Veröffentlicht am 02.12.2014

Konsenssuche für die Zukunft der Nördlichen Wallhalbinsel

Unter Moderation von Prof. Wachten wird ab 1. Quartal 2015 nach neuen Wegen gesucht

Neue Wege zur Umgestaltung der Nördlichen Wallhalbinsel gehen Lübecks Verwaltungsspitze und die Projektgruppe Initiative Hafenschuppen (PIH): Sie haben sich auf ein moderiertes Konsensfindungsverfahren geeinigt, das im Frühjahr 2015 starten soll. Als Moderator konnte Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Kunibert Wachten gewonnen werden, seit 2010 Mitglied des Lübecker Welterbe- und Gestaltungsbeirates.

Ziel des Verfahrens ist es, ein städtebaulich und architektonisch attraktives und anspruchsvolles sowie dem Ort gemäßes Gesamtkonzept zu entwickeln, in dem der Erhalt und die Integration des Vorhandenen und die Realisierung von Neuem zugleich ihren Platz haben sollen.

Zudem soll eine wirtschaftlich tragfähige Lösung gefunden werden, die der Stadt einen angemessenen Kaufpreis ermöglicht und auch die Erschließung finanziert. Angestrebt werde ein Nutzungs-Mix aus Wohnen und nicht wesentlich störendem Gewerbe, sozialen und kulturellen Einrichtungen und gastronomischen Betrieben. Von vornherein ausgeschlossen ist großflächiger Einzelhandel.

Beide Seiten haben sich darauf verständigt, dass auch eine Umsetzungsstrategie entwickelt werden soll, die die wesentlichen Schritte des weiteren Verfahrens beschreibt. Das betrifft insbesondere die Punkte Bauleitplanung, Investorenauswahl, Preisbildung, Anhandgabe und Zeitplan für die Umsetzung.

Bürgermeister Saxe: „Angestrebt wird, das Konsensfindungsverfahren im ersten Quartal des Jahres 2015 zu beginnen und zügig zum Abschluss zu bringen.“ Jörg Sellerbeck von Projektgruppe Initiative Hafenschuppen ergänzt: „In stadtbildprägenden Arealen von der Größe und Bedeutung des Lübecker Stadthafens sind wir gut beraten, wenn wesentliche Veränderungen von einer breiten Mehrheit in Bevölkerung, Politik und Verwaltung gleichermaßen getragen werden.“

Beide Seiten hatten sich bei Vorgesprächen auf Prof. Wachten als Moderator geeinigt. In der Moderationsgruppe werden von jeder Seite bis zu vier Vertreter bzw. Vertreterinnen mitwirken.

Hintergrund: Vita Prof. Wachten

  • seit 2010 Mitglied des Gestaltungs- und Welterbebeirates der Hansestadt Lübeck
  • seit 2009 Mitglied des Expertenrates ‚Internationale Bauausstellungen’ beim BMVBS
  • seit 2007 Berater des Ministère de l’Interieure et de l’Aménagement du Territoire, Luxemburg
  • seit 2007 Mitglied des Kuratoriums der ‚IBA Hamburg 2013’
  • seit 2004 Vorsitzender des Architektur- und Städtebaubeirates der Stadt Trier
  • seit 2001 Mitglied des Kuratoriums der ‚Landesinitiative StadtBauKultur NRW’
  • seit 1999 Ord. Professor und Leiter des Institutes für ‚Städtebau und Landesplanung’, RWTH Aachen
  • 1997 Gastprofessor an der ETH Zürich, Schweiz
  • 1996 - 1999: Dekan der Fakultät für Raumplanung und Architektur der TU Wien
  • 1996 Berufung in die ‚Deutsche Akademie für Städtebau und Landesplanung’
  • 1995 - 1996 Deutscher Kommissar der Architekturbiennale 1996 Venedig ‚Wandel ohne Wachstum’
  • 1995 - 2002 Vorsitzender des Grundstücksbeirates der Stadt Wien
  • 1994 - 1999 Ord. Professor und Vorstand des Institutes für ‚Städtebau und Raumplanung’, TU Wien
  • 1994 Gastprofessor an der Universität Trento, Italien
  • 1994 Gründung des Büros ‚scheuvens+wachten’ in Dortmund
  • 1991 - 1994 Professor für ‚Städtebau und Entwerfen’, FH Bochum
  • seit 1990 Lehrauftrag im Kontaktstudium ‚Immobilienökonomie’ an der IREBS-Immobilienakademie
  • 1984 - 1991 Wiss. Ass. am ‚Fachgebiet für Städtebau und Bauleitplanung’, Universität Dortmund
  • 1980 Gründung des ‚Büros für Stadtplanung und Stadtforschung’ mit Peter Zlonicky in Dortmund
  • 1978 Diplom mit Auszeichnung 1971 - 1978 Studium der Architektur mit städtebaulichem Schwerpunkt an der RWTH Aachen +++