Auszug - Vorhandene und geplante Unterstützungspotentiale für demenziell erkrankte Menschen in Lübeck im Kontext des Gesamtkonzeptes Leben und Wohnen im Alter
|
Wortprotokoll Beschluss Abstimmungsergebnis |
Herr Wulf gibt eine Einführung in den Bericht und erklärt, dass das Thema immer präsenter werde, vor allem auch für pflegende Angehörige. Der Bericht solle darstellen, welche Beratungs- und Versorgungssituation bestehen und herausarbeiten, was noch fehle.
Frau Kaske gibt eine Erläuterung zum Bezug zur Kommune und führt aus, dass es sich bei Demenzkranken um BürgerInnen dieser Stadt handele und sie zwischen den Zeilen des Berichtes gelesen habe, was noch fehlen würde. Sie erklärt, dass Lübeck auf einem guten Weg sei.
Weiter erläutert Frau Kaske, dass personelle Ressourcen fehlten und somit nur ein Teil abgearbeitet werden könne. Sie möchte wissen, wie viel Personal erforderlich sei und ob es Vorstellungen der Verwaltung hierzu gebe. Weiter erklärt Frau Kaske, dass sie davon ausgehe, dass an den Inhalten des Berichtes weiter gearbeitet würde und dass für Sie klar sei, dass die Stadt kein Geld habe, vielleicht aber die Möglichkeit bestünde, Projekte mit Fördermitteln abzuarbeiten.
Frau Kaske gibt zum Bericht folgenden Antrag zu Protokoll:
Der Ausschuss für Soziales möge beschließen, die Verwaltung wird gebeten, dafür Sorge zu tragen
1. zum Thema Schulung, dass MitarbeiterInnen der Hansestadt Lübeck mit Publikumsverkehr für die besonderen Schwierigkeiten von Menschen mit Demenz sensibilisiert werden. Diese Sensibilisierung wird auch MitarbeiterInnen der Bahnhofsmission, BusfahrerInnen,der Polizei etc. angeboten.
2. zum Thema Schutzraum, dass hilflos aufgegriffene Personen mit Demenz vorübergehend untergebracht und versorgt werden, bis Identität und das zu Hause geklärt sind.
Herr Wulf erklärt hierzu, dass es im Rahmen der Zielvereinbarungen bereits Gespräche bzgl. gemeinsamer Fortbildungen z. B. mit der Bahnhofsmission gegeben hätte.
Herr Wulf führt aus, dass im Rahmen der Lübecker Pflegekonferenz, deren Vorsitz von ihm wahrgenommen wird, die Schaffung eines Runden Tisches/ einer AG Demenz geplant ist, um die Vernetzung und den interdisziplinären Austausch der Fachleute zu verbessern.
Frau Trilke führt aus, dass es eine interne AG Soziale Sicherung gebe, die sich bereits damit beschäftig hätte, wer sensibilisiert werden müsse. Weiter erläutert sie, dass es eine Vernetzung mit dem Kompetenzzentrum in Norderstedt gebe. Von dort seien bereits Schulungen mit der Polizei und dem Einzelhandel durchgeführt worden. Sie erklärt, dass das Kompetenzzentrum vom Sozialministerium gefördert würde. Ein Schulungsbedarf für Lübeck solle ermittelt werden und würde bei der HL keine Kosten verursachen. Weiter erklärt sie, dass es in Sachen Wohnraumberatung eine Kooperation mit dem Kompetenzzentrum Demenz gebe. Dort fänden Multiplikatoren-Schulungen in einer Musterwohnung statt. Die Mitarbeiterinnnen des Pflegestützpunktes und der Wohnraumberatung sollen dort geschult werden.
Hierzu spricht Herr Wulf.
Der Vorsitzende erklärt, dass ein Problem sei, dass es keine Datenlage gebe und fragt, ob die Chance bestünde, dass diese Daten irgendwann verfügbar sein könnten.
Herr Dr. Hamschmidt erklärt, dass hierzu eine Gesetzesänderung nötig wäre. Es bestehe keine Möglichkeit, die Daten der Krankenkassen einzusehen. Lediglich die Krankenhausentlassungsdaten wären einsehbar, diese zeigten aber nicht die Demenzerkrankten auf.
Hierzu spricht der Vorsitzende.
Herr Dr. Hamschmidt führt aus, dass es auf Landesebene Daten gebe, aus denen ersichtlich sei, wie viele Menschen in Schleswig-Holstein an Demenz litten. Er erklärt, dass in Lübeck prozentual recht viele ältere Menschen leben würden, im Gegensatz zu anderen Kommunen.
Der Vorsitzende teilt mit, dass es in Lübeck viele vollstationäre Plätze gebe aber nur 30 Plätze in 2 Tagespflegeeinrichtungen und fragt, ob dies bedarfsdeckend sei.
Frau Trilke erklärt, dass sich hier etwas ändern müsse.
Herr Böhning schlägt vor, darüber nachzudenken ob in städtischen Einrichtungen Tagespflege angeboten werden könne. Diese Idee wird vom Vorsitzenden unterstützt.
Eine Frage des Vorsitzenden zum Pflegeneuausrichtungsgesetz und zur Allianz für Menschen mit Demenz beantwortet Herr Wulf damit, dass es sich hier um einen langen Prozess handele, es hierzu noch Gespräche zur konkreten Umsetzung geben müsse, auch auf Landesebene, da dort auch die Pflegekassen mit einbezogen würden.
Weiter erklärt Herr Wulf, dass ein Projekt mit Blick auf die ambulante Versorgung demenziell Erkrankter im Werden sei und der Ausschuss informiert werde, sobald es Konkretes gebe.
Herr Voht unterstützt den Antrag von Frau Kaske und erklärt, dass er den Fortbildungsaspekt sehr wichtig finde.
Frau Kaske richtet an dieser Stelle den Wunsch an die anwesende Presse, einmal eine entsprechende Berichterstattung zu geben, damit auch BürgerInnen sensibilisiert würden. Nicht jeder wisse, wie z. B. mit dementen bzw. verwirten Menschen umzugehen sei.
Herr Senator Möller erklärt, dass, wenn es sich um orientierungslose Personen im öffentlichen Raum handele und z. B. der Rettungsdienst einbezogen werde, die Frage der Übergabekette gegeben sei und dies mit allen beteiligten Diensten abgesprochen werden müsse.
Der Vorsitzende bittet nunmehr über den Protokollantrag von Frau Kaske abzustimmen.
Der Ausschuss nimmt den Bericht zu TOP 6.4 zur Kenntnis
Beschluss über den Antrag von Frau Kaske zu TOP 6.4
Einstimmige Annahme
Der Ausschuss nimmt den Bericht zu TOP 6.4 zur Kenntnis
Beschluss über den Antrag von Frau Kaske zu TOP 6.4
Einstimmige Annahme