Auszug - Importierte Niederschrift  

Ausschuss für Sicherheit und Ordnung und Polizeibeirat
TOP: Ö 1
Gremium: Ausschuss für Sicherheit und Ordnung und Polizeibeirat Beschlussart: (offen)
Datum: Mo, 05.05.2008 Status: öffentlich/nichtöffentlich
Zeit: Anlass: Sitzung
 
Beschluss


Fachbereich 3 – Umwelt, Sicherheit und Ordnung         Lübeck, 06.05.2008 

 

NIEDERSCHRIFT 

 

 

öffentlicher Teil 

 

über die Sitzung des Ausschusses für Sicherheit und Ordnung 

und Polizeibeirat 

am Montag, 05.05.2008 um 16:00 Uhr 

 

Nr. 38 (Wahlperiode 2003/2008) 

Beginn der Sitzung:    16:00 Uhr

Ende der Sitzung:    17:30 Uhr

Tagungsort:      Verwaltungszentrum Mühlentor, Kronsforder Allee 2-6 

        Haus Trave, 7. OG. Sitzungssaal

Anwesende

Ausschussmitglieder:

als Vorsitzender:    Herr Hinrichs, CDU 

Frau Schatz, CDU

Frau Menorca, CDU

Frau Schneider, CDU

Herr Körner, CDU

Frau Lötsch, CDU

Frau Stockfisch, CDU

Herr Hofmeister, CDU

Herr Mauritz, CDU

Herr Hiller, SPD

Frau Knöckel, SPD

Herr Stallbaum, SPD

Herr Welsch, SPD

Herr Zahn, SPD

Herr Fürter, Bündnis 90/Die Grünen

Herr Koch, FDP 

Senator:       Herr Geißler 

Vertreterinnen und

Vertreter der Bereiche:   Frau Neitzke       Fachbereichscontrolling 

  Herr Siegrist      Verkehrsangelegenheiten

    Herr Rocksien      Meldestelle

    Herr Bäth      Feuerwehr

    Herr Gaul     Stadtfeuerwehrverband

    Herr Muhs     Personalrat Feuerwehr

    Frau Heinz     Personalrat FB 3

    Herr Hellberg     Umweltschutz

    

Als Protokollführerin:   Frau Kahns      Fachbereichsdienst 

Seniorenbeirat:   Herr Oldenburg, Frau Thalmann 

Abwesende 

Ausschussmitglieder:   Herr Müller, CDU 

  Herr Semrau, CDU

Gäste:       Herr Möller, Bündnis 90/ Die Grünen 

  Frau Bade,  Sprecherinnenkreis für Muskelkranke 

Öffentlichkeit :  mehrere Personen der Öffentlichkeit

 

 

 

TAGESORDNUNG

 

 

I. Öffentlicher Teil der Sitzung   Beratungsergebnis 

 

  Kenntnis  Empfehlung  vertagt 

1. Feststellung der Beschlussfähigkeit

2. Feststellung der Tagesordnung

3. Feststellung der Niederschrift über die Sitzung des Ausschusses für  

Sicherheit und Ordnung und Polizeibeirat vom 03.03.2008                           - Anlage -

 

 

4. Mitteilungen

4.1 Mitteilungen des Ausschussvorsitzenden

4.2 Mitteilungen der Fachbereichsleitung

4.2.1 Beschaffung eines gebrauchten Fahrzeugs für den Katastrophenschutz 

4.3 Beantwortung von Anfragen

5. Aktuelles aus der Bürgerschaft

6. Überweisungen aus der Bürgerschaft  

6.1 Suche nach den Gasflaschen vor Travemünde fortsetzen (Drs. 129 AT)     - Anlage -

 

 

6.2 Gelbe Säcke (Drs. 162)                                                                                - Anlage - 

6.3 Besserer Brandschutz im Norden Lübecks (Drs. 121)                                  - Anlage - 

6.4 Parkraumregelung in St. Jürgen (Drs. 97 und 166)                                       - Anlage - 

7. Anträge der Fraktionen

8. Vorlagen

9. Berichte

10. Neue Anfragen und Verschiedenes

II. Nichtöffentlicher Teil der Sitzung

 

 

11. Feststellung der Niederschrift (Nichtöffentlicher Teil) über die Sitzung des 

Ausschusses vom 03.03.2008                                                                       - Anlage -  

12. Beantwortung von Anfragen

13. Neue Anfragen und Verschiedenes  

III. Öffentlicher Teil der Sitzung

 

 

14. Bekanntgabe der im nichtöffentlichen Teil der Sitzung gefassten Beschlüsse   

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

X

 

 

 

I. Öffentlicher Teil der Sitzung 

Herr Hinrichs begrüßt die Ausschussmitglieder.

TOP 1 – Feststellung der Beschlussfähigkeit 

 

Herr Hinrichs stellt die Beschlussfähigkeit des Ausschusses fest. 

 

Der Ausschuss nimmt Kenntnis. 

TOP 2 – Feststellung der Tagesordnung 

 

Herr Hinrichs stellt die Tagesordnung fest.

 

Der Ausschuss nimmt Kenntnis und ist einverstanden. 

TOP 3 – Feststellung der Niederschrift über die Sitzung des Ausschusses für 

 

Sicherheit und Ordnung und Polizeibeirat vom 03.03.2008 

 

Der Ausschuss stellt die Niederschrift durch einstimmigen Beschluss fest. 

TOP 4 – Mitteilungen 

 

TOP 4.1 – Mitteilungen des Ausschussvorsitzenden 

Es liegen keine Mitteilungen des Ausschussvorsitzenden vor. 

Der Ausschuss nimmt Kenntnis. 

TOP 4.2 – Mitteilungen der Fachbereichsleitung 

 

TOP 4.2.1 – Beschaffung eines gebrauchten Fahrzeugs für den Katasprophenschutz 

Herr  Geißler  berichtet  dem  Ausschuss,  dass  die  Feuerwehr  im  März  und  April  2008  zwei 

Fahrzeuge  von  der  Daimler  AG  Lübeck  erworben  habe.  Herr  Bäth  erläutert,  dass  die 

Feuerwehr bei einigen Fahrzeugtypen aus Gründen der Wirtschaftlichkeit auf den Erwerb von 

Neufahrzeugen  verzichte  und  auf  die  hierfür  ausreichenden,  aber  kostengünstigeren 

Gebrauchtfahrzeuge zurückgreife. Trotz des Beschlusses der Bürgerschaft vom 22.02.2007

nach dem Straßenfahrzeuge erst nach Freigabe der Haushaltsmittel durch den zuständigen 

Ausschuss beschafft werden dürften (Stichwort: Beschaffung von Erdgasfahrzeugen), sei vor 

Anschaffung  der  Fahrzeuge  nur  eine  Abstimmung  mit  Herrn  Hinrichs  erfolgt  bei.  Diese 

Vorgehensweise  sei  gewählt  worden,  da  bei  dem  Erwerb  von  Gebrauchtfahrzeugen  ein 

sofortiges Handeln erforderlich. 

Weiterhin  seien  nach  Angaben  von  Herrn  Bäth  reine  Erdgasfahrzeuge  für  den  Feuerwehr- 

oder Katastropheneinsatz ungeeignet, da ein Nachbetanken an der Einsatzstelle (z. B. durch 

Kanister) nicht möglich sei. Denkbar seien Fahrzeuge im so genannten Duo-Betrieb (Diesel 

und Erdgas), die neben erhöhten Anschaffungskosten auch eine Nutzlasteinschränkung nach 

sich  ziehen  würden.  Geeignete  gebrauchte  Erdgasfahrzeuge  stünden  bisher  nicht  zur 

Verfügung.

 

 

 

Im Einzelnen seien ein 9-sitziger Sprinter (ca. 25.000 EUR), dessen Anschaffung zu 67 % aus 

Landesmitteln gefördert werde, und ein LKW (ca. 35.000 EUR)mit Ladebordwand beschafft 

worden. 

Verständnisfragen  von  Herrn  Zahn,  Herrn  Fürter,  Herrn  Möller,  Frau  Schneider  und  Frau 

Knöckel beantwortet Herr Bäth. 

 

Der Ausschuss nimmt Kenntnis und ist einverstanden. 

TOP 4.3 – Beantwortung von Anfragen 

 

Es liegen keine Anfragen vor.  

Der Ausschuss nimmt Kenntnis. 

 

TOP 5 – Aktuelles aus der Bürgerschaft 

Es liegt nichts Aktuelles aus der Bürgerschaft vor. 

 

Der Ausschuss nimmt Kenntnis. 

TOP 6 – Überweisungen aus der Bürgerschaft 

 

TOP 6.1 – Suche nach den Gasflaschen vor Travemünde fortsetzen (Drs. 129 AT) 

Herr Geißler teilt mit, dass der Hansestadt Lübeck ein Zwischenbericht des Bundesamtes für 

Seeschifffahrt  und  Hydrographie  vorliege.  Dieser  Bericht  ist  dem  Protokoll  als  Anlage  1  

beigefügt. Ein Abschlussbericht zu diesem Thema werde vorbereitet.  

Herr Bäth berichtet, dass am 14. und 15.04.08 das Löschboot der Feuerwehr in Amtshilfe für 

das Amt für Katastrophenschutz tätig geworden sei und einen Taucheinsatz zur Suche der 

Gasflaschen gesichert hätte. 

Herr Möller berichtet, dass ihm eine weitere Quelle vorliege, aus der hervor gehe, dass die 

Hansestadt Lübeck die Versenkung der Giftgasflaschen veranlasst hätte. Er übergibt dieses 

Schreiben Herrn Geißler mit der Bitte dies weiter zu prüfen.  

Herr Hellberg trägt ein Schreiben des Ministeriums für Soziales, Gesundheit, Familie, Jugend 

und  Senioren  zum  Thema  Giftgas  in  der  Lübecker  Bucht  vor.  Dieses  Schreiben  ist  dem 

Protokoll als  Anlage 2

beigefügt.  

Es  wird  vorgeschlagen,  die  Angelegenheit  bis  zum  Vorliegen  des  Abschlussberichtes  zu 

vertagen.

 

Der Ausschuss stimmt zu. 

TOP 6.2 – Gelbe Säcke (Drs. 162) 

 

 

Der Ausschuss überweist die Angelegenheit durch einstimmigen Beschluss an den 

Werkausschuss.

 

 

 

TOP 6.3 – Besserer Brandschutz im Norden Lübecks (Drs. 121) 

Herr  Geißler  teilt  mit,  dass  zu  diesem  Thema  eine  Vorlage  vorbereitet  werde,  die  der 

Bürgerschaft im September 2008 vorgelegt werden solle.  

Frau Schatz beantragt, die Angelegenheit bis zum Vorliegen dieser Vorlage zu vertagen.  

Herr Möller, Herr Fürter, Herr Hiller, Herr Hofmeister und Herr Oldenburg kritisieren, dass es 

bei  der  Erfüllung  des  Feuerwehrbedarfsplanes  sowie  der  hierfür  erforderlichen 

Personalaufstockungen Verzögerungen gebe. Herr Geißler weist die Kritik zurück. 

Herr  Bäth  weist  darauf  hin,  dass  es  seit  der  Einführung  der  48-Stunden-Woche  keinen 

Bürgerschaftsbeschluss zur Einstellung von mehr als 13 Mitarbeitern gegeben habe.  

Frau  Knöckel  beantragt,  die  Diskussion  zu  beenden,  zieht  diesen  Antrag  jedoch  später 

zurück. 

Herr  Möller  betont  die  Bedeutung  des  Feuerwehrbedarfsplans  und  drängt  auf  dessen 

Erfüllung. Herr Stallbaum schließt sich dieser Aussage an.  

Da  Herr  Möller  während  der  Diskussion  immer  wieder  auf  den  Inhalt  der  Dienstpläne  der 

Feuerwehr eingeht, möchte auch Frau Schatz Einsicht in diese haben. Herr Möller sagt ihr 

die Übersendung der Unterlagen zu.

Frau  Knöckel  kritisiert  die  Bekanntgabe  der  Dienstpläne  und  verlangt  zu  prüfen,  ob 

Bürgerschafts - und Ausschussmitglieder ein so weit gehendes Auskunftsrecht hätten.  

Herr Bäth erläutert, dass die Feuerwache 1 laut Feuerwehrbedarfsplan mit zehn Funktionen 

und  dreier  Sonderfunktionen  (zuzüglich  4  Leitstellendisponenten  und  ein  Assistent  des 

Einsatzleiters) zu besetzen sei. Feuerwache 2 und 3 seien mit zehn Funktionen zu besetzen, 

während  auf  der  Feuerwache  4  laut  Feuerwehrbedarfsplan  sechs  Funktionen  vorgehalten 

werden müssten. 

Herr Bäth erklärt weiter, dass die Feuerwache 3 aufgrund des Personalmangels, der durch 

die  Einführung  der  48-Stunden-Woche  entstanden  sei,  nur  mit  acht  Funktionen  besetzt 

werden  könne.  Da  Krankheitsfälle  und  die  Gewährung  von  Freischichten  zu  weiteren 

Personalausfällen führten, könne  die  Feuerwache  1  bis  auf  weiteres  am Wochenende  nur 

mit acht Funktion zuzüglich zweier Sonderfunktionen besetzt werden.  

Für  den  Fall  weiterer  Personalengpässe  sei  die  Besetzung  der  Feuerwache  2  in 

Ausnahmefällen mit acht Funktionen vorgesehen.

Auf  Nachfrage  von  Herrn  Möller  teilt  Herr  Bäth  mit,  dass  die  natürliche  Fluktuation  im 

Personalbestand regelmäßig ausgeglichen werde. Dem steigenden Altersdurchschnitt könne 

langfristig nur durch die Einstellung jungen Personals entgegen gewirkt werden. Weiter gibt 

Herr Bäth an, dass für Oktober 2008 die Einstellung von acht bis zehn Nachwuchskräften 

geplant sei. 

Herr  Hinrichs  beendet  die  Diskussion  und  beantragt  die  Vertagung  der  Angelegenheit  bis 

zum Vorliegen der geplanten Vorlage. 

 

Der Ausschuss beschließt die Vertagung der Angelegenheit mit vier Gegenstimmen.  

TOP 6.4 – Parkraumregelung in St. Jürgen (Drs. 97 und 166) 

 

 

Der Ausschuss überweist die Angelegenheit durch einstimmigen Beschluss an den 

Bauausschuss.

 

 

 

TOP 7 – Anträge der Fraktionen 

Herr Fürter beantragt, während der nächsten Sitzung des Polizeibeirates das Vorgehen bei 

der  Demonstration  am  29.03.2008  zu  besprechen.  Hierfür  solle  auch  ein  Vertreter  des 

Jugendamtes eingeladen werden. 

Herr  Hiller  bittet  darum,  dass  bereits  vor  der  neuen  Wahlperiode  ein  Bericht  über  die 

Vorkommnisse bei der Demonstration vorgelegt werde. Herr Hinrichs sagt zu, sich mit Herrn 

Hüttmann  abzustimmen  und  ein  informelles  Treffen,  bei  dem  jeweils  ein  Vertreter  der 

Fraktionen anwesend sein wird, zu vereinbaren. 

Der Ausschuss nimmt Kenntnis. 

TOP 8 – Vorlagen 

 

Es liegen keine Vorlagen vor.

 

Der Ausschuss nimmt Kenntnis. 

TOP 9 – Berichte 

 

Es liegen keine Berichte vor. 

Der Ausschuss nimmt Kenntnis. 

TOP 10 – Neue Anfragen und Verschiedenes 

 

Frau Knöckel weist auf Bitten besorgter Anwohner darauf hin, dass es im Hochschulstadtteil 

immer  wieder  zu  rechtsradikalen  Übergriffen  komme.  Die  Anwohner  fühlten  sich 

insbesondere  in  den  späten  Abendstunden,  wenn  die  Polizeistation  im  Stadtteil  unbesetzt 

sei, nicht sicher. Frau Knöckel erbittet daher zur nächsten Polizeibeiratssitzung einen Bericht 

über rechtsradikale Gewalt im Hochschulstadtteil. 

Herr Möller verweist auf den Notfalleinsatz, bei dem eine Seniorin vor dem Ertrinken gerettet 

wurde.  Er  möchte  wissen,  warum  die  Freiwillige  Feuerwehr  bei  diesem  Einsatz  nicht 

alarmiert wurde. 

Herr Bäth erläutert, dass es sich hierbei um einen Fehler in der Leitstelle gehandelt habe und 

die Freiwillige Feuerwehr in Zukunft auch alarmiert werde.  

Frau  Stockfisch  berichtet,  dass  der  LKW-Verkehr  in  der  Grootkoppel  stark  zugenommen 

habe. Sie bittet darum, hier die Einrichtung einer 30-Zone zu überprüfen.  

Herr Hinrichs schließt um 17.30 Uhr die Sitzung.

 

Der Ausschuss nimmt Kenntnis. 

Rüdiger Hinrichs              Janina Kahns 

 

Vorsitzender                 Protokollführerin

 

 

 

Kiel, den 11. April 2008 

Giftbehälter in der Lübecker Bucht 

 

In Abstimmung mit dem Innenministerium und dem Umweltministerium des Landes Schleswig-

Holstein werden hierzu folgende Informationen gegeben: 

Durch einen Zeitungsbericht Ende Januar 2008 wurde die Versenkung von 15 Giftgasflaschen in 

der Lübecker Bucht bekannt. Berichtet wurde, dass die Versenkung im Jahre 1961 von der Stadt 

Lübeck mit Zustimmung von Bundesbehörden veranlasst worden sei. Es soll sich hierbei um 13 

Flaschen Chlorgas, 1 Flasche Lachgas und eine Flasche Phosgen handeln. Nachdem die Stadt 

Lübeck sich an den Kampfmittelräumdienst (KRD) gewandt hatte, bot dieser seine fachliche 

Unterstützung an und informierte das für die Abfallbeseitigung und den Schutz der Gewässer 

zuständige Ministerium für Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume (MLUR) über die 

bekannten Daten. Nach Übermittlung aller bei der Hansestadt Lübeck vorhandenen Unterlagen 

wurde das BSH im Wege der Amtshilfe um Feststellung der genauen Position der Gasflaschen 

gebeten. 

Wie aus einem Untersuchungsbericht des Bundesamtes für Seeschifffahrt und Hydrographie 

(BSH) anlässlich der Untersuchung des Versenkungsgebietes mit dem Vermessungs-, Wracksuch- 

und Forschungsschiff "DENEB" vom 25.02.2008 hervorgeht, konnten an der Position, an der die 

Gasflaschen 1961 versenkt worden sein sollen, auf dem Meeresgrund und bis 1 m Tiefe auch im 

Sediment keine Hinweise auf die genannten Objekte gefunden werden. Das Gebiet ist 

Sedimentationsraum mit weichem, schlickigem Untergrund. Daher sind die Flaschen sehr 

wahrscheinlich im Sediment eingesunken. Nicht ganz ausgeschlossen werden kann allerdings, 

dass die Gasflaschen kurz nach der Versenkung durch Bodenfischerei im Umfeld verteilt wurden. 

Eine Verlagerung in küstennahe Bereiche ist nach Ansicht des BSH ausgeschlossen. 

Ergänzend wird darauf aufmerksam gemacht, dass die dort am Meeresboden vermuteten 

Substanzen in ihrer Menge und Lage keine Gefährdung der Ostsee oder der menschlichen 

Gesundheit oder der touristischen Nutzung bedeuten und damit die Nutzung als Badegewässer 

beeinträchtigen. 

   "Lachgas"(chem: Distickstoffmonoxid) ist chemisch sehr reaktionsträge, es reagiert chemisch 

nicht mit Wasser, kann sich aber physikalisch in Wasser mit 2,2 mg/l lösen (bei 20°C und 1 bar 

Druck). Die Löslichkeit in ca. 4° C kaltem Wasser in 24 m Tiefe ist wegen des höheren Drucks 

und der geringeren Temperatur auf jeden Fall größer. Lachgas ist in den bei einer langsamen 

Freisetzung und Verdünnung auftretenden Konzentrationen ungefährlich. Bei schlagartiger 

Freisetzung aus der Flasche würde das Lachgas schnell an der Wasseroberfläche ausgasen, 

statt sich in Wasser zu lösen - wiederum ohne Gefahren für den badenden oder sich 

sonnenden Badegast.  

  Chlor, der zweite in den Flaschen vermutete Stoff, reagiert chemisch mit dem leicht alkalischen 

Meerwasser (d.h. pH-Wert ist größer 7) zu Hypochlorit (bekannt als Desinfektionsmittel) und zu 

Chlorid, dem Hauptbestandteil des Meerwassers. Chlor löst sich auch zu einem Teil 

physikalisch in Wasser (bei 20°C und 1 bar ca. 6,3 g/l). Auch hier gilt, dass Wassertiefe und 

Mischungsverhältnis in der Lübecker Bucht dazu führen, dass keine Gefährdung entsteht. 

  Phosgen (chem: Carbonylchlorid) ist, wie Chlor, sehr reaktiv und reagiert chemisch sehr 

schnell mit Wasser. Phosgen löst sich in Wasser unter rascher Zersetzung zu 

Kohlenstoffdioxid (CO2) und Salzsäure (HCl), letzteres wird durch das leicht alkalische 

Meerwasser schnell neutralisiert. Bei 0° C Wassertemperatur ist eine 1%ige wäßrige -

Phosgenlösung nach rd. 20 Sek. zersetzt. Eine Freisetzung von Phosgen unter Wasser, z.B. 

durch ein Leck in einer Metallgasflasche führt daher ebenfalls nicht zu einer akuten 

Gefährdung der Meeresumwelt, da sofort die chemische Reaktion zum Abbau einsetzt. 

In diesem Zusammenhang ist anzumerken, dass Taucher des NDR bereits im Jahr 2001 15 

Objekte vor der Neustädter Bucht gefunden hatten. Aufgrund der Form und Größe wurde 

seinerzeit vermutet, dass es sich um Behälter zur Lagerung von radioaktiven Substanzen handeln 

könnte. Das zuständige MLUR bat zum damaligen Zeitpunkt das BSH, die Objekte im Wege der 

Amtshilfe gemeinsam mit Tauchern des KMRD auf diese Eigenschaft hin zu untersuchen. Nach

 

 

 

dem vorliegenden Bericht konnte sowohl das Vorhandensein von Kampfmitteln als auch 

radioaktiver Substanzen ausgeschlossen werden. Damit war ein weiteres Tätigwerden im Rahmen 

der Zuständigkeit des KRD nicht erforderlich. Ein Bezug zu den von der Stadt Lübeck versenkten 

Gasflaschen wurde 2001 nicht hergestellt. Durch ein im Januar 2008 veröffentlichtes Gutachten 

des BSH kann jedoch zum jetzigen Zeitpunkt ein Zusammenhang zwischen den 1961 versenkten 

Gasflaschen und den vor der Neustädter Bucht entdeckten Behältern nicht ausgeschlossen 

werden. 

Am 21. Februar 2008 informierte das BSH das Innenministerium über einen weiteren Fund von ca. 

15 bis 20 zylindrischen Behältnissen an einer Position, die sich mittig zwischen der 

Versenkungsstelle aus dem Jahr 1961 und den 2001 vor der Neustädter Bucht entdeckten 

Behältern befindet. Dabei kann ebenfalls nicht ausgeschlossen werden, dass es sich dabei um die 

vor Lübeck versenkten Gasflaschen handeln könnte. Endgültige Klarheit wird allerdings erst die 

Bergung jeweils eines Objektes an den benannten Versenkungsstellen bringen können. Die 

Bergungsaktion soll abhängig von der Wetterlage ab dem 14. April beginnen.