Veröffentlicht am 05.12.2025

Mühlentorbrücke wird nach Auswertung der Sonderprüfung voll gesperrt

Aufgrund einer Zustandsnote von 4,0 muss die Brücke aus Sicherheitsgründen bis zur Sanierung gesperrt werden

Für die nächtliche Prüfung war die Mühlentorbrücke bereits voll gesperrt.

Am heutigen Freitagmorgen, 5. Dezember 2025, musste die Vollsperrung der Mühlentorbrücke veranlasst werden. Trotz aller Bemühungen, den Verkehr bis zum Ende der Baumaßnahme Beckergrube und bis zum ursprünglich geplanten Start der Sanierungsmaßnahme der Mühlentorbrücke aufrechterhalten zu können, ist eine Sperrung wegen des schlechten baulichen Zustands nun unumgänglich, weil das Sicherheitsrisiko zu hoch ist.

Bei der Bauwerksprüfung wurden Schäden festgestellt, die die Standsicherheit und die Verkehrssicherheit des Bauwerkes erheblich beeinträchtigen. Das Ergebnis mit einer Zustandsnote 4,0 beschreibt einen ungenügenden Bauwerkszustand. Das Ergebnis ist auf die Schäden mit einer deutlichen Verschlechterung der Tragfähigkeit und Verkehrssicherheit zurückzuführen. Gemäß der Einschätzung der Bauwerksprüfer ist das Befahren der Mühlentorbrücke nicht mehr möglich. 

Die weitere Standsicherheit der Brücke ist nur zu gewährleisten, wenn Maßnahmen zur Ertüchtigung des Tragwerkes sofort beginnen und das verbleibende Tragwerk geschützt wird. Auf Grund des Zustandes des Straßenbelages, der Schäden an den Übergangskonstruktionen und des Abreißens einiger Bleche, die den Straßenaufbau tragen, ist die Verkehrssicherheit nicht mehr gegeben. Zudem haben der Belag sowie der Aufbau auf der Brücke ihre dichtende Funktion verloren. Am Stahlstabwerk ist der Korrosionsschutz weitreichend unwirksam, so dass man praktisch von stetig fortschreitender Schwächung der Bauwerkskonstruktion ausgehen muss. Dies alles hat zur Folge, dass eine Nutzung für alle Verkehrsteilnehmenden sofort eingestellt werden muss. 

Da bisher eine Sanierung der bestehenden Brücke geplant ist, gilt es jetzt, den Bestand bestmöglich zu sichern und vorzubereiten. Das freie Baufeld kann dann für einzelne vorbereitende Maßnahmen zur Grundinstandsetzung genutzt werden, die eventuell vorgezogen werden können. Die Planung für die Sanierung insgesamt lässt sich jedoch nicht weiter beschleunigen.

Ursprünglich war ab dem 14. Dezember eine Sperrung der Mühlentorbrücke für den Busverkehr und Fahrzeuge über 3,5 Tonnen geplant und Umleitungen für die betroffenen Buslinien für den regulären Fahrplanwechsel erarbeitet worden. Damit sollten weitere Belastungen von der Brücke genommen werden, um die Lebensdauer zu verlängern. Hierfür wurden im Vorfeld bereits sowohl bauliche Maßnahmen an den Straßen und Brücken, als auch Maßnahme zur Verbesserung der Leistungsfähigkeit der Verkehrsanlagen auf den Umleitungsstrecken vorgenommen. Die Sonderprüfung hat jetzt jedoch gezeigt, dass die Risiken für den öffentlichen Verkehr unkalkulierbar sind und eine vollständige Sperrung sofort umgesetzt werden muss.

Der gesperrte Bereich umfasst den Straßenabschnitt vom Kreisverkehr „Mühlenteller“ bis zur Einmündung der Wallstraße. Die Sperrung hat im Wesentlichen die Umleitung des Straßenverkehrs zur Folge. Fußgänger:innen und Radfahrende können weiterhin die vorhandene Behelfsbrücke neben der Mühlentorbrücke nutzen, die die Hansestadt Lübeck bereits rechtzeitig neu errichtet hat.

Umleitungen und Einschränkungen in der Verkehrsführung

Ab heute, 5. Dezember, wird der Individualverkehr über den Berliner Platz, die Possehlstraße und die Wallstraße umgeleitet.

In dieser Übergangsphase ist die Durchfahrt von der Wallstraße zur Mühlenstraße vorübergehend gesperrt. Hier wird nun zusätzlich die Ampelanlage an der Einmündung der Wallstraße angepasst, für die spätere Umstellung auf den eigentlichen Fahrplanwechsel. 

Bis zum geplanten Fahrplanwechsel des Busverkehrs am 14.12.2025 führt die Umleitung der Fahrwege zu Einschränkungen und kurzfristigen Änderungen der Verkehrsführung in der Innenstadt und auf der ebenfalls vom Individualverkehr genutzten Ausweichstrecke über den Berliner Platz, die Wallstraße und den Mühlendamm. 

Dazu gehören:

- Einseitige Sperrung der Wallstraße für die Richtung zur Mühlentorbrücke.

- Umleitung der Zufahrt zum Domviertel über den Mühlendamm, während die Ausfahrt über die Mühlenstraße und die Wallstraße erhalten bleibt.

- Umleitung der Buslinien über die Wahmstraße.

Verkehrsteilnehmende können sich laufend über Informationen und den Projektfortschritt online unter www.luebeck.de/muehlentorbruecke informieren.  

Umleitung der Buslinien

Die betroffenen Buslinien werden ab Freitag, 5. Dezember 2025, bis zum offiziellen Fahrplanwechsel ab 14. Dezember eine an die geplante Linienführung angepasste Umleitung fahren.

Die Linien 1, 2, 6, 7, 8, 9, 16 und 26 fahren stadteinwärts ab Mühlentorteller in die Hüxtertorallee, links über die Rehderbrücke, Wahmstraße und ab Kohlmarkt weiter im Linienweg.

Stadtauswärts wird ab Haltestelle Kohlmarkt ebenfalls durch die Wahmstraße, Krähenstraße und Hüxtertorallee zum Mühlentorteller und weiter im Linienweg gefahren. Die Haltestellen Hüxtertorallee und Krähenstraße werden in beiden Richtungen angefahren.

Die Linie 4 fährt stadteinwärts ab Mühlentorteller in die Hüxtertorallee, links über die Rehderbrücke, Wahmstraße, links Sandstraße, links in die Königstraße und weiter im Linienweg. Die Haltestelle Sandstraße wird in Richtung Heiweg nicht angefahren.

Stadtauswärts wird ab Gustav-Radbruch-Platz über Falkenstraße und Hüxtertorallee zum Mühlentorteller gefahren und weiter im Linienweg. Die Haltestellen Blanckstraße und Hüxtertorallee werden mit angefahren.

Die Linien 15 und 25 fahren in beiden Richtungen ab/bis Kohlmarkt über Wahmstraße und Krähenstraße zur/ab Haltestelle Blanckstraße und weiter im Linienweg. Die Haltestellen Sandstraße, Fegefeuer, Stadthalle und Hüxtertoralle entfallen für diese Linien. Die Haltestelle Krähenstraße wird in beiden Richtungen mit angefahren.

In Zusammenarbeit mit dem Service der Stadtwerke Lübeck Mobil werden alle Informationen über den vorrübergehend angepassten Fahrplan, in bewährter Weise und umgehend über die einschlägigen Informationskanäle bereitgestellt. Aktuelle Informationen zu Fahrplanänderungen stehen auch online unter www.swhl.de/mobil zur Verfügung. Auch überregionale Busbetriebe sind informiert, so dass Informationen zu den kurzfristig erforderlichen Fahrplanänderungen zur Verfügung stehen.

Bei den weitreichenden Abstimmungen bei der Vorbereitung der baulichen und verkehrlichen Maßnahmen sind in gleichem Maße die Verkehrsbehörde, die Leitstellen der Rettungsdienste und des öffentlichen Nahverkehrs aber auch Planungsbüros und die Ausführungsfirmen beteiligt. 

„Der Hansestadt Lübeck ist bewusst, dass die vorgezogene Vollsperrung für viele Verkehrsteilnehmende mit Einschränkungen, Umwegen und teils vermehrtem Zeitaufwand einhergehen kann“, so Bürgermeister Jan Lindenau. „Neben allen Bemühungen, die Befahrbarkeit der Brücke und damit den Verkehrsfluss aufrechtzuerhalten und weitere Einschränkungen zu vermeiden, steht jedoch die Sicherheit aller Verkehrsteilnehmenden an erster Stelle. Dieser großen Verantwortung nachgehend, ist die Entscheidung für eine Vollsperrung der Mühlentorbrücke unvermeidbar gewesen“, betont der Bürgermeister, der die Brückenprüfung in der Nacht vor Ort verfolgte.