Auszug - Importierte Niederschrift  

Ausschuss für Sicherheit und Ordnung und Polizeibeirat
TOP: Ö 1
Gremium: Ausschuss für Sicherheit und Ordnung und Polizeibeirat Beschlussart: (offen)
Datum: Mo, 04.06.2012 Status: öffentlich
Zeit: Anlass: Sitzung
 
Beschluss


Fachbereich 3 – Umwelt, Sicherheit und Ordnung       Lübeck, 05.06.2012 

 

NIEDERSCHRIFT 

 

öffentlicher Teil 

 

über die Sitzung des Ausschusses für Sicherheit und Ordnung 

am Montag, 04.06.2012 um 16:00 Uhr 

 

Nr. 28 (Wahlperiode 2008/2013) 

Beginn der Sitzung:    16:02 Uhr

Ende der Sitzung:    17:06 Uhr

Tagungsort:      Verwaltungszentrum Mühlentor, Kronsforder Allee 2-6,  

Haus Trave, 7.OG, Großer Sitzungssaal, 23560 Lübeck 

Anwesende   

Ausschussmitglieder:   Herr Stier, FDP (Vorsitzender) 

Herr Hinrichs, CDU 

        Herr Mauritz, CDU 

Herr Gutjahr, CDU

Frau Stockfisch, CDU

Herr Zahn, SPD

Herr Friedrichsen, SPD 

Herr Barg, SPD (vertritt Herrn Hoffmann)

Herr Ollrogge, SPD

Herr Welsch, SPD 

Herr Luetkens, Die Linke (vertritt Herrn Martens)

Herr Böhlke, BfL (aufgrund des Rücktritts von Herrn Dedow) 

Herr Klinkel, Bündnis 90/ Grüne (ab 16:15 Uhr)

Frau Kehl, Bündnis 90/ Grüne (vertritt Frau Lenz)

Herr Dedow, fraktionslos 

Abwesende 

Ausschussmitglieder:   Herr Hoffmann, SPD 

Herr Martens, Die Linke

Frau Lenz, Bündnis 90/ Grüne

Frau Lange, FDP 

Senator:       Herr Möller 

 

 

Vertreterinnen und

Vertreter der Bereiche:   Frau Neitzke    Fachbereichscontrolling 

  Herr Rocksien    Melde- und Gewerbeangelegenheiten

  Herr Bäth    Feuerwehr

    Herr Radtke       Stadtfeuerwehrverband

    Herr Tengler       Personalrat Feuerwehr HL

    Herr Barmwater       Personalrat FB 3

Seniorenbeirat:   Herr Oldenburg 

    Herr Dörnbrack

Polizeibeirat:     Herr Hüttmann 

Als Protokollführerin:   Frau Paetzold      Fachbereichsdienste FB 3 

 

    

Öffentlichkeit :     Mehrere Personen der Öffentlichkeit 

        Pressevertreter/innen

 

 

 

Tagesordnung

 

I. Öffentlicher Teil der Sitzung

   Beratungsergebnis 

  Kenntnis  Empfehlung  vertagt 

1.        Feststellung der Beschlussfähigkeit 

         

2.        Feststellung der Tagesordnung

         

3.        Feststellung der Niederschrift (öffentlicher Teil) über die Sitzung  

           des Ausschusses vom 07.05.2012

                                                                                                       

4.        Mitteilungen 

4.1      Mitteilungen des Ausschussvorsitzenden

4.1.1   Rücktritt Frau Ute Seidler

4.2      Mitteilungen der Fachbereichsleitung

4.3      Beantwortung von Anfragen

4.3.1   Waffenkontrollen

4.4      Polizeibeirat

4.4.1   Demonstrationen 31.03.2012

4.4.2   Brennende Autos in Lübeck

4.4.3   Nicht angemeldete Demonstration am 08.05.2012 

5.        Aktuelles aus der Bürgerschaft

           Es liegt nichts vor.

         

6.        Überweisungen aus der Bürgerschaft 

           Es liegt nichts vor.

7.        Anträge

           Es liegt nichts vor.

8.        Vorlagen

           Es liegt nichts vor.

9.        Berichte

           Es liegt nichts vor.

10.      Neue Anfragen und Verschiedenes

10.1    Fußballgewalt Lübeck

II. Nichtöffentlicher Teil der Sitzung

 

  

11.      Feststellung der Niederschrift (Nichtöffentlicher Teil) über die  

           Sitzung des Ausschusses vom 07.05.2012

12.      Mitteilungen  

13.      Beantwortung von Anfragen

           Es liegt nichts vor.

14.      Anträge  

           Es liegt nichts vor.

15.      Vorlagen

           Es liegt nichts vor.

16.      Berichte

           Es liegt nichts vor.

 

 

 

17.      Neue Anfragen und Verschiedenes

III. Öffentlicher Teil der Sitzung

  

18.      Bekanntgabe der im nichtöffentlichen Teil der Sitzung gefassten 

           Beschlüsse 

I. Öffentlicher Teil der Sitzung 

Herr Stier begrüßt die anwesenden Ausschussmitglieder und die Öffentlichkeit und 

verpflichtet gem. § 46 Abs. 6 GO Herrn Luetkens als bürgerliches Ausschussmitglied 

auf die gewissenhafte Erfüllung seiner Obliegenheit und führt ihn in sein Amt ein. 

TOP 1 – Feststellung der Beschlussfähigkeit 

Herr Stier stellt die Beschlussfähigkeit des Ausschusses fest. 

Der Ausschuss nimmt Kenntnis .  

TOP 2 – Feststellung der Tagesordnung 

Herr Stier erklärt, dass es keine schriftlichen Einwände gegen Tagesordnung gegeben 

habe und schlägt folgende Änderungen vor:

 

  Streichung des nicht-öffentlichen Teils der Sitzung (TOP 11 bis 18), da keine zu 

beratenden Themen vorliegen. 

Herr Stier möchte wissen, ob es weitere Änderungswünsche gebe. 

Der Ausschuss verneint dies.

Herr Stier lässt über die Tagesordnung abstimmen.

 

 

Der Ausschuss stimmt der geänderten Tagesordnung einstimmig zu. 

TOP 3 – Feststellung der Niederschrift über die Sitzung des Ausschusses für 

Sicherheit und Ordnung vom 07.05.2012 

Herr Stier erklärt, dass es keine schriftlichen Einwände gegen die Niederschrift gegeben 

habe und fragt nach, ob es Änderungswünsche gebe.

Herr Möller bittet um folgende Änderungen:

 

TOP 4.2.1 – Einsatzleitstelle der Berufsfeuerwehr Lübeck

 

 

Seite 4, Absatz 1, Satz 1: „Herr Möller erzählt, dass es einen Termin mit dem beauf-

tragten Gutachter und Gremienvertretern aus Lübeck,…“ ändern in „Herr Möller er-

zählt, dass es einen Termin von Gremienvertretern aus Lübeck,…“. 

Seite 5, Absatz 12, Satz 1: „Herr Bäth erläutert, dass die Sperre vom Bürgermeister 

seit heute aufgehoben sei und der Planer nun die Leistelle planen dürfe.“ ändern in 

„Herr Bäth erläutert, dass die Sperre vom Bürgermeister seit heute insofern aufge-

hoben worden sei, dass der Gutachter mit der Bestandsaufnahme fortfahren dürfe.“ 

 

Der Ausschuss stellt die geänderte Niederschrift einstimmig fest.

 

 

 

TOP 4 – Mitteilungen 

TOP 4.1 – Mitteilungen des Ausschussvorsitzenden 

TOP 4.1.1 – Rücktritt Frau Ute Seidler 

Herr Stier teilt mit, dass Frau Seidler als stellvertretendes bürgerliches Mitglied des 

Ausschusses aus organisatorischen Gründen zurückgetreten sei. 

 

Der Ausschuss nimmt Kenntnis.  

TOP 4.2 – Mitteilungen der Fachbereichsleitung 

TOP 4.2.1 – Einsatzleitstelle der Berufsfeuerwehr Lübeck 

Herr Möller führt aus, dass es in der Zwischenzeit ein Gespräch zwischen Herrn Bürger-

meister Saxe und dem Stormarner Landrat Herrn Plöger gegeben habe. Dieser sehe eine 

regionale Kooperation positiv, gehe aber von der Notwendigkeit eines Neubaus zur Auf-

nahme der Einsatzleitstelle Lübeck aus. Dieser Neubau wäre dann aber von Lübeck veran-

lasst und müsse daher überwiegend von der Hansestadt Lübeck finanziert werden. Vor 

2015 sei nicht an eine Umsetzung eines derartigen Vorhabens zu denken. Herr Saxe habe 

daraufhin Rücksprache mit Fachleuten seiner Partei gehalten und sei zu dem Entschluss 

gekommen, von der erwogenen regionalen Kooperation am Standort Bad Oldesloe Abstand 

zu nehmen. Stattdessen solle der bereits beauftragte Gutachter nunmehr die Varianten der 

eigenständigen kommunalen Modernisierung der Lübecker Leitstelle sowie der Modernisie-

rung unter direkter Anbindung an die Regionalleitstelle der Polizei untersuchen. 

Der Ausschuss nimmt Kenntnis.  

TOP 4.2.2 – Brandschutzentwicklungsplanung 

Herr Möller erklärt, dass er den Bürgermeister über die mit der Landeshauptstadt Kiel auf-

genommenen Gespräche zur beabsichtigten Kooperation bei der Brandschutzentwicklungs-

planung informiert habe. In einem Gespräch in der vorigen Woche bei der Feuerwehr unter 

Beteiligung des Zentralen Controllings sei es um das weitere Vorgehen und die Strukturie-

rung der hiesigen Anforderungen gegangen. Das von der Bürgerschaft beschlossene Gut-

achten zur Steigerung der Wirtschaftlichkeit bei der Feuerwehr und die Strukturoptimierung 

der Freiwilligen Feuerwehren würden in der gemeinsamen Entwicklungsplanung aufgehen 

können. Die Fachgespräche würden intensiviert und ein Austausch mit Kiel auf Dezernen-

tenebene sei vorgesehen. Nach der Sommerpause werde in den Gremien weiter darüber 

berichtet.

Frau Stockfisch sagt, dass sie er für sehr spät halte, wenn das Gutachten erst 2013 vorlie-

ge.

Herr Möller antwortet, dass die Brandschutzplanung auch in Lübeck realistisch gesehen 

nicht mehr im Jahr 2012 erfolgen würde. Man beauftrage zwar nur einen Gutachter, es wer-

de aber für jede Stadt ein eigenes Gutachten erstellt. 

 

Der Ausschuss nimmt Kenntnis.  

TOP 4.2.3 - Rettungsdienstleistungen 

Herr Möller teilt mit, dass im Zusammenhang mit der Einsatzleitstellenmodernisierung Über-

legungen bei der Feuerwehr bestünden, die Dienstleistungen des Rettungsdienstes zentral 

auf dem Gelände der Wache II in der Welsbachstraße zusammen zu fassen, um näher an 

den Kliniken zu sein. Ideal wäre dafür ein Neubau mit Aufnahme einer modernisierten Leit-

stelle nahe der Polizeidirektion. Er weise aber darauf hin, dass die erforderlichen Investiti-

 

 

 

onskosten von den Krankenkassen nur über Abschreibung und Betriebskosten mitgetragen 

würden. Herr Saxe habe angeregt, eine Finanzierung beispielsweise über die KWL zu prü-

fen. Gespräche zwischen der Feuerwehr und der KWL würden in naher Zukunft stattfinden. 

Der Ausschuss nimmt Kenntnis.  

 

Herr Klinkel betritt die Sitzung um 16:15 Uhr. 

TOP 4.2.4 – 48-Stunden-Woche Feuerwehr 

Herr Möller berichtet, dass das Innenministerium ein Schreiben an alle Kreise und Städte in 

Schleswig-Holstein versendet habe, in dem es um die 48-Stunden-Woche bei der Feuer-

wehr gehe. Darin heiße es, dass sich das Innenministerium in Brüssel für die Arbeitnehmer 

einsetze. 

Der Ausschuss nimmt Kenntnis.  

TOP 4.3 – Beantwortung von Anfragen 

TOP 4.3.1 - Waffenkontrollen 

Herr Rocksien erklärt, dass alle Kreise und kreisfreien Städte in Schleswig-Holstein in der 

Regel anlassbezogene Kontrollen durchführen würden. Im Kreis Stormarn werde dafür zum 

01.07.2012 eine befristete Vollzeitstelle besetzt. Folgende Gegenüberstellung aus dem Jahr 

2009 liege ihm vor:

 

Kreis/kreisfreie Stadt  Waffenbesitzer 5/2009  Personaleinsatz 

 

Kiel               3.485  2 

Flensburg               1.600  2 

Stormarn               5.700  1 

Lübeck               2.885  2 

Dithmarschen               4.600  1 

Schleswig/Flensburg               5.389  2 

Pinneberg               6.000  1 

Ostholstein               7.693  2 

Neumünster                  913  1 

Nordfriesland               4.473  2  (Sb. u. 1 Polizist) 

Rendsburg/Eckernförde             10.727  2 

Segeberg               6.796  1 

Herzogtum Lauenburg               5.705  1 

Plön               4.832  3  (Sb u. 2 Polizisten) 

Steinburg               3.370  2  (Sb u. 1 Polizist) 

Daraus könne man erkennen, dass Lübeck die dritt wenigsten Waffenbesitzer in Schleswig-

Holstein habe, mittlerweile sei die Anzahl weiter reduziert worden. Bisher sei es in Lübeck 

noch nie zu Übergriffen gekommen.

Herr Möller fügt hinzu, dass eine Personalverstärkung gewünscht gewesen sei, damit die 

Kontrollen bis Herbst 2012 abgeschlossen werden könnten. 

 

Der Ausschuss nimmt Kenntnis.  

TOP 4.4 – Polizeibeirat 

TOP 4.4.1 – Demonstrationen 31.03.2012 

Herr Hüttmann führt aus, dass alle Beteiligten von einem guten Tag reden könnten, alle an-

gemeldeten Demonstrationen und Veranstaltungen seien durchgeführt worden und es habe

 

 

 

wenige Ausschreitungen gegeben. Es habe eine sehr gute Kooperation und Vorbereitung 

zwischen Polizei und Stadtverwaltung gegeben, auch ein Verbot sei geprüft worden. Da-

durch habe es allerdings auch lange eine unklare Situation gegeben, sodass mehrere Pla-

nungen nötig gewesen seien. Die Situation sei aber dann kompakt und überschaubar gewe-

sen. Man habe erstmals die Gegendemonstranten zum Aufmarsch der Rechten in Sicht- 

und Hörweite lassen müssen. Insgesamt sei man mit dem Ablauf des Tages sehr zufrieden 

gewesen, auch die Kommunikationsteams seien dankbar angenommen worden, ebenso wie 

das Bürgertelefon der Polizei.

Frau Stockfisch fragt nach, ob die Lübecker Polizei auch am vergangenen Wochenende bei 

dem Neonaziaufmarsch in Hamburg involviert gewesen sei. 

Herr Hüttmann antwortet, dass die Polizei aus Schleswig-Holstein stark vertreten gewesen 

sei, von den 40 verletzten Beamten seien 15 aus Schleswig-Holstein gewesen. Die 

schwerste Verletzung sei ein Bänderriss gewesen.

Herr Mauritz bedankt sich bei der Polizei, dass auch die Vorveranstaltung zum Aufmarsch in 

Lübeck sehr informativ gewesen sei.

Herr Hüttmann erklärt, dass er dies gerne an die Kolleg/innen weiter gebe. 

Herr Zahn sagt, dass er sich den Worten von Herrn Mauritz anschließe. 

Herr Möller fügt hinzu, dass auch er die Kooperation mit der Polizei und dem Innenministe-

rium sehr positiv erlebt habe. Es seien lediglich einige Anwohner im Steinrader Weg einge-

schränkt gewesen, der restliche Stadtteil sei passierbar gewesen. Das Oberverwaltungsge-

richt habe die Stadt jedoch bereits verpflichtet, die Demonstration im Jahr 2013 möglichst 

weit durchführen zu lassen und die Anmeldungen für den Tag rechtzeitig zu ordnen. 

 

 

Der Ausschuss nimmt Kenntnis.  

TOP 4.4.2 – Brennende Autos in Lübeck 

Herr Hüttmann berichtet, dass es im Jahr 2011 zu 26 PKW-Bränden gekommen sei, hierbei 

seien insgesamt 34 PKW beschädigt worden. Bei drei Bränden sei ein technischer Defekt 

nachgewiesen worden. In den anderen 23 Fällen habe dies nicht mehr nachgewiesen wer-

den können oder es habe sich um eine vorsätzliche Brandstiftung gehandelt. Als Brandbe-

schleuniger seien überwiegend Grillanzünder, die auf den Reifen abgelegt worden seien, 

verwendet worden. Die Tatorte seien über das gesamte Stadtgebiet verteilt und auch die 

Tatzeiten würden kaum Ermittlungsansätze zulassen. Lediglich in der Ziegelstraße habe es 

vier Brände gegeben, bei denen fünf Fahrzeuge beschädigt worden seien, hier werde eher 

eine private Auseinandersetzung vermutet. Auch im Behaimring habe es drei Feuer gege-

ben, hier würden ebenfalls private Streitigkeiten vermutet. Politische Zusammenhänge seien 

ebenfalls nicht erkennbar. Es kristallisiere sich auch keine besondere Automarke heraus, da 

es sich um die unterschiedlichsten Modelle und Baujahre handele. 2012 seien bisher fünf 

brennende Fahrzeuge erfasst worden. In einem dieser Fälle handele es sich bei der Ge-

schädigten um die Lebensgefährtin des NPD-Angehörigen R. Schaal. Hier werde eine poli-

tisch motivierte Brandstiftung vermutet. Das letzte Feuer habe das Zivilfahrzeug des 1. Poli-

zeireviers in der Mengstraße betroffen. Auch hier werde Brandstiftung vermutet. Der Fall 

werde als Zerstörung wichtiger Arbeitsmittel gemäß  § 305 a StGB beim K 11 bearbeitet. Für 

Hinweise aus der Bevölkerung zu den einzelnen Bränden sei die Polizei sehr dankbar. 

Herr Welsch fragt nach, ob man über eine Videoüberwachung des Polizeireviers nachdenke. 

Herr Hüttmann antwortet, dass es sich bisher um einen Einzelfall handele, bei einer Häufung 

werde man aber darüber nachdenken. 

Der Ausschuss nimmt Kenntnis.

 

 

 

TOP 4.4.3 – Nicht angemeldete Demonstration am 08.05.2012 

Herr Hüttmann erklärt, dass es in der Nacht vom 8. Mai auf den 9. Mai 2012 im Zusammen-

hang mit einer unangemeldeten, demonstrativen Aktion zu einem polizeilichen Großeinsatz 

in Lübeck gekommen sei. Gegen 22:10 Uhr sei der Polizei durch Passanten mitgeteilt wor-

den, dass eine größere Personengruppe von der Untertrave in die Beckergrube gehe. Es 

sei festgestellt worden, dass die Personen offenbar der "Alternativen Szene" angehören. 50-

60 Personen hätten mit Transparenten, dem Abbrennen von Böllern, bengalischen Feuern 

und Sprechchören versucht, in Richtung Innenstadt zu kommen. An der Spitze des Aufzu-

ges hätten sich zirka 25 Teilnehmer befunden, welche sich mit Basecaps, Sonnenbrillen, 

Mundtüchern und zum Teil mit Sturmhauben vermummt hätten. Als der Einsatzleiter der 

Polizei die Versammlungsteilnehmer im Bereich der oberen Beckergrube habe ansprechen 

wollen, um versammlungsrechtliche Gespräche zu führen, seien Böller in Geschäftseingän-

ge und gegen Schaufensterscheiben sowie in Richtung der Beamten geworfen und ein ben-

galisches Feuer entzündet worden. Daraufhin sei der Aufzug in der Fußgängerzone Breite 

Straße durch zunächst vier Funkstreifenwagen gestoppt worden. Unmittelbar nach dem Ver-

lassen der Streifenwagen seien die Beamten von zirka 30 vermummten Personen, die sich 

an der Aufzugsspitze befunden hätten, angegriffen worden. Aus der Menge der Versamm-

lungsteilnehmer sei lautstark dazu aufgefordert worden, dass man sich nicht stoppen lassen 

sollte. So hätte die Gruppe durch Anrennen versucht, die Beamten zu überrennen und mit 

Fäusten auf sie einzuschlagen. Daraufhin sei es zum Schlagstock- und Reizstoffeinsatz 

durch die eingesetzten Beamten gekommen. Fünf Personen seien vor Ort vorläufig festge-

nommen worden. Durch weitere, zwischenzeitlich herangeführte Streifenwagen, seien wei-

tere Gewahrsamnahmen erfolgt. Dieses habe kurzfristig zu einer Beruhigung der Lage im 

Bereich der Innenstadt geführt. Gegen 01:50 Uhr habe eine Gruppe von zirka 15-20 ver-

mummten Personen vom Gelände der Alternativen eine Blockade durch Müllcontainer auf 

der Fahrbahn der Willy-Brandt-Allee errichtet. Man habe zivile Aufklärungskräfte angegrif-

fen, indem Steine auf die Fahrzeuge geworfen worden seien, ohne diese jedoch zu treffen. 

Weiter sei es auf dem Gelände der Alternativen zur Verbarrikadierung der Geländezufahrt 

gekommen. Dazu hätten mehrere vermummte Personen Mülltonnen, die offenbar mit Glas-

flaschen gefüllt gewesen seien, hinter dem Tor bereit gestellt. Gegen 03:50 Uhr sei dem 

Revierleiter des 1. Polizeireviers eine Kontaktaufnahme gelungen. Nach Aufnahme von Ge-

sprächen vor Ort sei die Lage beruhigt worden, so dass kein weiterer Polizeieinsatz erfor-

derlich gewesen sei. Bei dem Einsatz seien keine Polizeibeamten verletzt worden. Über 

weitere verletzte Personen lägen keine Erkenntnisse vor. Es seien zu diesem Einsatz 26 

Funkstreifen aus den Bereichen Lübeck, Ostholstein und Stormarn herangezogen worden, 

52 Polizeibeamte und 4 Diensthunde seien eingesetzt gewesen. Zum jetzigen Zeitpunkt 

würden fünf Ermittlungsverfahren (Landfriedensbruch, Verstöße nach dem Sprengstoff- und 

Waffengesetz und dem Versammlungsrecht) eingeleitet. 21 Personen seien vorläufig fest-

genommen beziehungsweise zur Verhinderung weiterer Störungen in Gewahrsam genom-

men worden. Zudem seien erkennungsdienstliche Maßnahmen durchgeführt worden. Bei 

den Durchsuchungen der Personen seien Tierabwehrsprays und Vermummungsgegens-

tände feststellt worden, einige hätten Betäubungsmittel mitgeführt. Die Entlassungen aus 

dem Polizeigewahrsam seien am frühen Morgen erfolgt. 

Herr Stier erkundigt sich, ob es tagsüber angemeldete Demonstrationen zum 08. Mai gege-

ben habe.

Herr Hüttmann bejaht dies und fügt hinzu, dass diese friedlich gewesen seien. 

Frau Stockfisch fragt nach, ob es sich bei den Personen ausschließlich um Lübecker ge-

handelt habe.

Herr Hüttmann antwortet, dass diese auch aus anderen Orten, beispielsweise Mölln, ge-

kommen seien. Als Ausgangspunkt der Aktion vermute man die Alternative, sicher sei diese 

Information aber nicht.

 

 

 

Herr Oldenburg möchte wissen, ob man die Kosten für den Polizeieinsatz den festgenom-

menen Personen in Rechnung stellen könne.

Herr Hüttmann erklärt, dass eine Rechnungsstellung von Polizeieinsätzen rechtlich nicht 

zulässig sei.

Herr Dedow erklärt, dass er von einigen Personen mandatiert worden sei, unter anderem 

auch von einem Vater für dessen Sohn.

Herr Hüttmann bestätigt, dass bei mindestens einem Fall auch die Eltern herangezogen 

worden seien, da der Festgenommene minderjährig sei. 

 

Der Ausschuss nimmt Kenntnis.  

TOP 5 – Aktuelles aus der Bürgerschaft 

Es liegt nichts vor. 

Der Ausschuss nimmt Kenntnis.  

TOP 6 – Überweisungen aus der Bürgerschaft 

Es liegt nichts vor. 

Der Ausschuss nimmt Kenntnis.  

TOP 7 – Anträge  

Es liegt nichts vor. 

Der Ausschuss nimmt Kenntnis.  

TOP 8 – Vorlagen 

Es liegt nichts vor. 

Der Ausschuss nimmt Kenntnis.  

TOP 9 – Berichte 

Es liegt nichts vor. 

Der Ausschuss nimmt Kenntnis.  

TOP 10 – Neue Anfragen und Verschiedenes 

TOP 10.1 – Fußballgewalt Lübeck 

Herr Ster bittet darum, dass die Polizei in der nächsten Sitzung im September ein Fazit über 

die Saison ziehen würde und der Ausschuss dann entscheiden könne, wie dieser mit dem 

Thema zukünftig arbeiten werde.

Herr Zahn fügt hinzu, dass das Fazit auch Inhalte über andere Fußballvereine enthalten 

solle, beispielsweise den Roten Stern Lübeck.

Herr Hüttmann berichtet, dass die Ultras vom VfB für kommenden Samstag Ultras vom HSV 

eingeladen hätten, zum ersten WM- Deutschlandspiel nach Lübeck zu kommen, um ein ei-

genes Fußballspiel zu veranstalten. Die Polizei stehe in Verbindung mit der Abteilung Ge-

werbeangelegenheiten, da es sich nicht um eine DFB-Veranstaltung handele und somit eine 

Veranstaltungsanmeldung erforderlich sei. Der mögliche Anmelder sei allerdings als Gewalt-

täter Sport bekannt. Man habe professionelle Ordner gefordert, da von den VfB-Ultras ge-

 

 

 

äußert worden sein soll, dass man an diesem Tag „alles machen könne, was man sonst 

nicht dürfe“.

Herr Stier fragt nach, ob eine Public-Viewing-Veranstaltung angemeldet worden sei. 

Herr Rocksien verneint dies. 

 

Der Ausschuss nimmt Kenntnis . 

Neue Anfragen:  

[Videoüberwachung]

Herr Welsch stellt folgende Fragen zum Thema Videoüberwachung und bittet um Be-

antwortung im nächsten Polizeibeirat:

1.  Welche öffentlichen Plätze und Örtlichkeiten werden derzeit per Video überwacht 

(städtisch, privat, polizeilich), mit Ausnahme der Busse des ÖPNV? 

2.   Welche öffentlichen Plätze und Örtlichkeiten stuft die Polizei / FB3 als besonders ge-

fährlich ein und wünscht sich eine Videoüberwachung? 

3.   Welchen Nutzen zieht eine Videoüberwachung nach sich für die Ermittlungsbehörden, 

etwaige Opfer von Straftaten, subjektives und objektives Sicherheitsgefühl der Bevöl-

kerung? 

4.   Werden durch die Videoüberwachung tatsächlich Straftaten verhindert? Gibt es dazu 

wissenschaftliche Erkenntnisse? Wenn ja, welche? 

5.   Wer würde in welcher Form die Videoüberwachung durchführen. Stehen dafür die 

erforderlichen Personalkapazitäten bereit? 

 

Der Ausschuss nimmt Kenntnis . 

Verschiedenes:  

[Polizeistation Buntekuh]

Herr Hüttmann gibt bekannt, dass es eine neue Polizeistation in Buntekuh gebe, for-

mell sei diese bereits vorhanden, es gebe auch schon Beamte, die speziell für diesen 

Stadtteil arbeiten würden, allerdings suche man noch eine Liegenschaft für die Station. 

Herr Zahn bemängelt, dass man darüber erst in der Zeitung erfahren habe. 

Herr Hüttmann erklärt, dass er die Informationen von seinem Vorgesetzen erhalten 

habe und umgehend an Herrn Möller und die Presse weitergegeben habe. Er habe 

nicht vorschnell handeln wollen und habe gewartet, bis der Erlass tatsächlich vorgele-

gen habe. 

 

Der Ausschuss nimmt Kenntnis . 

Herr Stier schließt die Sitzung um 17:06 Uhr. 

Der Ausschuss nimmt Kenntnis . 

 

 

 

Carsten Stier 

Vorsitzender 

 

 

 

           Lisa Paetzold

         Protokollführerin