Tagesordnung - 12. Sitzung des Bauausschusses  

Anfrage:

Die Verwaltung wird gebeten, einmal dazustellen, warum und wie lange noch auf der Wallbrechtbrücke Richtung Süden die rechte Spur ab der Abfahrt Richtung Ratzeburger Allee abgesperrt wird.

Anfrage im Bauausschuss am 04.12.2024 unter TOP 6.2.3:

Die Verwaltung wird gebeten, einmal dazustellen, warum und wie lange noch auf der Wallbrechtbrücke Richtung Süden die rechte Spur ab der Abfahrt Richtung Ratzeburger Allee abgesperrt wird.

Antwort:

Unter dem Bereich der abgesperrten Spur in Richtung Kronsforder Allee befindet sich ein Pfeiler des Unterbaues, auf dem ein Lager gebrochen ist. Dieser Schaden ist im Jahr 2021 aufgetreten. Zu dem Zeitpunkt wurden umfangreiche Baumaßnahmen, wie die Betonsanierungen und der Einbau von Lärmschutzwänden durchgeführt. Daher konnte zunächst nur ein provisorischer Notstapel auf dem Pfeilerkopf eingebaut werden. Über dem provisorischen Lager ist, auch in Abstimmung mit dem Statiker, kein Verkehr zulässig, so dass hier die Aufstellung der Baken vorgegeben wurde.

Zudem war festzustellen, dass viele der Lager (es handelt sich um alte Rollenlager-Konstruktionen) ungewöhnlich häufig brechen. Dies betrifft auch die Wakenitzbrücke, bzw. die Brücke, die die Wallbrechtstraße über die Wakenitz überführt. Es gab davor, zuletzt 2012, einen ähnlichen Schaden, bei dem eine Rolle gebrochen ist. Diese Konstruktionen waren zum Zeitpunkt der Errichtung der Brücke üblich. Jedoch ist heute bekannt, dass diese Rollenlager nicht dauerhaft sind. Zuletzt im Oktober 2023 gab es ein Obmannschreiben des Bundesministeriums für Digitales und Verkehr, welches den Austausch der vorhandenen Rollenlager durch geeignete Lager moderner Bauart vorgibt.

Unmittelbar nach dem Schaden 2021 und auf Grund der zu erwartenden Schadenshäufigkeit sowie im Hinblick auf die wirtschaftliche Unterhaltung wurde ein Ingenieurbüro beauftragt, um die Statik des Bauwerkes zu untersuchen und geeignete dauerhafte Lagerkonstruktionen zu bemessen. Die Ergebnisse liegen vor. Dabei hat sich herausgestellt, dass durch den gekrümmten Überbau, zusätzlich horizontale Kräfte auftreten. Die einzelnen Lagerkonstruktionen müssen die Kräfte übertragen und das Zusammenwirken aller modernen Lager über mehrere Lagerachsen ist so zu bemessen, dass die ermittelten Kräfte trotzdem durch die Bestandskonstruktionen aufgenommen werden können. Die bautechnische Prüfung läuft noch, ist aber ebenfalls kurz vor dem Abschluss.

Eine erste Lagerinstandsetzung ist ab dem Frühjahr 2024 geplant. Dabei werden in mehreren Bauphasen zunächst elf Lager in drei Lagerachsen ausgetauscht. Die Ausschreibung wird derzeit vorbereitet. Diese Baumaßnahmen werden weitere Einschränkungen des Verkehrs auf der Brücke mit sich bringen. Auch dafür werden derzeit die Pläne für die einzelnen Phasen der Verkehrsführung erstellt und mit den maßgeblichen beteiligten Stellen, z.B. Verkehrsflussmanagement, abgestimmt. Ziel ist es die Einschränkungen so gering wie möglich zu halten und besonders die Fahrstrecken der Rettungskräfte freizuhalten. Im Vorfeld sind auch umfangreiche Informationen für die Betroffenen und die Anwohner vorgesehen.

Der Bauausschuss nimmt Kenntnis.