Veröffentlicht am 08.12.2023

Stadt plant weitere Anmietungen zur Unterbringung von Geflüchteten

Gebäude in der Königstraße und Gutenbergstraße sollen Gemeinschaftsunterkünfte werden

Aufgrund der steigenden Flüchtlingszahlen benötigt die Hansestadt Lübeck ab Januar 2024 zusätzliche Unterbringungsmöglichkeiten. Bereits im November dieses Jahres hatte die Stadtverwaltung die weitere Vorgehensweise erläutert, nachdem mit dem Land Schleswig-Holstein Vereinbarungen zur Verteilung von Geflüchteten abgestimmt wurden.

Vor diesem Hintergrund ist die Anmietung von Gebäuden in der Königstraße 44-46 sowie in der Gutenbergstraße 15 als Gemeinschaftsunterkünfte geplant. Entsprechende Vorlagen zur Anmietung von Gebäuden werden dem Hauptausschuss am 12. Dezember 2023 als Dringlichkeitsvorlagen zur Entscheidung vorgelegt.

Die vorhandenen Kapazitäten in den Gemeinschaftsunterkünften sind, in der Annahme weiterhin hoher Zuweisungszahlen von rund 250 Menschen pro Quartal, voraussichtlich zum Februar 2024 erschöpft. Die insgesamt rund 2300 Plätze in den aktuellen 40 Unterkünften sind nahezu alle belegt. Da lediglich wenige Restplätze zur Verfügung stehen und durch Auszug freiwerdende Plätze umgehend neu vergeben werden, verbleiben voraussichtlich nur noch freie Plätze in der Notunterkunft Kalkbrennerstraße.

„Es ist deshalb zwingend erforderlich, dass die Hansestadt Lübeck kurzfristig zusätzliche Unterbringungsmöglichkeiten schafft, die für einen längeren Zeitraum, geplant sind fünf Jahre, Planungssicherheit gewährleisten“, führt Senatorin Pia Steinrücke aus. „Aufgrund der positiven Erfahrungen setzen wir mit den Anmietungen der beiden Gebäude unser erfolgreiches Konzept fort, kleinere, dezentrale Gemeinschaftsunterkünfte statt einer großen Gemeinschaftsunterkunft zu schaffen, um so eine optimale Betreuung und Integration zu gewährleisten. Die Unterbringung in einer Notunterkunft wollen wir damit vermeiden, Sporthallen weiterhin für den Sport freihalten.“

Die Betreuung und Organisation der Geflüchteten übernehmen der Johanniter-Unfall-Hilfe e.V. in Arbeitsgemeinschaft mit dem Deutschen Roten Kreuz im Auftrag der Hansestadt Lübeck, die sich auch als zuverlässige Partner für den Aufbau und den Betrieb von Unterkünften mit umfangreichem und bedarfsgerechtem Betreuungsangebot bewährt haben.

„Wir freuen uns, dass die Hansestadt Lübeck weiterhin Wert auf eine möglichst menschenwürdige Unterbringung der Geflüchteten legt und damit die Standards hochhält. Betrachtet man die Maßnahmen im regionalen Umfeld ist das keine Selbstverständlichkeit. Gern unterstützen wir daher die Aktivitäten der Stadt mit unserem Wissen und unseren Möglichkeiten“, so Yonathan Arnold, Bereichsleiter für die Betreuung bei den Johannitern.

Mit einer Anmietung des Gebäudes in der Königstraße 44-46 könnte zum 1. Januar 2024 bis zu 100 Menschen eine adäquate Unterkunft ermöglicht werden. Da der Vermieter auf absehbare Zeit konkrete Vorstellungen zur Nutzung der Immobilie hat, besteht das Interesse, diese Immobilie mit einer Maximallaufzeit von 5 Jahren an die Hansestadt Lübeck als Gemeinschaftsunterkunft zu vermieten. Aus diesem Grunde scheidet beispielsweise eine Anmietung durch die Hansestadt Lübeck als Schulstandort aus, was ursprünglich auch geprüft wurde. In der Gutenbergstraße 15 könnten bis zu 120 Geflüchtete eine Unterkunft finden.

Im Rahmen von Informationsveranstaltungen werden die Anwohnenden vor Inbetriebnahme der jeweiligen Gemeinschaftsunterkunft über die Details unterrichtet.

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