05.06.2023

Erstes Wrackteil geborgen

Die Bergung des Hanseschiffs in der Trave hat begonnen: Seit dem 31. Mai 2023 laufen die vorbereitenden Arbeiten zur Bergung des Wracks. Heute, 5. Juni 2023, konnte rund 400 Jahre nach dem Sinken des Schiffs als erstes Teil ein Holzfass aus rund 11 Metern Tiefe geborgen werden.

„Es ist ein überaus bedeutender Fund für die Hansestadt Lübeck und gleichzeitig eine Identifikation mit der eigenen Geschichte. Die große Relevanz der Bergung führte dazu, dass die Bürgerschaft mit großer Mehrheit zustimmte. Stück für Stück kommen jetzt weitere wichtige Puzzleteile aus der Hansezeit ans Licht, die innovativ aufbereitet auch für zukünftige Generationen einen neuen Zugang zur Historie ermöglichen werden“, so Lübecks Bürgermeister Jan Lindenau.

“Ein beladenes Schiff aus der späten Hansezeit, das so gut erhalten ist, kommt in dieser Form in der südlichen Ostsee bislang nicht vor und stellt alle Beteiligten vor besondere Herausforderungen im Umgang mit diesem repräsentativen Kulturdenkmal. Es ist ein großartiges Zeichen, dass sämtliche Kommunal- wie Bundesbehörden hier gemeinsam begeistert an einem Strang ziehen, um dieses Projekt zu einem Erfolg zu verhelfen“, führt Senatorin Monika Frank aus.

“Diesen einmaligen Fund zu bergen, wissenschaftlich zu dokumentieren und zu untersuchen sowie dann die Ergebnisse der Öffentlichkeit zu präsentieren, ist ein ganz besonderes Projekt, das nicht nur bislang unbekannte Lebens- und Wirtschaftsverhältnisse vom Ende der Hansezeit zutage fördert, sondern das auch stellvertretend für die weltoffenen und internationalen Verbindungen wie die Besinnung auf Ihre historischen Wurzeln steht, für die Lübeck ja heute bekannt ist und besucht wird“, ergänzt Dr. Dirk Rieger, Leiter des Bereichs Archäologie und Denkmalpflege.

Bis September 2023 soll die Bergung und Dokumentation des gesamten Schiffswracks inklusive Ladung durch die Firma Archcom in enger Begleitung durch die Archäolog:innen der Hansestadt Lübeck abgeschlossen sein. Bis dahin gilt es eine Fülle von Arbeitsschritten abzuleisten, denn bei der Bergung des Wracks handelt es sich nicht nur um das Heben von großen historischen Schiffshölzern, sondern auch um deren exakte Dokumentation nach den zurzeit gültigen und anerkannten wissenschaftlichen Standards. Diese inkludieren eine ganzheitliche 3D-Dokumention mittels Scan.