Radverkehr in Lübeck

Pressemeldungen
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Lübecks Radverkehrsprojekte auf einen Blick
Alle Infos zu Projekten in Planung und Umsetzung sowie interaktive Radverkehrskarte online abrufbar
Veröffentlicht am 12.03.2025
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8,5 Millionen Euro von Bund und Land für Radschnellweg in Lübeck
Madsen übergibt Förderbescheid an Bausenatorin Joanna Hagen
Veröffentlicht am 09.01.2025
Lübeck ist durch seine Topographie und die kurzen Wege ideal zum Fahrradfahren. Etwa jeder fünfte Weg wird nach einer repräsentativen Mobilitätsbefragung 2017 zwar bereits mit dem Fahrrad zurückgelegt, aber trotzdem möchte Lübeck den Radverkehrsanteil weiter steigern und noch fahrradfreundlicher werden. Um den Radverkehr sicher zu führen und den ständig steigenden Radverkehrszahlen gerecht zu werden, sind sichere und gut dimensionierte Radverkehrsanlagen erforderlich. Dazu gehören Radwege, Radfahrstreifen, Schutzstreifen und gemeinsame Geh- und Radwege. Die Schaffung von Radschnellwegen und Velorouten trägt maßgeblich zur Förderung des Radverkehrs bei.
Um die wachsenden Anforderungen einer Mobilitätswende zu erfüllen und den Radverkehrsanteil weiter zu steigern, wird in Lübeck ein neues Radverkehrskonzept erarbeitet. Dies wird die Ausweisung von Velorouten enthalten, auf denen Radfahrende längere Strecken mit einer guten Radinfrastruktur befahren können. Außerdem wird der Service für Radfahrende zum Beispiel durch den Bau von Bike+Ride-Anlagen an Bahnhöfen, Fahrradabstellanlagen und Fahrradreparaturstationen im gesamten Stadtgebiet gesteigert.
Aktuelle Radverkehrsprojekte
Stadtgrabenbrücke
Die Stadtgrabenbrücke zwischen Werner-Kock-Straße und Willy-Brandt-Allee schafft eine neue Verbindung für den Fuß- und Radverkehr zwischen Hauptbahnhof Lübeck und Altstadt. Radfahrende können auf dieser Strecke den Lindenplatz umfahren. Mit der Stadtgrabenbrücke werden zusätzlich die städtischen Flächen für die Naherholung erschlossen. Insgesamt ist die Stadtgrabenbrücke 115 m lang, hat ein Gefälle von 3 % und hat eine lichte Breite von 6,50 m (Radschnellwegstandard).
Zur Fertigstellung der Brücke gehört auch der Anschluss an die Willy-Brandt-Allee mit einer Ampel, die Freigabe des Geländes der Musik- und Kunsthalle (MuK) für den Radverkehr sowie eine Verbesserung der Radverkehrsführung an der Ampel im Bereich An der Untertrave/Beckergrube. Zur Pressemeldung vom 16.12.2024

Ebenerdige Querung Mönkhofer Weg
Der Mönkhofer Weg stellt eine wichtige Verbindung zwischen Innenstadt, Ratzeburger Allee, Technischer Hochschule Lübeck, Universität zu Lübeck und UKSH dar. Jeden Tag nutzen 4.000 Radfahrende die Unterführung zwischen St-Jürgen-Ring und Mönkhofer Weg. Die Unterführung ist allerdings dunkel, nicht barrierefrei und wird von vielen als Angstraum wahrgenommen. Mobilitätseingeschränkte können den Tunnel nicht nutzen und Radfahrende müssen dort absteigen. 2025 wird die Hansestadt Lübeck daher eine ebenerdige Querung mit Ampeln bauen, die für den Fuß- und Radverkehr sehr viel sicherer und attraktiver ist. Außerdem soll eine neue Linksabbiegemöglichkeit den Durchgangsverkehr im benachbarten Wohngebiet reduzieren. Die alte Unterführung wird vorerst erhalten bleiben und kann weiterhin genutzt werden.
Gefördert wird die Baumaßnahme durch das Sonderprogramm "Stadt und Land" des Bundes. Zur Pressemeldung vom 12.9.2024

Fahrradzone Jürgen-Wullenwever-Straße
Die Jürgen-Wullenwever-Straße wurde zusammen mit einem Abschnitt der Hövelnstraße als eine der ersten Straßen in Schleswig-Holstein zur Fahrradzone umgebaut. Schon vor dem Umbau waren in der Straße 1.600 Radfahrende pro Tag unterwegs. Damit war das Radverkehrsaufkommen deutlich größer als das Kfz-Aufkommen mit 1.000 Kfz täglich.
Die ehemaligen Radwege und die Fahrbahn befanden sich in einem schlechten baulichen Zustand und mussten dringend grundhaft saniert werden. Die Fahrbahn wurde für eine gute Befahrbarkeit durch den Radverkehr in Asphalt ausgeführt. Daneben befinden sich nun Parkstreifen für Pkws. Der Gehweg auf der Ostseite wurde ebenfalls saniert. Auf den als Biotop geschützten Baumstreifen darf jetzt nicht mehr mit Pkws geparkt werden. Die Bäume haben durch Bodenauflockerungen und Einblasen von Substrat wieder bessere Wachstumsbedingungen für eine bessere Standfestigkeit erhalten. Zusätzlich wurden an mehreren Standorten Fahrradbügel für normale Fahrräder und für Lastenräder eingebaut. Die neue Fahrradzone wurde durch große Markierungen auf der Fahrbahn verdeutlicht.
Diese Maßnahme zur Förderung des Radverkehrs wurde durch das Programm „Stadt und Land“ des Bundes gefördert. Zur Pressemeldung vom 3.5.2023
Mikrodepot
Immer mehr Lieferverkehr bedeutet immer mehr Belastung der Altstadt und verdichteter Quartiere. Um negative Folgen für Bewohner:innen und Klima zu reduzieren, arbeitet die Hansestadt Lübeck an innovativen und kreativen Lösungen für einen nachhaltigen städtischen Lieferverkehr. Mit der Errichtung eines Mikrodepots hat die Hansestadt Lübeck ein Pilotprojekt für stadtverträglichen Lieferverkehr ins Leben gerufen. Mit Fördermitteln des Bundesministeriums für Digitales und Verkehr wurde der Umschlagplatz an der Falkenstraße errichtet. Von dort aus werden Sendungen auf Lastenräder statt in Lieferwagen geladen.
Die Auslieferung per Lastenrad hat einige Vorteile gegenüber jener mit dem Lieferfahrzeug. Luftschadstoffe werden vermieden, aber auch Lärm. Ein weiterer Vorteil ist das durchlässige Radverkehrsnetz. Viele Straßen, die für den Kfz-Verkehr nur als Einbahnstraße zu nutzen sind, können von Rädern in beide Richtungen befahren werden. Damit lassen sich Lieferwege verkürzen und Wege effizienter zurücklegen. Außerdem benötigen Lastenräder eine erheblich kleinere Parkfläche.
Mit dem Pilotprojekt möchte die Stadt in enger Zusammenarbeit mit teilnehmenden Unternehmen herausfinden, wie der städtische Lieferverkehr zukunftsfähig gemacht werden kann. Wenn sich das Depot an diesem Standort bewährt, soll die Nutzung dort dauerhaft etabliert werden. Die Module können aber auch an weiteren Standorten erprobt werden.
Radverkehrskonzept
Mit einem Radverkehrskonzept kann die Hansestadt Lübeck den Handlungsrahmen für den Radverkehr festlegen. Dabei wird untersucht, wie das Radfahren in Lübeck sicherer, attraktiver und komfortabler gestaltet werden kann. Der Handlungsrahmen für künftige Radverkehrsprojekte wird gesetzt. Es werden Standards für Radwege und Fahrradabstellanlagen formuliert. Ziel ist, den Radverkehr zu stärken und zu fördern. Die Bürgerschaft hat 2022 Zielwerte für den Radverkehrsanteil in Lübeck beschlossen. Dieser soll von 20% auf 26% steigen.
Das Radverkehrskonzept „Fahrradfreundliches Lübeck“ aus dem Jahr 2013 wird aktuell fortgeschrieben. Dazu gab es bereits 2019 eine umfassenden Bürger:innenbeteiligung im Rahmen der LÜBECKüber:MORGEN-Veranstaltungen in den Stadtteilen. Neben einer umfassenden Analyse des Ist-Zustands werden Ziele formuliert, um daraus dann Handlungsfelder, Maßnahmen und grundlegende Qualitätsstandards abzuleiten.
Fragen zum Radverkehrskonzept können an uebermorgen@luebeck.de gestellt werden.
Runder Tisch Radverkehr
Der Runde Tisch Radverkehr wurde 2008 gegründet, um das Konzept „Fahrradfreundliches Lübeck“ zu erarbeiten. Er besteht aus Mitgliedern der Bürgerschaftsparteien, Vereinen, Ortsvereinen und Vertretungen der städtischen Gesellschaften (u.a. ADFC Lübeck e.V., Senior:innenbeirat, AstA Universität, AstA Technische Hochschule, Stadtschüler:innenparlament, VCD Lübeck e.V., BUND Lübeck e.V., Nabu Lübeck e.V., Polizei, Stadtwerke Lübeck Mobil). In den Sitzungen werden alle Themen rund um den Radverkehr in Lübeck diskutiert. Sie finden viermal pro Jahr statt und sind nicht öffentlich. Der Runde Tisch Radverkehr kann Empfehlungen für den Bauausschuss und die Bürgerschaft aussprechen.
Interaktive Radverkehrskarte
Die gelben Markierungen zeigen Radverkehrsmassnahmen an. Die blauen Kreise weisen auf Fahrrad-Reparaturstationen in der Hansestadt Lübeck hin. Detaillierte Informationen erhalten Sie nach einem Klick auf die Kreise. Die Karte wird fortlaufend ausgebaut und somit noch mehr fahrradspezifische Informationen angezeigt.
Fahrradtourismus
In der Hansestadt Lübeck gibt es drei überregionale Radwanderwege (Ostseeküstenradwanderweg, Iron-Curtain-Trail und Alte Salzstraße). Außerdem gibt es zwei regionale (Rad-)Wanderwege (Drägerweg und Lisa-Dräger-Weg), die alle mit einer Radverkehrswegweisung versehen sind.
Tipps für Radtouren gibt es hier:
Radfahrwege (luebeck-tourismus.de)
7 Radtouren in Lübeck (luebeck-zwischenzeilen.de)
Radparken in Lübeck

In der Hansestadt Lübeck gibt es ein großes Angebot an Fahrradbügeln, allein in der Altstadt gibt es ca. 5.000 Fahrradabstellanlagen. Standardmäßig werden Bushaltestellen mit Fahrradbügeln ausgestattet. In der Mühlenstraße und Königstraße befinden sich zwei Lastenradparkplätze. Am Hauptbahnhof Lübeck wird aktuell ein Fahrradparkhaus mit zwei Bauabschnitten geplant, um dort sicheres und wetterunabhängiges Radparken anzubieten. Am Bahnhaltepunkt Moisling sind ebenfalls überdachte B+R-Anlagen vorgesehen.
In Travemünde befinden sich zwei Bike+Ride-Anlagen an den Bahnhaltepunkten Lübeck Travemünde-Hafen und Lübeck Travemünde-Skandinavienkai. Dort können Fahrradparkplätze in einer Schließanlage mit Ladeschränken für Pedelec-Akkus gebucht werden. Weitere Informationen unter: NAH.SH
Kontakt
Sie haben allgemeine Fragen oder Anmerkungen zum Thema Radverkehr?
Wenden Sie sich gern per Mail an die Radverkehrsbeauftragte Frau Spiller unter:
fahrradverkehr@luebeck.de oder telefonisch unter (0451) 115.
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