Auszug - Importierte Niederschrift  

Ausschuss für Soziales
TOP: Ö 1
Gremium: Ausschuss für Soziales Beschlussart: (offen)
Datum: Di, 02.09.2003 Status: öffentlich
Zeit: Anlass: Sitzung
 
Beschluss


Fachbereich 2 - Wirtschaft und Soziales  Lübeck, den 03.09.2003 

 

 

 

 

N I E D E R S C H R I F T 

über die Sitzung des Ausschusses für Soziales 

am Dienstag, dem 02.09.2003 

Nr. 4 

(Wahlperiode 2003/2008) 

 

 

Beginn der Sitzung:  16.05 Uhr 

Tagungsort:  Verwaltungszentrum Mühlentor 

  Kronsforder Allee 2-6, 23560 Lübeck 

  Haus Trave, 7. OG, Großer Sitzungssaal, 

Tel.:  122-4599 

 

Anwesend:  Vom Ausschuss:  Vom Fachbereich 2: 

  Herr Böhning 

(als Vorsitzender) 

Herr Bernet 

Frau Bünnig 

Frau Gieseler 

Frau v. Holt 

Herr Kaminski 

Frau Kaske 

Herr Lothar Koch 

Frau Menorca 

Frau Schneider 

Frau Siebdrat 

Herr Stabe 

Frau Steffen 

Frau Zander 

Herr Zerrath 

 

entschuldigt fehlen: 

Herr Klinkel 

Frau Lübeck 

Frau Scheel 

Frau Wargenau 

 

 

 

Herr Senator Halbedel 

Herr Hinselmann 

Herr Kämer 

Frau Koebner-Bütow 

Frau Lange 

Herr Liebmann 

Herr Lippe 

Frau Roggensack 

Frau Scheibner 

Frau Seger 

Herr Teege 

Herr Bannert 

(zugl. als Protokollführer) 

 

FDP (BM) 

Herr Schalies 

 

Vom Personalrat FB 2: 

Frau Oswald 

 

Vom Kommunalen 

Pflegeverband 

Herr Bouteiller 

Herr Rohde 

 

Vom Seniorenbeirat: 

Herr Dörnbrack 

Frau Horn 

Herr Martens 

Herr Reinberg 

 

Von der g/a/b 

Herr Cornelsen

 

 

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Tagesordnung 

 

 

    Beratungsergebnis 

 

    Kenntnis  Empfehlung  Beschluß  Vertagung 

1.  Verpflichtung der Ausschussmitglieder, die nicht 

der Bürgerschaft angehören 

x       

 

 

2.  Feststellung der Beschlussfähigkeit  x       

 

3.  Feststellung der Tagesordnung      x   

 

4.  Mitteilungen des Ausschussvorsitzenden  x       

 

5.  Bericht über die Arbeit des kommunalen 

Pflegeverbandes Schleswig-Holstein e. V. 

x       

 

 

6.  Beratung und Untersuchungen für Aids und bei 

sexuell übertragbaren Krankheiten 

x       

 

 

7.  Bericht betr. die Arbeitsgruppe „Ermittlungen“ zur 

Verhinderung von Sozialhilfemißbrauch 

      x 

 

 

8.  Reform der Sozial- und Arbeitslosenhilfe  x       

 

9.  Armuts-Sozialbericht 

Teil I: Sozialatlas 

    x   

 

 

10.  Über- und außerplanmäßige Ausgaben und Ver-

pflichtungsermächtigungen für das Haushaltsjahr

2003 – 1. Halbjahr 

 

x       

 

 

11.  Aufstellung über Tagesordnungspunkte (Aufträge) 

des Ausschusses aus den Jahren 2001/2003 (bis

einschl. August 2003), die durch die Verwaltung

noch abzuarbeiten sind. 

 

x       

 

 

12.  Mitteilungen und Berichte aus dem Fachbereich 2 

Wirtschaft und Soziales 

x       

 

 

13.  Verschiedenes  x

 

 

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Vor Eintritt in die Tagesordnung, teilt der Ausschussvorsitzende mit, dass sich Herr

Klinkel, Frau Lübeck, Frau Scheel und Frau Wargenau für die Teilnahme an der

heutigen Sitzung entschuldigt hat. Sie werden vertreten durch Frau von Holt, Frau

Steffen, Herrn Bernet und Frau Zander. 

 

 

 

1.  Verpflichtung der Ausschussmitglieder,  die nicht der Bürgerschaft ange-

hören 

Der Ausschussvorsitzende verpflichtet das anwesende bürgerliche

Ausschussmitglied Frau Steffen gem. § 46 (5) der Gemeindeordnung für

Schleswig-Holstein durch Handschlag auf die gewissenhafte Erfüllung ihrer

Obliegenheiten und führt sie in ihr Amt ein. 

 

  Der Ausschuss nimmt Kenntnis. 

 

2.  Feststellung der  Beschlussfähigkeit 

Der Ausschussvorsitzende stellt die Beschlussfähigkeit fest und eröffnet die

Sitzung. 

 

Der Ausschuss nimmt Kenntnis. 

 

3.  Feststellung der Tagesordnung 

Der Ausschussvorsitzende bittet den Aussc huss damit einverstanden zu sein, 

den Tagesordnungspunkt 7 – Bericht betr. die Arbeitsgruppe „Ermittlungen“ zur

Verhinderung von Sozialhilfemißbrauch – und den dazugehörigen Antrag des

Ausschussmitgliedes Herrn Rolf Klinkel zurückzustellen, da Herr Klinkel sich für

die Teilnahme an der heutigen Sitzung entschuldigt hat. Er bittet den

Ausschuss damit einverstanden zu sein, diesen Tagesordnungspunkt

anlässlich der nächsten  turnusmäßigen Ausschusssitzung am 07.10.2003 zu 

beraten. 

 

Der Ausschuss beschließt ein-

stimmig. 

 

Zu Punkt 4 der Tagesordnung 

Mitteilungen des Ausschussvorsitzenden 

 

1.  Seminar „Kommunales Haushaltsrech t“ für Bürgerschaftsmitglieder und 

bürgerliche Ausschussmitglieder 

Das Büro der Bürgerschaft hat mitgeteilt, dass für das o.a. Seminar durch das

Fortbildungszentrum ein Zusatztermin (Freitag, 26.09.2003 in der Zeit von

14.00 -  17.30 Uhr) angeboten wird. Anmeldungen sind direkt an das Fort-

bildungszentrum der Hansestadt Lübeck, Dr.-Julius-Leber-Str. 67, 23552

Lübeck, zu richten (Tel.: 122 – 11 40 bzw. Fax: 122 – 11 48).

 

 

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2.  Bürgerschaftssitzung am Donnerstag, den 25.09.2003 

Das Büro des Stadtpräsidenten hat darauf hingewiesen, dass Anträge für die

o.a. Sitzung bis spätestens Mittwoch, dem 10.09.2003 beim Büro der

Bürgerschaft eingereicht werden müssen. 

 

3.  Richtlinien über die Einwohnerfragestunde 

Das Büro der Bürgerschaft hat mitgeteilt, dass die Bürgerschaft in ihrer Sitzung

am 28.08.2003 einstimmig beschlossen hat, dass die Richtlinien für die Ein-

wohnerfragestunde dahingehend geändert werden, dass die Fragen zu Be-

ratungsgegenständen spätestens 6 Tage statt bisher 3 Tage vor der Sitzung

der Bürgerschaft beim Büro der Bürgerschaft eingegangen sein müssen.

Dieses ist im Interesse der Lübecker BürgerInnen, damit eine ausführlichere

und damit verbesserte Beantwortung der eingereichten Fragen durch den

Bürgermeister erfolgen kann. 

 

4.  Dokumentation zur ambulanten Suchthilfe in Schleswig-Holstein 

Aufgrund der Mitteilung durch Herrn Dr . Hamschmidt in der Ausschusssitzung 

am 19.08.2003 hatte der Ausschuss gebet en, den Jahresbericht 2001/Moderne 

Dokumentation in der ambulanten Suchtkrankenhilfe für die Damen und Herren

des Ausschusses zu beschaffen. Diese Dokumentation (Broschüre) liegt nun-

mehr vor und ist bei den Damen und Herren des Ausschusses umgeteilt. 

 

Der Ausschuss nimmt

Kenntnis.  

 

Zu TOP 5 der Tagesordnung 

Bericht über die Arbeit des Kommunalen  Pflegeverbandes Schleswig-Holstein 

e. V. 

Der Ausschussvorsitzende begrüßt Herrn  Bouteiller, Vorstand des Kommunalen 

Pflegeverbandes Schleswig-Holstein e. V. und Herrn Rohde, den Vorsitzenden des

Kommunalen Pflegeverbandes Schleswig-Holstein e. V.. Die beiden Genannten be-

danken sich für die Einladung und schlagen vor, abwechselnd über die Verbands-

arbeit sowohl nach Innen als auch nach Außen zu berichten. 

 

Herr Rohde umreißt die Entstehungsgeschichte des Verbandes aufgrund der im

Jahre 1995 eingeführten Pflegeversicherung. Im Kommunalen Pflegeverband – so

Herr Rohde – sind sowohl Anbieter im öffentlich-rechtlichen Raum als auch Privat-

anbieter organisiert. Zur Zeit – so Herr Rohde – werden etwa 4.000 Betreuungs-

plätze - verteilt auf verschiedene Anbieter - vom Kommunalen Pflegeverband be-

treut; dieses sind etwa 10 % der Betreuungsplätze in Schleswig-Holstein. Die Ziele

und Aufgaben des Verbandes erläutert Herr Bouteiller, der u.a. auch auf das den

Damen und Herren des Ausschusses vorliegende Leitbild des Verbandes und seinen 

Inhalt hinweist. Herr Bouteiller betont, da ss es wichtig ist, dass der Verband auf 

Landesebene in fast allen Institutionen vertreten ist. Er weist auf die Notwendigkeit

eines bedarfsgerechten Personalbemessungssystems als auch eines internen

Einrichtungsvergleiches hin. Beide Herren betonen, das gewachsene Bewusstsein

der Zusammengehörigkeit in einem Interessenverband wie dem Ihren.

 

 

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Herr Bouteiller spricht ferner die zukünfti ge Entwicklung im Pflegebereich, insbe-

sondere auf kommunaler Ebene an und weist darauf hin, dass z. Z. der Beitragssatz

im Mittelpunkt der Pflege steht und auf die Folgen, die entstehen werden, wenn

dieser Satz nicht mehr ausreicht. 

Eine Reform des Beitragsrechtes zur leistungsgerechten Pflege – so Herr Bouteiller

– ist notwendig. Darüber hinaus muss in Zukunft der ambulanten Pflege mehr Ge-

wichtung zukommen. Im Hinblick auf die Notwendigkeit von Fachpersonal weist Herr

Bouteiller darauf hin, dass in den nächsten  10 Jahren in Schleswig-Holstein wahr-

scheinlich 1.000 examinierte Pflegekräfte fehlen werden. 

 

Der Ausschussvorsitzende bedankt sich bei den beiden Referenten für die

Ausführungen, die den Ausschuss bestimmt  sehr nachdenklich gestimmt haben, im 

Hinblick auf die Situation der älteren Generation in der Zukunft. Zu den

vorgenannten Ausführungen spricht das SeniorInnenbeiratsmitglied Herr Martens,

der darauf hinweist, dass aus seiner Sicht die gesetzlich vorgeschriebene

Pflegedokumentation einen nicht unerheblichen Anteil von ursprünglichen

Pflegetätigkeiten beansprucht, so dass die Pflege und Hinwendung zu den

Pflegebedürftigen unstrittig zu kurz kommt. Frau Kaske bedankt sich ebenfalls bei

den Referenten für die Ausführungen, die – so Frau Kaske – alle Anwesenden vom

Inhalt her unterschreiben können. Frau Kaske weist darauf hin, dass eine

Trägervielfalt notwendig und sinnvoll wäre, und dass ein Dachverband in Schleswig-

Holstein, der alle Pflegeeinrichtungen umfasst, notwendig und am sinnvollsten wäre. 

 

Herr Zerrath spricht zur fehlenden einheitlichen Ausbildung im pflegerischen Bereich

und weist darauf hin, dass zu beobachten ist, dass der Nachwuchs im pflegerischen

Bereich zunehmend nicht mehr die jüngeren Menschen umfasst. Er weist darauf hin,

dass die Pflegedokumentation zu aufwendig ist und dass die Belastung der

Pflegeheime durch die Krankenkassen ebenfalls nicht unerheblich ist. Eine Frage

von Herrn Stabe zu der Anzahl der Betreuungsplätze und zum Fachkräftemangel

und darüber hinaus zu der Anzahl der vom Kommunalen Pflegeverband zu ver-

tretenen Einrichtungen wird von Herrn B outeiller beantwortet. Eine Frage des Aus-

schussvorsitzenden zur Zunahme der Bürokratisierung und zur ganzheitlichen Pflege

wird von Herrn Bouteiller beantwortet, der u.  a. auch darauf hi nweist, dass schon in 

der Pflegestufe I zu beobachten ist, dass 50 bis 60 % dieses Personenkreises unter

Demenz leidet. Zum Problem der ganzheitlichen Pflege spricht ebenfalls Herr Lothar

Koch, der u. a. als Beispiel auf die Nonnen des Marienkrankenhauses in Lübeck

hinweist. 

 

Der Ausschussvorsitzende regt an, dass der Kommunale Pflegeverband künftig in

regelmäßigen Abständen Infobriefe an die Kommunalpolitiker versenden möge. Herr

Rohde weist darauf hin, dass der Kommunale Pflegeverband künftig im Internet ver-

treten sein wird. 

 

Frau Roggensack teilt mit, dass vermittelt durch den Kommunalen Pflegeverband am

04.09.2003 eine Chinesische Delegation in Lübeck ist, die über den Stand der

Altenpflege in Lübeck informiert werden möchte. Referent ist Herr Kämer, Leiter des

Bereiches Wohnen.

 

 

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Herr Bouteiller und Herr Rohde bitten, den  Jahresbericht 2002 des Vorstandes des 

Kommunalen Pflegeverbandes der Niederschrift als Anlage beizufügen. 

 

Der Ausschuss nimmt

Kenntnis. 

 

 

Zu TOP 6 der Tagesordnung 

Beratung und Unters uchungen für Aids und bei sexu ell übertragbaren Krank-

heiten 

Frau Scheibner, Ärztin in der Beratungsstelle für sexuelle Gesundheit und Aids des

Bereiches 2.503 – Gesundheitsamt stellt sehr anschaulich und ausführlich das

Modellprojekt in der Prostitution, durchgeführt beim Gesundheitsamt Lübeck, in den

Jahren 2002/2003 vor. Fragen von Herrn Koch zum zu betreuenden Personenkreis,

z. B. MigrantInnen, werden von Frau Scheibner beantwortet. 

 

Herr Senator Halbedel weist darauf hin, dass insbesondere die eingesparten Stellen

auf Sparvorgaben der Bürgerschaft basieren und dass gerade deswegen das große

Engagement der MitarbeiterInnen in der Beratungsstelle hervorzuheben ist. Frau

Kaske lobt die hervorragende Arbeitsmotivation trotz der aufgezeigten

Personalreduzierung. Fragen zu den Kosten, insbesondere der Untersuchung ohne

dieses Modellprojekt, werden von Frau Scheibner beantwortet. Fragen des

Ausschussvorsitzenden zur Beteiligung der Kr eise zu diesem  Projekt werden von 

Frau Scheibner beantwortet. Ebenfalls beantwortet Frau Scheibner die Frage von

Herrn Stabe zu den Kosten, die die Kreise durch dieses Modellprojekt sparen. Zur

Frage der Kostenerstattung weist Herr Senator Halbedel auf die Anonymität der

Betroffenen hin, die unbedingt gewahrt bleiben muss. Frau Menorca weist auf die

möglicherweise vorhandenen Sprachschwierigkeiten bei dem betroffenen

Personenkreis hin. Zur Frage von Herrn Kaminski zum Vorhandensein von Fleyern

weist Frau Scheibner darauf hin, dass diese in verschiedenen Sprachen zur

Verfügung stehen. 

 

Die Frage des Ausschussvorsitzenden, ob durch die bevorstehende EU-Erweiterung

ein höherer Anteil an Prostituierten zu erwarten sei, wird von Frau Scheibner ein-

deutig mit „ja“ beantwortet. Fragen von Frau Menorca zum Alter der Prostituierten,

von Herrn Kaminski zum prozentualen Anteil infizierter „Freier“ werden von Frau

Scheibner beantwortet. 

 

Herr Senator Halbedel regt an, wie bereits vor geraumer Zeit im damaligen Gesund-

heitsausschuss geschehen, dass im Jahre  2004 eine Prostituierte dem Ausschuss 

einen mündlichen Bericht erstattet. 

 

Der Ausschussvorsitzende schlägt vor, der Niederschrift eine schriftliche Ausar-

beitung des Modellprojekts beizufügen. 

 

Der Ausschuss nimmt

Kenntnis.

 

 

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Zu TOP 7 der Tagesordnung 

Bericht betr. die Arbeitsgruppe „Ermi ttlungen“ zur Verhinderung von Sozial-

hilfemißbrauch 

Der Ausschussvorsitzende schlägt vor, den vorliegenden Bericht und den dazuge-

hörigen Antrag des Ausschussmitgliedes Herrn Rolf Klinkel bis zur Ausschusssitzung 

am 07.10.2003 zurückzustellen, da Herr Klinkel an der heutigen Sitzung entschuldigt

nicht teilnimmt. 

 

Der Ausschuss beschließt die

Vertagung einstimmig. 

 

Zu TPO 8 der Tagesordnung 

Reform der Sozial- und Arbeitslosenhilfe 

Herr Lippe berichtet zum aktuellen Stand betreffend die Reform der Sozial- und

Arbeitslosenhilfe auf der Grundlage der vorliegenden Beratungsunterlagen. In den

Vordergrund der Diskussion ist in der Zwischenzeit verstärkt die Frage geraten, ob

die neue Aufgabe nicht doch den Kommunen statt den Arbeitsämtern übertragen

werden soll. Mit abschließenden Aussagen – so Herr Lippe - ist aber voraussichtlich

nicht vor November 2003 zu rechnen, da sich das notwendige Gesetz-

gebungsverfahren erkennbar hinziehen wird. Die Verwaltung bereitet sich in dem

möglichen Rahmen vor, u. a. durch eine verstärkte Zusammenarbeit mit dem

Arbeitsamt. Herr Lippe verweist dazu auf die zwischen den Dienststellen (und der

g/a/b) bestehende Lenkungsgruppe und die infolge guter Zusammenarbeit

erfolgreich eingeleiteten Maßnahmen zur Förderung von Jugendlichen („Jump Plus“)

und Langzeitarbeitslosen (AfL). Letztere haben auch zu erheblichen Förderbeträgen

seitens der Arbeitsverwaltung geführt. Zur g/a/b berichtet Herr Lippe über eine

Äußerung des Deutschen Städtetages  dahingehend, dass auf die Beteiligung der 

Beschäftigungsgesellschaften auch in nächster Zeit auf keinen Fall verzichtet

werden kann. Dies gilt um so mehr dann, wenn die Trägerschaft für die neue

Aufgabe doch den Kommunen zugewiesen wird. 

An der sich anschließenden Diskussion bet eiligten sich insbesondere der Aus-

schussvorsitzende, Frau Kaske, Herr Schalies und Herr Senator Halbedel.  

 

Zu den – parallel – laufenden Reformen zur gesetzlichen Krankenversicherung

berichtet gleichfalls Herr Lippe. Es liegt ein parteiübergreifender Entwurf zur

Neuregelung vor, nach dem u.a. zum 01.01.2004 die Krankenhilfeleistungen aus

dem Bundessozialhilfegesetz über die Krankenkassen geleistet werden sollen. Die

SozialhilfeempfängerInnen, die weder gesetzlich noch privat krankenversichert sind,

für die also das „Sozialamt“ die Krankenkasse ist, müssen sich eine Krankenkasse

suchen, die sie dann betreut und ihnen auch eine Versichertenkarte ausstellt. In

Lübeck sind über 3.000 Personen betroffen. Die Krankenkassen erhalten die ihnen

entstehenden Verwaltungskosten erstattet. Nach dem Gesetzentwurf ist auch

eindeutig, dass künftig auch Hilfeempf ängerInnen Zuzahlungen, wie andere 

Versicherte auch, leisten müssen.

 

 

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Zuzahlungsbeträge sind aus den Regelsätzen zu begleichen. Allerdings gilt für die

HilfeempfängerInnen eine Sonderregelung zur  Belastungsgrenze. Grundlage ist der 

Regelsatz des Haushaltsvorstandes, so dass sich auch die Belastungsgrenze

erheblich reduziert. Sobald diese erreicht wird, muss die Krankenkasse eine

Bescheinigung (ohne Angabe über die Art des Einkommens des Versicherten)

erteilen, so dass mit dieser dann keine weiteren Zuzahlungen zu leisten sind. Mit

Inkrafttreten der Neuregelungen erledigt sich dann auch die bisherige Diskussion zur

Zuzahlungs-Regelung bei Krankenhausaufenthalt. 

 

Der Ausschussvorsitzende weist darauf hin, dass die Pressemitteilung vom heutigen

Tage für das Umsetzen der Reform nicht sehr hilfreich ist. Selbstverständlich hat

Herr Senator Halbedel eine Aufklärungspflicht, um darauf hinzuweisen, dass durch

die Reform der Sozial- und Arbeitslosenhilfe ein erheblicher noch nicht abzuschätz-

ender Verwaltungsaufwand entstehen wird. Herr Senator Halbedel verweist darauf,

dass die Verwaltung im Rahmen der anstehenden Reformen sehr wohl tätig ist und

bereits das umsetzt, was umgesetzt werden kann. Leider – so Herr Senator Halbedel

– sind bis heute personelle Konsequenzen nicht geklärt. Er gibt der Hoffnung Aus-

druck, dass im Rahmen der anstehenden Gemeindefinanzreform für die Kommunen

finanziell etwas „übrig bleibt“. Das anwesende Bürgerschaftsmitglied der FDP Herr

Schalies bemerkt zu der von dem Ausschussvorsitzenden erwähnten Pressemit-

teilung, dass er sich dazu nicht geäußert hat, sondern seine Fraktionsvorsitzende.

Frau Kaske bemerkt zu der in Rede stehenden Pressemitteilung, dass sie über die

„Äußerung einer kleinen Fraktion“ sehr irritiert war. Sie weist darauf hin, dass die

g/a/b auf keinen Fall überflüssig ist und auch in Zukunft nicht sein wird. 

 

Eine Frage von Herrn Lothar Koch zum Quotalen System wird von Herrn Lippe be-

antwortet. 

 

Der Ausschuss nimmt

Kenntnis. 

 

 

Zu TOP 9 der Tagesordnung 

Armuts-Sozialbericht 

Teil I: Sozialatlas 

Der Ausschussvorsitzende dankt den Verfassern des vorliegenden Berichtes, insbe-

sondere Herrn Bruns für, die Erarbeitung des vorliegenden sehr informativen Teil I

des Armuts-Sozialberichtes. Er moniert jedoch, dass in dem Vorblatt zu dem Bericht

gleichzeitig seitens des Fachbereiches 4 – Kultur die Feststellung getroffen wird,

dass eine weitere Fortschreibung des Berichtes (Teil II) jedoch bis auf weiteres aus-

gesetzt werden soll, da die personellen Ressourcen derzeit hierfür nicht ausreichen.

Gerade der II. Teil – so der Ausschussvorsi tzende – ist für die Vollständigkeit des 

Berichtes unerlässlich und aus diesem Grunde kann auch die Fortschreibung des

Berichtes (Teil II) nicht bis auf weiteres ausgesetzt werden. Im übrigen – so der Aus-

schussvorsitzende – widerspricht dieses klar und deutlich dem seinerzeitigen

Bürgerschaftsbeschluss.

 

 

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Frau Kaske bedankt sich ebenfalls für die vorliegende “Fleißarbeit”. Sie bemängelt

ebenfalls das Fehlen des II. Teils und bezieht sich auch auf den Bürgerschaftsauf-

trag. 

 

Herr Bruns erläutert kurz anhand von Folien das Zustandekommen des vorliegenden

Sozialatlasses und weist darauf hin, dass in dem Vorblatt von ihm die Position der

Verwaltungskonferenz beim Bürgermeister wiedergegeben worden ist. Er weist

darauf hin, dass der vorliegende Sozialatlas nicht in allen Teilen der Fortschreibung

bedarf, sondern es können Vorschläge gemacht werden, in welchem Teil des

vorliegenden Sozialatlasses eine Fortschre ibung erfolgen sollte. Der Ausschuss-

vorsitzende regt an, aus den Mitgliedern des Arbeitskreises “Sozialraumanalyse”

eine Stabsstelle zu bilden, die Vorgaben für eine notwendige Fortschreibung machen

könnte. 

 

Frau Kaske stellt die Frage nach den Möglichkeiten, eventuell an anderer Stelle Auf-

gaben und Aufträge zurückzustellen, um die zwingend notwendige Fortschreibung

des Armuts-Sozialberichtes zu ermöglichen. Der Ausschussvorsitzende bemerkt

hierzu, dass nach seinem Eindruck allgemein in der Verwaltung unsystematisch

geplant wird und dass eine bessere Koordination innerhalb der Verwaltung

wünschenswert wäre. 

 

Er bittet darum, den Armuts -Sozialbericht ebenfalls im Jugendhilfeausschuss anzu-

sprechen. Zu Planungskapazitäten und Erarbeitung von durch die Bürgerschaft und

den Ausschüssen erteilten Aufträgen spricht  Herr Bernet, der zusagt, diese Ange-

legenheit, d. h. den vorliegenden Berich t, im Jugendhilfeausschuss anzusprechen. 

Herr Bruns ergänzt seine mündlichen Ausführungen mit dem Hinweis, dass

ursprünglich daran gedacht war, den Sozialatlas als Lose-Blatt-Sammlung mit einer

regelmäßigen Aktualisierung herauszugeben. Diese Form der Veröffentlichung mit

dem gewünschten Farbdruck war aus Kostengründen leider nicht möglich. 

 

Zu den Tabellen des vorliegenden Sozialatlasses werden Fragen von Frau Kaske

gestellt, die von Herrn Bender beantwortet werden. 

 

Die im Sozialausschuss vertretenen Parteien stellen nunmehr gemeinsam den nach-

folgenden Antrag: 

 

1.  Der Sozialausschuss nimmt die Erstellung des I. Teils (Sozialatlas) als 

Zwischenbericht zur Kenntnis. 

 

2.  Der Sozialausschuss weist die folgende Feststellung des Zwischenberichtes

zurück. “ Die weitere Fortschreibung des Berichtes (Teil II) soll jedoch bis auf 

Weiteres ausgesetzt werden, da die personellen Ressorucen hierfür nicht

ausreichen.”

 

 

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3.  Die Fraktionen, CDU, SPD und „Bündnis  90“/Die Grünen fo rdern die Ver-

waltung auf, bis Juni 2004 - wie bereits mit Bürgerschaftsbeschluss vom

22.02.2001 (Drucksache Nr. 964) besch lossen - den II. Teil des Armuts-

Sozialberichtes vorzulegen. 

 

Insbesondere die Analyse des I. Teils des o.g. Berichtes geben der Bürger-

schaft wichtige Handlungsempfehlungen für ihre zukünftige Arbeit. Der für die

Abarbeitung dieses Auftrages verantwortliche Bürgermeister wird aufgefordert,

unter entsprechender Prioritätensetzung die organisatorischen Voraus-

setzungen für die Erstellung des II. Teils zu schaffen. 

 

4.  Der Sozialausschuss erwartet, dass die Daten, die die Veränderungen im 

sozialen Gefüge der Stadt und ihrer Wohngebiete aufzeigen, im regelmäßigen  

Abstand von höchstens 3 Jahren aktualisiert werden. 

 

Der Ausschuss beschließt ein-

stimmig den vorstehenden An-

trag. 

 

Zu TOP 10 der Tagesordnung 

Über- und außerplanmäßige Ausgaben  und Verpflichtungsermächtigungen für 

das Haushaltsjahr 2003 – 1. Halbjahr 

 

Der Ausschuss nimmt

Kenntnis. 

 

Zu TOP 11 der Tagesordnung 

Aufstellung über Tagesor dnungspunkte (Aufträge) des Ausschusses aus den 

Jahren 2001/2003 (bis einschl. August 2003) , die durch die Verwaltung noch 

abzuarbeiten sind 

Aufgrund der Ausführungen von Herrn Lippe zu TOP 8 der Tagesordnung erklären

der Ausschussvorsitzende und Frau Kaske die Berichtspflicht der Verwaltung be-

treffend Zuzahlungen nach § 39 Abs. 4 des Sozialgesetzbuches für erledigt. 

 

Der Ausschuss nimmt

Kenntnis. 

 

Zu TOP 12 

Mitteilungen und Berichte aus dem Fachbereich 2 Wirtschaft und Soziales 

 

1.  Aktuelle Information zur Trinkwassersituation: 

Herr Hinselmann, der stellvertretende Leiter des Bereiches Gesundheitsamt,

teilt mit, dass die Ursachenforschung noch nicht ganz klar ist. Das betroffene

Netz – so Herr Hinselmann – wird z. Z. noch immer mit Hochdruck durchge-

spült. Eine Frage von Herrn Bernet zum Abkochen von Trinkwasser in Kinder-

tagesstätten wird von Herrn Hinselmann beantwortet. Frau Menorca berichtet

über einen Brief der Gemeinde Diakonie betreffend den Umgang mit Trink-

wasser in den Kindertagesstätten.

 

 

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Der Ausschuss nimmt

Kenntnis.

 

 

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2.  Verfahren bei der Gewährung von einmaligen Beihilfen: 

In Anbetracht der Tatsache, dass der Fragesteller Herr Klinkel, heute ent-

schuldigt fehlt, bittet Frau Seger darum, diesen Bericht in der nächsten

Ausschusssitzung abgeben zu dürfen. 

 

Der Ausschuss nimmt Kenntnis

und ist einverstanden. 

 

 

Zu TOP 13 der Tagesordnung 

Verschiedenes 

 

1.  Besetzung einer Bereichsleiterstelle: 

Eine Frage von Frau Kaske zur Wiederbesetzung der Stelle der Bereichsleitung

des Bereiches 504 – Behindertenhilfe/Hilf e in Einrichtungen wird von Herrn 

Liebmann beantwortet. 

 

Der Ausschuss nimmt

Kenntnis. 

 

2.  Durchführung von Hausbesuchen: 

Eine Frage von Herrn Lothar Koch zur Durchführung von Hausbesuchen der

Arbeitsgruppe „Ermittlungen“ und zur Feststellung eheähnlicher Lebensge-

meinschaften (i. S. von § 122 des Bundessozialhilfegesetzes) beantwortet Herr

Lippe mit dem Hinweis, dass dazu in der nächsten Sitzung des Sozialaus-

schusses berichtet wird. Eine Ergänzungsfrage des Ausschussvorsitzenden zur

Art der Behandlung des Berichtes wird gleichfalls von Herrn Lippe beantwortet. 

 

Der Ausschuss nimmt

Kenntnis. 

Ende: 19.10 Uhr 

 

 

 

 

  

Ausschussvorsitzender Protokollführer