                    Der Ausschuss für Kultur und Denkmal-pflege nimmt den Bericht zur Kenntnis.