Auszug - Importierte Niederschrift  

Umweltausschuss
TOP: Ö 1
Gremium: Umwelt und Kleingartenausschuss Beschlussart: (offen)
Datum: Do, 16.06.2005 Status: öffentlich/nichtöffentlich
Zeit: Anlass: Sitzung
 
Beschluss


 

Niederschrift (nur Öffentlicher Teil)

Fachbereichsdienst Umwelt                                           Lübeck, 17.06.2005 

 

N i e d e r s c h r i f t 

 

über die Sitzung des Umweltausschusses 

der Hansestadt Lübeck 

am Donnerstag, den 16.06.2005 

in der Kantine 

der Entsorgungsbetriebe Lübeck 

Nr. 26 Wahlperiode 2003/2008 

Beginn der Sitzung:      16.30 Uhr                

Ende der Sitzung:       18.55  Uhr        

Anwesende Ausschussmitglieder: 

Herr Fey, SPD  

Herr Fretwurst, SPD                 ( vertritt Frau Freytag ) 

Frau Förster, SPD                     

Herr Dr. Gulski, CDU

Herr Halske, CDU                       (vertritt Herrn Droßard) 

Herr Henseling, CDU

Herr Hinrichs, CDU 

Herr Klaenhammer, CDU

Herr Küsel, CDU

Frau Lietzke, (CDU)

Frau Panther-Pätow, SPD 

Herr Röttger, CDU

Herr Schubert, Bündnis 90/Die Grünen 

Herr Stolz, SPD    

Herr Zander, CDU

Herr Zänkert, SPD    (nicht stimmbererechtigt, nur Gast)

             

                          

Senator:        Herr Geißler                               

       

Vertreterinnen

und Vertreter der Bereiche:   Herr Hellberg      Umweltschutz 

          Frau Lüdtke                         Umweltschutz 

          Herr Dr.Fähser                      Stadtwald

          Frau Voelkner                        Stadtwald 

          Herr Barteck      Fachbereichscontrolling 

Frau Dr.Koop      Fachbereichscontrolling                 

        

als Protokollführer      Herr Enge      Fachbereichsdienst 

Beratende Ausschussmitglieder:  Herr Müller, FDP 

Seniorenbeirat:        - 

Personalrat:        - 

Bürgerschaftsmitglieder:    - 

Öffentlichkeit:      Herr Clement                        Vorsitzender des     

                                                                                                        Naturschutzbeirates 

          Frau Dowideit

           

Mehrere Personen der Öffentlichkeit

 

 

 

Tagesordnung 

für die Sitzung des Umweltausschusses 

am 16.06.2005 

(-Nr. 26 Wahlperiode 2003/2008-) 

I. Öffentlicher Teil der Sitzung  Beratungsergebnis 

  Kennt-

nis 

Be

schluß 

Ver-

tagt 

1. Feststellung der Beschlussfähigkeit

2. Anträge zur Tagesordnung

3. Feststellung der Niederschriften vom 21.0

 

4.2005 und 19.05.2005                                                                

4.         Mitteilungen  

4.1       Beantwortung von Anfragen

4.2       Aktuelles aus der Bürgerschaft

4.3       Mitteilungen der Fachbereichsleitung

             Entwässerungskonzept für den Flughafen Blankensee 

4.3.1   Ergebnisse der Umweltamtsleiterkonferenz in Lübeck 

4.3.2   Abschlussbericht der Kindermeilen-Kampagne

4.3.3   Fischsterben im Bach Schiebenitz

4.3.5   Kabelverlegung einer 110 kV-Leitung zwischen  

             Kapitelsdorfer Kirchweg und Peter-Monnik-Weg durch die  

             Energie und Wasser Lübeck GmbH

4.3.6   Lisa-Dräger-Wanderweg

4.3.7     EU-Umgebungslärmrichtlinie – Festlegung des 

             Ballungsraumes Lübeck

4.4       Stand der Situation  bei Großvorhaben in der 

            Hansestadt Lübeck

5.    Anträge der Fraktionen

5.1  Kontamination des Blankensees           - vertagt am 19.05.2005

5.2  Reiten auf Waldwegen

5.3  Luftqualität in Lübeck

6. Vorlagen

6.1  2.Nachtrags-Verwaltungshaushalt 2005 - 

Produkthaushaltspläne 

6.2    Wohnen am Wasser

6.2  Bebauungsplan 03.09.00 - Moislinger Allee-  

Satzungsbeschluß 

6.4     74. Änderung des Flächennutzungsplanes für den Teilbereich 

 

 

          "Finkenstraße" - Abschließender Beschluß/ Bebauungsplan  

            03.04.02 - Finkenstraße - Satzungsbeschluß 

7. Berichte

7.1 Jahresrechung – Jahresbericht 2004

7.2 Bericht über die Wirtschaftlichkeit der einzelnen Forstreviere 

                                                                                              

8. Neue Anfragen und Verschiedenes

II. Nichtöffentlicher Teil

 

 

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9. Mitteilungen 

                                                                                                                                                                                                                                           

10. Neue Anfragen und Verschiedenes

III. Öffentlicher Teil der Sitzung

11.Bekanntgabe der im Nichtöffentlichen Teil gefassten Beschlüsse

 

                                  

I. Öffentlicher Teil der Sitzung 

 

Herr Fey begrüßt als Vorsitzender die Ausschussmitglieder. 

TOP 1 - Feststellung der Beschlussfähigkeit 

Herr Fey stellt die Beschlussfähigkeit des Ausschusses fest. 

Zugleich  begrüßt  er  Herrn  Hess  von  der  Flughafen  Lübeck  GmbH  als  Vertreter  von  Herrn 

Steppe sowie Herrn Dr.Günter vom Privatinstitut für Klärtechnik GmbH und vom Büro Buß-

Hempel-Günter GmbH in Bad Schwartau. 

Herr Fey verpflichtet Herrn Zänkert  gem. § 46 Abs. 5 GO auf die gewissenhafte Erfüllung 

seiner Obliegenheiten und führt ihn in sein Amt ein. 

Darüber  hinaus  gibt  er  bekannt,  daß  Herr  Droßard  durch  Herrn  Halske  und  Frau  Freytag 

durch Herrn Fretwurst vertreten wird.

TOP 2 - Anträge zur Tagesordnung  

 

Herr  Fey  schlägt  vor,  die  Tagesordnungspunkte  6.2  bis  6.4  vor  den  TOP  4  (Mitteilungen) 

vorzuziehen. 

Der Ausschuß ist einverstanden.

TOP 3 – Feststellung der Niederschrift über die Sitzung des Umweltausschusses vom 

 

21.04.05 und 19.05.2005 

Die  Niederschriften  sind  in  der  vorliegenden  Form  genehmigt,  Einwendungen  liegen  nicht 

vor. 

 

TOP 6.3  Bebauungsplan 03.09.00 - Moislinger Allee - Satzungsbeschluß 

 

Dem  Ausschuß  liegt  die  Vorlage    „Bebauungsplan  03.09.00  –  Moislinger  Allee  – 

Satzungsbeschluß“ vor.

Herr Fey stellt die Vorlage zur Abstimmung.

Der Ausschuß empfiehlt der Bürgerschaft mehrheitlich bei einer Gegenstimme zuzustimmen 

(Anlage 1) .

 

 

 

TOP 6.4 74. Änderung des Flächennutzungsplanes für den Teilbereich  

 

                   „Finkenstraße" - Abschließender Beschluss/ Bebauungsplan 03.04.02 

                   - Finkenstraße - Satzungsbeschluss 

Dem Ausschuß liegt die Vorlage betreffend der „74. Änderung des Flächennutzungsplanes 

für den Teilbereich „ Finkenstraße" - Abschließender Beschluß/ Bebauungsplan 03.04.02 – 

Finkenstraße – Satzungsbeschluß“ vor.

Frau Förster schlägt vor, die Vorlage ohne Votum passieren zu lassen. 

Der Antrag wird einstimmig angenommen (Anlage 2) .  

TOP 6.2   Wohnen am Wasser                                

 

Frau  Bartels–Fliess,  Bereich  Stadtplanung,  erläutert  die  Vorlage  „Wohnen  am  Wasser/ 

Wohnen auf dem Wasser“. Grundlage seien zwei Bürgerschaftsaufträge vom August 2003  

und vom November 2004 gewesen.

Insgesamt  seien  achtzehn  Standorte  -  davon  zwei  auf  dem  Wasser-  hinsichtlich  ihrer 

Eignung für hochwertigen Wohnungsbau untersucht worden.. 

Sie erläutert im Weiteren das Vorgehen.

Sie  erklärt  weiter,  dass  neben  den  Bereichen  Wasser  und  Hafen,  Entsorgungsbetriebe 

Lübeck , Energie- und Wasser Lübeck (bei den Standorten EWL und Wasserkunst), Hafen- 

und  Seemannsamt,  Umweltschutz,  Denkmalpflege,  Wirtschaft,  Hafen  und  Liegenschaften 

der Bereich Naturschutz beteiligt worden seien. 

Herr  Zander  fragt  nach,  ob  der  Bereich  Naturschutz  komplett  oder  nur  teilweise  den 

Planungen  zugestimmt  habe,  da  sich  dies  aus  den  vorliegenden  Unterlagen  nicht  ergäbe. 

Frau  Bartels-Fliess  erklärt,  dass  aus  der  Vorlage  ersichtlich  sei,  dass  der  Bereich 

Naturschutz  zehn  Standorten  im  Grundsatz  zugestimmt  habe.  Herr  Zander  schlägt  vor, 

sowohl  dem  Bau-  als  auch  dem  Umweltausschuss  die  kompletten  Stellungnahmen  des 

Bereiches  Naturschutz  und  des  Bereiches  Umweltschutz  vorzulegen.  Frau  Bartels-Fliess 

beantwortet  eine  Verständnisfrage  von  Herrn  Schubert.  Auf  Bitten  des  Ausschusses  um 

Erläuterung  der  von  dem  Bereich  Stadtplanung  nicht  übernommenen  Bedenken  des 

Bereiches Naturschutz äußern sich Herr Geißler und Herr Lammert. Herr Lammert erklärt, 

dass aufgrund gesetzlicher Vorgaben eine Bebauung im 50- Meter Uferstreifen zum Zwecke 

der  Erholung  grundsätzlich  nicht  zulässig  sei.  Herr  Zander  fragt  nach,  warum  denn  die 

Vorlage zum einen so schnell beschlossen werden soll und warum überhaupt eine solche 

Vorlage erstellt worden sei.

Es spricht Herr Dr.Gulski.

Herr  Müller  spricht  noch  einmal  die  Frage  der  Zulässigkeit  der  Bebauung  im 

Erholungsstreifen an.

Herr  Schubert  fragt  betreffend  des  auf  Seite  19  angesprochenen  Lärmschutzes  bei  den 

bereits bestehenden Wohnbebauungen (Buniamshof und Nördliche Wallhalbinsel) nach, ob 

hier auch bereits die aktuellen Lärmrichtwerte und Immissionschutzrichtlinien berücksichtigt 

worden  seien.  Herr  Hellberg  antwortet,  dass  für  Altbebauungen  diese  nicht  gelte,  sondern 

nur für Neubauten.

Herr Fey schlägt abschließend vor, die Vorlage zurückzustellen und zu vertagen, um dann 

mit  den  noch  vorzulegenden  kompletten  Stellungnahmen  der  Bereiche  Naturschutz  und 

Umweltschutz (Anlage 3) erneut darüber zu beraten. Der Ausschuss beschließt einstimmig 

gemäß dem Beschlussvorschlag.

Herr Fey bedankt sich bei den Kollegen des Bereiches Stadtplanung für deren Ausführungen 

und verabschiedet diese.

 

 

 

 

TOP 4 – Mitteilungen                                                                                                                

 

                                        

 

TOP 4.1 Beantwortung von  Anfragen                                                                                                                                                          

Herr  Schubert  spricht  die  von  ihm  für  die  letzte  Umweltausschusssitzung  am  20.05.2005 

gestellte  Anfrage  an.  Herr  Fey  schlägt  vor,  die  Beantwortung  im  nichtöffentlichen  Teil  zu 

behandeln, da schützenswerte Interessen Dritter betroffen sein könnten. Der Ausschuss  ist 

einverstanden. 

 

TOP 4.2  Aktuelles aus der Bürgerschaft 

Es liegt nichts vor.

TOP 4.3  Mitteilungen der Fachbereichsleitung    

 

 

TOP 4.3.1  Entwässerungskonzept für den Flughafen Blankensee 

Herr Geißler trägt vor, dass, wie in der letzten Umweltausschusssitzung bereits angekündigt,  

das  in  der  Zwischenzeit  durch  das  Ingenieurbüro  Buß  -  Hempel  -  Günter  im  Auftrag  der 

Flughafen  Lübeck  GmbH  erstellte  Entwässerungskonzept  jetzt  vorläge  und  nunmehr 

vorgestellt werden könnte. Herr Geißler führt aus, dass es zu Schadstoffeinleitungen in den 

Blankensee gekommen und dieses der Grund für die Erstellung dieses Konzeptes gewesen 

sei.  Die  Ergebnisse  bodentechnischer  Art  würden  nächste  Woche  erwartet.  Das 

Entwässerungskonzept werde mit den Ergebnissen abgeglichen.  

Herr  Hellberg  bat  Dr.  Günter  vom  Ing.büro  Buß-Hempel-Günter  GmbH  über  das 

ausgearbeitete  Entwässerungskonzept  zu  berichten.  Er  beginnt  mit  Hilfe  von  Grafiken 

(Anlage  4),  anschaulich  für  alle  Zuhörer,  das  entwickelte  Entwässerungskonzept 

vorzustellen. Ziel solle es sein, den durch Regenwassereinleitungen vom Bereich der Start- 

und  Landebahn  entstehenden  Schadstoffeintrag  durch  Enteisungsmittel  in  den 

nahegelegenen  Blankensee  zu  reduzieren.  Ein  Generalentwässerungsplan  sei  schon  vor 

längerer  Zeit  erstellt  worden,  in  dem  auch  der  Einbau  von  Regenklärbecken  und 

Regenrückhaltebecken  konzeptioniert  worden  sei.  Inzwischen  seien  auch  etliche 

Maßnahmen (Sanierungen) erfolgt, um Schadstoffeinträge zu reduzieren.   

Verständnisfragen von Herrn Dr. Gulski und Herrn Zander beantwortet Herr Dr. Günter. 

Herr Clement beantragt für eine Verständnisfrage das Rederecht, der Ausschuss 

ist  einverstanden.  Er  fragt  nach  der  nötigen  Beckenvolumengröße  für  ein 

Regenrückhaltebecken . Dies beantwortet sodann Herr Dr. Günter zustimmend. 

Herr  Dr.  Gulski  fragt  nach,  ob  hinsichtlich  des  verstärkt  zunehmenden  Flugbetriebes  nicht 

auch  mit  dementsprechend  höheren  Schadstoffeinträgen  zu  rechnen  sei.  Herr  Dr.  Günter 

antwortet,  daß  es  bei  der  Enteisung  der  Start-  und  Landebahn  nicht  auf  die  Anzahl  der 

startenden und landenden Flugzeuge ankäme. 

Ein  Zuhörer,  Herr  Hase,  beantragt  Rederecht,  der  Ausschuss  ist  einverstanden.  Eine 

Verständnisfrage zu den Becken beantwortet Herr Dr. Günter. Weitere Verständnisfragen zur 

Thematik  Enteisungsmittel  und  deren  Auswirkungen  auf  Schadstoffeinträge  von  Herrn 

Clement  sowie  Glykol  von  Herrn  Schubert  werden  ebenfalls  von  Herrn  Dr.   Günter 

beantwortet.

 

 

 

Herr  Geißler  merkt  noch  ergänzend  an,  dass  das  Volumen  an  Enteisungsmitteln,  welches 

weiterhin in den Blankensee gelangt insofern unbeachtlich bzw. zu vernachlässigen sei, als 

gerade bei einem ordnungsgemäß neu installierten Entwässerungssystem für die Klärwerke 

eine  hohe  Schadstofffracht  wünschenswert  sei  und  nicht  Anlaß  zu  Sorge  sein  sollte.  Es 

sprechen Herr Schubert und Herr Dr.Gulski. 

Herr  Fey  bedankt  sich  bei  Herrn  Dr.  Günter  für  die  ausführliche  und  anschauliche 

Darstellung. 

TOP 4.3.2  Ergebnisse der Umweltamtsleiterkonferenz   

 

Herr Geißler führt in die Thematik ein und erteilt Herrn Hellberg das Wort. Er trägt vor, dass 

die  Umweltamtsleiterkonferenz    erstmals  von  und  in  der  Hansestadt  Lübeck  ausgerichtet 

worden sei. Rund 30 Amtsleiter und -leiterinnen aus der gesamten Bundesrepublik - von Kiel 

bis Passau - hätten an ihr teilgenommen. Sie sei am Donnerstag, den 2. Juni, durch Lübecks 

Umweltsenator Thorsten Geißler eröffnet worden. 

Herr  Dr.Bruckmann  vom  Landesumweltamt  Nordrhein-Westfalen  habe  zur 

Feinstaubproblematik  und  den  derzeit  geltenden  aktuellen  Grenzwerte  Erläuterungen  und 

Hinweise gegeben. Er habe appelliert, auf nationaler und regionaler Ebene Anstrengungen 

zu  unternehmen,  um  die  Emissionen  von  Industrie  und  Fahrzeugen  zu  reduzieren.  Die 

Umweltamtsleiter  hätten  die  Forderung  an  die  Automobilindustrie  gerichtet,  verstärkt 

Rußpartikelfilter  zukünftig  einzubauen.  Frau  Wiebers  habe  auf  der  Konferenz  die 

Rüstungsaltlast  Schlutup  präsentiert  und  dargestellt,  wie  bei  der  Untersuchung  und 

Sanierung  des  Gebietes  vorgegangen  worden  sei  und  dass  versucht  wurde,  die 

entstandenen Kosten vom Verursacher zurückzuholen.

Über den dort auch vorgelegten Bericht des Deutschen Städtetages führt Herr Hellberg aus, 

dass  über  das  Thema  Novelle  des  Fluglärmgesetzes  und  zum  Entwurf  eines 

Radonschutzgesetzes  dort  berichtet  worden  sei.  Besonders  begeistert  wären  die 

Umweltamtsleiter  von  der  Vorstellung  des  Projektes  NordPower  der  Lübecker  Stadtwerke 

gewesen.  Dabei  werde  mittels  regenerativer  Energiequellen  Wasserstoff  erzeugt,  der  mit 

Brennstoffzellen in Strom umgewandelt werde.

 

TOP 4.3.3  Abschlussbericht der Kindermeilen-Kampagne  

 

Einführend  erklärt  Herr  Geißler,  dass  die  Hansesadt  Lübeck  Mitglied  der  europäischen 

Städte  sei  und  übergibt  zu  weiteren  Ausführungen  an  Herrn  Hellberg,  der  zusammen  mit 

Frau Lüdtke über die Kampagne  berichtet, die von März bis Mai diesen Jahres in Schleswig-

Holstein lief und an der sich Lübeck als Kommune beteiligt hatte. Die Aktion hatte sich an 

Kindertagesstätten und Grundschulen gerichtet, in der Kinder in einer Projektwoche statt ihre 

Wege  mit  dem  Auto  alternativ  mit  dem  Fahrrad,  Bus  oder  Fuß  zurückgelegt  und  dabei 

altersgerecht  ihre  Erfahrungen  mit  Mobilität  und  Klimaschutz  gemacht  hätten.  120 

Einrichtungen mit über 8.700 Kindern in Schleswig-Holstein hätten sich beteiligt. Die Anzahl 

der gesammelten „Grünen Meilen“ reiche symbolisch zweimal um die Welt: 80.380. Am 5. 

Juni  seien  alle  gesammelten  „Grünen  Meilen“  dem  Landwirtschafts-  und  Umweltminister 

Christian von Boetticher in Kiel überreicht worden. 

Der Bereich Umweltschutz sei mit der Aktion zufrieden, denn Gespräche mit Erzieherinnen 

und  Lehrerinnen  hätten  gezeigt,  dass  viele  Kinder  nach  der  Projektwoche  auf  Bahn  oder  

Bus „umgestiegen“ seien und weiterhin umweltfreundliche Fortbewegungen bevorzugten .

 

 

 

TOP 4.3.4  Fischsterben im Bach Schiebenitz 

 

Herr Geißler trägt vor, dass es sich hierbei um einen hochwertigen, ökologisch besonders 

wertvollen Bach handele, in dem vor kurzem viele tote Fische entdeckt worden seien. Herr  

Dr. Fähser referiert, dass der kleine Bach im Stadtwaldrevier Behlendorf (Kreis Herzogtum 

Lauenburg)  auf  einer  Strecke  von  rd.  2,5  km  durch  den  Forstort  „Riepenholz“  fließe.  Das 

Flüsschen liege in einem Naturschutzgebiet. Der Bereich Stadtwald habe ein Gutachten in 

Auftrag  gegeben  und  die  Ursache  sei  inzwischen  ermittelt  worden,  strafrechtliche  und 

zivilrechtliche Konsequenzen seien zu erwarten. 

Von einem am Oberlauf  des Baches liegenden Bauernhof sei Gülle in erheblicher Menge 

abgeflossen.

Privatwirtschaftlich bestünde der Anspruch der Hansestadt Lübeck auf Wiederherstellung der 

Produktionskraft  des  Baches  durch  Erholungsmaßnahmen  und  neuen  Fischbesatz.  Der 

Kreis Herzogtum Lauenburg habe der Hansestadt Lübeck Unterstützung zugesagt. Derartige 

Flüsse  hätten  eine  hohe  Lebensfunktion.  In  diesem  Gebiet  lebten  sogar  die  seltenen  und 

scheuen Schwarzstörche, deren Nahrungsgrundlage Fische aus dem nun toten Bach seien. 

Herr Röttger stellt eine Nachfrage. Herr Dr. Fähser weist abschließend darauf hin, dass der 

langfristige  ökologische  Schaden,  nämlich  die  Vernichtung  von  Lebensbedingungen  vieler 

Lebewesen, nicht durch Geldzahlung wieder gutgemacht werden könne.  

TOP 4.3.5  Kabelverlegung einer 110 kV-Leitung zwischen Kapitelsdorfer Kirchweg   

 

                   und Peter- Monnik-Weg durch die Energie und Wasser Lübeck GmbH 

Herr Lammert erläutert die Notwendigkeit der Verlegung dieser Trasse. Nach Aussagen der 

Energie  und  Wasser  Lübeck  GmbH  (EWL)  habe  diese  aufgrund  eines  steigenden  

Energiebedarfes  vor,  eine  110  kV-Leitung  durch  das  Gewerbegebiet  Genin-Süd  und  die 

Neubaugebiete  Hochschulstadtteil  und  Bornkamp  zu  verlegen.  Das  gesamte  Leitungsnetz 

werde im unterirdischen Schildvortrieb verlegt, nur etwa alle 150 Meter sei eine Baugrube 

nötig.  Dies  sei  ein  sehr  umweltfreundliches  und  schonendes  Verfahren.  Die 

naturschutzrechtliche Genehmigung sei erteilt worden. 

Eine Nachfrage von Herrn Schubert beantwortet Herr Lammert. 

 

TOP 4.3.6   Lisa-Dräger-Wanderweg  

 

Herr  Geißler  erklärt,  dass  ein  Outdoor-Experten-Workshop  zur  Linienführung  des  „Lisa- 

Dräger-Weges“  am  06.06.2005  stattgefunden  und  auch  ein  guter  Lösungsvorschlag 

erarbeitet worden sei. Herr Lammert geht näher auf die neue Wegeführung und das weitere 

Verfahren ein, welches im Naturschutzbeirat behandelt worden sei. Bei dem Workshop seien 

die  Experten  der  am  Flurbereinigungsverfahren  beteiligten  Naturschutzverbände  sowie  die 

des  Beirates  und  die  der  Naturschutzverwaltung  dabei  gewesen.  Es sei  darum  gegangen, 

eine Lösung des Zielkonfliktes bei der Führung dieses Weges zwischen naturnaher Erholung 

einerseits und dem Biotop- und Artenschutz andererseits herbeizuführen. 

Es sei eine gute Lösung gefunden worden. Der Wanderweg werde nun so empfohlen, daß er 

teilweise an dem nördlichen Hang der Geländekuppe verlaufe, so dass die im Hangbereich 

zur  Niemarker  Landgrabenniederung  vorkommenden  Arten  die  Menschen  nicht 

wahrnehmen.  Damit  sei  den  Interessen  des  Artenschutzes  gedient.  Ein  anderer  Teil  des 

Wanderweges soll dagegen auf der Geländekuppe verlaufen und damit zugleich auch einen 

weiten Blick in die Tallandschaft ermöglichen. Es soll ein hundeabwehrender Zaun und eine 

naturverträgliche Beweidung die relative Ungestörtheit der Tierwelt sicherstellen..

 

 

 

Zur  rechtlichen  Situation  wurde  darauf  hingewiesen,  dass  ein  in  ganzer  Länge  am  Hang 

unten  entlang  führender  Weg  im  Bauleitverfahren  festgesetzt  worden  sei.  Soll  der 

Trassenverlauf, wie vorgeschlagen, geändert werden, müsste die Stadtplanung zustimmen. 

Herr  Geißler  bedankt  sich  für  die  Initiative  von  Herrn  Lammert  und  erklärt,  dass  allen 

Belangen  Rechnung  getragen  worden  sei.  Herr  Röttger  merkt  an,  dass  der 

Umweltausschuss ein Votum zu Gunsten des Vorschlages aussprechen sollte. Ein Nachteil 

sei, dass ein Ausgleich durch die Landwirte erbracht werden müsse. Zwei Nachfragen von 

Herrn Stolz und Herrn Dr. Gulski beantwortet Herr Lammert. Herr Fey faßt zusammen, dass 

der Ausschuß die optimierte Lösung für sinnvoll erachte.  

 

TOP 4.3.7    EU-Umgebungslärmrichtlinie – Festlegung des Ballungsraumes Lübeck 

Herr  Geißler  führt  aus,  dass  das    Minsterium    für  Landwirtschaft,  Umwelt  und  Ländliche 

Räume des Landes Schleswig-Holsteins die Hansestadt Lübeck im Rahmen der Umsetzung 

der  Umgebungslärmrichtlinie  als  Ballungsraum  2.  Stufe  festgelegt  habe.  Die  Hansestadt 

Lübeck werde mit dem Kernort der Gemeinde Stockelsdorf, der Stadt Bad Schwartau, Teilen 

der  Gemeinde  Ratekau  und  Groß  Grönau  zum  31.  Dezember  2008  als  Ballungsraum  der 

Kategorie  2  (unter  250.000  Einwohner)  vom  Ministerium  an  die  Europäische  Kommission  

gemeldet. Für Lübeck ergebe sich die Verpflichtung, bis zum 30. Juni  2012 Lärmkarten und 

bis zum 18. Juli 2013 Aktionspläne zu erstellen.  Dieses bedeute eine zeitliche Entspannung 

bei  der  Umsetzung,  denn  eine  Meldung  als  Ballungsraum  der  Kategorie  1  hätte  eine 

Verplichtung zur Lärmkartierung bzw. Aktionsplanung bis Sommer 2007 bzw. 2008 zur Folge 

gehabt. 

 

TOP 4.4    Stand der Situation  bei Großvorhaben in der Hansestadt Lübeck 

 

Es liegt nichts vor.

 

TOP 5     Anträge der Fraktionen                                                                                          

 

 

TOP   5.1  Kontamination des Blankensees                        - vertagt am 19.05.2005

Es liegt erneut der Antrag der Fraktion Bündnis 90 /Die Grünen vom 13.04.2005 betreffend 

„Kontamination des Blankensees“ mit folgendem Text vor: 

     „Der Bürgermeister wird aufgefordert, jede weitere Kontamination des Blankensees 

      und der umliegenden Schutzgebiete durch die Flughafen Lübeck GmbH im Sinne der   

      Gefahrenabwehr und des Minimierungsprinzips bei Eingriffen in den Naturhaushalt auf  

      der Gundlage der einschlägigen Bestimmungen von Wasserhaushaltsgesetz,  

      Landeswassergesetz und Abwasserabgabengesetz mit wirksamen Sofortmaßnahmen zu  

      unterbinden“.

Es sprechen Herr Zander, Herr Schubert und Herr Stolz. Frau Dowideit beantragt Rederecht, 

der Ausschuss ist einverstanden.

Sie merkt an, dass die Enteisungsmittel aus dem Winter sich erst jetzt zeitversetzt auswirken 

dürften und ein mögliches Fischsterben durch Sauerstoffmangel auftreten könnte. 

Es sollte daher geprüft werden, ob vorbeugend Sauerstoff zugeführt werden müsse. 

Herr  Hellberg  trägt  weiter  vor,  daß  das  Landesamt  für  Natur  und  Umwelt  eingeschaltet 

worden  sei.  Herr  Clement  erhält  das  Wort  und  zieht  seinerseits  Teile  des  dargestellten 

Konzeptes des Ingenieurbüros Buß-Hempel-Günter GmbH in Zweifel.

 

 

 

Herr Fey stellt den obigen Antrag zur Abstimmung (Anlage 5) . 

Der Ausschuss lehnt den Antrag bei 5 Enthaltungen, 9 Gegenstimmen und 1 Ja-Stimme ab. 

 

TOP 5.2  Reiten auf Waldwegen  

 

Es  liegt  der  Berichtsauftrag  der  Fraktion  „Bündnis  90  /Die  Grünen“  betreffend  „Reiten  auf 

Waldwegen“ vor.

Herr  Zander  beantragt  eine  Vertagung  dieses  Antrages  und  zugleich  die  Erstellung  eines 

schriftlichen Berichtes für die Oktobersitzung.

Auch Frau Förster schließt sich für die SPD-Fraktion dem an. 

Der Ausschuss beschließt einstimmig.

 

TOP 5.3  Luftqualität in Lübeck 

 

Es liegt der Berichtsauftrag der Fraktion „Bündnis 90 /Die Grünen“ betreffend „Luftqualität in 

Lübeck“ vor.

Herr  Zander  beantragt  eine  Vertagung  dieses  Antrages.  Frau  Förster  beantragt  einen 

schriftlichen Bericht für die Novembersitzung. Herr Geißler schlägt dazu ergänzend vor, den 

Fachbereich 5 zu beteiligen. Herr Stolz regt an, juristische Entscheidungen miteinzubringen 

und somit auch den Bereich Recht mitzubeteiligen.

Der Ausschuß beschließt einstimmig.

 

TOP 6  Vorlagen  

 

 

TOP 6.1    2. Nachtrags-Verwaltungshaushalt 2005 - Produkthaushaltspläne  

Es liegt die Vorlage betreffend „2.Nachtrags- Verwaltungshaushalt 2005  

Produkthaushaltspläne“ der Fachbereiche mit folgendem Beschlußvorschlag (Anlage 6) vor: 

    „Der Bürgerschaft wird empfohlen, den Entwurf des 2. Nachtrags-Verwaltungshaushalt  

     2005 – Produkthaushaltspläne der Fachbereiche zu beschließen“. 

Herr Fey stellt die Vorlage zur Abstimmung.     

Der Ausschuss beschließt bei einer Enthaltung, die Vorlage entsprechend dem  

Beschlussvorschlag anzunehmen.

 

TOP 7   Berichte 

 

 

TOP 7.1   Jahresrechung – Jahresbericht 2004  

Es liegt der Bericht betreffend der „Jahresrechnung – Jahresbericht 2004“ 

vor.

 

 

10  

 

Frau Lietzke stellt eine Nachfrage zum Produkt 3.391.1  Naturschutz zu Nr. 5 der  

Zielvereinbarungen 2004 betreffend Fertigstellung des Gesamtlandschaftsplanes und des  

darauf aufbauenden Landschaftsplanes „Erholung“ als Vorbereitung für die  

Flächennutzungsplanungen. Herr Lammert antwortet, dass dieser Gesamtlandschaftsplan 15  

Jahre gelten solle, die Arbeiten seien eigentlich abgeschlossen. Es bestünde jedoch  

deshalb ständiger Änderungsbedarf durch die Ausweisung von FFH-Gebieten,  deshalb  

sei man in einer Überarbeitungsphase. Eine weitere Nachfrage betrifft die in der Vorlage  

beim Produkt 3.392.1 Umweltschutz erwähnten Begriffe VAwS - und KK-Anlagen. Herr  

Hellberg erläutert, dass es sich bei KK-Anlagen um Kleinkläranlagen und bei  

         VAwS  –  Anlagen  um  besondere  Anlagen  handele,  die  besonderen  Kontrollen  unterworfen 

seien  (Tankanlagen).  Diese  Tankanlagen  fallen  unter  die  Vorschrift  „Verordnung  über 

Anlagen zum Umgang mit wassergefährdenden Stoffen“ (VAwS).  

 

Der Ausschuss nimmt den Bericht zur Kenntnis.

 

TOP 7.2     Bericht über die Wirtschaftlichkeit der einzelnen Forstreviere 

 

Es liegt der Bericht betreffend der „Wirtschaftlichkeit der einzelnen Forstreviere des 

Bereiches Stadtwald im Jahr 2004“ vor.

Herr Geißler regt an, da der Antragsteller nicht zugegen sei, den Bericht zurückzustellen. 

Herr Zander fragt nach, ob er bestimmte Fragen schriftlich zu Protokoll geben dürfe  

(Anlage 7).

Der Ausschuss ist mit beidem einverstanden, der Bericht wird zurückgestellt. 

 

TOP  8    Neue Anfragen und Verschiedenes 

 

Frau Panther-Pätow spricht an, dass Wassersportler (Kanuten) im Bereich Stülper Huk und  

Dummerdorfer Ufer nach ihrer Kenntnis für einen Landgang die dortigen Flächen nicht  

betreten dürften, während es umseitig von Land her gestattet sei. Sie schlägt vor, Trittsteine 

dort zu verlegen.

Herr Fey regt an, diese Fragestellung in der nächsten Sitzung zu beantworten. 

Der Ausschuss ist einverstanden.

Herr Röttger rechtfertigt nochmal gegenüber Herrn Stolz sein  

Engagement in Sachen Flurbereinigungsverfahren. Er stellt dar, wieviel Leistung und  

Arbeitsaufwand er bereits in die 200 Teilnehmer umfassende Flurbereinigungs- 

teilnehmerschaft investiert habe, da dies bei Behandlung des Themas Lisa- 

Dräger-Wanderweg durch Herrn Stolz vielleicht nicht richtig eingeschätzt wurde. 

Herr Fey lobt demgegenüber nochmal dieses besondere ehrenamtliche und zeitaufwendige  

Engagement.

Herr Küsel verläßt um 18.44 Uhr die Sitzung.

 

 

11  

 

II. Nichtöffentlicher Teil 

Herr Fey stellt die Nichtöffentlichkeit her.

 

III. Öffentlicher Teil der Sitzung 

 

Herr Fey stellt die Öffentlichkeit wieder her und gibt bekannt, dass im nichtöffentlichen Teil 

kein Beschluss gefaßt worden sei.

 

TOP 11   Bekanntgabe der im Nichtöffentlichen Teil gefassten Beschlüsse  

 

Es liegt nichts vor.

Herr Fey gibt bekannt, daß die nächste Sitzung am 18.08.2005 stattfinde und schließt um  

         18.55 Uhr die Sitzung. 

Andreas Fey                                 Wolfgang Enge 

Ausschussvorsitzender           Protokollführer