Die Verbesserung der Wassertransporte im Ostseeraum ist Ziel des EU-Projektes "INLATRANS", das am Dienstag, 1. Dezember, in Lübeck offiziell gestartet worden ist. Dazu traf sich die Steuerungsgruppe der drei Partner aus Lübeck, Schweden und Finnland in der Hansestadt. Die Europäische Union bietet mit dem Programm Interreg IIC ein neues Instrument zur Förderung internationaler Kooperationen mit dem Schwerpunkt Ostseeraum. Im Rahmen dieser Gemeinschaftsinitiative beteiligt sich die Hansestadt mit Unterstützung des Landes Schleswig-Holstein und der Lübecker Hafengesellschaft mbH an dem Projekt, dessen weitere Partner der Regionalrat von Etelä-Savo (Finnland) und die Schwedische Schiffahrtsverwaltung sind.
Die Steuerungsgruppe legt zunächst die Aufgabenverteilung fest. Vier Arbeitsschwer-punkte sind vorgesehen: Aufbau eines Netzwerks, Marketing, Infrastruktur und Umwelt. Der finnische Partner ist für Projektkoordinierung und -management zuständig. Dafür wird Antero Keltanen als Projektmanager eingesetzt. Er hat auch die Gesamtverantwort-lichkeit für das Projekt gegenüber der EU.
Die Hansestadt Lübeck beabsichtigt, innerhalb dieses bis Ende 2000 laufenden Projek-tes das Thema "Elbe-Lübeck-Kanal" unter anderem mit den folgenden Schwerpunkten zu bearbeiten: Analyse von Engpässen in der Binnenschiffahrt, Entwicklung neuer Konzepte für Transportketten unter Einbeziehung der Ostseeanrainerstaaten, Sammlung von Daten und Fakten für einen Ausbau des Elbe-Lübeck-Kanals. Diese Aufgabenstellung ist zugleich Ziel des Gesamtprojekts: Es soll nach Wegen gesucht werden, wie kostengünstige und damit konkurrenzfähige Transportketten für die jeweils inländischen Im- und Exportindustrien per Schiff und Binnenschiff aufgebaut werden können.
Beim offiziellen Start des Projektes im Lübecker Rathaus bezeichnete Dr. Uwe Jenisch die Binnenschiffahrt als echte Alternative zum Gütertransport per Lkw oder Bahn. Sie sei von allen Verkehrsarten die umweltfreundlichste, sicherste und kostengünstigste. Der Ministerialrat, im Verkehrsministerium des Landes Schleswig-Holstein für Schiffahrt zuständig, betonte, daß dazu die Infrastruktur verbessert werden müsse. Ein leistungsfähiger Elbe-Lübeck-Kanal bedeute eine schnelle Direktverbindung der beiden Seehäfen Hamburg und Lübeck und könne zugleich eine neue attraktive Route fürs Hinterland sein. Damit meinte er Berlin, Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen-Anhalt.
Das Projekt kostet 510 000 ECU (rund 1, 02 Millionen Mark). Jeder Partner beteiligt sich zu einem Drittel, wobei die EU das Projekt mit 50 bzw. 75 Prozent (für Finnland) fördert. Das heißt, insgesamt 297 500 ECU steuert die EU bei; Lübecks Anteil beträgt 85 000 ECU. Darüber hinaus ist vorgesehen, ähnliche Projekte mit Rußland, Polen und weiteren Ostseeanrainerstaaten ins Leben zu rufen. +++