Das Motto der Veranstaltung, die von der Stabsstelle Integration der Hansestadt Lübeck, in Kooperation mit ePunkt e.V./Projekt Lighthouse, Beratungsstelle für ehrenamtliches Flüchtlingsengagement und dem Haus der Kulturen, Lokale Koordinierungsstelle für Ehrenamtliche in der Flüchtlingsarbeit organisiert wurde lautete: ‚Ehrenamt in Lübeck – Was unsere Welt im Innersten zusammen hält‘.
„Im Jahr 2015 erreichte die Zahl der Flüchtlinge, die nach Deutschland und nach Lübeck kamen einen Höhepunkt. Diese Entwicklung traf vielerorts auf einen außergewöhnlichen Aufschwung der Hilfsbereitschaft, so auch in der Hansestadt Lübeck“, so Sozialsenator Sven Schindler im Rahmen seiner Laudatio. „Die wesentliche Bedeutung des Engagements liegt in dem gesellschaftlichen Zusammenhalt. Ohne die ehrenamtlichen Initiativen hätten die Geflüchteten deutlich weniger Kontakt mit der Lübecker Bevölkerung“, so Schindler weiter.
Die meisten Initiativen gründeten sich mit Bekanntwerden der Standorte von Gemeinschaftsunterkünften für Flüchtlinge. Aus einer kleinen Schar Engagierter bildeten sich rasant verschiedene Organisationen, die Angebote für Flüchtlinge bereithalten. Je nach Neigungen und Fähigkeiten sowie nach der Größe der Initiativen bieten diese unterschiedliche Angebote an. Die Bandbreite reicht von Willkommenscafés, Deutschunterricht oder Malkurse über Sportangebote, Vermittlung in Wohnen, Arbeit und Ausbildung bis hin zu verschiedenen Patenschaftsmodellen.
Einige dieser Initiativen haben die Auflösung mancher Unterkünfte nicht überlebt. Dafür sind andere neu hinzugekommen und noch heute aktiv. Auch haben sich Vereine gegründet, in denen sich großes Engagement sowohl von ‚Einheimischen‘ als auch von Zugewanderten bündelt, wie zum Beispiel im Verein ‚SonntagsDialoge‘ oder ‚Toranj‘ - der iranische Kulturverein.
In diesen Helferkreisen ist ein hohes Engagement zu verzeichnen. Es kommen nach wie vor neue Ehrenamtliche dazu, die sich mit viel Elan und eigenen Ideen einbringen. Engagement für Zugewanderte gibt es in allen Stadtteilen Lübecks. Insbesondere dort, wo sich größere Gemeinschaftsunterkünfte befinden, wie zum Beispiel in Travemünde, Schlutup oder Blankensee. Hier sind die ehrenamtlichen Helferkreise stark eingebunden und angesichts der Wohnsituation der Flüchtlinge ganz besonders wichtig.
Unter den Helfenden befinden sich nicht nur Einheimische ohne Migrations- oder Fluchthintergrund. Auch engagieren sich viele Menschen, die selbst einen Migrations- oder Fluchthintergrund haben. Diejenigen, die erst seit ein paar Jahren in Deutschland beziehungsweise in Lübeck leben, wollen mit ihrem Engagement anderen Zugewanderten helfen oder etwas von der Unterstützung zurückgeben, die sie selbst erfahren haben. MigrantInnen hingegen, die schon länger hier leben oder hier aufgewachsen sind, engagieren sich häufig stärker in gesellschaftspolitischer Form, wie zum Beispiel im ‚Forum für MigrantInnen‘.+++